Alfawise V10 Max Saugroboter für 213€ aus EU: Budgetmodell mit LDS
Gerade gibt es den V10 Max aus einem EU-Lager mit dem Gutschein „V10MAXFASTDL“ bei GearBest für 213,44€. Durch den EU-Versand ist der Roboter innerhalb weniger Tage bei euch und ihr braucht keine Zollgebühren fürchten.
Klar, ein LDS ist kein wirkliches Alleinstellungsmerkmal mehr, schließlich ist die Laser-Raumvermessung über das kleine Türmchen auf der Oberseite das Nonplusultra an präziser Messung. Jedes neue Topmodell bringt die Technologie mit. Der Clou am Alfawise V10 Max: Er kostet etwa 200€. Starkes Budget-Modell oder billiger Roboter? Wir haben ihn getestet.
- Alfawise V10 Max
- bei GearBest für 213,44€ (aus EU-Lager, Gutschein: V10MAXFASTDL) | GearBest für 226,42€ (aus China, Gutschein: ALFAV10MAX)
Inhalt
Technische Daten: Vergleich zum Roborock S6
Alfawise V10 Max | Roborock S6/T6 | |
Saugkraft | 2000 pa | 2000 pa |
Navigation | Laser-Raumvermessung | Laser-Raumvermessung |
App | Laser Robot (Android, iOS) | Xiaomi Home (Android, iOS) |
Lautstärke | 65 dB | 58 dB (auf höchster Saugstufe) |
Akku | 4300 mAh | 5200 mAh |
Staubkammer/Wassertank | 0,45 l/ 0,45 l | 0,48 l/ 0,16 l |
Ladezeit | 3-4 h | 3 h |
Arbeitszeit | 2 h | 2,5 h |
Gewicht | 3,5 kg | 3,6 kg |
Maße | 34 x 34 x 10 cm | 35,3 x 35,0 x 9,65 cm |
Steigungen | bis zu 1,5 cm | 25°, über 2 cm mit größeren Reifen |
Features |
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Ja, das steht da wirklich: Der No-Name-Roboter hat genau so viel Saugkraft wie das Roborock-Flaggschiff S6. Aber wir wissen: Eine gute Navigation steht über hoher Saugkraft. Die Tabelle macht aber auch deutlich, dass der S6 ein, zwei wichtige Funktionen mehr im Betriebssystem hat.
Alfa…was?
Alfawise ist eine der vielen Eigenmarken des chinesischen Shops GearBest. Die Roboter werden nicht von GearBest selbst hergestellt, sondern von auf diesem Gebiet erfahrenen Herstellern wie ILIFE, Roborock und Konsorten. Wer den V10 Max produziert hat, wurde uns leider nicht verraten, aber auch hier war wieder ein „ODM“, also ein „Original Design Manufacturer“, am Werk. Wenn ich bei der Wahl des Motors, Einzelteile und Funktionen raten müsste, würde ich auf Roborock setzen. Aber das ist nur Spekulation. Eine Übersicht über alle Saugroboter-Hersteller findet ihr in unserem Ratgeber.
Der V10 Max ist nicht das erste Alfawise-Modell, fast schon chronologisch erschienen vorher der V8S Pro E30B und V9S BL517. Letzterer brachte auch bereits einen Laserdistanzsensor (LDS) mit. Zumindest optisch ähneln die Modelle sehr den Xiaomi-, Roborock– und Qihoo-Modellen, allerdings bietet die allgemeine runde Form plus LDS auch wenig Spielraum. Und um möglichst (geschlechter-)neutrale und trotzdem moderne Farben zu wählen, werden die Roboter eben alle schwarz oder weiß.
Lieferumfang des Alfawise V10 Max
Es ist ein Budget-Modell, das muss im Vorfeld klar sein. Trotzdem reagierte ich etwas geschockt, als mich nach dem Öffnen des Kartons ein nicht gerade dezenter Plastikgeruch umgarnte. Dieser ist zwar mittlerweile verflogen, lässt aber erste Rückschlüsse auf die Verarbeitung zu – und wie der günstige Preis zustande kommt. Aus meiner Sicht aber längst noch kein Ausschlusskriterium, den Roboter zu erwerben.
Im Lieferumfang findet sich neben dem Saugroboter außerdem:
- Ladestation mit EU-Ladekabel
- zwei zusätzliche Bürstenköpfe (zwei bereits auf der Unterseite angebracht)
- 0,45 l großer Wassertank
- kleines Reinigungswerkzeug unter der Klappe
- Aufsatz mit angebrachtem Mikrofasertuch
- zusätzliches Mikrofasertuch
- Aufsatz zur Direktabsaugung (gut bei Tierhaaren)
- zusätzlicher Filter
- Bedienungs- und App-Anleitung auf Englisch
Dafür, dass der Roboter unter 200€ kostet, ist der Lieferumfang sehr üppig. Ja, die Einzelteile sind aus nicht allzu hochwertigem Kunststoff, dafür ist aber alles da was man braucht. Sogar mehr: Der Aufsatz zur Direktansaugung (also ohne Walze oder Bürsten) ist gut geeignet bei Tierhaaren.
Design und Verarbeitung
Der für den V10 Max wohl kritischste Punkt. Nachvollziehbarer- und auch löblicherweise spart Alfawise lieber an den verwendeten Materialien als an der Software und Funktionen. Ergebnis: Der Saugroboter wirkt im Vergleich zu den Modellen von Xiaomi, Roborock oder Ecovacs eher billig. Nicht so sehr, dass man sich dafür schämen müsste, aber auch wirklich nicht so, dass man es übersehen könnte. Wer darauf Wert legt, muss aktuell entweder mehr Geld in die Hand nehmen oder sich den Mi Robot genauer anschauen.
Verarbeitungsfehler lassen sich nicht finden, von unten ist der Roboter den Roborock-Modellen sogar sehr ähnlich – wenn auch mit zwei Bürstenköpfen anstatt nur einem. Hinzu kommt eine Walze, die aufgesaugten Staub und Dreck vor dem Filter nochmal bearbeitet. Am Ende landet alles in der 0,4 l großen Staubkammer (durchschnittliche Größe), welche man unter der Klappe durch den 0,45 l großen Wassertank (überdurchschnittliche Größe) ersetzen kann. Das eine zum Saugen, das andere zum Wischen – logisch.
Die Maße 34 x 34 x 10 cm machen den V10 Max zu einem durchschnittlich hohen und breiten Saugroboter mit LDS. Auch das Gewicht von 3,5 kg sticht nicht heraus, auf der Unterseite findet sich auch ein CE-Kennzeichen. Auf der Oberseite sind die typischen Bedienelemente; zwei Buttons, mit denen man den Saugroboter startet, stoppt und zurück zur Ladestation schickt.
Warum nicht mal den Versuch wagen, in der Produktion an allen Ecken und Enden zu sparen und dafür ein günstiges Modell mit guten Funktionen herauszubringen? Mir gefällt der Ansatz, Design und Material ist für mich zweitrangig.
Arbeitszeit und Ladestation
Die Ladestation erinnert stark an die Xiaomi-/Roborock-Stationen, nicht nur wegen der schwarz-weißen Farbwahl. Auf der Unterseite haben wir Gummiflächen, die dafür sorgen, dass die Station nicht verrutscht – etwa wenn der Roboter auf die Ladekontakte fährt und die Station nicht mit wegschieben soll. Das EU-Ladekabel lässt sich nicht auf der Rückseite aufrollen und liegt so im Zweifel mal im Weg.
Das autonome Wiederfinden der Ladestation nach der Reinigung ist durch die Laser-Raumvermessung kein Problem, vorausgesetzt, er ist auch von dort aus gestartet. Letzteres ist aber auch zwingend notwendig, damit das Mapping fehlerfrei funktioniert. Nach einer Arbeitszeit von 2 h kehrt der Roboter autonom zurück zu seiner Ladestation und lädt den Akku innerhalb von 4 h wieder vollständig auf. Durchschnittliche Werte.
Arbeitsweise, Navigation und Saugkraft
Mithilfe des Laserdistanzsensors (LDS; das kleine Türmchen obendrauf) scannt der Roboter die Räumlichkeiten. Im Inneren des Roboters arbeitet eine KI und ein SLAM-Algorithmus (Simultaneous Localization and Mapping), wodurch das Erstellen einer visuellen Karte möglich ist. Die Kollisionssensoren verhindern frontale Zusammenstöße und Abstürze von Höhen, wie etwa von Treppenstufen.
Der V10 Max arbeitet mit zwei Bürstenköpfen und einer Hauptbürste auf der Unterseite, die mit Gummilamellen und Borsten im Wechsel arbeitet. Die Bürstenkopfe vorne schieben den zu saugenden Schmutz in die Richtung der Hauptbürste, die sich über der Einzugshaube befindet. Die 2000 pa Saugkraft wurden dem 1S ebenso spendiert wie dem neuen S6 und bilden den aktuellen Höchstwert auf dem Scoreboard.
Für das Erstellen einer visuellen Karte in der App sollte der Roboter immer von der Ladestation aus starten, damit er einen örtlichen Bezugspunkt hat. Wie viele Topmodelle teilt auch der Alfawise die Räumlichkeiten in Quadranten ein und fährt diese dann in geraden Bahnen ab. Nachdem er weiß, wo sich die äußeren Ränder des Raumes befinden, fährt er geradeaus, bis er auf ein Hindernis trifft. Dann macht er erst um 90° kehrt, fährt wenige Zentimeter und dreht sich erneut um 90°, um wieder in gerader Bahn bis zum nächsten Hindernis zu fahren. Dies sieht man dann auf der visuellen Karte in der App sehr gut.
Der Alfawise V10 Max erkennt die meisten Hindernisse frühzeitig, bremst ab und hat in unserer mehrtägigen Testphase kaum Kollisionen zu verbuchen. Einzig das Arbeitstempo fällt hier negativ auf. Für größere Räumlichkeiten braucht er doch deutlich länger als vergleichbare Topmodelle.
Für diejenigen, die zuhause gerne Amazons Alexa oder Google Home nutzen, ist die Sprachsteuerung sicherlich interessant. Allerdings beschränkt sich diese wie bei den meisten aktuellen Modellen auf die Sprachbefehle „Stop“, „Start“ und „zurück zur Ladestation“.
App-Einbindung und -Steuerung via „Laser Robot“
Bei der Registrierung in der App „Laser Robot“ (Android, iOS) hat man noch das Gefühl, die App sei ziemlich aufwändig programmiert worden. Klar, ist sie auch, im Vergleich zu anderen merkt man dann aber bei Betrachtung des Interface schnell: Großer Funktionsumfang, keinerlei Augenmerk auf Design. Die App ist nur auf Englisch verfügbar. WLAN, Bluetooth und Ortung müssen aktiv sein.
Wie immer an dieser Stelle der Hinweis: Wie die meisten Saugroboter lässt sich der V10 Max nur in ein 2,4 GHz Netzwerk einbinden. Mehr Informationen zur Thematik gibt es in unserem Tipps-und-Tricks-Ratgeber.
Sollte die Verbindung mit dem Roboter Schwierigkeiten bereiten, kann man das WLAN mit gleichzeitigem Gedrückthalten der beiden Buttons (3 Sek. etwa) zurücksetzen. Sollten dennoch Schwierigkeiten auftreten, schildert uns eure Schwierigkeiten einfach in den Kommentaren.
Funktionen innerhalb der App
Für einen 200€-Roboter kriegt man hier funktionell richtig viel – dafür eben in nicht so ansprechender App-Optik. Die Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten aufgelistet:
- Saugkraft variieren (drei Saugstufen)
- Arbeitszeiten einplanen (täglich einmal mögliche Reinigung)
- DND-Modus (Do Not Disturb; Zeit, in der der Roboter nicht arbeiten soll)
- Zonenreinigung (Go-To-Zonen, Roboter an vorgegebene Stellen schicken mittels „Viereck-Einzeichnung“)
- Raumeinteilung (Räume mittels Vierecken selber einzeichnen)
- wird nicht selbstständig eingeteilt
- Saugroboter zurück zur Ladestation schicken
- Fernbedienung
- Spot-Reinigung (dreht sich in größer werdenden Kreisen um sich selbst, heißt hier Partial)
Darüber hinaus lässt sich der Reinigungsverlauf mit den absolvierten Fahrten nachvollziehen und auch der Zustand der Einzelteile. Letzteres ist sinnvoll, um nachvollziehen zu können, wann man sich nach Ersatzteilen umsehen sollte. Firmware-Updates lassen sich nur herunterladen, wenn sich der Roboter an der Ladestation befindet.
Tatsächlich auch mal ein Gerät, bei dem es relativ lustig ist, die Stimme des Roboters angeschaltet zu lassen. Er begrüßt seinen Benutzer beim Anschalten mit „Hello Master“ und verabschiedet sich beim Ausschalten mit „Goodbye Master“. Vornehm.
Mapping und No-Go-Zonen
Der V10 Max ersetzt die vorher genutzte Karte, sobald er nur minimale Unterschiede in der Wohnung entdeckt. An sich sollte er sie aktualisieren, sobald er ein neues Hindernis entdeckt – hier fehlt es aber an der Kartenspeicherung im Funktionsumfang. Entsprechend wird der Roboter mit der Zeit auch nicht smarter und optimiert seinen Reinigungsweg auch nicht. Was aber interessant ist, ist, dass der V10 Max erst alle Räume waagerecht abfährt und dann – wenn er noch Akkuleistung übrig hat – diese auch nochmal senkrecht abfährt (s. Screenshot hier drunter rechts).
Diese Vorgehensweise hat Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist klar, die Räume werden gründlicher gereinigt. Nachteile sind aber, dass er dadurch mehr Akkuleistung benötigt und im Zweifel nicht mehr alle Räume einer Wohnung/ eines Hauses erreicht, bevor der Akku leer ist. Da er im Vergleich zu anderen Modellen sowieso schon etwas langsamer unterwegs ist, sollte man bei Räumlichkeiten oberhalb der 100 m² auch zur teureren Konkurrenz schielen.
Ich bin tatsächlich aber schon positiv überrascht, dass das Live-Mapping bei dem 200€-Roboter wirklich „live“ ist, man jederzeit (auch von unterwegs) nachvollziehen kann, wo sich der Roboter befindet. Zudem ist die Hinderniserkennung sehr präzise und wird sehr detailliert eingezeichnet. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass hier Roborock als Produzent am Werk war…
Zonenreinigung und Raumeinteilung
Als wäre Mapping für einen Roboter dieser Preisklasse noch nicht genug, bringt der Alfawise V10 Max tatsächlich auch Zonenreinigung und Raumeinteilung mit. Diese funktioniert aber etwas anders, als wir es von anderen Haushaltshelfern (wie etwa dem Ozmo 950) gewohnt sind. Der V10 Max teilt die Räume nämlich nicht selbstständig ein, sondern lässt dies seinen Besitzer übernehmen. So lässt man den Roboter erst seine Karte vollständig erstellen, dann teilt man selbst Zonen (Räume) auf der Karte ein. Diese kann man auch benennen, also „Bad“, „Wohnzimmer“ usw.
Hat man die Zonen dann vorgegeben, kann man diese einzeln ansteuern – also etwa dem Roboter vorgeben, doch bitte nur im Schlafzimmer zu saugen. Ein theoretischer Nachteil daran, die Räume selbst einzuteilen, kann natürlich sein, dass man nicht erkennen kann, wo ein Raum anfängt und/oder aufhört. Dazu muss man seine vier Wände etwas kennen und braucht ein wenig Übung, dann haut aber auch das hin.
Ach und über die Wischfunktion sprechen wir dem Roboter zuliebe besser nicht. 😉
Fazit: Alfawise V10 Max kaufen?
Wir mögen Konkurrenz auf dem Markt, auch wenn es mittlerweile etwas unübersichtlich wird mit den vielen Herstellern und Modellen. „Think less, enjoy more“ steht auf der Verpackung des Alfawise V10 Max – und ist gar nicht allzu unpassend. Der Saugroboter ist so günstig, dass man bei dieser Funktionsvielfalt nicht viel nachdenken muss – insofern man sich darüber im Klaren ist, dass man hier ein Budget-Modell kauft. Einen soliden Haushaltshelfer, der nicht durch hochwertige Materialverwendung, eine schicke App oder einen großen Markennamen glänzt.
Dafür aber mit einem echt soliden Software-Paket und einem wirklich mehr als fairen Preis. Gäb es in dieser Preisklasse nicht noch den Xiaomi Mi Robot (zumindest mit Angebotspreis), wäre der V10 Max meine Empfehlung für round about 200€. Mir gefällt die Idee, keinen Wert auf Äußerlichkeiten zu legen und damit den Preis niedrig zu halten. Es muss natürlich klar sein, dass es allgemein viele bessere Modelle gibt; es ist eine Frage des Geldbeutels und des Anspruchs. Man sollte nicht mehr erwarten, als es hier im Artikel geschildert wird, dann kann man mit dem V10 Max durchaus zufrieden sein.
Wie steht ihr zu Budget-Modellen?
Einer für den Weg
ZACO (ehem. ILIFE): Modell mit LDS kommt 2020.
Anker eufy: erstes LDS-Modell RoboVac L70 Hybrid kam Anfang September 2019.
iRobot, Miele, Dyson, AEG, Tesvor, Trifo: Immer noch ohne LDS-Modell unterwegs.
Alfawise: LDS-Modelle seit April 2019. Hah.
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