Aqara T2 Unterputzmodul: Beste Shelly-Alternative mit HomeKit & Matter?

„Die motorisierten Jalousien smart machen – ohne bauliche Veränderungen?“. Das ist die Frage meines Kollegen Thorben an mich. Und meine Antwort lautet: Ja klar! Du brauchst dafür nur ein 2-Kanal Relaismodul für die Unterputzdose von z.B. von Shelly, SONOFF oder eben von Aqara in Form des Aqara T2 Unterputzmoduls. Warum letzteres auch eine gute Idee ist, erfahrt ihr hier.

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Aqara T2: Warum ein Unterputzmodul?

Gerade bei zu „smartifizierenden“ (Licht-)Schaltern oder Steckdosen bietet sich statt eines extern sichtbaren Gerätes (z.B. Tuya ZigBee Zwischensteckdose) eine „unsichtbare“ Lösung an: Ein WLAN Unterputzgerät in Form eines Relaismoduls, welches man hinter die Steckdose oder den Lichtschalter in die Unterputzdose baut. Damit ist der Stromanschluss dauerhaft gegeben, die ursprüngliche Funktion des Schalters bzw. der Steckdose bleibt gewahrt.

Der angeschlossene Verbraucher, sei es eine Steckdose, eine Gartenpumpe, ein Ventilator oder eben die Jalousie, kann damit fern- und/oder zeitgesteuert ein- und ausgeschaltet werden oder nach dem Wenn-Dann-Prinzip in automatisierte Abläufe in eurem Smart Home eingebunden werden (Szenen / Automationen).

Aqara T2: Stromsparender als Shelly

Bevor wir auf die einzelnen Funktionen des Aqara T2 zu sprechen kommen, wollen wir hier den technisch wohl größten Unterschied zur Konkurrenz um Shelly Plus 2PM oder SONOFF MINIR4M hervorheben: Anders als die beiden letztgenannten, die mit Wi-Fi und Bluetooth funken, verständigt sich der Aqara T2 über das stromsparendere ZigBee 3.0-Protokoll. Im Standby ist der Stromverbrauch hier gerade einmal mit 0,6W angegeben, während ein Shelly-Modul gerne einmal 1,4W und mehr verlangt. Das Aqara T2 unterstützt dabei bis zu 10A bei max. 2500W.

Wo aber ZigBee ist, da muss auch ein Hub bzw. Gateway vorhanden sein. Dieser bindet die ZigBee-Geräte dann in euer Netzwerk ein, dient also als Kommunikationsschnittstelle zwischen eurem Smart Home und ZigBee-Geräten. Das bringt aber auch einen kleinen Nachteil mit: Ein Hub wird zwingend gebraucht. Um abseits der Kompatibilität via Zigbee2MQTT wirklich alle Funktionen nutzen zu können, bietet sich dank der „Matter-over-Bridge„- Funktionalität des Aqara T2  direkt ein Hub wie der Aqara Hub M3 an. Der unterstützt dann auch praktischer Weise bereits den neuen Smart Home Universalstandard Matter.

Aqara T2: Klein in Form – groß in Funktion

Was macht aber nun dieses kleine 2-Kanal-Relais genau aus? Es ist zuerst einmal äußerlich schlicht weiß, rechteckig und mit den Maßen 45,5 x 48 , 24 mm recht kompakt, wobei die Passform eines nach oben hin abgerundeten Shellys gerade für ältere beengte Unterputzdosen oft noch praktischer sein dürfte. In Sachen Formfaktor sind die Mini-Versionen von Shelly, Sonoff und bald wohl auch SwitchBot hier definitiv kompakter. Immerhin: Der Aqara T2 kann auch an einer gewöhnlichen DIN-Schiene und damit in eurem Stromkasten installiert werden.

Das Modul ermöglicht die Steuerung von Lichtschaltern und Steckdosen bis hin zu Heizungen und Boilern. Wollt ihr damit etwa Rollläden steuern, dann muss das Gerät wissen, das nun bidirektionale Motoren angesteuert werden. Deshalb müsst ihr dafür in der Aqara Home App den so genannten „Interlock-Modus“ aktivieren.

Apropos Aqara Home App: Hier stehen neben Zeitplänen und unzähligen Automationsmöglichkeiten verschiedene Modi zur Verfügung, beispielsweise der Betrieb über einen spannungsführenden  („Wet Contact“) oder spannungsfreien Kontakt („Dry Contact“ = Trockenkontaktmodus). Letzterer ist besonders vielseitig (Ein-Aus-Funktion, Impulsgeber, etc.).

In der App kann zudem u.a. konfiguriert werden, ob es sich um einen gewöhnlichen oder einen Wippschalter handelt. Außerdem nicht ganz unwichtig: Die Möglichkeit, die Schalter von ihrer ursprünglichen Aufgabe zu entbinden, sie also vom angeschlossenen Verbraucher (auf Wunsch zeitweise) zu entkoppeln – eine Funktion, die bei Rollläden wichtig sein kann, wo immer nur ein Schalter aktiv sein sollte.

Interessant ist auch der Drahtlose Schalter-Modus: Der Aqara T2 kann einen vorhandenen Lichtschalter zu einer Szenensteuerung umfunktionieren. Das gilt auch für andere fest installierte Wandschalter, die in Automationen mit eingebunden werden können: Drücke ich den festverdrahteten Klingelknopf draußen, geht beispielsweise das Licht im Flur drinnen an.

Ein weiterer großer Pluspunkt auf der Funktionenseite: Die integrierte Strommessfunktion, die allerdings genauso wie der drahtlose Schalter-Modus ärgerlicherweise nur in der Aqara Home App verfügbar ist.

Aqara T2: Smart-Home-Alleskönner mit Apple Home & Matter

Habt ihr also einen Aqara Hub M2 oder Aqara Hub M3 und dazu das Aqara T2 2-Kanal-Relais, dann dürft ihr euch nicht nur standardmäßig über HomeKit-Support und damit Apple Home Nutzung freuen, sondern habt auch gleich, wie bereits oben kurz erwähnt, den neuen Smart Home-Standard Matter an Bord.

Das heißt konkret: Ihr profitiert von einer größeren Kompatibilität zu anderen Smart Home Plattformen und Drittanbietern, darunter u.a. Amazon Alexa, Google Home oder Home Assistant. Bedenkt dabei: Erweiterte Funktionen wie Strommessfunktion, Strom-Automationen und drahtlose Schalter-Funktion sind bei Drittanbietern leider nicht möglich. Auch prozentual geöffnete bzw. geschlossene Rollläden beispielsweise direkt über Google Home könnten sich ohne Aqara App als schwierig erweisen. Zöge Aqara hier funktionstechnisch nach, wäre der Aqara T2 sicherlich noch attraktiver.

Einschätzung: Starker Shelly-Konkurrent

Das Aqara T2 ist eines der am besten ausgestatteten Unterputzmodule am Markt, das einen riesigen Funktionsumfang mit sich bringt, der (fast) keine Wünsche offen lässt -wenn man denn einen zwingend erforderlichen Aqara-Hub hat und auf die Aqara Home App setzt. Dann nämlich kann diesem 2-Kanal-Relais für den wohl am häufigsten verwendeten Einsatz zur „Smartifizierung“ elektrischer Rollläden auf dem Papier wohl kaum ein Konkurrent das Wasser reichen. Als Sahnehäubchen bekommt man hier Apple Home und Matter Support dazu. Schade ist bei der Nutzung von Drittanbietern dann allerdings, dass Aqara wichtige Funktionen wie etwa die Strommessung der eigenen App vorenthält. Und trotzdem ist dieses Unterputzmodul ein starker Shelly-Konkurrent – oder was meint ihr?

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