ALLDOCUBE X Test: 10,5″ Tablet mit Super AMOLED-Display für 240€
Das ALLDOCUBE X gehört definitiv zu den besseren Tablets aus China, auch wenn der Preisunterschied zu einem Apple iPad gar nicht einmal mehr so groß ist. Wenn ihr euch für das Tablet interessiert, bekommt ihr es für aktuell 238,64€ bei Banggood mit 64 GB Speicher oder für 252,93€ bei Banggood mit 128 GB Speicher.
Als Hersteller konzentriert sich ALLDOCUBE bisher auf Notebooks & Tablets. Mit dem ALLDOCUBE X1 konnten sie bereits ein vielversprechendes 8,4″ Tablet an den Start bringen, jetzt folgt der große Bruder. Das ALLDOCUBE X kommt im größeren 10,5 Zoll Format und bietet darüber hinaus sogar ein Super AMOLED-Panel! Kann es den hohen Erwartungen gerecht werden?
- ALLDOCUBE X
- ALLDOCUBE X (4/128 GB)
Inhalt
Technische Daten
Display | 10,5 Zoll, 2560 x 1600 Pixel, 287 PPI; Super AMOLED Display |
Prozessor | MediaTek MT8176 Hexa-Core CPU, 2,1 GHz + 1,5 GHz |
Grafikchip | PowerVR GX6250 |
Arbeitsspeicher | 4 GB RAM |
Interner Speicher | 64 GB; microSD-Karte bis 128 GB |
Kameras | 8 MP Frontseite + 8 MP Rückseite |
Konnektivität | USB Typ-C, 3,5 mm Klinkenanschluss, Fingerabdrucksensor |
Betriebssystem | Android 8.1 |
Akkukapazität | 8000 mAh |
Abmessungen/Gewicht | 245 x 175 x 6,9 mm / 500 g |
Endlich wieder ein großes Tablet
Das ALLDOCUBE X definiert sich erst einmal allein durch die Größe. Das Panel mit einer Diagonale von 10,5 Zoll gibt die Größe vor und unterscheidet sich allein darin schon vom X1. Darüber hinaus stellt der Hersteller ein wirklich flaches Design auf die Beine. Denn das ALLDOCUBE X misst gerade einmal 6,9 mm in der Dicke. Mit 245 mm in der Länge und 175 mm in der Breite fällt es etwas kürzer und minimal breiter aus als beispielsweise das iPad Pro bei gleicher Displaydiagonale. Mit 500 g Gewicht ist es zudem etwas schwerer, für diese Größe ist das Gewicht aber völlig in Ordnung.
Die Rückseite ist relativ unspektakulär. Dort hat man zentral das ALLDOCUBE-Logo positioniert, während sich darüber am Gehäuserand eine Kamera befindet. Dazu gibt es unten noch den Modellnamen, technische Hinweise und tatsächlich auch ein CE-Kennzeichen. Relativ hilfreich finde ich auch noch die kleinen Symbole, die sich an den jeweiligen Ports befinden. So kann man auch auf der Rückseite schnell erkennen, wo welcher Port ist.
Verarbeitung & Handling
ALLDOCUBE hat sich nach der ersten Vorstellung des X wirklich Zeit gelassen. Diese ist offenbar in die Feinarbeit geflossen, denn das ALLDOCUBE X macht nicht nur optisch, sondern auch haptisch richtig etwas her. Bei der Verarbeitung konnte ich keinerlei Mängel feststellen, was nicht unbedingt bei jedem China-Hersteller gegeben ist. Das ALLDOCUBE X liegt wirklich gut in der Hand, trotz relativ großem Display wird der Formfaktor dank relativ kleiner Bildschirmränder kompakt gehalten.
Das Tablet ist mit hochwertigem Aluminium verarbeitet und lässt sich nicht auf eine preiswertere Kunststoff-Verarbeitung ein. Für diesen Umstand geht das Gewicht von 490 g sehr in Ordnung. Lediglich bei einer sehr langen Benutzung könnte das etwas unangenehm werden. Negativ anmerken möchte ich hier nur den Druckpunkt der Tasten. Diese sind insgesamt etwas zu weich, was natürlich aber nichts an der Funktion ändert. Dadurch bekommt man einfach nicht so ein direktes, haptisches Feedback. Mit ein bisschen Gewöhnungszeit kann man aber auch darüber hinwegsehen.
Alles in allem kann ALLDOCUBE hier bei mir punkten. Das ALLDOCUBE X ist schick, hochwertig verarbeitet und handlich. Viel mehr kann man sich von einem Tablet eigentlich nicht wünschen.
10,5 Zoll AMOLED Display: das Killer-Feature?
Zentrum der Aufmerksamkeit ist aber natürlich der Bildschirm. Mit 10,5 Zoll Bildschirmdiagonale fällt dieser verhältnismäßig groß aus. Dabei handelt es sich um einer Super AMOLED-Display, welches sich der chinesische Hersteller bei Samsung eingekauft hat. Das Panel bietet eine Auflösung von 2560 x 1600 Bildpunkten, die bei dieser Größe in 287 Pixel pro Zoll resultiert. Die AMOLED-Technik bringt einige Vorteile mit sich, zum Beispiel bessere Schwarzwerte, einen höheren Kontrast, aber auch einen reduzierten Energieverbrauch.
An der Funktionalität des Bildschirms lässt sich nicht aussetzen. Pixelfehler konnte ich genauso wenig finden wie Backlight Bleeding oder irgendeine Form von Input Lag. Durch die recht hohe Auflösung ist das Display grundsätzlich scharf, App-Icons und Schriften sind knackig. Die Helligkeit ist ebenfalls sehr ordentlich. Für die Benutzung in Räumen reicht eine durchschnittliche Helligkeit von ca. 30% locker aus, auch wenn dann eine leichte Spiegelung natürlich nicht zu vermeiden ist.
Aber dafür, dass das ALLDOCUBE X im Vorfeld so mit dem Bildschirm geworben hat, überzeugt es mich nicht auf kompletter Linie. Kritikpunkt Nummer eins wären die fehlenden Optionen für das Display. Das Betriebssystem lässt hier kaum Individualisierungsmöglichkeiten und auch ein Always-On Modus fehlt. Schade, schließlich handelt es sich hier um ein AMOLED Panel. Zweiter Kritikpunkt wäre die stufige Helligkeitseinstellung. Wenn man die Helligkeit ändert, sind die Übergänge nicht flüssig sondern man erkennt verschiedene „Helligkeitsstufen“.
Der dritte Kritikpunkt wäre der sichtbare schwarze Rand zwischen Bildschirm und Gehäuserahmen. Gerade wenn man in YouTube ein Video im horizontalem Format anschaut, merkt man das leider schon und könnte es als etwas störend empfinden. Der ist zwar beispielsweise auch bei einem iPad gegeben, fällt da aber kleiner aus.
Sechs Kerne & ein großer Akku
Während ALLDOCUBE selbst, aber auch andere Tablets wie das CHUWI Hi 9 Air, aktuell auf den betagten Helio X20 Prozessor setzen, ist das X mit einem etwas neuerem SoC (System on a Chip) ausgestattet. Der MediaTek MT8176 bietet sechs Kerne, zwei Cortex A72 Kerne mit 2,1 GHz Taktfrequenz und vier Cortex A53 Kerne, die für den stromsparenden Alltagsbetrieb zum Einsatz kommen. Der Hexa-Core CPU stehen 4 GB LPDD3 Arbeitsspeicher zur Seite, genauso wie 64 GB interner Speicher. Insgesamt eine Kombination, die eher zum Filme gucken gedacht ist als zum Zocken. Alternativ ist mittlerweile auch eine Version mit 128 GB internem Speicher verfügbar.
Die Performance hinterlässt bei mir auch bei diesem Tablet insgesamt einen durchwachsenen Eindruck. Die Navigation durch die einzelnen Apps geht flüssig von der Hand und dank der 4 GB RAM ist auch Multitasking insgesamt gut möglich. Auch wenn das ALLDOCUBE X sicherlich kein Gaming-Tablet ist, lassen sich „normale“ Spiele durchaus zocken. Meine Partien „Pixel Gun 3D“ liefen zwar nicht gerade erfolgreich, allerdings sehr flüssig.
Trotzdem gibt es ein paar Sequenzen im Alltag, die einfach deutlich zu langsam laufen. Holt man das Tablet aus dem Standby-Modus (inaktives Display), dauert das eine ganze Sekunde. Das ist meinen Augen zu lang und nervt, weil man das schließlich mehrmals am Tag macht. Das trifft auch auf den Fingerabdrucksensor zu. Auch das Wechseln von der vertikalen in die horizontale Ansicht dauert ebenfalls locker eine Sekunde. Und wenn man von der Oberfläche zu der Google Discovery Seite wechselt, ist diese Wischanimation einfach sehr laggy.
Das sind leider alles kleine, aber eben vermeidbare, Fehler, die der Performance und der Bedienbarkeit etwas im Weg stehen. Hier erhoffe ich mir Optimierung seitens ALLDOCUBE, schließlich ließe sich das leicht fixen.
Die Benchmarkergebnisse zeigen, dass die eigentliche Leistung des Prozessors insgesamt über der des Teclast T20 Tablets mit dem Helio X27 liegen. Zwar schneidet das X im Multi-Score Test beim Geekbench Benchmark schlechter ab, was logisch ist (6 Kerne vs. 10 Kerne), aber im Single-Score Test und im PCMark Benchmark erhält der MediaTek MT8176 deutlich mehr Punkte. Allerdings sind diese Werte noch weit entfernt von dem Snapdragon 660 aus dem Xiaomi Mi Pad 4. Insgesamt positioniert sich das ALLDOCUBE X bezüglich der Performance also im oberen Mittelfeld der von uns getesteten China-Tablets.
Kameras
Wie eigentlich alle Tablet-Hersteller verbaut auch ALLDOCUBE zwei Kameras, die man sich vermutlich aber auch hätte sparen können. Beide Kameras arbeiten mit einem 8 Megapixel Sensor, der leider kein hochqualitativen Fotos produziert. Die Resultate sind maximal okay, es fehlt einfach an Schärfe, einem funktionierenden Autofokus und ausreichender Auflösung. Wenn man mal schnell was fotografieren muss, reicht das, richtig gut aussehende Fotos bekommt man damit aber unter keinen Umständen hin.
Das gilt für beide Kameras. ALLDOCUBE scheint hier zwei mal den gleichen Sensor verbaut zu haben. Die Frontkamera sollte man aber eh nicht für Selfies benutzen, sondern allerhöchstens für Videotelefonie.
Großer Akku = lange Laufzeit?
Großzügig zeigt sich das Unternehmen aus China beim Akku. Das ALLDOCUBE X ist mit einem 8.000 mAh Akku ausgestattet, der sogar mittels Pump Express+ aufgeladen werden kann. 12V und 1,5A resultieren in 18W Leistungseingang, die den großen Akku zumindest einigermaßen schnell aufladen kann. Trotzdem nimmt ein ganzer Ladevorgang mehrere Stunden in Anspruch. Die Akkulaufzeit hat mich allerdings nicht sonderlich vom Hocker gehauen. Ich kam damit gut zwei bis drei Tage bei moderater Nutzung aus. Streamen und Zocken zieht natürlich entsprechend schneller die Batterie leer.
ALLDOCUBE X Konnektivität
Das ALLDOCUBE X kann sich in puncto Konnektivität nicht ganz so viele Extrapunkte einheimsen. Schließlich ist das Tablet mit einem USB Typ-C Anschluss und einem 3,5 mm Klinkenanschluss ausgestattet. Dafür muss man auf mobiles Internet verzichten, obwohl man eine Nano-SIM Karte einlegen kann. Dieser Slot ist nur zur Speichererweiterung von 128 GB per microSD-Karte möglich.
Auf der kabellosen Ebene gibt es nur Dual Band ac-WiFi und Bluetooth 4.2. Eine Möglichkeit zur Positionsbestimmung via GPS oder Beidou gibt es nicht.
Tablet mit Fingerabdrucksensor & HiFi-Soundchip
Dafür sitzt zwischen den beiden Anschlüssen noch ein Fingerabdrucksensor, der sich also am Gehäuserahmen und nicht auf der Rückseite wie bei dem Teclast Master T10 befindet. Das Tablet so zu entsperren, kommt uns allerdings etwas unnatürlich vor. Zumindest in der vertikalen Position. Richtig Sinn macht der Fingerabdrucksensor nur, wenn man das Tablet horizontal hält. Wenn die Frontkamera oben ist, kann man den rechten Zeigefinger gut benutzen, um das Telefon zu entsperren. Der Sensor funktioniert relativ zuverlässig, ist aber auch aufgrund des langsamen Wake-Up Prozesses des Tablets nicht allzu schnell.
Ein Aspekt, der bei China-Tablets und Smartphones gerne vernachlässigt wird, ist der Ton. Anders beim ALLDOCUBE X. Hier verbaut man einen AKM HiFi Soundchip, der das Hörerlebnis bei Filmen massiv steigern soll. Immerhin verbaut ALLDOCUBE hier gleich zwei Lautsprecher, wir haben es also mit Stereo-Sound zu tun. Für YouTube ist der Sound sehr zufriedenstellend, um damit Musik zu hören muss man sich aber mit einem leicht blechernden Sound zufrieden geben. Gerade im, zugegebenermaßen unfairen, Vergleich mit einem iPad Pro sieht das ALLDOCUBE X alt aus.
ALLDOCUBE X mit Stock Android 8.1
Ursprünglich ein Grund zur Freude, aufgrund des immer weiter nach hinten verschobenen Release-Termins aber schon fast ein alter Hut: das Android 8.1 Betriebssystem. Das ist im Vergleich zu Teclast & Co. immer noch relativ aktuell, allerdings befinden wir uns bei Smartphones schon auf Android 9. Die gute Nachricht ist, dass das ALLDOCUBE X mit Stock Android ausgeliefert wird. Hier wurde wirklich nichts vorinstalliert, was nicht von Google selbst kommt – eine erfrischende Abwechslung!
Bis auf die unter „Performance“ bereits angesprochenen Kritikpunkte bin ich mit dem OS insgesamt zufrieden. Von Anfang an sind alle relevanten Google-Dienste installiert, darunter natürlich auch der Google Play Store. Dieser ist auch zertifiziert. Die Navigation gelingt über die drei typischen Android-Navigationstasten, der Google Assistant ist per Longpress des Zurück-Buttons zu aktivieren. Die Oberfläche arbeitet auch mit einem App-Drawer.
Kritisieren muss man aber für ein so neues Gerät den Sicherheitspatch von November, der nun auch schon ein paar Monate alt ist. Generell können wir noch nicht ganz einschätzen, wie gut ALLDOCUBE seine Geräte mit Updates versorgt, dafür haben wir bisher zu wenig ALLDOCUBE Tablets getestet. Hier werden wir den Testbericht entsprechend um Langzeiterfahrungen ergänzen.
Fazit: ALLDOCUBE X kaufen?
Das ALLDOCUBE X wird von den Chinesen selbst als „Samsung Galaxy Tab S4 Killer“ angepriesen. Dieses kostet in etwa drei mal so viel wie das X und das merkt man auch. Im Gegensatz zu dem Teclast T20 Tablet, welches wir zuletzt getestet haben, macht das ALLDOCUBE X mehr richtig und überzeugt mich mit der Verarbeitung, dem Betriebssystem, dem Design und den Anschlussmöglichkeiten/Extras.
Die drei für mich persönlich wohl wichtigsten Kriterien sind die Performance, das Display und die Akkulaufzeit. In diesen Disziplinen schlägt sich das ALLDOCUBE X insgesamt nur durchschnittlich, also absolut in Ordnung, aber allerdings auch nicht so gut, wie man es sich von einem 250€ Tablet erwartet. Hier muss sich das ALLDOCUBE einfach den Vergleich zum Apple iPad 2018 gefallen lassen, welches man im Angebot durchaus für einen ähnlichen Preis bekommen kann. Und wir sprechen hier von Apple und ALLDOCUBE wohl gemerkt.
Das ALLDOCUBE X ist kein schlechtes Tablet, macht bereits viel richtig, scheitert aber dann auch etwas an meiner Erwartung. Man siedelt das Tablet im Premium-Segment an, in welchem es sich meiner Meinung nach nicht komplett beweisen kann. Wenn man bereits 250€ für ein Tablet investiert, bekommt man bei einem Huawei MediaPad oder einem iPad mehr für sein Geld. Unabhängig vom Preis gefällt es mir aber von allen bisher hier getesteten Tablets am zweitbesten. Spitzenreiter bleibt das gut 50€ günstigere Xiaomi Mi Pad 4.
Der kleine Bruder: das ALLDOCUBE M5S
- ALLDOCUBE M5S
Da das ALLDOCUBE X noch relativ neu und auch nicht ganz günstig ist, haben wir noch eine Alternative. Das ALLDOCUBE M5S bietet die selbe Displaygröße von 10,1 Zoll Display wie der große Bruder, dabei handelt es sich allerdings um ein IPS Display und nicht um ein AMOLED Panel. Bei dem Prozessor handelt es sich allerdings um den etwas betagten MediaTek Helio X20 Prozessor mit zehn Kernen. Dazu reicht man 3 GB Arbeitsspeicher und 32 GB internen Speicher.
Der Akku fällt mit 6.600 mAh kleiner aus, die Akkulaufzeit dürfte sich dennoch auf 1,5 Tage belaufen. Der große Vorteil der kleineren Version ist die Möglichkeit mobile Daten zu benutzen. Denn das ALLDOCUBE M5S ist auch mit einem SIM-Slot ausgestattet und unterstützt sogar LTE Band 20! Dazu kommen Dual Band WiFi, Bluetooth 4.2 und GPS. Auf dem internen Speicher läuft Android 8, welches auch hier relativ unberührt sein dürfte.
Wenn ihr euch zu dem Tablet einen Test wünscht, könnt ihr das gerne in die Kommentare schreiben!
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