Bambu Lab AMS Upgrade: Immer trocken dank Solid State Luftentfeuchter

In diesem eher informelleren Artikel möchte ich euch kurz einmal mitnehmen auf die Suche nach dem perfekten Bambu Lab AMS Mod für meinen Bambu Lab X1C im (leider feuchten) Keller. Vorweg: Ich bin es einfach leid, ständig die Silica-Gel-Säckchen wechseln zu müssen. Genauso wenig will ich Mods einbauen, die jede noch so erdenkliche Ecke im AMS mit solchen Säckchen (oder Mikrowellen-Kügelchen) ausstopfen. Also: Wie kriege ich die Feuchtigkeit am Effektivsten aus dem AMS- OHNE Silica-Kügelchen & Co?

Bambu Lab AMS Mod Aufmacher

Wichtig: Bei dem vorliegenden Beitrag setze ich voraus, dass ihr bereits Erfahrung im DIY-Bereich habt und auch mit Gleichstrom, Löten oder Crimpen umgehen könnt. Genauso solltet ihr Sicherheitsvorkehrungen, z.B. Thermosicherungen, vorsehen. Spätestens dann, wenn Strom im Spiel ist, gilt: größte Vorsicht walten lassen und im Zweifel lieber einen Bekannten vom Fach fragen oder im nächsten Makerspace vorbeischauen. Das Herumbasteln an euren Geräten geschieht auf eigene Gefahr und ihr solltet dies tunlichst unterlassen, wenn noch Gewährleistung bzw. Garantie seitens des Herstellers besteht.

Voraussetzung: Kein Mod-Overkill

Gleich vorweg: Ich möchte mein AMS möglichst im Originalzustand beibehalten oder eben nach der K.I.S.-Methode (Keep it Simple) nur möglichst minimal modifizieren. Das bedeutet konkret: Hier etwas löten, dort etwas bohren ist okay, ganze Teile austauschen oder mit 3D-gedruckten Teilen ersetzen lieber nicht.

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Kommt für mich nicht in Frage: Trockenboxen in jeder AMS-Ecke | Quelle: Printables

Methode 1: Filamenttrockner integrieren

Anycubic macht es mit dem ACE Pro, Bambu Lab macht es mit dem AMS 2 Pro und dem AMS HT: einen aktiven Filamenttrockner im Multicolorsystem integrieren. Und genau das haben schon einige Modder gemacht – mit mehr oder weniger Erfolg. Dabei kommt fast immer ein PTC-Heizmodul in Kombination mit einem Lüfter zur Anwendung. Das wiederum erfordert Bastelgeschick und endet beispielsweise im „Ultimate Automated AMS Filament Dryer“ von Peter Barclay: Hier werden neben PTC-Heizung und Lüfter aber noch Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsregler bis hin zu einem 3D-gedruckten Ersatz-Deckel und dafür passgenauen Acrylscheiben benötigt. Hier bin ich schon raus, das ist mir zu Overkill.

Ultimate Automated AMS Filament Dryer
Ultimate Automated AMS Filament Dryer: Auch zu viel Modifikation für mich | Quelle: Makerworld

Was gibt es noch in den Weiten von YouTube, Makerworld & Co im Hinblick auf einen Bambu Lab AMS Mod? Da wäre etwa der YouTuber Keo Prints, der einfach zwei heiße Luft nach oben hin abgebende PolyDryer-Filamenttrockner unter sein bestehendes AMS geknallt hat, dafür aber eine Menge an Löchern in den Boden des Geräts gebohrt hat. Die Methode klingt auf den ersten Blick charmant, offenbart aber ebenfalls einen etwas größeren Eingriff in das AMS-System und bläst eben permanent heiße Luft an der unten zu findenden Elektronik des AMS vorbei. Das ist eher suboptimal – genauso wie der Preis von knapp 90€ allein für ein PolyDryer-Gerät. Kurz gesagt: Eher nix für mich.

Ebenfalls nach diesem Prinzip – nur deutlich ausgefeilter – funktioniert der AMS Filamenttrockner von Nico Hammelehle. Er hat kurzerhand seinen Creality Space Pi Plus Filamenttrockner auseinandergenommen und die Elektronik in sein AMS eingebaut – genauer gesagt unter sein AMS in ein extra dafür konstruiertes Gehäuse. Auch hier bedarf es des Bohrens von Löchern in die Unterseite des AMS, allerdings deutlich zielgerichteter und durchdachter als beim YouTuber eine Etage über diesem Textabschnitt. Ein Space Pi Plus, wie er hier verwendet wird, kostet allerdings auch um die 80€. Dennoch finde ich die Idee schon nicht schlecht….Hat jemand diesen Mod zufällig schon ausprobiert?

https://www.tiktok.com/@printstuff0711/video/7435663432071908641?_d=secCgYIASAHKAESPgo8hAwR0SKTdZC9c4YFp1humUcIa6S6s%2BquEPZHYuAFm2vgZCsLkKlRz2dMCT6YrivFLA1G%2Bs%2FjtlJqtRiCGgA%3D&_r=1&share_app_id=1233&share_item_id=7435663432071908641&timestamp=1731314082&u_code=egfc153h9faaaj&utm_campaign=client_share&utm_source=short_fallback

Methode 2: Luftentfeuchter einbauen (und auf Trocknung verzichten?)

Okay, verschwiegen habe ich euch bisher, dass ich einen SUNLU S4 Filamenttrockner besitze. Deshalb wäre eine aktive Filamenttrocknung im AMS nicht zwingend erforderlich. Es würde also reichen, das Filament im AMS zumindest trocken zu halten.

Und genau da habe ich nun ein – wie ich finde sehr, sehr interessantes Video ausgegraben, welches meine Go-To-Lösung für mein AMS darstellen könnte: Es handelt sich um einen Solid-State Luftentfeuchter (konkret: Rosahl M-1J1R) der per Step-Down-Modul an die Stromversorgung des AMS gelötet wird. Maker Davis DeWitt hat den Luftentfeuchter direkt an der vorderen Stirnseite des AMS installiert – und dafür ebenfalls Löcher gebohrt. Dennoch scheint diese Lösung für mich die effektivste und vor allem diejenige mit am wenigsten Aufwand zu sein. Kostenpunkt sind aber auch hier satte 70€ nur für den Luftentfeuchter. So ganz sicher bin ich mir noch nicht, in welche Richtung ich gehen soll. Deshalb jetzt zu euch!

ROS M 1J1R
Solid State Luftentfeuchter Rosahl M-1J1R: Kennt jemand eine kleine günstigere Alternative?

Community-Frage: Habt ihr AMS-Mods und wenn ja, welche?

So, jetzt bin ich super gespannt auf die Schwarmintelligenz in Sachen AMS-Upgrade. Natürlich sind Mods in Sachen PTC-Heizung oder aber Luftentfeuchtung besonders willkommen. Darüber hinaus interessiert mich aber, was ihr sonst noch an Änderungen in eurem AMS habt – vielleicht sogar die aktuellste Version des AMS-Savers? Ach, wisst ihr was? Haut doch einfach eure kompletten Bambu Lab Mods für eure Drucker unter diesen Beitrag, wäre wirklich cool, da mal einen Überblick zu bekommen – danke euch!

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Thommy

Wenn ich nicht gerade mit Familie und Freunden unterwegs bin, findet man mich im Bastelkeller. Dort tüftele ich zwischen Multiplex Easystar-Klonen, Impeller-Jets, RC-Crawlern und insbesondere meinem geliebten Anycubic Mega S, dem möglichst bald noch weitere 3D-Drucker folgen sollen.

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Kommentare (11)

  • Profilbild von MrCreatin
    # 06.04.25 um 13:39

    MrCreatin

    Das ding ist viel zu stakt dür den Einsatz. Es ist dür Volumen von 125ö Gehäusen gedacht.
    Hier mal ein Tabelle mit günstigeren alternativen

    https://micro-dehumidifier.com/products-rosahl/membranes/?_gl=1%2Ark0gkw%2A_ga%2AMzEzMTkwODc1LjE3NDM5Mzk0MzE.%2A_ga_5ZHGFVPP0L%2AMTc0MzkzOTQzMC4xLjEuMTc0MzkzOTQ5NS4wLjAuMA..

    • Profilbild von Yves
      # 07.04.25 um 08:38

      Yves

      Mit weniger als einer M-1J1R wirst du beim AMS nicht glücklich. Das AMS hat ca. 16 Liter und die meisten AMS sind nicht 100% dicht. Da würde ich mindestens zu dem M-1J1R greifen. Optimaler wären M-2J1R / M-3M1R / M-3J1R aber die sind preislich noch höher.

  • Profilbild von Peter
    # 07.04.25 um 09:41

    Peter

    wie hoch sollte den die Luftfeuchtigkeit sein, damit das Filament trocken bleibt?

    • Profilbild von Thommy
      # 07.04.25 um 09:54

      Thommy CG-Team

      Hey Peter,

      klare Richtwerte gibt es da nicht. Ultimaker z.B. empfiehlt möglichst bis 30% Luftfeuchtigkeit. In der Praxis haben wir im Makerspace aber auch mit 40% nur mit Nylon-Derivaten kleinere Probleme. Solange du den Drucker in deinen Wohnräumen hast, sollte Luftfeuchtigkeit nicht das größte Problem sein. Sobald es aber um schlechter isolierte Umgebungen (Keller, Werkstätten etc.) geht, spielt es schon eine wichtige Rolle, drauf zu achten.

  • Profilbild von rosch
    # 07.04.25 um 21:46

    rosch

    viel info zur dimensionierung….

    https://www.chip45.com/

    grüße

    roland

  • Profilbild von Alberto Rinaldis
    # 09.04.25 um 09:51

    Alberto Rinaldis

    Hi, ich würde in deiner Stelle in den neusten AMS2 Pro investieren….
    Der hat eine Trocknungsfunktion …
    Bei 300 € + bis du dabei 🤗😉

  • Profilbild von Geoldoc
    # 10.04.25 um 10:01

    Geoldoc

    Wir haben das AMS jetzt mit den Kügelchenbehältern mit Aliexpress-Hygrometer nachgerüstet.
    Wenn man die in Schwarz drucken würde, fände ich sie sehr unaufdringlich.
    Bei uns sind sie in weiß, weil ich für Nutzdrucke immer irgendein altes Filament aufbrauche und insofern schon sichtbar.

    Mal schauen, wie lange die halten.
    Immerhin ist es völlig rückstandslos zurückzubauen.

  • Profilbild von Tobias
    # 10.04.25 um 15:05

    Tobias

    Hi,
    ich habe bei mir das Rosahl M-1J1R in die AMS eingebaut. Bestellt habe ich es bei chip45 – dort gab es auch direkt ein paar 3D-Druckteile zum Nachrüsten. Die Teile sind funktional gut designt und erfüllen ihren Zweck, auch wenn sie optisch keine Schönheiten sind. Aber: es funktioniert.

    Nachdem alles installiert war und ich das Modul in Betrieb genommen hatte, ist die Luftfeuchtigkeit erstmal nur von ca. 50 % auf 42 % gesunken. Danach tat sich tagelang kaum noch etwas. Ich habe das Modul dann zurück an den Händler geschickt, um sicherzugehen, dass es nicht defekt ist. Herr Lins war so nett, es an einer seiner Trockenboxen zu testen – Ergebnis: Das Modul funktioniert einwandfrei.

    Ehrlich gesagt war ich da erstmal etwas frustriert. Ich hatte mir deutlich mehr erhofft, aber ein größeres Modul wäre aufgrund der Position meines Ausschnitts in der AMS nicht mehr möglich gewesen. Also hab ich es wieder eingebaut, angeschlossen und einfach weiterlaufen lassen.

    Zunächst dachte ich, vielleicht ist die AMS zu undicht – aber über einen Zeitraum von 6 bis 8 Wochen sank die Luftfeuchtigkeit langsam und kontinuierlich. Ich hatte bevor ich das Modul eingebaut hatte lange kein Silicagel mehr drin, und die Feuchtigkeit hatte sich auf normalem Raumniveau eingependelt. Wahrscheinlich hatten Filament und Gehäuse über die Zeit ordentlich Feuchtigkeit aufgenommen, die das Modul jetzt nach und nach rausgezogen hat.

    Mittlerweile hält sich die Luftfeuchtigkeit stabil bei 10 %, weiter runter geht’s nicht. Neulich musste ich die AMS komplett zerlegen, weil ein Filament beim Zurückziehen gebrochen ist. Ich dachte, es würde dann wieder länger dauern, bis die 10 % erreicht sind – aber nach zwei Tagen war ich schon bei 14 % und nach weiteren ein bis zwei Tagen wieder bei 10 %. Seitdem läuft alles stabil.

    Die Rosahl-Module scheinen wirklich robust zu sein – letztlich ist da ja auch nicht viel dran, was kaputtgehen kann. Aber das wird die Zeit zeigen.

    Eine Frage in die Runde: Muss man Filament überhaupt noch vortrocknen, wenn es in der AMS mit Entfeuchter über längere Zeit bei 10% lagert? Hat da jemand schon Erfahrungen gemacht?

    • Profilbild von Thommy
      # 10.04.25 um 15:42

      Thommy CG-Team

      Super Erfahrungsbericht, danke dir, Tobias! Das bestärkt mich dann auch, das Teil einfach mal auszuprobieren. chip45 schreibt übrigens dazu:

      " Das Bambu Lab AMS kann aufgrund von Serienstreuung/Montageabweichungen weniger dicht sein als angegeben. Vor dem Hintergrund kann eine M-1J1R oder M-2J1R durchaus gute Ergebnisse erzielen, aber es wird empfohlen, das AMS sorgfältig auf potentielle Undichtigkeiten und guten Sitz der Dichtungen hin zu untersuchen, bevor eine Membrangröße ausgewählt wird. Es kann vorteilhaft sein, die Membran weiter zu überdimensionieren. Im Zweifel kontaktieren Sie uns vor einer Bestellung."

  • Profilbild von Tobi K
    # 13.04.25 um 09:07

    Tobi K

    Ich wundere mich, dass an dieser Stelle das Video von CNC Kitchen noch keine Erwähnung gefunden hat:

    https://youtu.be/n7EWexck8NE?si=e0WtvV0WBwSm33kY

    … nur zur Sicherheit… falls nicht schon bekannt… 😉

  • Profilbild von Tobias
    # 14.04.25 um 15:34

    Tobias

    Hab mal zwei Bilder von meinem Stromverbrauch und der Luftfeuchtigkeit gemacht, falls es jemanden interessiert.
    Der Stromverbrauch liegt meist so bei 0,4 Watt

    Kommentarbild von Tobias

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