BlitzWolf BW-CMM2: Espresso-Siebträgermaschine für 74€ aus EU-Lager
Jeder, der schon einmal Urlaub in Italien gemacht hat, weiß wie gut Kaffee, genauer gesagt Espresso schmecken kann. Viele wollen sich das dolce vita auch in die eigene Küche holen. Dafür haben wir die BlitzWolf BW-CMM2 Siebträgermaschine der Banggood-Eigenmarke bestellt und sind neugierig: Wie gut ist eine Siebträgermaschine für unter 100€?
- BlitzWolf BW-CMM2 Espresso-Siebträgermaschine
- bei Banggood für 74,09€ – Gutschein: BGBWCM1BS33
Inhalt
Siebträger- vs. Filterkaffeemaschine
Bevor wir uns die Siebträgermaschine aus China genauer anschauen, müssen wir erstmal klären, was eine Siebträgermaschine überhaupt ist. Eine Siebträgermaschine ist geläufiger auch als Espressomaschine bekannt, womit die eigentliche Funktion schon definiert ist. Mit einem Siebträger bereitet man Espresso zu, der als Grundlage für die Cappuccinos und Latte Macchiatos dieser Welt dient. Kaffeebohnen für Espresso werden deutlich feiner gemahlen als bei Filterkaffee, da Espresso im Gegensatz zu Filterkaffee nur ca. 20 Sekunden mit Wasser und mit 6 bis 9 bar Druck in Berührung kommt.
Wer sich schon mal über eine Siebträgermaschine informiert hat, weiß, dass das Motto hier „Ende offen“ ist. Professionelle italienische Siebträgermaschinen tendieren preislich schon in Richtung Kleinwagen, aber selbst „gute“ für Zuhause sind schnell vierstellig. Auch wenn einige Baristas da wahrscheinlich nur mit den Augen rollen, gibt es auch deutlich günstigere Modelle für den Heimgebrauch. Ich nutze zum Beispiel schon seit Jahren die DeLonghi ECOV311.GR Icona Vintage, die als Referenz für den Eindruck zur BlitzWolf BW-CMM2 dienen soll.
Verpackung & Lieferumfang
Wir haben die BlitzWolf BW-CMM2 natürlich von Banggood bekommen und sie ist unbeschadet hier eingetrudelt. Im weiß-grünen Karton steckt eine Styroporschale, in der die Siebträgermaschine gut verpackt ist. Die Espressomaschine ist mit einem EU-Stecker ausgestattet, dazu gibt es noch den eigentlichen Siebträger, eine zweites Brühsieb und einen 2-in-1 Löffel mit Stempel (Tamper) aus Kunststoff. Den Tamper nutzt man, um das Espressopulver zu tampern, also zu verdichten. Ich würde dazu raten, einen schwereren Tamper aus Edelstahl nachzubestellen. Zudem gibt eine Bedienungsanleitung, die sogar auf passablem Deutsch verfasst ist.
Design & Verarbeitung der BlitzWolf Espressomaschine
Auf den ersten Blick sieht die BW-CMM2 teurer aus als sie dann tatsächlich ist. Man setzt auf eine Edelstahl-Optik, mit schwarzen Kunststoffelementen. Der „Edelstahl“ ist dabei gebürstet und nicht so glänzend, wie man es beispielsweise von den Bezerra-Modellen kennt. Als Gadget-Tester wundert man sich vor allem über das Display inklusive Tasten, welches auf der Front oberhalb des BlitzWolf-Logos zu finden ist. An der Seite befindet sich zudem der Milchaufschäumer inklusive Drehrad.
Die Tasse platziert man auf der Abtropfschale unten. Diese ist abnehmbar, was die Reinigung natürlich deutlich vereinfacht. Außerdem befindet sich darin quasi ein roter Schwimmer, der signalisiert, wann die Abtropfschale zu voll ist. Abnehmbar ist auch der Wassertank auf der Rückseite, der eine eine Füllmenge von circa 1,5 Litern bietet. Möchte man ihn mit Wasser füllen, kann man aber auch einfach den Deckel beiseite schieben, was etwas umständlich gelöst ist. Nett ist zudem noch, dass man auf der CMM2 selbst eine relativ große Ablagefläche hat, auf der man theoretisch Espressotassen und Stempel lagern kann.
Man merkt schnell, dass die Blitzwolf Espressomaschine aus mehr Kunststoff als Edelstahl besteht. Mit einem Gewicht von 3,65 Kg ist sie auch nicht allzu schwer, immerhin lässt sich das durch einen vollen Wassertank etwas erhöhen. Trotzdem muss man bei dem Eindrehen des Siebträgers die Maschine festhalten – wichtig! Am billigsten fühlt sich dabei aber der Siebträgergriff an. Etwas mehr Gewicht und weniger Kunststoff hätte ihm gut getan und auch das Brühsieb erweckt eher den Eindruck zweiter Güteklasse.
Bedienung per Tasten
Zur Bedienung ist die BlitzWolf BW-CMM2 mit fünf Tasten ausgestattet: 1 Espresso, 2 Espresso, On-/Off-Schalter, Handbuch (?) und Milchaufschäumer. Zieht man sich einen Espresso, startet auf dem Display ein Sekundenzähler. Das ist praktisch, da man mit einem Gedrückthalten der Espresso-Taste in den Einstellungsmodus kommt. In diesem kann man die Brühzeit manuell bestimmen, indem man das Brühen manuell beendet. Diese Zeit speichert die Espressomaschine ab. Brüht man zwei Espressi gleichzeitig, dann verdoppelt die Maschine diesen Wert einfach. Das ist allerdings relativ ausführlich (und sehr wiederholend) auch in der Bedienungsanleitung erklärt.
So viel zur Theorie. In der Praxis muss man sich zuerst um den Kaffee kümmern. Eine dringende Empfehlung ist dabei in ein elektrisches Mahlwerk zu investieren, das macht auch bei Filterkaffee schon einen riesigen Unterschied. Dann muss man das Espressopulver in das Brühsieb einfüllen und mit dem Stempel verdichten. Das sollte mit leichtem Druck, aber eben auch nicht zu feste passieren. Übung macht den Meister. Dann den Siebträger gegen Uhrzeigersinn in die Kaffeemaschine „einhängen“, Taste auf das Abtropfsieb und dann die Taste drücken.
Die BlitzWolf BW-CMM2 bietet dafür eine Leistung von 1.100W, was anscheinend ein relativ üblicher Wert ist. Wichtiger ist dabei aber der Pumpendruck, der hier mit 20 bar angegeben wird. Das sind in der Theorie zumindest 5 bar mehr als bei meiner eigenen von DeLonghi.
BlitzWolf Espressomaschine im Praxistest
Wir haben für den Ersteindruck jetzt erstmal vorgemahlenes Epressopulver aus der Drogerie genommen, diesbezüglich ist also definitiv noch Luft nach oben. Drückt man den Knopf, fällt mir auf, dass der Timer sofort in Richtung der von mir eingestellten 12 Sekunden Extraktionszeit läuft, aber erst ab Sekunde 5 wirklich extrahiert, vorher kommen nur ein paar Tropfen. Die eigentliche Extraktion dauert also nur gut sieben Sekunden, das kann man ja aber je nach Belieben anpassen.
Die Hauptsache ist aber: der Espresso schmeckt. Unsere Kollegin aus der SEO-Abteilung mit Barista-Background konnte das ebenfalls bestätigen: „I’m not mad at it“. Das fasst es eigentlich gut zusammen. Ich hatte definitiv auch schon schlechtere Espressi, aber eben auch noch mal bessere. Aber mit Feinjustierungen und besseren Bohnen kann man noch Geschmack herauskitzeln.
Wirklich negativ aufgefallen ist mir nur, dass der Espresso schon fast zu schaumig ist, die Crema also schon am Maximum kratzt. Schwer zu sagen ob das einfach nur an den 20 bar Brühdruck liegt. Auch ist mir aufgefallen, dass die BlitzWolf BW-CMM2 etwas nachtropft, wobei ich noch nicht weiß ob das „normal“ oder Grund zur Sorge ist. Vielleicht könnt ihr mir da helfen.
Einschätzung
Ich hab weniger erwartet – ganz ehrlich. Auch nach jahrelangem Testen hat man in manchen Fällen noch das typische China-Vorurteil, aber bis jetzt hat uns die BlitzWolf BW-CMM2 überrascht. Die Espressomaschine bleibt jetzt erstmal im Büro und wird jetzt einem Langzeittest unterzogen, während ich mir wohl ein paar Zusatzstunden als Barista aufschreiben darf. Wir haben auch noch keine Doppelextraktion gemacht oder den Milchaufschäumer getestet, von dem ich bei meiner DeLonghi enttäuscht bin. Das soll erstmal ein Ersteindruck sein, der langfristig zum Langzeittest erweitert wird.
Ich bin mit meiner bescheidenen Barista-Erfahrung nicht unbedingt in der Lage, hier großartige Empfehlungen auszusprechen. Auch das Wort „Geheimtipp“ möchte ich nicht in den Mund nehmen. Da gibt es ganz andere Tester und Seiten, die sich intensiver mit dem Thema beschäftigen. Wer die Espressomaschine von BlitzWolf einfach ausprobieren möchte und moderate Ansprüche hat, kann das Geld mal in die Hand nehmen. Für den gelegentlichen Espresso oder als Grundlage für Cappucino & Co. dürfte das für viele ausreichen denke ich.
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