AEG QX9 2-in-1 freistehender Akkusauger mit LEDs: Style trifft Power?
Mit der in Berlin sitzenden Aktiengesellschaft AEG verbindet man intelligente (Haushalts-)Technik und ansprechendes Design. Die Marke AEG wurde zigmal verkauft und unter neuer Leitung neu erfunden. Lange Zeit wurde „AEG“ nur als Markenlizenz an verschiedenste Hersteller verkauft. Doch egal, wer gerade am Lenkrad sitzt bei der Berliner AG – das AEG-Logo taucht in Deutschland in gefühlt jedem Haushalt auf. Wir haben den reddot-Award-Gewinner 2020 getestet – was kann der AEG QX9?
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Um China-Modelle im internationalen Vergleich richtig einschätzen zu können, möchten wir auch „Nicht-chinesische Modelle“ (Made in China ist es ja trotzdem fast immer) für euch testen. In Sachen Akkusaugern so zuletzt beim Dyson V11 Absolute und Shark Anti Hair Wrap geschehen. Nur so können wir euch einen guten Vergleich bieten und ihr unseren Testurteilen bei China-Produkten noch mehr vertrauen.
Was macht den AEG QX9 so besonders, dass wir ihn hier testen?
- er steht von selbst – praktisch, wenn man etwas schnell wegsaugen möchte
- man kann den Handsauger verwenden, ohne vorher das Saugrohr abnehmen zu müssen (2-in-1-Funktion mit herausnehmbaren Handsauger)
- Bürstenselbstreinigung auf Knopfdruck
Ja, das klingt nach Luxusproblemen, die man mit dem AEG QX9 bewältigen kann, sind es irgendwo auch. Wer die Situationen aber kennt, wenn man unter einem Möbelstück saugen oder nur schnell mal den Handsauger einsetzen möchte ohne viel Tara, der wird diese Annehmlichkeiten zu schätzen wissen. Insbesondere, wenn man noch keinen Akkustaubsauger besitzt und noch den alten Kabelsauger hinter sich herzieht.
Aber: Wie ihr im Folgenden lesen könnt, erfreut man sich an diesen Features doch mehr als man denkt.
Inhalt
Technische Daten: Vergleich zu den Topmodellen
Als Flaggschiffmodell einer großen deutschen Firma muss man sich natürlich mit den besten Akkustaubsaugern überhaupt messen.
AEG QX9 | Dyson V11 Absolute | Dreame V11 | |
Preis ohne Angebot | ~320€ | ~500€ | ~300€ |
Saugkraft | 15.000 pa | 24.000 pa | 25.000 pa |
Display | nein | LCD | LCD |
LED-Leuchten an Bodendüse | ja, 7 LEDs | nein | nein |
Lautstärke | 76 dB auf höchster Saugstufe | 65, 68, 74 dB (mit aufsteigender Saugstufe) | 65, 69, 73 dB (je nach Saugstufe) |
Akku | 2100 mAh | 3600 mAh | 3000 mAh |
Arbeitszeit | 55 Min. | 60 Min. (Eco), 8 Min. („Boost“, max. Saugkraft) | 90, 30, 10 Min. (mit steigender Saugstufe) |
Ladezeit | 4 h | 4,5 h | 4 h |
Saugstufen | 3 | Drei | Drei |
Staubkammer | 0,3 l | 0,7 l | 0,5 l |
Maße | 110,0 x 25,6 x 13,2 cm | 128,6 x 26,1 cm | 122,1 x 20,2 cm |
Gewicht | 2,8 kg als Handsauger, 3,8 kg komplett ausgebaut | 3,0 kg als Handsauger, 4,0 kg komplett ausgebaut | 1,6 kg als Handsauger, 3,9 kg komplett ausgebaut |
CE-Kennzeichen | Ja | Yes | Ja |
Falls ihr ein günstigeres Modell mit flexiblem Saugrohr sucht, schaut mal in unseren Testbericht zum Jimmy JV85 Pro. Der JV85 Pro ist das erste chinesische Modell mit der Technologie, der Shark aus den USA beherrscht es aber auch. Wer ein Modell mit Wischfunktion und App sucht, schaut sich den Roidmi NEX genauer an.
Lieferumfang des AEG QX9
Im Lieferumfang findet sich:
- das Hauptelement, also der Handsauger mit angebrachter 0,3 l Staubkammer
- Aluminiumrahmen
- elektrische Bodendüse mit LED-Lichtern
- ausziehbare Fugendüse
- Fugendüse
- Möbelbürste
- freistehende Ladestation mit EU-Ladekabel
- Bedienungsanleitung in zig Sprachen, logischerweise auch in deutscher Sprache gehalten
Persönlich vermisse ich hier nichts im Lieferumfang, also gehen wir direkt weiter zum nächsten Punkt.
Design und Verarbeitung: Verdienter Award-Gewinner
Schon beim Auspacken merkte ich, dass dieses Kriterium AEG sehr in die Karten spielt. Der Sauger ist aus äußerst hochwertigem Material. Die Aufsätze sind typischer China-Baukasten, aber die Hauptelemente sind schon wirklich schick verarbeitet. Auch die blau-grau-goldene Farbgebung sagt mir sehr zu, ist aber natürlich Geschmackssache.
Der Clou am AEG QX9 ist der Aluminiumrahmen, in den man den Handstaubsauger stecken kann. Dieser rastet auch sofort geschmeidig ein. So nutzt man den Aluminiumrahmen als „langen Staubsauger“ mit Griff und elektrischer Bodendüse. Dies funktioniert aber natürlich nur, wenn man den Handsauger eingesteckt hat. Oben am Griff der Halterung finden sich zwei Bedienelemente, mit denen man den Saugvorgang startet und zwischen drei Saugstärken wechselt.
Ich habe schon viele Saugermodelle gesehen, die den reddot Award gewonnen haben, beim QX9 finde ich ihn aber auch angemessen. Hier ist von oben bis unten alles durchdacht. Kristian hatte den Sauger auch kurz ausprobiert und war ziemlich begeistert von dem Griff des Handsaugers („Das Schwert King Arthurs“).
Komplett ausgebaut (also mit Halterung) hat der QX9 die Maße 110,0 x 25,6 x 13,2 cm und ein Gewicht von 3,8 kg. Der Handsauger alleine hat ein Gewicht von 2,8 kg und ist damit etwas schwer für einen Handsauger. Vergleichbare Modelle bringen 1,5 kg auf die Waage. Durch das ergonomische Design scheint sich das Gewicht aber gut zu verteilen, sodass der Handsauger nicht zu viel wiegt, sondern gerade so an der Grenze ist.
Schlankes und ergonomisches Design hat aber eben auch seinen Preis: Die Staubkammer weist nur eine potenzielle Füllmenge von 0,3 l auf. Das ist sehr klein und kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass man die Kammer WÄHREND einer Reinigung ausleeren muss.
Hier noch ein praktisches Video zur Instandhaltung der Einzelteile:
Grab & Go Ladestation
Die Ladestation passt gut zum Gesamtbild, eine kleine schmale Standhalterung, die man per EU-Ladekabel an den Strom anschließt. Bis auf die obligatorische Steckdosennähe kann man die „Home Station“ des Saugers durch die überschaubaren Maße überall in den vier Wänden platzieren.
AEG bewirbt die Ladestation als „Grab & Go Ladestation“, da man den Sauger simpel und schnell aus der Station ziehen und direkt loslegen kann. Auch hieran gibt es noch nichts zu bemängeln. Da der Sauger sowohl von alleine, als auch in der Station gerade und selbstständig stehen kann, darf man „Grab & Go“ auch so unterschreiben.
Die Ladezeit an der Station beträgt 4 h. Der Akku ist nicht austauschbar.
Performance im Haushalt
„Maximale Flexibilität“, „Mühelose Sauberkeit“ und „jederzeit griffbereit“: So bewirbt AEG das 2-in-1-Modell QX9. Flexibilität ist definitiv vorhanden, mir gefällt die Lösung mit dem in den Rahmen einsteckbaren Handsauger sehr gut. So kann man diesen ohne langes Umstecken der Einzelteile (wie bei anderen Modellen) einsetzen. So kann man „jederzeit griffbereit“ auch unterschreiben. Einmal den An-Button eine Sekunde drücken, dann bleibt der Saugvorgang bestehen, bis ihr ihn wieder ausschaltet. Drehen wir eine kleine Runde:
Wäre da noch der Punkt „Mühelose Sauberkeit“. Natürlich ist das etwas Auslegungssache, die Handhabung zumindest überzeugt. Vorausgesetzt, man ist nicht über 1,90 m groß. Die Höhe von 110 cm ist für meine 1,83 m absolut in Ordnung, kleinere Menschen halten den Sauger einfach etwas weiter von sich weg. Großgewachsene Menschen dürften mit dem QX9 langfristig aber Rückenbeschwerden bekommen und sollten sich den etwas größer gebauten Dreame V11 anschauen.
Das um 180° bewegliche Drehgelenk sorgt aber dafür, dass man in die meisten Ecken gut reinkommt und dabei auch keine großen Verrenkungen machen muss. Die Bodendüse ist etwas klein, bzw. schmal geraten. Damit kommt man zwar besser in verwinkelte Engbereiche, braucht für die gesamte Reinigung aber auch etwas länger. Halb so wild, da gibt es aber auch noch die Faktoren Arbeitszeit, Saugkraft und Staubkammer.
Kleines Highlight: Unten an der Bodendüse findet sich ein drückbarer Schalter, durch den sich die Walze selbst reinigt.
Innovativ, Haare bleiben aber dennoch in der Walze verfangen.
Arbeitszeit, Staubkammer und Lautstärke
Drei Saugstufen stehen dem QX9-Besitzer zur Verfügung, mit denen er variieren kann. Je schlimmer der Dreck auf dem Boden, umso höher sollte die Saugstufe sein, logisch. Die Arbeitszeit variiert natürlich je nach Nutzung und Verschmutzungsgrad, auch klar.
Nicht ganz so klar ist mir, warum die Entwickler einen 2100 mAh kleinen Akku verbaut haben, der eine maximale Arbeitszeit von 55 Minuten auf der niedrigsten Saugstufe ermöglicht. Der Industriestandard bei einem Akkusauger oberhalb der 200€ liegt mindestens bei einer Stunde, bei den neueren China-Modellen Roborock H6 oder Dreame V11 steht über eine halbe Stunde mehr zur Verfügung.
Laut AEG selbst schafft man mit der Arbeitszeit eine Wohnfläche von bis zu 165 m². Da muss man aber schon extrem Gas geben und keinerlei Unterbrechungen durch kurzes Wegräumen von Gegenständen erlauben. Auf komplett gerade Fläche ohne Möbel wäre das sicherlich möglich, ich würde aber – gerade bei Variation mit den Saugstufen – nur bei einer Wohnung mit 110 m² oder weniger über einen Kauf nachdenken.
Dann das bereits weiter oben angesprochene Problem mit der 0,3 l kleinen Staubkammer. Je nach Verschmutzungsgrad der vier Wände gerät die Kammer schnell an ihre Grenzen. Diese muss man dann manuell über dem Mülleimer leeren. Ist ein Luxusproblem, ganz klar, aber eine größere Kammer bedeutet eben auch weniger Eigenleistung. Löblich ist aber die Fünf-Stufen-Filtration, die der aufgesaugte Inhalt Richtung Staubkammer durchläuft.
An sich soll ein „innovatives Sound-Design“ dafür sorgen, dass der Akkusauger nicht zu laut arbeitet. Tut er aber trotzdem. Die Betriebslautstärke von 76 dB ist aber nicht das größte Problem, schließlich kennt man solche Geräuschkulissen noch vom Kabelsauger früher. Das Problem ist eher, dass das Betriebsgeräusch so nervig schrill klingt. Aber gut, jeder Mensch hat seine Hemmschwelle unterschiedlich verankert.
Die mitgelieferten Aufsätze sind nur auf den Handsauger aufsetzbar – liegt eben an der Konstruktion mit dem Rahmen.
Saugkraft und LED-Leuchten für dunkle Ecken
Persönlich freue ich mich sehr über die an der Bodendüse verbauten LED-Lichter (7 an der Zahl), die es dem Nutzer ermöglichen, auch in dunkleren Ecken Staub und anderen Dreck identifizieren zu können. Bei aktivem Saugvorgang sind die LEDs durchgehend eingeschaltet, ziehen aber kaum nennenswert Akkuleistung – keine Sorge.
Wir kennen es von den Roidmi-Modellen, dass es auch möglich ist, dass an der Bodendüse erkannt wird, wenn es um diese herum dunkel wird. So schalten die Roidmi-Sauger die Leuchten nur dann ein, wenn sie benötigt werden. Ist ein cooler technischer Kniff, keine Frage, aber einen wirklichen Mehrwert hat diese Art der Beleuchtung dann im Vergleich zum QX9 auch nicht.
Am Ende des Tages sind technische Kniffe und spannendes Design natürlich trotzdem nur dann cool, wenn der Sauger auch in seinem eigentlichen Bestimmungsfeld glänzt – im Saugen. Und da haben seine China-Konkurrenten schlicht mehr Saugkraft. 15.000 pa auf der höchsten Saugstufe ist für ein Modell dieser Preisklasse schlicht nicht mehr zeitgemäß – und das merkt man auch bei gröberen, einzusaugenden Dingen wie etwa Müsliflocken oder Kaffeebohnen.
Die Kollegen auf dem Bild hier drunter bieten 20.000 pa (Jimmy JV65) und 23.500 pa (Roidmi NEX), kosten aber weniger oder das Gleiche. Dafür muss man sie an die Wand anlehnen, weil sie nicht von alleine stehen. 😉
Als Handsauger arbeitet der AEG immer auf der höchsten Saugstufe, was für einen Handsauger dann wiederum ein guter Wert ist.
Hinweis in eigener Sache: Amazon.de hat uns den Akkusauger im Rahmen des Amazon Produkttester Programms zur Verfügung gestellt.
Fazit: AEG QX9 Akkusauger kaufen?
Von welchem Hersteller die AEG-Produkte immer kommen, ist zwar unklar, wir können uns aber darauf einigen, dass die Marke AEG für hochwertige Haushaltsprodukte steht. Und das spiegelt sich auch im QX9 wider. Top Verarbeitung, smartes Design, gute Handhabung und dass er von selber steht, sollte auf dem Akkusauger-Markt kein Alleinstellungsmerkmal sein. Auch wenn die hohe Betriebslautstärke, der nicht austauschbare Akku und kleine Staubkammer störend sein können, muss man der Berliner AG hier ein Lob für den QX9 aussprechen.
Die Kernaufgabe des Saugers erfüllt der QX9 aber nicht auf Industriestandard. So viel Spaß es auch macht, mit dem schicken Sauger durch die vier Wände zu düsen, es fehlt im Vergleich zu den Modellen heutzutage schlicht die Power, die Saugkraft. Und das ist – gerade wenn man vom unhandlichen Kabelsauger mit viel Power auf einen Akkusauger umsteigt – nunmal ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Schade, sonst ist der AEG QX9 in den meisten Punkten sehr ausgereift.
Was verbindet ihr mit der Marke AEG?
- gutes Handling
- Design und Verarbeitung
- steht von selbst (Grab & Go)
- kleine Staubkammer
- hohe Betriebslautstärke
- für große Menschen bei langen Arbeiten nicht geeignet
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