Artillery M1 Pro: Besserer Bambu Lab X1C ab 350€!?
Die Bambu Lab Klon-Show geht weiter: Neuester Kandidat im Bunde: Der Artillery M1 Pro, der nun wirklich fast haargenau wie ein Bambu Lab X1C aussieht. Artillerys erster eingehauster CoreXY 3D-Drucker wird wohl sogar unter 350€ zu haben sein – und soll trotzdem das Beste aus Bambu Lab, Qidi und Anycubic vereinen – gelingt Artillerys neuem Heilsbringer das auf dem Papier zumindest schon einmal?
Inhalt
Technisches: Erste CoreXY-Sahne?
Hersteller | Modell | Artillery| M1 Pro |
Bauart | CoreXY |
Extruder | Direct Drive |
Geschwindigkeit | max. 600 mm/s |
Beschleunigung | max. 20.000 mm/s² |
Flussrate | 40 mm³/s |
Bauraum | 260 x 260 x 260 mm |
Druckbett | Flexible PEI-Federstahlplatte, beheizbar bis 100 °C |
max. Düsentemperatur | 320 °C |
Düsendurchmesser | 0,4 mm (optional 0,2/0,6/0,8 mm) |
Konnektivität | Wi-Fi (2,4 GHz), microSD, Artillery Slicer, Orca Slicer |
Features |
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Abmessungen | Gewicht | 453 x 389 x 491 mm (ohne CMC) | 20 kg |
Artillery: Kein Unbekannter
Als ich bei CG anfing, da war der Artillery X2, ein i3-basierter „Bettschubser“ mit sich nach vorne und hinten bewegendem Heizbett in Y-Richtung, Auto-Leveling (ABL) und großem Bauraum der wohl beste 3D-Drucker für sein Geld. Artillery genoss einen guten Ruf in der 3D-Druck-Community.
Quellen berichteten uns daraufhin dann aber, dass der Hersteller sein Entwickler- und Teile des Sales-Teams ersetzte. Die darauffolgenden Modelle der X3 und X4-Serie enttäuschten oder konnten wie im Falle der X4-Reihe nur bedingt überzeugen. Jetzt also will man zu alter Stärke finden – und springt auf den Zug der Bambu-Lab-Klone auf.
Artillery M1 Pro: Der Bambu Lab X1C-Design-Klon
Beim Artillery M1 Pro handelt es sich äußerlich um einen 453 x 389 x 491 mm großen, komplett eingehausten, ca. 20 kg schweren CoreXY 3D-Drucker, der auf einen Aluminium-Corpus setzt. Anders als beim Bambu Lab X1C kommt für die Verkleidung kein Metall, sondern ein ABS-Glas-Mix zur Anwendung. Der Bauraum beträgt 260 x 260 x 260 mm, also ein wenig mehr als bei Bambu Lab. Wenn wir hier aber schon von „Bambu-Lab-Klon“ sprechen, dann müsste man genauer gesagt von einem gespiegelten Klon sprechen; denn das 4,3 Zoll Touchdisplay inklusive microSD-Slot befindet sich nicht oben links am Drucker (Bambu Lab), sondern eben oben rechts.
Ausstattung: Das Beste von Bambu Lab, Qidi & Anycubic?
Technisch bietet Artillery beim M1 Pro eine High-End-Ausstattung: Wie bei den meisten Konkurrenten auch werden 600 mm/s (realistisch: 250 bis 300 mm/s) maximale Druckgeschwindigkeit geboten bei einer für CoreXY-Maschinen üblichen Maximalbeschleunigung von 20000 mm/s². Nur Crealitys K2 Plus ist hier mit maximal 30000 mm/s² formell besser aufgestellt. Ein All-Metal-320°C-Hotend in Kombination mit einem Direct-Drive-Extruder mit Zahnrädern aus gehärtetem Stahl sorgt für den Filamentvorschub und eine maximale Flussrate von 40 mm³/s.
Dank Einhausung können alle gängigen Materialien von PLA, PETG, TPU, ABS/ASA bis hin zu exotischeren Hochtemperaturfilamenten rund um diverse Nylon-Carbon-Mischungen gedruckt werden. Das AC-betriebene Glasheizbett schafft maximal 100°C und bietet – wie sollte es anders sein – neben der texturierten PEI-Federstahlplatte auch eine Cooling-, Engineering- und High-Temperature-Plate. Vollautomatische Kalibrierung und Auto-Leveling (ABL) inklusive softwareseitiger Vibrationskompensation (Input Shaping) sind standardmäßig an Bord – genauso wie ein LiDAR-Sensor (siehe Bambu Lab X1C).
Wie andere Highspeed-Drucker dieser Klasse auch setzt Artillery auf einen seitlichen Bauteilhilfskühler und ein duales Luftfiltersystem auf Aktivkohlebasis inklusive Lüfter für die Innenraumtemperatur-Regulierung. Materialbruch- und Filamentverknotungserkennung, Powerloss-Recovery, LED-Innenraumbeleuchtung und natürlich Wi-Fi-Anbindung sind zudem gegeben. Gerade für den sehr günstigen Preis ist auch eine KI-Kamera lobend zu erwähnen, die Timelapse-Aufnahmen, Spaghetti-Erkennung, Oberflächen- und Fremdobjekterkennung ermöglicht.
Artillery hebt beim M1 Pro hervor, dass man nicht nur das Beste von Bambu Lab, sondern auch von Qidi & Anycubic im neuen M1 Pro vereint habe: Von Qidi schaut man sich einerseits das Düsenschnellwechselsystem ab, andererseits die aktive Bauraumbeheizung bis 60°C, von Anycubic übernimmt man eine aktive Beheizung bzw. Trocknung von Filamenten in Artillerys neuer Multicolor-Einheit namens „CMC“. Zwei dieser sozusagen verbesserten Bambu LAb-AMS-Klone lassen sich in Reihe schalten und damit maximal 8 Farben bzw. Materialien drucken.
Preise & Verfügbarkeit: Artillery M1 Pro unter 350€!?
Über den Onlineshop Banggood soll der Verkauf des Artillery M1 Pro Ende März, Anfang April 2025 starten – und das auf Nachfrage bei Banggood unter 350€ – wohlgemerkt nur für den Drucker an sich. Die Multicolor-Unit CMC wird erst Mitte Juli bis Anfang August verfügbar sein. Der Preis für die Artillery M1 Pro Combo (inklusive Multocolor-Einheit) ist noch nicht bekannt. Wir gehen aber stark davon aus, dass man sich hier unter dem Preis von Konkurrent Anycubic mit dem Kobra S1 Combo bewegen wird: also zwischen 500 und 600€.
Einschätzung: Combo-Endpreis & Software entscheidend
Creality K2 Plus, Flashforge AD5X, Anycubic Kobra S1 oder Elegoo Centauri Carbon und jetzt eben der Artillery M1 Pro: Die Liste der Core XY-Drucker mit (im Fall von ELEGOO bald erscheinender) Multimaterialeinheit wächst und damit die Liste der Bambu Lab-Klone. Hoffen wir also, dass Konkurrenz das Geschäft belebt. Auf dem Papier hat Artillery durch die Hardware-Kombination aus Bambu Lab, Qidi und Anycubic gerade in puncto Preis-Leistung ein dickes Plus.
Ob der Artillery M1 Pro aber ein Bestseller wie sein X2-Vorfahre wird, hängt neben einem sehr günstigen (aber noch unbekannten) Combo-Preis inklusive Multicolor-Einheit entscheidend von der Software ab: Liefert Artillery hier neben gut angepassten Druck- und Filamentprofilen idealerweise noch einen voll kompatiblen Orca-Slicer inklusive Druckauftragsübermittlung ab, dann wird es umso spannender. Mir jucken jedenfalls die Finger – und wie ist es bei euch?
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