Homey – Die All-in-One-Smart Home Zentrale als einfache Home Assistant-Alternative

Eine einfach zu bedienende All-in-One Smart Home Zentrale, die wirklich alle eure genutzten Hersteller und Geräte mit nur einem Hub und einer App unter ein Dach bringt – und das als blutiger Anfänger, dem Konfigurationsschritte wie etwa bei Home Assistant zu kompliziert sind…klingt gut? Gibt es schon seit 2014! Der Name: Homey. Aber wer oder was ist Homey genau? Was zeichnet das System aus? Und was hat LG damit zu tun?

homey pro mini web tablet mobile app

Homey: Eine Erfolgs-Story seit 2014

Zwei junge Studenten starteten mit ihrem Start-up „Athom“ 2014 die damals erste erfolgreiche Kickstarter-Kampagne aus den Niederlanden. Ihr Vorhaben: Ein möglichst einfach zu bedienendes All-in-One Smart Home System zu schaffen. „Homey“ war damit geboren. 2016 – mit weiteren Investoren an Bord – wagte man den Sprung in die Kaufhausregale. Die Corona-Pandemie überstand man insbesondere durch erfolgreiche Abo-Systeme. Die ersten Smart-Home-Hubs folgten mit dem Homey und dem Homey Pro, dessen Neuauflage 2023 das bisher erfolgreichste Produkt des Unternehmens ist.

Homey Kickstarter
Homey: Erster Hub aus der Kickstarter-Kampagne

Homey: Das macht das System aus

Aber warum ist Homey so erfolgreich unterwegs? Nun, man könnte die Formel der Niederländer auf Plug & Play, Einfachheit und Universalität herunterbrechen: Nach eigenen Angaben unterstützt man mehr als 50000 Geräte von über 1000 Marken bzw. Herstellern, darunter natürlich Google, Apple, Tesla, Sonos, Shelly, Philips Hue, Aqara, Ikea, SwitchBot bis hin zu KNX und unendlich viele mehr. Bei Tuya hingegen kommt es in Sachen Unterstützung verstärkt auf das jeweilige Gerät an. An die riesige Kompatibilität der Open Source-Alternative Home Assistant kommt Homey damit nicht heran – gerade wenn es beispielsweise um Kameras oder die noch recht neuen Präsenzmelder geht.

Homey Marken Kompatibilitaet

Grundlage von Homey ist Homey OS, ein auf Linux basierendes System, das sowohl per App als auch Webbrowser oder via Desktop-Client genutzt werden kann. Automationen nach dem Wenn-Dann-Prinzip heißen bei Homey „Flows“. Profis können auf Java basierte Homey-Scripte erstellen oder auf das Homey-SDK und die Web-API zugreifen, wenn ihnen die sehr einfach bedienbare grafische Oberfläche nicht zusagt. Sollte die Einbindung einer Marke bzw. eines Geräts mal nicht funktionieren, kann man einen Blick in die über 700 Community-Apps werfen. Seit kurzem sind zudem personalisierte Dashboards und Widgets in der App möglich.

LG tritt auf den Plan

Erfolg im Smart Home-Bereich spricht sich herum – und zwar bis hin zu keinem Geringeren als LG. So beschloss der südkoreanische Technikgigant im Juli 2024, Homey bzw. den Konzern dahinter, Athom, zu übernehmen – erst zu 80%, in drei Jahren dann zu 100%. Athom soll als Firma unabhängig und Homey als Marke bestehen bleiben. Allerdings wird sich LG die Technologie einverleiben und als erstes in die hauseigene ThinQ-Plattform für LG-TVs integrieren. Erklärtes Ziel: Ein großer Player im KI-gestützten Smart Home Markt zu werden. So weit, so gut. Aber was zeichnet denn nun Homey Pro und den brandneuen Homey Pro Mini aus?

LG Athom Kauf

Homey Pro: So mächtig ist die Smart-Home-Zentrale

Wenn wir Smart-Home-Hubs bisweilen als Multitalent bezeichnen, dann ist der Homey Pro in der 2023-Version sozusagen die Mutter aller Multitalente. Denn dieser Hub ermöglicht nicht nur die Verbindung zu tausenden von Geräten unterschiedlicher Hersteller einschließlich Sprachsteuerung via Google Assistant, Amazon Alexa oder Siri Shortcuts, sondern versteht sich darüber hinaus auch mit so ziemlich allen aktuellen Funkstandards und Übertragungsprotokollen. Wi-Fi, Ethernet (mit Adapter), Bluetooth LE, ZigBee, Z-Wave, Thread, Matter, Infrarot und selbst 433 MHz werden geboten. Wenn Athom den Homey Pro als „fortschrittlichste Smart-Home-Plattform der Welt“ beschreibt, könnte das sogar hinhauen.

Homey Pro

Leistungstechnisch setzt der Homey Pro auf einen 1,5 GHz ARMv8 Quad-Core Prozessor mit 2GB Arbeitsspeicher, was für ungefähr 60 laufende Apps genug sein soll. 8GB Flashspeicher sind ebenfalls verbaut. Der Hub kann auf Wunsch lokal ohne Cloud und ohne Abos genutzt werden – ein weiterer Pluspunkt. Das heißt aber nicht, dass ein Abo nicht auch möglich wäre: Homey kann zwar kostenlos sein, aber wenn man mehr als 5 Geräte verwalten möchte, wird das Abo – zumindest ohne Hub – Pflicht: Für 2,99€ im Monat kann man die Grundfunktionen von Homey nutzen, darunter Flows oder Gerätedaten-Einsichten. Alle drahtlosen Übertragungsarten stehen hier aber nicht zur Verfügung. Dafür braucht es den Homey Pro oder den günstigeren Homey Pro Mini.

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Homey Pro Mini: Kleiner Bruder des Homey Pro mit Konnektivitätsabstrichen

Erst vor Kurzem hat Homey den „Homey Pro Mini“ vorgestellt: Eine konnektivitäts-technisch leicht abgespeckte Variante des Pro-Modells. Hier konzentriert man sich auf Matter, Thread und ZigBee als Protokolle. Ein Ethernet-Anschluss ist zwar da, auf WLAN verzichtet man aber. Was jedoch toll ist: Der Fernzugriff ist kostenlos mit dabei – auf Wunsch durch eine automatisch konfigurierte Portweiterleitung.

Homey Pro Mini

Z-Wave, Bluetooth, Infrarot oder 433Mhz-Funk sind nur über die ebenfalls erhältliche „Homey Bridge“ verfügbar. Diese ist für 69€ verfügbar und erweitert den Funktionsumfang auch dann, wenn ihr sie nur in Verbindung mit dem 2,99€-Monatsabo nutzt – also ganz ohne Hub.

Homey Pro Mini & Homey Bridge
Homey Pro Mini (links) & Homey Bridge (rechts, Achtung: leichte Verwechslungsgefahr zum Homey Pro)

Technisch ist der Homey Pro Mini fast identisch zum „großen Bruder“ ausgestattet, setzt aber nur auf 1 GB Arbeitsspeicher. Das soll für 20 gleichzeitig installierte Apps auf dem Gerät reichen. Athom will die Mini-Version als vollständig lokal agierende Alternative zum Homey Pro vermarkten. Lokale Backups sind möglich. Cloud-Backups natürlich auch – für 10€ pro Jahr. Erfreulich ist hingegen, dass man die Apple-Kompatibilität hier nicht wegspart.

Besonders für Apple-Nutzer interessant

Apple-Nutzer, denen Home Assistant nicht zusagt, sollten sich Homey genauer anschauen. Denn durch den HomeKit-Support und den Bereich „Experiments“, der sich vornehmlich inoffiziell um den Support von Apple-Geräten kümmert, lässt sich beispielsweise auch ein Apple-TV in Homey integrieren. Aber nicht nur das: Homey ermöglicht es damit gleichzeitig auch, Geräte zu steuern, die unter HomeKit sonst nicht zur Verfügung stehen – und das sind ja bekanntlich so einige.

Homey Apple Experiments

Einschätzung: Mächtig ja, günstig neun

Auch wenn immer wieder von Inkompatibilitäten einzelner Geräte und Hersteller zu lesen ist: Homey ist als All-In-One Smart-Home-Zentrale in Sachen Leistungsumfang, Kompatibilität und Einfachheit wohl die größte Konkurrenz zu Home Assistant – wohlgemerkt die größte kommerzielle Konkurrenz. Denn über die Preise haben wir bisher noch nicht geredet. Und die haben es zumindest in Bezug auf den Homey Pro in sich: Dafür verlangt der Hersteller 399€ – so viel wie ein komplettes Tuya-Smart-Home-System.

Hier kann der deutlich günstigere, aber eben auch deutlich abgespeckte Homey Pro Mini punkten, auch wenn ich den Verzicht auf WLAN hier nicht verstehen kann: Der Homey Pro Mini kann im Grunde fast alles wie sein großer Bruder, wird aber nur 169€ kosten. Man kann ihn bereits vorbestellen, auf dem Markt wird er aber erst im Laufe des Jahres 2025 sein. Als Bastler-Typ würde ich persönlich aber dennoch Home Assistant vorziehen – und ihr?

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Profilbild von Thommy

Thommy

Wenn ich nicht gerade mit Familie und Freunden unterwegs bin, findet man mich im Bastelkeller. Dort tüftele ich zwischen Multiplex Easystar-Klonen, Impeller-Jets, RC-Crawlern und insbesondere meinem geliebten Anycubic Mega S, dem möglichst bald noch weitere 3D-Drucker folgen sollen.

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Kommentare (6)

  • Profilbild von wolverine007
    # 21.12.24 um 17:54

    wolverine007

    Klar Home Assistent – läuft selbst auf nem Rasp oder als VM auf dem eigenen NAS – für den Rest gibt es pfiffige User im Forum bzw. auch ganz viel als fertige Addons, so dass auch mit wenig basteln viel "out of the box" funktioniert

    • Profilbild von EH
      # 21.12.24 um 19:24

      EH

      @wolverine007: so dass auch mit wenig basteln viel "out of the box" funktioniert

      selber basteln ist so ziemlich das gegenteil von out of the box

    • Profilbild von Andi
      # 22.12.24 um 07:14

      Andi

      geistiges onanieren mit YAML Files? Dann schon lieber iObroker.

  • Profilbild von Kaeptn
    # 22.12.24 um 00:52

    Kaeptn

    Das Image auf die SD Karte packen und die Speicherkarte in den Raspi stecken ist kein „Basteln“

  • Profilbild von Kaeptn
    # 22.12.24 um 00:56

    Kaeptn

    Das 2024 immernoch ein professionelles Produkt auf Portweiterleitung setzt ist schon n Scherz oder?! Haben wir denn gar nichts gelernt? Unser Nachbar in den USA hat immer sein Altöl im Garten verteilt gegen Giftefeu. Hat natürlich auch funktioniert…, aber… Ach lassen wir das. XD

  • Profilbild von 2fast4you78
    # 22.12.24 um 05:24

    2fast4you78

    monatliches Abo… da brauch ich net weiter lesen…

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