BlitzWolf BW-V6 Beamer mit Netflix-Support für 144€
BlitzWolf wirbt groß damit, dass der BW-V6 ein „Netflix-Beamer“ ist. Nun, die Netflix-App läuft auf ganz vielen anderen Modellen auch, macht den BW-V6 irgendetwas besonders? Wir haben den Full-HD-Beamer ausprobiert.
- BlitzWolf BW-V6
- bei Banggood für 143,31€ (Gutschein: BGCGRV007)
Inhalt
Versand und Verpackung
Wir haben den Beamer von Banggood bekommen, die ihn aktuell (Ende Juli 2023) aus China versenden. Mein Tipp an dieser Stelle: Wartet bei so einem Produkt darauf, dass es auch im EU-Lager vorrätig ist (bei Banggood meistens Polen, Tschechien oder Spanien), da der Versand dann nur wenige Tage anstatt zwei Wochen dauert und ihr garantiert keine Zusatzkosten durch den Zoll habt. Der V6 startet so schon mal mit einem kleinen Handycap in den Test, aber wer weiß, bei einem guten Produkt lohnt sich auch der Einkauf in China.
Was also bringt der Beamer mit? Der Karton deutet es schon an, denn hier prangt ein großer Netflix-Schriftzug in der Mitte. Was man hier offensichtlich als großes Feature anbietet, ist der Netflix-Support. Zusätzlich finden wir hier aber auch direkt einen Hinweis auf Prime Video und Dolby Audio.
Interessant ist noch das Design des Kartons generell, denn das ist so gar nicht typisch für Blitzwolf. (Okay, „interessant“ vielleicht auch nur, wenn man wie ich schon zwei Dutzend verschiedene Blitzwolf-Geräte ausgepackt hat.) Anstatt Grün-Weiß gibt es hier viel helles Blau und seltsamerweise nicht einmal einen Verweis auf den Namen des Produkts. Kein Scherz, weder der Markenname Blitzwolf noch die Produktbezeichnung V6 ist irgendwo zu lesen und stünde auf der Oberseite nicht „Smart Projektor“, wüsste man nicht einmal, dass es sich hier überhaupt um einen Beamer handelt. Immerhin steht mehrfach „Netflix“ darauf, das muss reichen.
Verarbeitung und Design des Projektors
Von der Verpackung zum Beamer selbst. Ich habe es vor Kurzem schon beim BlitzWolf BW-VP13 erwähnt, aber eine einheitliche Designsprache gibt es bei den Geräten nicht. Dazu muss man verstehen: Die chinesische Marke BlitzWolf hat sich zwar einen irgendwie cool (und deutsch) klingenden Namen gegeben, ist aber im Prinzip ein Unternehmen, das vor allem White-Label-Produkte verkauft (es deutet zumindest alles darauf hin). Die Qualitätskontrolle scheint hier immerhin zu funktionieren und dafür, dass die Produkte so günstig sind, bekommt man von BlitzWolf oft recht gute Produkte.
Lange Rede, kurzer Sinn, der BW-V6 ist rein optisch einfach irgendein Beamer, genau wie der V3, der V5, der VP13 und wie sie alle heißen. Oben gibt es Tasten zur Bedienung sowie zwei Stellräder für die Bildschärfe und die Trapezkorrektur – zu den Rädern gleich noch mehr. Links, nicht hinten, befinden sich die Anschlüsse: Ein Audio-Ausgang, zwei USB-Eingänge und ein HDMI-Eingang. Rechts befindet sich der Stromanschluss; ein Netzkabel mit deutschem Netzstecker liegt ebenso bei wie ein HDMI-Kabel.
Die Fernbedienung hat mehr Tasten, als eigentlich nötig wären, hat aber immerhin Sondertasten für Netflix, Prime Video und YouTube – und einen Browser, den von Millionen Projektor-Besitzern weltweit genau sieben schon einmal benutzt haben. Scherz beiseite, die Fernbedienung ist das am besten verarbeitete Teil hier und ich bin mit ihr sehr zufrieden.
Bedienung per Tasten oder Fernbedienung
Die Tasten auf dem Beamer selbst wird man dann auch kaum brauchen, da die Fernbedienung einfach praktischer ist. Die Lautstärke kann man außerdem nicht am Gerät selbst einstellen, das geht sogar nur per Fernbedienung. Umgekehrt lässt sich die Schärfe nur manuell über eines der beiden Räder auf der Oberseite des Beamers einstellen. Das zweite Rad regelt die Trapezkorrektur – zumindest ein bisschen.
Eine kurze Erklärung hierzu: Auf der Unterseite des Beamers gibt es eine kleine Stellschraube, um den Beamer anzuwinkeln und das Bild leicht schräg nach oben zu werfen. Da es dann leicht verzerrt ist, kann man durch das Stellrad die Projektion leicht „neigen“, um das Bild wieder rechteckig darzustellen. Der Spielraum hier ist nur sehr gering, bei starker Neigung des Beamers funktioniert es also nicht mehr, und es handelt sich auch nicht um eine vollwertige Keystone-Korrektur, bei der die vier Eckpunkte des Bildes einzeln angepasst werden können.
Das wirkliche Problem ist aber, dass bei einem angepassten Bild Ober- und Unterkante des Bilds unterschiedlich scharf dargestellt werden, und es nicht möglich ist, das zu umgehen. Insgesamt muss ich daher sagen, dass man sich diese Funktion auch hätte sparen können. Es ist nach wie vor am sinnvollsten, den Beamer einfach genau auszurichten und das Bild genau senkrecht auf die Leinwand zu werfen.
Am Bild selbst lassen sich dann aber noch einige Einstellungen vornehmen. Hier bekommen wir eine übliche Auswahl an Einstellungsmöglichkeiten und könnten entweder bestimmte Profile (Kino, Sport, etc) wählen oder manuell Sättigung, Kontrast und so weiter einstellen.
Betriebssystem
Beim erstmaligen Start des Beamers muss man eine kurze Einrichtung vornehmen. Dabei wählt man ein WLAN-Netzwerk aus und stellt Sprache und Region ein. Um euch nochmal daran zu erinnern, wofür ihr den Beamer gekauft hat, fragt euch das System anschließend, ob ihr direkt Netflix starten wollt. Hier kann man über die Freigabe direkt seine Accountdaten importieren und so die App sofort starten und nutzen.
Zu Netflix kann ich dann auch nichts weiter sagen, als dass es funktioniert. Der Beamer ist für Widevine L1 zertifiziert und damit könnt ihr Inhalte in Full HD ansehen. Darüber hinaus könnt ihr die App normal nutzen und eure Lieblingsserien schauen. Das Gleiche gilt für Prime Video, das ebenfalls vorinstalliert ist und eine eigene Taste auf der Fernbedienung bekommt. YouTube ist die dritte App in der Runde, auch hier gibt es nichts zu beanstanden.
Leider bleibt es aber bei diesen Streaming-Apps. Das Betriebssystem ist nicht Android, sondern basiert auf Linux, und es gibt hier auch keinen Playstore. Es gibt zwar einen App-Store, der aber nur eine begrenzte Auswahl an Programmen bietet; die bekanntesten Streamingdienste sind nicht dabei. Disney+ oder DAZN gibt es beispielsweise nicht, um nur zwei bekanntere zu nennen.
Sound
Zum Klang des Beamers muss man nicht viel sagen. Es gibt nur einen 5-Watt-Lautsprecher, der zwar Dolby Audio unterstützt, aber trotzdem eher durchschnittlich klingt. Von einem Beamer gerade in dieser Preisklasse erwarte ich aber auch wirklich nicht viel, und wer besseren Ton möchte, schließt über den Audio-Ausgang einen kräftigeren (Bluetooth-)Lautsprecher an. Eine Auswahl davon sowie Testberichte dazu findet ihr übrigens in unserer Themenwelt Audio.
Der Lüfter des BW-V6 ist bedauerlicherweise nicht zu überhören und ein ständiges Begleitgeräusch. Ein bekanntes Problem, das aber andere Beamer selbst in dieser Preisregion schon besser gelöst haben.
Fazit: Warum dieser Beamer und kein anderer?
Das ist die Frage, die man sich stellen sollte, denn die Auswahl an verschiedenen Modellen ist wie eingangs erwähnt bereits sehr groß. Hat der BlitzWolf BW-V6 etwas, was andere nicht haben? Nein. In meinen Augen hat er zwar keine wirklichen Mängel. Erwähnenswert sind aber der etwas zu laute Lüfter und die Lautsprecher, die maximal durchschnittlich sind. Das Widevine L1 und damit Netflix supportet werden, ist ein Pluspunkt, allerdings fehlen die meisten anderen Apps, die man 2023 so braucht. Das führt dazu, dass man doch wieder einen TV-Stick oder den Laptop anschließt, wenn man Disney+ oder seinen Sport-Streaming-Dienst ansehen möchte.
Der Beamer ist mit 450 ANSI Lumen hell für seinen Preis, hat damit aber kein Alleinstellungsmerkmal. Der erst gerade angekündigte Wanbo T2 Max New bringt es ebenfalls auf 450 ANSI Lumen; einer meiner Favoriten, der Wanbo TT für 50€ mehr sogar auf 650 ANSI Lumen (er nutzt übrigens das exakt gleiche Betriebssystem und UI). Unter den BlitzWolf-Geräten ist am ehesten der BW-V5 vergleichbar, den ich als einzigen in dieser Liste noch nicht selbst ausprobiert habe, der aber ähnlich hell ist und nochmal deutlich weniger kostet.
Auch wenn ich den BlitzWolf BW-V6 nicht „schlecht“ finde, würde ich zu jedem der drei gerade genannten Geräte eher raten.
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Kommentare (8)