AreoX U8 Smart Lock mit Fingerabdrucksensor für Fahrräder für 82€ im Test
Nachdem das Schloss mit Fingerabdruckscanner auf sehr großes Interesse bei euch gestoßen ist, haben wir es selbst mal ausprobiert.
Neben dem Bombardements des Smartphone-Markts ist Xiaomis primäres Ziel wohl, jeden Teil eures Zuhauses smart zu machen. Im Sortiment befindet sich bereits ein smartes Türschloss, jetzt folgt das smarte Fahrradschloss. Dafür kooperiert man mit der Firma AreoX und präsentiert das AreoX U8 Smart Lock, welches mit einem Fingerabdrucksensor ausgestattet ist.
- AreoX U8 Smart Lock
Inhalt
Ein gewöhnliches Bügelschloss?
Bei dem smarten Fahrradschloss handelt es sich um ein Bügelschloss, welches im Prinzip wie ein Vorhängeschloss funktioniert. Wir denken, die Funktionsweise muss hier nicht weiter erklärt werden. Der Bügel wird zum Verschließen geöffnet, um die Speichen oder den Rahmen des Fahrrads gelegt und dann wird der Bügel verschlossen. Dafür gibt es zwei verschiedene Versionen: eine mit einer Höhe von 22,48 cm und eine mit einer Höhe von 30 cm. Das eigentliche Schloss misst bei bei beiden Versionen 3,2 cm in der Breite und 13 cm in der Länge.
Unser Modell ist die kurze Version. Diese ist allerdings nicht lang genug, um bei den meisten Fahrrädern Vorderrad mit Rahmen zu verbinden. Und auch beim Anbinden an einen Fahrradständer, Zaun oder Laternenpfahl ist man etwas eingeschränkter. Wer hier auf Nummer sicher gehen möchte, wählt direkt die große Version des Schlosses, mit der man etwas mehr Spielraum hat.
Davon abgesehen unterscheiden sich beide Schlösser aber nicht, die Qualität ist die gleiche. Das kleine Schloss bietet umgekehrt den Vorteil, kleiner und leichter zu sein, und es kostet weniger.
Der Bügel besteht selbstverständlich aus Edelstahl, um es potenziellen Fahrraddieben erschweren, das Schloss aufzubrechen. Außerdem setzt der Hersteller AreoX auf eine zwei-Wege-Verriegelung. Sprich: beide Kontakte zum Schlosskern können geöffnet werden. Bei dem Schließzylinder handelt es sich um einen Schließzylinder der Klasse B, welcher von der VDS als „sicher“ eingestuft wird. Außerdem ist das AreoX U8 Smart Lock mit einem IP65 Rating ausgestattet und so staubdicht und gegen Strahlwasser geschützt. Nachdem wir das Schloss jetzt eine Weile genutzt haben und das Rad dabei auch schon mal im Regen stand, funktioniert jedenfalls alles noch wie am ersten Tag.
Die Verarbeitung wirkt direkt beim ersten Anfassen sehr gut. Sofort fällt das hohe Gewicht des Schlosses auf. Das Gehäuse des Schlosses ist aus einem Guss, mit Ausnahme einer Abdeckung auf der Rückseite, unter der der Akku sitzt. Diese Abdeckung lässt sich aber nicht ohne Weiteres entfernen, dazu aber später mehr im „Härtetest“. Auf der Unterseite befindet sich ein kleiner Gummipfropfen, darunter befindet sich ein klassisches Schloss für einen Schlüssel. Ja, es gibt zwei beiliegende Notfallschlüssel, mit denen das Schloss zur Not auch mechanisch entriegelt werden kann. Auch diese Gummiabdeckung ist ohne Werkzeug aber kaum zu entfernen.
Fahrradschloss mit Fingerabdrucksensor
Das wichtigste Feature ist natürlich der verbaute Fingerabdrucksensor im AreoX U8. Der funktioniert genau so, wie beschrieben, und entsperrt das Schloss in unter einer Sekunde. Er erreicht dabei nicht ganz die Geschwindigkeit der Scanner in modernen Smartphones, faktisch merkt man aber kaum einen Unterschied. Sobald das Schloss entriegelt ist, wird der Bügel etwa einen halben Zentimeter aus dem Schloss geschoben und kann einfach abgenommen werden.
Der Scanner selbst befindet sich übrigens hinter einer kleinen Abdeckung, um ihn vor der Witterung zu schützen. Direkt über dem Scanner befinden sich eine kleine LED und der USB-C-Anschluss, über den das Schloss aufgeladen wird. Dieser Anschluss sitzt selbst nochmals hinter einer Gummiabdeckung. Die LED gibt jeweils Rückmeldung darüber, wie ihr das Schloss bedienen könnt, und leuchtet in Rot, Blau oder Grün. Die einzelnen Funktionen erkläre ich im Folgenden noch.
Laut Hersteller funktioniert der Scanner selbst bei Nässe. Das können wir soweit bestätigen, wobei es manchmal nicht schadet, kurz darüber zu wischen, sollten Finger oder Scanner wirklich nass sein. Dass sich das Schloss aus diesem Grund mal nicht entsperren ließ, ist uns aber nie passiert. Das also zumindest ist ein Vorteil gegenüber vielen Smartphone-Fingerandrucksensoren. Ein ähnliches Konzept kennen wir bereits von den Bluetooth-Vorhängeschlössern.
Akku
Ihr ahnt es aber natürlich schon: ein Fingerabdrucksensor benötigt auch Strom. Die Kapazität des verbauten Akkus soll 260 mAh betragen. Das soll reichen, um das Schloss ein Jahr lang benutzen zu können, ehe man den Akku laden muss. Wenn der Akkustand unter 15% fällt, bekommt man eine Warnung; die LED blinkt in diesem Fall beim entsperren grün. Das konnten wir bisher allerdings nicht ausprobieren: trotz überdurchschnittlich vieler Schließvorgänge reichte es bisher natürlich nicht annähernd, den Akku zu leeren. Um es aufzuladen, nutzt man den USB Typ-C Slot, der über dem Sensor liegt.
Bedienung
Zur Einrichtung ist keine App vonnöten, stattdessen lässt sich das Schloss vollständig über den Fingerabdrucksensor bedienen. Die beiliegende Anleitung erklärt das auf Englisch oder Chinesisch, hier gibt es aber noch mal die Kurzfassung. Insgesamt können übrigens zehn verschiedene Abdrücke registriert werden. Der Gedanke dabei ist natürlich nicht unbedingt, dass ihr all eure zehn Finger scannt, sondern, dass das Schloss auch von mehreren Personen genutzt werden kann.
Um einen Finger zu registrieren, hält man den Finger etwa drei Sekunden auf den Scanner. Wenn ein Piepton ertönt und die LED beginnt, blau zu blinken, startet die Erfassung. Drückt den Finger wiederholt auf den Scanner, damit dieser den Abdruck erfassen kann. Nach zehn Wiederholungen ertönt ein langer Piepton und die LED leuchtet durchgehend blau. Der erste so erfasste Finger wird quasi zum „Haupt-Account“, der von nun an benötigt wird, weitere Fingerabdrücke zu registrieren oder vorhandene zu löschen. Der Vorgang bei weiteren Abdrücken ist der gleiche, mit dem Unterschied, dass der Haupt-Account den Vorgang jeweils einleiten muss.
Erfasst das Schloss einen Finger während der Registrierung einmal nicht, ertönt ein Warnton und die LED leuchtet rot. Danach lässt kann man mit der Vorgang aber einfach fortfahren. Auch, wenn eine nicht registrierte Person (bzw. deren Finger) versucht, das Schloss zu entsperren, leuchtet die LED rot.
Härtetest
Per Hand ist dem Schloss nicht beizukommen. Mit Händen und Füßen zu ziehen und zu drücken hat keinen Effekt, und die Verkleidung bietet keinen guten Angriffspunkt, um sie irgendwie aufzuhebeln. Aber noch haben wir kein Werkzeug benutzt.
Was noch aussteht, ist der absolute Härtetest. Der raffinierteste Mechanismus nützt nichts, wenn man das Schloss mit einer Nagelfeile durchtrennen kann. Wir sind zugegeben nicht perfekt dafür ausgestattet (im Büro) und haben bisher auch kein vergleichbares Produkt getestet. Bevor wir dem AreoX U8 mit Schraubenzieher und Zange zuleibe rücken, deshalb auch die Frage an euch: Was sollen wir mit dem Schloss machen? Feuer, Wasser und Metall – was wäre eure bevorzugte Methode?
Fazit zum AreoX U8 Smart Lock
Natürlich handelt es sich bei dem AreoX U8 Smart Lock nicht um ein notwendiges Gadget. Trotzdem ist ein gewisser Vorteil zu erkennen: Sich keine Sorgen um den Schlüssel machen oder ihn verlieren zu können, ist schon praktisch. Seinen Finger hat man schließlich immer dabei. Gerade wenn man mit dem Fahrrad zum Sport fährt, ein paar Körbe wirft oder eine Runde laufen geht, möchte man nicht unbedingt einen Schlüssel in der Tasche haben. Und anstatt sich einen Schlüssel teilen zu müssen, kann man Familie oder Freunden einfach Zugriff auf das Schloss gewähren.
Wir können feststellen: Alle Funktionen rund um den Fingerabdruckscanner funktionieren gut bis sehr gut. In dieser Hinsicht ist das Schloss ein durchaus gelungenes Gadget. Und sind wir ehrlich, das Schloss mit dem Finger zu entsperren ist irgendwie auch ziemlich cool und fühlt sich einfach futuristisch an.
Was noch ansteht, ist aber ein wirklicher Härtetest. Wie leicht kann man das Schloss knacken? Denn nur, wenn es auch erheblichen Krafteinwirkungen und Werkzeugeinsatz widersteht, möchte man sein mehrere hundert (oder auch tausend) Euro teures Rad damit sichern. Außerdem fällt der Preis höher aus als erwartet und liegt aktuell bei rund 80€. Wer bereit ist, das zu zahlen, und vielleicht eher ein gebrauchtes Rad unter 100€ fährt, dem können wir das Schloss auch jetzt schon empfehlen. Wer sicher sein will, dass sein 2.000€-E-Bike auch über Nacht am Bahnhof nicht geklaut wird, sollte vorsichtig sein und noch abwarten.
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