Wasserfest und trotzdem schick: AGM X1 Outdoor-Smartphone im Test
Vom noch jungen chinesischen Hersteller AGM kommt mit dem X1 ein echtes Outdoor Smartphone auf den Markt. Das überzeugt neben Outdoortauglichkeit mit LTE-Unterstützung, einer Dual-Kamera und einem enorm starken 5400mAh-Akku, wovon wir uns in unserem Test selbst überzeugen konnten.
- bei GearBest für 238,07€ | TomTop für 244,39€ | Geekbuying für 247,22€ | Fasttech für 266€ | Amazon für 319,99€
Display | 5,5 Zoll 1920 x 1080p (Full HD) |
Prozessor | Snapdragon 617 Octacore 1,5GHz |
Grafikchip | Adreno 405 |
Arbeitsspeicher | 4GB |
Interner Speicher | 64GB (erweiterbar um bis zu 128GB) |
Hauptkamera | 13MP Dual-Kamera |
Frontkamera | 5MP |
Akku | 5400mAh LiPo |
Konnektivität | LTE-Band 1,3,7,20; GPS; WiFi; Bluetooth 4.0, NFC |
Features | Dual SIM, IP68 wasserdicht |
Betriebssystem | Android 5.1 |
Abmessungen | 165,3 x 79 x 11,8mm |
Gewicht | 214g |
Release | Januar 2017 |
Inhalt
Design und Verarbeitung
Das AGM X1 ist kein „schönes“ Smartphone, muss sich aber auch nicht mit Designer-Handys sondern maximal mit anderen Outdoor-Smartphones messen lassen, bei denen Funktionalität in der Regel vor Aussehen kommt. Da gefällt mir persönlich das Blackview BV6000 etwas besser, da es konsequenter darin ist, gar nicht wie ein gewöhnliches Smartphone aussehen zu wollen. Beim X1 ist der Wille dazu durchaus noch erkennbar. Immerhin kann ich es mir so auch als Alltags-Smartphone vorstellen.
Die Außenhülle besteht aus Kunststoff und fühlt sich sehr gummiartig an. Selbst für ein 5,5 Zoll Display ist das X1 groß, liegt aber für diese Größe gut in der Hand. Der Power-Button befindet sich rechts, die beiden Tasten zur Lautstärkeregelung gegenüber auf der linken Seite. Sowohl SD-Karten-Slot als auch der Micro-USB-Anschluss liegen verborgen hinter Gummi-Abdeckungen, um zu gewährleisten, dass kein Wasser eintritt.
Das AGM X1 ist so vollständig staub- wasserdicht (IP68). Der Hersteller spricht von bis zu 30 Minuten in 1,5m tiefem Wasser; bei uns lag es diese Zeit immerhin in gut 20cm tiefem Wasser – auf die Zulassung für den Pool im Büro warten wir noch. Das hat es überstanden und funktionierte so einwandfrei wie zuvor. Solange Display oder Finger aber nass sind, ist die Bedienung merklich eingeschränkt
Die Box, in der das X1 verschickt wird, ist für eine Smartphone-Verpackung sehr groß. Den Inhalt hätte man sicherlich platzsparender unterbringen können. Der schwarze Karton ist nicht das, was ich als elegantes Design bezeichnen würde, aber immerhin schlicht gehalten und nicht etwa zu verspielt.
Display
Das 5,5 Zoll große AMOLED-Display löst in Full HD auf, was rund 400ppi entspricht. Die dargestellten Farben sind kräftig und das Bild gestochen scharf, lediglich die Bildschirmhelligkeit könnte etwas besser sein, geht im oberen Bereich aber in Ordnung. Geschützt vor Schäden wird das Display von Gorilla Glas 3, durch das das Display auch bei Sonnenlicht gut erkennbar bleibt. Trotzdem liegt eine zusätzliche Displayschutzfolie bei, falls man wirklich auf Nummer sicher gehen will.
Leistung des AGM X1
Im X1 arbeitet ein Snapdragon 617 von Qualcomm. Der Achtkern-Prozessor ist mit 1,5GHz getaktet und bekommt 4GB Arbeitsspeicher zur Seite gestellt. Der interne Speicher ist mit 64GB schon sehr ordentlich, kann aber bei Bedarf auf 128GB erweitert werden. Auch wenn der Chipsatz nicht mehr der neueste ist, machte das X1 im Gebrauch dich eine gute Figur und uns vielen keine Probleme auf, ob im Browser oder bei mehreren geöffneten Anwendungen. Bei sehr grafiklastigen Spielen kommt es allerdings zu merklichem Ruckeln.
Benchmarktestergebnisse
Die Benchmarkergenisse geben wieder, was man nach dem Blick auf das Datenblatt schon vermutet. Leistungstechnisch ist das AGM X1 kein Highlight und ordnet sich eher im Mittelfeld ein. Das ist deutlich weniger als etwa beim Blackview BV6000.
Betriebssystem
Als Betriebssystem ist, ein wenig überraschend, lediglich Android 5.1 installiert, es ist aber bereits ein Update angedacht, und zwar gleich auf Android 7. Wann genau das Update verfügbar ist, ist nicht bekannt.
Das UI wirkt aufgeräumt und außer den üblichen Google-Apps gibt es keinen störende Bloatware oder ähnliches. Der Playstore ist vorinstalliert und deutsch als Sprache auswählbar. Auffällig ist lediglich eine chinesische App die sich etwa als „AMG Special Forces“ (auf Englisch heißt sie dann schlicht „Outdoor Tools“) übersetzen lässt, und verschiedene Werkzeuge wie Kompass, Wasserwaage und digitales Schnurlot enthält. Was alles sehr praktisch wäre, leider aber fast vollständig in chinesischer Sprache gehalten ist. Stellt man die Sprache des Telefons auf Englisch um, kann man die App immerhin ebenfalls auf Englisch nutzen, Deutsch als Sprache steht aber nicht zur Auswahl.
Kamera
Im X1 sitzt eine Dual Kamera, d.h. zwei separate Sensoren, die aber ein gemeinsames Bild aufnehmen. Das macht Fotos mit sogenanntem Bokeh, also verschiedenen Unschärfe-Effekten möglich. Die Auflösung der Hauptkamera beträgt dabei 13 Megapixel, die Selfiekamera bietet 5MP.
Akku und Laufzeit
Im AGM X1 sitzt ein Lithium-Polymer Akku mit sage und schreibe 5400mAh. Das sind rund 900mAh mehr als der bereits gute Akku des Blackview BV6000 und etwa zweieinhalb mal so viel wie im iPhone 7 – nur, um mal ein paar Zahlen zum Vergleich in den Raum zu werfen. Soweit zu den Zahlen, das X1 erfüllt die Erwartungen daran aber auch im Praxistest. 3 Tage Laufzeit bei normaler Nutzung sind ohne Probleme drin, bei geringer Nutzung im Abenteuer-Urlaub auch mehr. So wünschen wir uns das für ein „Outdoor“-Smartphone.
Da der Akku Qualcomms Quickcharge 3.0 Standard unterstützt, ist er trotz seiner Größe vergleichsweise schnell geladen. Das ist allerdings auch nötig, ohne Quickcharge würde das Smartphone Stunden am Netz hängen. Der Hersteller gibt an dass 80% des Akkustandes in ca. einer Stunde erreicht werden. Wir haben die Zeit noch nicht auf die Minute gestoppt, können das aber soweit bestätigen; die Schnelladefunktion wirkt hier Wunder.
Konnektivität: Anschlüsse und Verbindungsmöglichkeiten
Wer Wert auf 4G-Unterstützung auch außerhalb der großen Städte legt, kann beim X1 beruhigt sein: Alle deutschen LTE-Frequenzen werden unterstützt, inklusive Band 20 (800MHz). Das Smartphone verfügt über Bluetooth 4.0 und ein WiFi-Modul; für Standortdienste werden GPS und GLONASS unterstützt.
Zum Aufladen und zur Datenübertragung gibt es einen Micro-USB-Anschluss, gleich daneben befindet sich die Kopfhörerbuchse. Wer mehr als eine SIM-Karte nutzen möchte, kann das dank der Dual-SIM Funktion tun und eine Nano- und eine Micro-SIM gleichzeitig einsetzen.
Extras und Zubehör
Oberhalb des Displays sitzt – in diesere Preisklasse aber eigentlich selbstverständlich – eine Benachrichtigungs-LED. Im Homebutton befindet sich ein Fingerabdruckscanner, der gut funktioniert und das Smartphone bei Bedarf in etwa 0,5-1 Sekunde entsperrt. Bei nassem Display oder nassen Händen funktioniert er aber nur unzuverlässig.
Beim beiliegenden Zubehör gibt es ein paar Pluspunkte. Die Bedienungsanleitung ist immerhin auf englisch verfasst (wenn auch nicht in gutem Englisch), daneben gibt es eine oben schon erwähnte Displayschutzfolie und ein paar Kopfhörer. Letztere sind keine Top-Modelle, erfüllen aber ihren Zweck. Zum orangefarbenen USB-Ladekabel gibt es einen EU-Netzadapter, was bei China-Smartphones ebenfalls nicht selbstverständlich ist.
Fazit
Hier bietet sich der Vergleich mit dem Blackview BV6000, das wir vor einigen Wochen getestet haben, einfach an, auch wenn das X1 gut 100€ teurer ist. Dafür übertrifft es ersteres aber auch in fast allen Bereichen und überzeugt uns mit für ein Outdoor-Handy gutem Display und Kamera. Überragend ist natürlich der Akku, der mit dieser Kapazität nur in einer Handvoll anderer Modelle zu finden ist.
Negativ fällt lediglich das (noch) veraltete Betriebssystem und die auch gegenüber dem Blackview schwächere Prozessorleistung auf. Wenn man sich an Aussehen und Größe nicht stört, taugt das AGM X1 aber durchaus auch als Smartphone für den Alltag neben seiner Tauglichkeit für den Einsatz im Freien.
Hier geht's zum GadgetWenn du über einen Link auf dieser Seite ein Produkt kaufst, erhalten wir oftmals eine kleine Provision als Vergütung. Für dich entstehen dabei keinerlei Mehrkosten und dir bleibt frei wo du bestellst. Diese Provisionen haben in keinem Fall Auswirkung auf unsere Beiträge. Zu den Partnerprogrammen und Partnerschaften gehört unter anderem eBay und das Amazon PartnerNet. Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.
Sortierung: Neueste | Älteste
Kommentare (30)