Blackview P10000 Pro: Akku-Monster mit 11.000 mAh Akku für 169,99€ im Test
Blackview ist ein chinesischer Smartphone-Hersteller, der sich besonders auf Outdoor-Smartphones (wie das Blackview BV9500 Pro) konzentriert. Anscheinend macht man sich aber auch andere Nischen-Smartphones zum Auftrag. Jetzt verlässt ein neues Akku-Monster das Blackview-Werk. Das Blackview P10000 Pro mit einem 11.000 mAh großen Akku ist bei uns angekommen und macht dem UleFone Power 5 Konkurrenz!
- Blackview P10000 Pro
Display | 5,99 Zoll FullHD+ IPS LCD von SHARP im 18:9 Format mit 403 PPI |
Prozessor | MediaTek Helio P23 Octa Core @ 2,0 GHz & 1,5 GHz |
Grafikchip | ARM Mali-G71 MP2 @ 770 MHz |
Arbeitsspeicher | 4 GB LPDDR4X |
Interner Speicher | 64 GB eMMC 5.1 |
Hauptkamera | 16 MP Sony IMX298 mit f/2.0 Blende & 0,3 MP Kamera |
Frontkamera | 13 MP Sony IMX135 & 0,3 MP Kamera |
Akku | 11.000 mAh mit MediaTek PumpExpress 4.0 (5V/5A) |
Konnektivität | LTE Band 20, kein Kopfhöreranschluss, BT 4.1, 5 GHz WLAN, GPS |
Features | OTG, Face-Unlock, Fingerabdrucksensor |
Betriebssystem | Android 7.1.1 mit Sicherheitsupdate April 2018 |
Abmessungen / Gewicht | 165 mm x 77 mm x 14,7 mm / 293 g |
Inhalt
Design in bester Blackview Manier
Das Blackview das P10000 Pro produziert, ist schon rein äußerlich unverkennbar. Die Grundform des Smartphones kennt man so auch von den Outdoor-Geräten wie dem BV9000. Charakteristisch sind die vier abgeschrägten Ecken und der Wechsel zwischen Kunststoff- und Metallelementen. Der Großteil der Rückseite besteht jedoch aus Kunstleder. Im Gegensatz zum UleFone Power 5 ist, wird hier zumindest eine Schicht aus „echtem Kunstleder“ eingesetzt und nicht nur Kunststoff, der wie Leder aussehen soll. Dadurch fühlt sich die Rückseite angenehm weich und etwas hochwertiger an. Insgesamt sieht aber natürlich auch dieses Blackview Smartphone etwas klobig aus, was durch die enormen Maße von 165 x 77 x 14,7 mm nochmal bestärkt wird.
Leider kann die Verarbeitung nicht mit dem Design mithalten. Die Tasten wackeln hörbar, das Kunstleder steht an einer Stelle über (Bild unten) und sowohl der SIM-Slot als auch der Fingerabdrucksensor haben einen anderen Farbton als die Metallseiten drum herum. Das sind alles keine absoluten Dealbreaker, trüben aber die sonst gute Verarbeitung bei BlackView.
Auf dem oberen Bildschirmrand befindet sich ein kleines Metallelement, in dem die Ohrmuschel versteckt wurde. Rechts darunter befinden sich gleich zwei Frontkameras. Auf dem unteren Bildschirmrand findet man weder ein IP-68 Logo (kein Rating vorhanden) wie bei anderen Smartphones von Blackview noch einen Home-Button mit Fingerabdrucksensor. Stattdessen wandert genau dieser auf die rechte Seite, was wir schon vom BV8000 Pro kennen. Darüber befindet sich der Power-Button sowie die Lautstärkewippe, der SIM-Slot liegt gegenüber auf der linken Seite.
Auf der Rückseite platziert man die Dual Kamera inklusive Blitz sowie Blackview- und CE-Logo. Es gibt drei Versionen des P10000 Pro: Mirror Silver, Mirror Grey und Leather Grey. Man kann sich also aussuchen ob man eine spiegelnde Rückseite oder eine matte Kunstleder-Rückseite bevorzugt. Wählt man die Glasrückseite, steigt das Gewicht im Gegensatz zu unserer Version um 3 Gramm auf schwere 293 g an.
Display: guter Durchschnitt
Den Großteil der Frontseite besetzt das Display, welches 5,99 Zoll in der Diagonale misst und im modernen 18:9 Seitenverhältnis daher kommt. Die Bildschirmränder sind deutlich zu erkennen, fallen jedoch etwas filigraner aus als man es von dem Hersteller gewohnt ist. Das IPS LCD Panel löst in FullHD+ (2160 x 1080P) auf und bietet damit eine Pixeldichte von 403 PPI. Die Anzeige ist somit schön scharf und einzelne Pixel sind mit bloßem Auge nicht auszumachen. Guter Kontrast, natürliche Farbdarstellung und genug Helligkeit für Sonnentage runden den guten Eindruck ab.
Der Touchscreen reagiert schnell und zuverlässig, kann aber nur fünf Finger gleichzeitig erkennen. Zehn Finger sind eigentlich auch in der Preisklasse inzwischen Standard, die meisten dürfte dies jedoch nicht wirklich stören. Schlimmer ist da die erhöhte Anfälligkeit für Fingerabdrücke. Das P10000 müsst ihr also öfters am T-Shirt reinigen, als die meisten Smartphones. Vielleicht kann hier mit einer Panzerglasfolie nachgeholfen werden, die zwei beiliegenden Plastikschutzfolien (eine vorinstalliert) bringen nämlich auch keine Verbesserung.
Leistung
Genau wie UleFone setzt auch Blackview auf den Helio P23 Prozessor aus dem Hause MediaTek. Das macht auch hier wieder besonders viel Sinn, da diese CPU energieeffizienter ist als der minimal stärkere Helio P25 Prozessor. Die maximale Taktfrequenz liegt hier bei 2,0 GHz in einem der beiden Cluster. Das andere ist stromsparender und bietet eine Tatkfrequenz von 1,5 GHz. Dazu kommt eine Kombination aus 4 GB Arbeitsspeicher und 64 GB internem Speicher (erweiterbar). Auch wenn 6 GB RAM sich immer mehr etablieren, sind 4 GB RAM ein absolut ausreichender Wert!
Spiele wie PUBG Mobile laufen dank Mali-G71 GPU immerhin auf mittlerer Stufe flüssig und auch sonst ist die Performance absolut alltagstauglich. Nichtsdestotrotz ist das P10000 Pro ein bisschen träger als andere Smartphones mit der Helio P23 CPU, was sich am ehesten in App-Startzeiten bemerkbar macht. Hier könnte aber mit dem angekündigten Android 8.1 noch eine Verbesserung erfolgen.
Android 8.1 Update angekündigt
Ja, das P10000 Pro hat leider noch Android 7.1 Nougat als Betriebssystem, obwohl es erst im März auf den Markt kam. Persönlich hätte ich mir schon zum Start Android 8.1 Oreo gewünscht, so wurde es nur angekündigt, jedoch ohne konkreten Termin. Immerhin ist das Sicherheitsupdate mit April 2018 recht aktuell und wir hatten auch schon ein kleines Update in der Testzeit, was Hoffnung macht.
Abgesehen von der Version, bin ich mit der Software aber recht zufrieden, da BlackView hier nicht zu viel verschlimmbessert hat. Die Veränderungen belaufen sich auf ein Iconpack (Geschmackssache) und zwei vorinstallierte Apps, welche jedoch deinstalliert (InfoHub) oder deaktiviert (Kika Tastatur) werden können. Alle Google Dienste sind natürlich direkt vorhanden und die ergänzten Gesten und Shortcuts sind größtenteils sinnvoll und funktionieren wie erwartet.
Fake Dual-Kameras auf beiden Seiten
Das Blackview BV9000 hatte uns mit der integrierten Kamera noch ganz schön vom Hocker gehauen. Die „Dual“ Kamera mit dem 16 Megapixel Sensor und dem 0,3 Megapixel Sensor enttäuscht da leider nur. Die sekundäre Kamera ist wie auch beim Power 5 ein Dummy und bietet absolut keinen Vorteil. Hier würde ich mir einen Trend zu einer guten Single-Cam wünschen, statt einer vergeudeten Dual-Cam.
Hauptkamera mit brauchbaren Aufnahmen
Der verbaute 16 MP Sony IMX298 Sensor ist kein Unbekannter. Dieser hat im Xiaomi Mi 5 passable Dienste verrichtet, das ist aber auch schon über zwei Jahre alt. Natürlich kann man da mit der Software noch etwas herausholen, was beim P10000 leider nicht wirklich klappt. Hier wird teilweise zu unnatürlich nachbearbeitet und geschärft. Bei guten Lichtverhältnissen gehen die Aufnahmen trotzdem in Ordnung. Wird es allerdings etwas dunkler, kommt schnell ein Bildrauschen dazu und Details gehen verloren. Der HDR- und Portrait-Modus sind leider gar nicht zu gebrauchen.
Frontkamera / Selfie Kamera
Auch die beiden Frontkameras sind eigentlich nur eine Kamera, da die sekundäre wieder nur ein Dummy ist. Die Kombination aus 13 Megapixel und ebenfalls 0,3 Megapixel sollten hier für anständige Selfies sorgen und dienen zum Face Unlock. Normale Aufnahmen sind auch hier brauchbar, solange man kein Portrait machen möchte.
11.0000 mAh Akku-Monster ohne Biss
Ähnlich wie bei dem UleFone Power 5, welches ich kürzlich getestet habe, ist auch bei dem Blackview P10000 Pro der Akku das zentrale Feature. Allerdings setzt Blackview „nur“ auf einen Akku mit einer Kapazität von 11.000 mAh! Das ist zwar kein neuer Rekord, aber schon verdammt nah dran. Nur das Power 5 und das Doogee BL12000 können das noch überbieten. Aber was bringt das? Blackview wirbt ganz offensiv mit 50 Tagen Standby Zeit. Auch 60 Stunden Telefonieren oder 18 Stunden Zocken seien kein Problem.
Diese Werte sind leider etwas sehr hoch gegriffen, 11.000 mAh sind nicht gerade wenig Kapazität, aber das allein macht keine gute Akkulaufzeit aus. Ein Xiaomi Redmi Note 5 schafft mit wesentlich kleinerem Akku, aber dem super angepassten MIUI Betriebssystem zum Beispiel ebenfalls eine sehr gute Akkulaufzeit. So kommt das P10000 Pro leider nur auf 16 Stunden und 48 Minuten bei halber Helligkeit. Zum Vergleich: Das UleFone Power 5 hat mit nur 2.000 mAh mehr über 11 Stunden länger durchgehalten. Hier muss also noch einiges optimiert werden! Besser ist da der Aufladevorgang. Pump Express 4.0 Technologie bringt den riesigen Akku in „nur“ zwei Stunden wieder auf 98%.
Der Kopfhöreranschluss fehlt
Der Hauptanschluss des Blackview P10000 Pro ist der USB Typ-C Anschluss auf der Unterseite. Erfahrungsgemäß verzichtet der Hersteller auf einen 3,5 mm Klinkenanschluss und liefert stattdessen einen Klinke-auf-USB Adapter mit. Das ist in diesem Falle besonders komisch, da extra noch Kopfhörer mit Klinke-Anschluss mitgeliefert werden. Bei einem so großen Handy hätte meiner Meinung nach auch der Anschluss noch gepasst. Drahtlose Anschlussmöglichkeiten sind dafür einige gegeben: Bluetooth, Dual Band WiFi, GPS und GLONASS sind mit an Bord.
Überraschend gutes Face Unlock
An Features gibt es neben einer Benachrichtigungs-LED und einem gut platzierten Fingerabdrucksensor auch noch Face Unlock. Das ist natürlich nicht so sicher wie der Fingerabdruck, aber funktioniert überraschend oft und schnell. Auch unser Standard-Test, einfach ein Foto vor die Kamera zu halten klappte diesmal nicht. Damit ließ sich z.B. der Konkurrent von UleFone einfach austricksen. Auch der Fingerabdrucksensor ist durch die etwas höhere Platzierung auf der rechten Seite besser zu erreichen als der des Power 5.
Der Lieferumfang fällt gewohnt recht groß aus. Neben einer Hülle und den zwei Folien gibt es noch Adaper für OTG, Klinke und microUSB. Das USB-Kabel wirkt dank Metallelementen außerdem überdurchschnittlich hochwertig.
Schade BlackView
Solche Akku-Smartphones bedienen definitiv nur eine kleine Nische. Blackview hat uns zuletzt im Test mit dem BV9000 wirklich überzeugt, dementsprechend war ich optimistisch, dass der Hersteller auch hier wieder ein sehr solides Produkt abliefert. Schade für BlackView ist, dass ich erst kürzlich das UleFone Power 5 getestet habe und sich das P10000 Pro jetzt daran messen musste und leider in fast allen Belangen den Kürzeren zieht.
BlackView hat hier kein absolut schlechtes Smartphone abgeliefert, aber sich zu viele Fehler erlaubt und durch fehlende Softwareoptimierung gerade in der angestrebten Paradedisziplin der Akkulaufzeit versagt. Daher bleibt mir als Fazit nur die Empfehlung des UleFone Power 5.
Was haltet ihr vom BlackView P10000 Pro und Akku-Monstern generell? Würdet ihr jeden Tag fast 300 Gramm Handy herumtragen?
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