Amarey A900 Saugroboter mit 360° Hinderniserkennung für 339,99€
Den A900 gibt es gerade bei Amazon mit 60€-Gutschein für 339,99€.
Der Amarey A900 stellt sich als Allrounder für den Haushalt auf, der besonders mit seiner 360° Hinderniserkennung und einer Vielzahl an Features punkten möchte. Klingt erstmal ziemlich spannend, allerdings schlägt der seit April 2019 erhältliche Saugroboter auch mit ~350€ zu Buche. Wir haben ihn getestet und sagen euch, ob der Roboter sein Geld wert ist.
- Amarey A900 Saugroboter
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Inhalt
Technische Daten
Ihr seid es von anderen Saugroboter-Artikeln ja gewohnt, immer den Vergleich zu einem der Topmodelle direkt tabellarisch aufbereitet zu bekommen. Der Amarey A900 lässt sich allerdings nur schwer mit den aktuellen Topmodellen vergleichen, da er preislich in einer Liga mit dem Roborock S50 liegt, technisch aber nicht so viel mitbringt wie die Saugroboter in seiner Preisklasse.
Dennoch muss er den Vergleich zum ca. 90€ günstigeren Mi Robot ertragen. Zwar erhält man den Amarey mit schnellem Amazon-Versand, Garantie und CE-Kennzeichen, aus meiner Sicht ist das aber nicht genug, um einen derartigen Preisunterschied zu rechtfertigen.
Amarey A900 | Mi Robot | |
Saugkraft | 1400 pa (drei Stufen) | 1800 pa |
App | Amarey (Android, iOS) | Xiaomi Home (Android, iOS) |
Navigation | Kamera-Navigation | Laser-Raumvermessung |
Lautstärke | 60 dB | 67 dB |
Akku | 2600 mAh | 5200 mAh |
Arbeitszeit | 100 Min. | 150 Min. |
Ladezeit | 4 h | 3 h |
Staubkammer | 0,5 l | 0,48 l |
Maße | 32,3 x 32,3 x 7,5 cm (recht flach) | 34,5 x 34,5 x 9,6 cm |
Gewicht | 2,58 kg | 3,5 kg |
CE-Kennzeichen | ja | je nach Version ja |
Puh, nach Betrachtung der technischen Datenblätter sieht es etwas düster aus für den Amarey A900. Kann er in Sachen Navigation, Arbeitsweise und Performance noch einen Gang höher schalten? Schauen wir uns zunächst den Lieferumfang an.
Verpackung und Lieferumfang
Das Paket ist relativ klein für eine Saugroboter-Verpackung, darin lässt sich der Roboter gut transportieren oder verschenken. Dann macht man den Karton aber auf und ist extrem genervt: ZWar ist alles fein verpackt, auf dem Saugroboter selbst befindet sich aber ein fetter Plastikaufkleber, den man extrem vorsichtig abpiddeln muss, um die Optik des A900 nicht komplett zu verunstalten.
Im Lieferumfang finden sich außer dem Saugroboter:
- Fernbedienung mit zwei AAA-Batterien (bereits in Fernbedienung)
- 4 m Magnetband
- Ladestation mit EU-Ladekabel
- zwei zusätzliche Bürstenköpfe (zwei bereits auf Unterseite angebracht)
- kleines Reinigungswerkzeug
- zusätzlicher HEPA- und Schaumfilter
- Bedienungsanleitung in vielen Sprachen, auch Deutsch und Englisch
Wie beim Vorgänger kann man Magnetbänder verlegen, die verhindern, dass der Saugroboter bestimmte Bereiche durchquert. Das System dahinter soll sich laut Hersteller im Vergleich zum älteren Bruder aber verbessert haben, welcher dies auch bereits im Softwarepaket dabei hatte. Einfacher wäre es, wie beim RoboRock S50 oder 360 S6 einfach in die erstelle Karte verbotene Bereiche einzeichnen zu können.
Design und Verarbeitung
In Sachen Design und Verarbeitung lässt sich nicht viel meckern, aber auch nichts besonders hervorheben. Mit einer Höhe von 7,5 cm ist der Roboter im Vergleich zu den Modellen mit Laserdistanzsensoren (~10 cm) ziemlich flach. Somit passt er unter die meisten Möbelstücke (Sofa, Kommode etc.), vor dem Kauf nachmessen ist natürlich trotzdem sinnvoll. Das Gewicht von 2,58 kg ist auch ein normaler Wert und machbar, wenn man den Saugroboter mal anheben möchte.
Alle Einzelteile sind zwar sauber verarbeitet, der Roboter wirkt allgemein aber eher billig. Das liegt am verwendeten Kunststoff, da sind wir von anderen Herstellern bessere Qualität gewohnt. Der On-Off-Button befindet sich auf der Unterseite, was das Einschalten etwas nervig macht. So muss man den Amarey anheben, um diesen einzuschalten.
Positiv an der Unterseite: Neben den zwei Bürstenköpfen, mit denen der Roboter den Dreck in die Einzugshaube schiebt, findet sich hier auch eine mittlere Bürste über der Einzugshaube. Das ist im Vergleich zum Narwal Saugroboter der einzige Vorteil des Amarey A900: Statt einer Direktabsaugung wird durch die mittlere Bürste auf der Unterseite der Boden besser bearbeitet. Zudem wird gröberer Dreck nochmal gefiltert, bevor er auf den HEPA-Filter und dann auf die Staubkammer trifft.
Die Ladestation
Um ehrlich zu sein, vergeht mir langsam die Lust daran, Ladestationen mit in die Bewertung eines Saugroboters einzubeziehen. Wir haben hier das übliche Billo-Plastikkonstrukt, von wo aus der Saugroboter seinen Dienst beginnt und bei niedriger werdendem Akkuladestand dorthin zurückkehrt um den Akku wieder aufzuladen. Dies tritt nach einer Arbeitszeit von 100 Minuten ein. Nach einer Ladezeit von 4-5 Stunden ist er dann wieder einsatzbereit.
Zum Herunterladen von Firmware-Updates muss sich der A900 auch an der Ladestation befinden, um während des Downloads nicht zu sehr an Akkuleistung zu verlieren.
Funktionen des Amarey A900: Ein Allrounder für die vier Wände?
Das Vorgängermodell A800 erfreute sich bei diversen YouTubern und Bloggern großer Beliebtheit, nur unter den Nutzern ist der chinesische Hersteller Amarey weiterhin ein unbeschriebenes Blatt. Das soll sich mit dem neuen Modell nun ändern, weswegen der A900 mit einer Vielzahl von Features aufwartet:
- 360° Hinderniserkennung
- Alexa-Steuerung: Sprachbefehle via Amazons Alexa geben.
- App-Steuerung
- Mapping: Der A900 erstellt eine virtuelle Karte, die sich in der App abrufen lässt.
- virtuelle Wände mit Magnetband verlegen: Roboter erkennt diese „Wände“ und macht kehrt. Gut zum Ausgrenzen bestimmter Bereiche.
- Teppicherkennung (erhöht Saugkraft auf Teppichen)
- Spot-Funktion: Saugroboter dreht sich auf einer Stelle in größer werdenden Kreisen um sich selbst.
- Wall-Funktion (auch Edge-Funktion): Roboter fährt gezielt Wände und Ecken ab.
Jetzt kennen wir die Funktionen, diese müssen sich in der Praxis aber noch beweisen. Beginnen wir mit der Analyse der Kamera-Navigation.
Navigation und Arbeitsweise
Wie ihr vor kurzem noch in unserem Ratgeber zu den Navigationsmethoden von Saugrobotern lesen konntet, ist die Kamera-Navigation nicht die neueste Art der Orientierung. Auch nicht die beste. Mit seiner Kamera scannt der Amarey A900 die Decke der Wohnung. Die Decke wird dann umgerechnet in Grundriss und Fahrtweg. Da der Saugroboter davon ausgeht, dass die Decke den gleichen Grundriss hat wie die Bodenfläche (was meistens auch der Fall ist), orientiert er sich an dieser. Optische Aufnahmen macht die Kamera nicht, keine Sorge.
Der Amarey A900 fährt die Wohnung in gezielten, geraden Bahnen ab. Die 360° Hinderniserkennung sorgt dafür, dass der Roboter besonders gut durch komplizierte Bereiche (wie unter Tischen mit Stühlen) durchkommt, ohne Hindernisse zu rammen. Durch diese Erkennung läuft der Saugroboter keine Gefahr, Treppen oder sonstwo herunterzufallen.
Neben den üblichen Saugroboter-Eigenschaften (findet Ladestation selbstständig wieder und lädt Akku, Arbeitszeiten einplanbar etc.) erstellt der A900 mit seinem verbauten SLAM-Algorithmus (Simultaneous Localization and Mapping) eine Karte der vier Wände und stellt diese in der App dar. Dazu jetzt mehr.
Die App „Amarey“: Registrierung und Verbindung zum WLAN
Nach dem Download der App (Android, iOS) muss man sich wie gewohnt per Mail registrieren, worauf man an diese Mailadresse einen Bestätigungscode erhält. Somit kann man zwar eine Wegwerf-Mailadresse verwenden (die ja die meisten haben sollten), allerdings keine komplette Fake-Mail. Auf diesen Schritt folgend muss man ein Passwort vergeben.
Schön ist, dass es die App auch in deutscher Sprache gibt. Nicht so schön ist die Umsetzung der Verwendung der deutschen Sprache. Unten auf den Screenshots gut zu erkennen. Im nächsten Schritt „erstellen“ wir nämlich eine „Familie“. Es ist schon verständlich, was damit gemeint ist, aber eine sehr ulkige Übersetzung.
Einbindung ins WLAN
Wie immer der Hinweis an dieser Stelle, dass sich Saugroboter nur mit 2,4 GHz-Netzwerken verbinden lassen. Die meisten WLAN-Modems unterstützen heutzutage 2,4 UND 5,0 GHz. Bei wem das nicht der Fall ist, der startet einfach eine Suchanfrage bei der Suchmaschine seiner Wahl. Im nächsten Verbindungsschritt muss das Gerät zum WLAN und in der App hinzugefügt werden. Natürlich müssen sich das Smartphone und der Amarey A900 im selben WLAN befinden, um gekoppelt zu werden.
Da viele immer den gleichen Fehler machen: Wenn was mit der Verbindung nicht auf Anhieb klappt, kann es auch daran liegen, dass man schlicht das falsche WLAN-Passwort eingegeben hat. Beim Amarey A900 funktioniert die Integration ins WLAN sehr simpel und wirklich schnell.
Das Interface der App ist optisch nicht allzu ansprechend, sondern eher zweckmäßig gehalten. Kann man aber durchaus mit leben und arbeiten.
Funktionen des Amarey A900 innerhalb der App
Der Funktionsumfang innerhalb der App ist überschaubar, vor allem wenn man ihn mit der Xiaomi Home App oder Ecovacs Home App vergleicht. Man findet alle Funktionen sehr einfach, vordergründlich ist die Fernsteuerung des Roboters zu sehen.
Die Funktionen der Übersichtlichkeit halber kurz aufgelistet:
- Mapping
- Fernbedienung
- Einstellung der Saugkraft
- Spot- und Edge-Modus
- Zurück zur Ladestation schicken
- Arbeitszeiten einplanen
- „Stimme“ des Roboters ein- und ausschalten
- Push-Benachrichtigungen ein- und ausschalten
Besonders interessant ist hier das Mapping, das man seit Modellen wie dem Xiaomi Mi Robot oder Deebot Ozmo 930 nicht mehr missen möchte. Doch wie gut funktioniert das Erstellen einer virtuellen Karte mit der Kamera-Navigation? Ist das nicht nur was für die Laser-Raumvermessung?
Mapping und Hinderniserkennung des Amarey A900
Die erstellte Karte (s. Screenshot) erinnert mich stark an ein Retro-Konsolenspiel. Tatsächlich funktioniert das Mapping aber ziemlich gut! Sobald der Saugroboter mit seinem Bumper auf ein Hindernis trifft, erkennt er dieses als äußere Wand und zeichnet das entsprechend ein. Live natürlich.
Faktisch lässt sich darauf mit dem Mapping aber nichts weiter anfangen, man kann keine virtuellen Wände oder No-Go-Zonen einzeichnen. Also erhält man zwar einen Grundriss seiner Räumlichkeiten – was ja schon cool ist – aber hat dadurch nichts gewonnen. Der einzige denkbare Verwendungszweck ist noch der, dass man von unterwegs aus nachvollziehen möchte, was sein Roboter so treibt. Aber sonst … hmm.
Dafür ist die Hinderniserkennung positiv hervorzuheben, wenn auch mit kleinen Abstrichen. Der Saugroboter erkennt jedes Hindernis, dockt dieses mit seinem Bumper aber auch immer leicht an. Das ist wohl so gewollt. Entsprechend muss man äußerst sensible Gegenstände oder Möbel vor der Reinigung entfernen. Dem Roboter kann durch seinen Bumper vorne aber nichts passieren. Er fährt auch nur leicht dagegen.
Steuerung via Fernbedienung
Bei den meisten Saugroboter-Herstellern, die eine Fernbedienung mit in den Lieferumfang packen, hat man sich in Sachen Design wohl an den 90er-Jahren orientiert. So scheint sich auch Amarey bei TV-Fernbedienungen aus einem anderen Jahrhundert umgesehen zu haben. Auf einen Abstand von 7 m lässt sich der Roboter darüber bedienen.
Da die Funktionen anhand der Grafiken vermutlich nicht allen geläufig sein werden, habe ich ein Bild der Fernbedienung beschriftet:
Wer gerne darauf verzichten möchte, dass Amarey App-Daten von seinem Besitzer sammelt, kann den Roboter auch nur per Fernbedienung steuern. Das Einplanen der Arbeitszeiten und Mapping fällt dann natürlich weg. Ich finde es immer gut, aus diesen Gründen auch eine Fernbedienung mitgeliefert zu bekommen. Auch wenn diese den typischen TV-Fernbedienungsverschnitt darstellt. Also den älterer Modelle.
Sprachsteuerung des Amarey A900 via Alexa und Google Home
Auch Besitzer von Amazons Alexa dürfen sich freuen, da sich der runde Helfer darüber befehligen lässt. Bislang war die Funktionsvielfalt in der Steuerung mit Alexa bei Robotern aber immer sehr eingeschränkt und ging über das Starten und Stoppen des Reinigungsvorgangs kaum hinaus. Wenn sich da allgemein in Zukunft was tun wird, wird sicherlich auch der Amarey davon profitieren.
Zur Verwendung von Amazons Alexa und Google Home benötigt man die Tuya Smart App (Android, iOS). Mögliche Befehle können etwa das Starten, Stoppen oder Einplanen der Arbeitszeiten sein. Der Funktionsumfang ist hier noch etwas eingeschränkt, was sich natürlich noch ändern kann im Laufe der Zeit.
Fazit: Amarey A900 kaufen?
„Das Leben kann so einfach sein mit Amarey“. So steht es zwar auf der Verpackung, doch einfacher wird es mit anderen Herstellern. Insbesondere in der Preisklasse über 300€ spielen Modelle wie der 360 S6 oder der RoboRock S50 einfach eine zu dominante Rolle. Als Einsteigermodell könnte man den Amarey A900 wirklich gut verwenden – wenn da nicht der Preis wäre.
Der A900 erinnert mich eher an einen ILIFE oder einen Haier XShuai, die preislich meistens unter 200€ chartern. Zu diesem Preis wäre der Amarey auch absolut in Ordnung, es gibt an sich nicht viel auszusetzen an dem Saugroboter. Außer eben, dass in seiner Preisklasse starke Modelle unterwegs sind, die deutlich mehr bieten für 350€.
- Fernbedienung und Firmware-Updates via App
- CE-Kennzeichen, Garantie, schneller Versand
- Preis
- Ladestation ist das übliche Plastikkonstrukt
- Saugkraft könnte höher sein
- Mapping funktioniert gut, bietet aber keinen Mehrwert
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