Bambu Lab P1S 3D-Drucker – Mehr als ein P1P mit Einhausung?
Der Bambu Lab P1P war für mich der beste fertig zu kaufende 3D-Drucker unter 800€. Muss ich diese Meinung jetzt mit Bambu Labs neuester Auskopplung, dem P1S, revidieren? Schauen wir mal.
- P1S 3D-Drucker:
- bei Bambu Lab für 769,59€ (Pre-Order)
- P1S Combo (mit AMS):
- bei Bambu Lab für 1010€ (Pre-Order)
- Upgrade-Kit für P1P:
- bei Bambu Lab für 160€ (Pre-Order)
Inhalt
Technisches: P1S vs. P1P
Bambu Lab P1S | Bambu Lab P1P | |
Drucktechnologie | FDM (Direct Drive) | FDM (Direct Drive) |
Druckgeschwindigkeit | 500mm/s | 500mm/s |
Beschleunigungswerte | 20000mm/s² | 20000mm/s² |
Bauraum | 256 x 256 x 256 [mm] | 256 x 256 x 256 [mm] |
Druckbett | beheizbar (bis 100 Grad) | beheizbar (bis 100 Grad) |
max. Düsentemperatur | 300 Grad | 300 Grad |
Düsendurchmesser | 0,4mm (optional 0,2, 0,6, 0,8) | 0,4mm (optional 0,2, 0,6, 0,8) |
Flussrate | 332 mm³/s | 332 mm³/s |
Konnektivität | microSD, Wi-Fi, Bluetooth, App, PC-Software (proprietär) | microSD, Wi-Fi, Bluetooth, App, PC-Software (proprietär) |
Features |
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Abmessungen | Gewicht | 386 x 389 x 458 mm / mit AMS: 485 × 480 × 585 mm | 12,95 kg / mit AMS: 17,6 kg | 386 x 389 x 458 mm | 9,65 kg |
Design: Eingehaust, und sonst so?
Hatte ich beim Bambu Lab P1P noch von einem „unfertigen“ Charakter eines verhältnismäßig „nackten“ Chassis gesprochen, so wirkt der P1S nun wie das Premiummodell, der X1C wie aus einem (schwarzen Aluminium-)Guss. Den DIY-„Lochrasterplatinen“ ist damit also eine vollwertige Einhausung inkl. Acrylglas-Tür und -deckel gewichen.
Zweiter optisch auffälliger Aspekt: das Multicolorsystem AMS ist nun als „P1S Combo“ erhältlich – ohne dass dafür bestimmte Halte-Adapter ausgedruckt werden müssen.
Jetzt könntet ihr euch vielleicht denken: „Echt jetzt? Das war’s?“ Die Antwort lautet: Nicht ganz. Dafür schauen wir uns einmal genauer die Unterschiede zwischen dem P1S und seinen beiden Artverwandten P1P und X1C an.
Unterschiede: P1S vs. P1P vs. X1C
Bevor wir hier loslegen, schaut euch gerne einmal sämtliche Features des Bambu Lab P1S in unserem ausführlichen Test zum P1P an.
Fangen wir mit den Unterschieden zwischen P1S und P1P an: Neben der vollständigen Einhausung spricht Bambu Lab von einer leistungsstärkeren Kühlung: im Gegensatz zum P1P sind nun standardmäßig ein Bauteilhilfskühler, ein Bauraumlüfter zur Regulierung der Innenraumtemperatur und schließlich ein Lüfter für die Steuerplatine an Bord.
Darüber hinaus ist genauso wie beim Premiummodell X1C ein Aktivkohlefilter verbaut um die Schadstoffbelastung der äußeren Umgebung bei Filamenten wie ABS oder ASA zu reduzieren.
Damit der X1C aber auch weiterhin seine Daseinsberechtigung als Premiummodell hat, wird Käufern des P1S vom Drucken faserverstärkter Filamente wie Glasfaser oder Carbon out of the box abgeraten, da der P1S genauso wie der P1P auf eine Düse aus Edelstahl statt wie beim X1C aus gehärtetem Stahl setzt.
Auch hat der P1S anders als der X1C kein Micro-Lidar und auch keine KI-Erkennungsfunktionen (Stichwort: Spaghetti-Erkennung) an Bord. Statt des schönen Touchscreens beim Premiummodell gibt es zudem den selben (mäßigen) 2,7 Zoll-Screen wie beim P1P.
Upgrade oder Umtausch: Aus P1P mach P1S
Für alle, die sich den P1P jüngst erst zugelegt haben und doch lieber zum P1S greifen würden, bietet Bambu Lab zwei Möglichkeiten an: Erstens den regulären Umtausch, dessen Bestimmungen bzw. Voraussetzungen ihr euch hier anschauen könnt. Zweitens ein Upgrade-Kit für 160€, das ihr euch bestellen könnt.
Gewünscht hätte ich mir als Upgrade aber insbesondere eine verbesserte Kamera. Beim P1P stört mich nicht einmal so sehr die 720p-Auflösung, sondern die wirklich mageren 5 FPS. Das ist eine nicht mehr zeitgemäße Einsparung, die man hätte revidieren müssen.
Nachdem es immer mehr Mods und zuletzt sogar Einhausungs-Kits von Drittanbietern gab, war es nur eine Frage der Zeit, bis Bambu Lab reagieren würde. Denn so interessant der DIY-Aspekt mit selbst gedruckten (aber eben nicht abdichtenden) Außenpanels auch war, so sinnlos war er aus praktischer Sicht; denn bei fehlender Tür und Deckel war das 300-Grad-Hotend beim P1P bei Hochtemperaturfilamenten de facto überflüssig.
Einschätzung: logisch, aber notwendig?
Einerseits muss ich also sagen: Ja, der Bambu Lab P1S ist wohl der beste fertig zu kaufende 3D-Drucker unter 800€. Für den Preis bekommt ihr den P1P mitsamt Einhausung und verbesserter Kühlung inkl. Aktivkohlefilter. Das ist schon ein starkes Stück.
Andererseits: Wäre ein „neues“ Modell nötig gewesen? Ich denke nein. Ein P1P V2 oder ein prominenter beworbenes Upgrade-Kit für den P1P hätten es auch getan. Bleibt zu hoffen, dass Bambu Lab damit nicht den Weg einer immer unübersichtlicheren Modellpolitik mit teils minimalen Upgrades geht, wie es Creality mit der Ender-3 Reihe tut oder Xiaomi mit neuen Smartphones. Wie ist eure Meinung zum Bambu Lab P1S?
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