Anycubic Photon Zero – SLA-LCD-Drucker für 75€ aus EU
Wer einen ganz günstigen Einstieg in die Welt des SLA 3D-Drucks sucht, bekommt aktuell den Anycubic Photon Zero SLA-Drucker für schon 75,24€ bei Anycubic. Der Preis wird mit $89 angegeben! Nutzt dafür den Gutschein 10SITEWIDE während des Bestellvorgangs! Der Versand erfolgt aus dem EU-Lager und innerhalb von 3 bis 6 Tagen, womit er schnell und ohne Importgebühren bei euch ist.
Mit 3D-Druckern von Anycubic haben wir in der Vergangenheit schon sehr gute Erfahrungen gemacht. Der I3 MEGA ist bis heute einer von Kristians liebsten FDM-Druckern, und der Anycubic Photon S hat mich im letzten Jahr positiv überrascht. Einziger Knackpunkt: Der etwas zu hohe Preis des Photon S. Genau da setzt Anycubic aber jetzt an und bringt mit dem Anycubic Photon Zero ein echtes Budget-Modell auf den Markt.
- Anycubic Photon Zero
- bei Anycubic für $89| 75,24€ – Gutschein: 10SITEWIDE (EU-Lager) | AliExpress für 86,89€ (| EU-Lager)
Modell: | Anycubic Photon Zero |
Geschwindigkeit: | 30 mm /Std |
Druckverfahren: | LCD-SLA |
Druckfläche: | 97 x 54 x 150 mm |
Schichthöhe: | 0,01 bis 0,2 mm |
Größe (Drucker) | 180 x 195 x 367 mm |
Gewicht (Drucker) | 4,7 kg |
Inhalt
Der bisher günstigste SLA-Drucker?
Anycubic listet den Drucker auf der eigenen Homepage für $199 bzw. im Vorverkauf sogar für nur $169. Letzteres sind umgerechnet etwa 156€. Das ist selbst gegenüber günstigen Druckern wie dem hauseigenen Photon oder dem sehr guten Elegoo Mars eine ordentliche Ersparnis. GearBest verkauft den Drucker zwischenzeitlich für 161€. Wird deswegen auch am Produkt gespart, oder bekommt man hier wirklich einen guten SLA-Drucker unter 200€?
Ausgepackt
Was als erstes auffällt: Der Druckraum wurde verkleinert, und das deutlich. 9,7 x 5,4 cm Grundfläche gegenüber 11,5 x 6,5 cm beim Photon und Photon S und eine Höhe von 15 cm sind der bisher kleinste Wert bei einem SLA-Drucker, der mir bisher untergekommen ist. Der gesamte Drucker ist dadurch deutlich kleiner und leichter als andere Modelle.
Von der Größe mal abgesehen ähnelt der Photon Zero aber sehr dem Photon (S). Der grundlegende Aufbau ist natürlich der gleiche, das Display vorne ists etwas kleiner, aber sonst ebenfalls identisch mit dem gleiehn Betriebssystem und UI. Der Stromanschluss befindet sich auf der Rückseite, während An-/Aus-Schalter und USB-Anschluss auf der rechten Seite sitzen.
Der Drucker wirkt insgesamt allerdings wie eine Leichtbau-Version des Photon. Anstatt der Klappe auf der Vorderseite gibt es wieder eine komplett abnehmbare Abdeckung. Die wird aber nur von vier Schraubenköpfen an den Ecken des Druckers in Position gehalten. Die Halterung der Druckplatte ist ebenfalls eine andere als sonst und zumindest vor dem Anschrauben etwas wackeliger. Hier wurde alles etwas günstiger produziert, um am Ende des Preis des Druckers drücken zu können.
Die vier Standfüße des Druckers sind höhenverstellbar. Daran kann ich mich bei anderen Modellen zumindest nicht erinnern – teurere Drucker stehen aber auch so gerade und wackeln nicht. Hier musste ich erst manuell nachjustieren, und ob der Drucker zu 100% gerade steht, sieht man auch nur mit Wasserwaage. Eine leichte Neigung sollte dem Druck zugegeben aber auch nicht schaden.
An Zubehör gibt es das Übliche: Masken, Filter, Metallspachtel und USB-Stick mit zwei geslicten Testdateien liegen dem Drucker bei. Eine Flasche Resin gibt es allerdings nicht, das muss zusätzlich gekauft werden. Verschiedene Farben und Größen an Anycubic-Resin findet man auf Amazon.
Ein kleines Detail soll hier noch erwähnt werden. Schaut man sich den Resin-Tank genauer an, fällt auf, dass es Markierungen für den Füllstand gibt. Das sehe ich so bei einem SLA-LED-Drucker zum ersten Mal. Auch wenn man sie nicht immer benötigt ist das eine sinnvolle Ergänzung. Möglich ist sie allerdings wohl auch nur, weil das Becken anders als bei den meisten Modellen nicht aus Metall sondern aus Kunststoff besteht.
Einrichtung und Leveling
Neben der Größe des Druckers ist der zweite große Unterschied die geringere Auflösung des LCDs (der Part, der den Druck bestrahlt und aushärtet). Die beträgt nur 854 x 480p, gegenüber den 2560 x 1440p anderer Drucker. Eine geringere Auflösung bedeutet weniger detailreiche Drucke – ich bin gespannt, wie sehr man den Unterschied hier bemerken wird. Die angegebene Druckgeschwindigkeit bleibt aber die gleiche wie bisher.
Als nächstes folgt das obligatorische Leveling. Das läuft hier auch nicht anders als bei anderen Druckern. Die Druckplatte ist wie schon erwähnt aber etwas wackeliger und wird mit insgesamt vier Schrauben festgestellt. In Ermangelung erster Testdrucker kann ich bisher nicht sagen, ob das negative Auswirkungen hat, nach dem feststellen wirkt die Platte aber etwas schief und nicht perfekt gelevelt.
Der erste Druck
Am einfachsten ist es, einfach die beiliegende Testdatei zu benutzen. Die ist fertig gesliced vom Hersteller auf den USB-Stick gepackt worden. Hier muss man dann auch nicht mehr tun, als den Stick einzustecken, im Menü die Datei auszuwählen und auf „Drucken“ zu tippen. Okay, ihr solltet vorher Resin in die Wanne füllen.
Der Druck dauert 4 Stunden und 20 Minuten. Währenddessen könnte ihr die Druckplattform beobachten, die immer wieder auf und ab fährt und so Schicht für Schicht das Modell aus dem Resin-Bad zieht. Nachdem er fertig ist, fährt der Drucker die Plattform mit dem Druck ganz nach oben. Nachdem man das überschüssige Resin kurz abtropfen lässt, kann man die Plattform abnehmen.
Der Druck ließ sich in diesem Fall gut mit dem beiliegenden Metallspachtel von der Plattform lösen. Wichtig besonders bei Metall: Achtet darauf, die Plattform nicht zu zerkratzen. Hier ging es ohne Beschädigungen. Anschließend kommt der Druck in ein Bad aus Isopropanol und danach für eine Weile in die Sonne.
Der erste Druck lässt sich sehr gut mit dem Anycubic Photon S vergleichen, dort lag das gleiche Modell als Testdatei bei. Das Ergebnis ist ein bisschen kleiner, ähnelt dem des Photon S sonst aber sehr. Die Oberfläche ist fühlbar rauer, einzelne Layer erkennt man aber trotzdem nur bei genauer Betrachtung. Insgesamt liegt das Ergebnis voll im Bereich des Erwartbaren. Ich bin bisher absolut zufrieden.
Der zweite Druck war dann die zweite beiliegende Druckdatei. Hierbei handelte es sich um einen einfachen Testdruck in gleich achtfacher Ausfertigung. Hierbei haben sich leider schon einige Schwächen offenbart. Der Druck ist leider etwas verzogen, was unter anderem dazu geführt hat, dass einige der feinsten Strukturen bei keinem der acht Objekte richtig gedruckt wurde. Schmale, ca. 1mm dicke Stäbe sind grundsätzlich kein Problem, auch die Kugeloberfläche oder der kleine Schriftzug an der Seite sind einiger maßen gelungen.
Trotzdem hat man nicht den Detailgrad eines Anycubic Photon S oder eines anderen vergleichbaren Druckers. Will man ganz feine Objekte mit Details unter einem Millimeter drucken, dann würde ich zu einem teureren Modell raten. Für alles darüber ist der Anycubic Photon Zero aber absolut ausreichend.
Vorläufiges Fazit
Während die einzelnen Daten des Druckers weniger beeindruckend sind, ist es der Preis um so mehr. Selbst mit dem Preis von rund 200€, was der „normale“ Preis zu sein scheint, ist es der vielleicht günstigste SLA-LCD-Drucker bisher. Und das von einem bekannten Hersteller, der bisher schon beweisen hat, dass er 3D-Drucker kann.
Der erste Eindruck nach dem Aufbau: In der Produktion wurde gespart und oft die billigere Variante gewählt. Davon abgesehen wirkt der Drucker aber ordentlich verarbeitet. Einzig die Druckplatte und die geringere Auflösung des LED-Displays lassen mich hier noch etwas vorsichtig in meinem Urteil sein. Die Testdrucke waren in Ordnung, aber nicht auf dem Level anderer, teurerer Drucker.
Mittlerweile gibt es den Drucker auch auf Amazon für 199€. Damit ist er dort (Stand jetzt) sogar minimal günstiger als bei GearBest oder Anycubic selbst.
Hier geht's zum GadgetWenn du über einen Link auf dieser Seite ein Produkt kaufst, erhalten wir oftmals eine kleine Provision als Vergütung. Für dich entstehen dabei keinerlei Mehrkosten und dir bleibt frei wo du bestellst. Diese Provisionen haben in keinem Fall Auswirkung auf unsere Beiträge. Zu den Partnerprogrammen und Partnerschaften gehört unter anderem eBay und das Amazon PartnerNet. Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.
Sortierung: Neueste | Älteste
Kommentare (51)