CHUWI HeroBook für 175€ im Hands-On: Ist der Low-Budget Laptop ein echter Held?
Mit dem CHUWI HeroBook bringt der chinesische Hersteller ein Ultra-Low-Budget Notebook für den ganz kleinen Geldbeutel auf den Markt. Aber welche Aufgaben kann ein Notebook für ~170€ überhaupt meistern? Das klären wir in diesem Hands-On.
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Inhalt
Technische Daten
Modell | CHUWI HeroBook | CHUWI LapBook SE |
Displaygröße | 14 Zoll WXGA LCD Display (1366 x 768) | 13,3 Zoll Full HD IPS Display (1920 x 1080) |
Prozessor | Intel Atom X5-E8000 Quad-Core 1,04GHz CPU | Intel Celeron N4100 Quad-Core 1,1 GHz CPU |
Grafikkarte | Intel HD Graphics | Intel HD Graphics 600 |
Arbeitsspeicher | 4GB DDR3L RAM | 4GB LPDDR4 RAM |
Interner Speicher | 64GB eMMC | 32GB EMMC + 128 GB SSD |
Akku | 5000 mAh | 5000 mAh |
Kamera | 0,3 MP Frontkamera | 3 MP Frontkamera |
Anschlüsse | WiFi 2,4 GHz 802.11 b/g/n, Bluetooth 4.0 | Dual WiFi 2,4 GHz/5,0 GHz, 802.11 b/g/n/ac, Bluetooth |
Abmessungen | 33,2 x 21,4 x 2,13 cm | 31,70 × 21,50 × 1,59 cm |
Gewicht | 1,4 kg | 1,4 kg |
Betriebssystem | Windows 10 | Windows 10 |
Verpackung und Lieferumfang
Das HeroBook ist in einem gewöhnlichen CHUWI-Karton bei uns angekommen. Den Versand aus China haben dieser und auch das Notebook selbst unbeschadet überstanden. Im Inneren der Verpackung finden sich das übliche Zubehör: Netzteil mit C7 Kleingeräte-Stecker und EU-Adapter und Bedienungsanleitung auf Englisch und Chinesisch.
Design und Verarbeitung
Mit der neuen CHUWI Notebook-Generation wurde das Design der Laptops vereinheitlicht. Aus meiner Sicht ein wichtiger Schritt, der den Wiedererkennungswert der CHUWI-Geräte deutlich steigert. Neben CHUWI LapBook SE und Pro, hat auch das CHUWI AeroBook und das hier vorgestellte HeroBook das neue Design erhalten.
Modernes Design mit einem dunkelgrauen Gehäuse, großer Tastatur sowie Touchpad machen es für mich optisch ansprechend. Obwohl die Optik auf den ersten Blick identisch wirkt, gibt es dennoch recht große Unterschiede in Bezug auf die verwendeten Materialien.
So ist das CHUWI HeroBook vollständig aus Kunststoff und eben nicht aus Aluminium, wie es beispielsweise beim CHUWI LapBook SE der Fall ist. Auch ein beleuchtetes CHUWI-Logo auf der Rückseite des Displays gibt es bei dieser Version nicht. Man merkt das HeroBook ist im Vergleich zu den teureren Modellen deutlich abgespeckt, was die Wahl der Materialien angeht.
Dennoch ist der Laptop insgesamt sehr gut verarbeitet, weist keinerlei Material- und Verarbeitungsfehler auf und macht trotz Kunststoff-Body einen soliden Eindruck. Mit einem Gewicht von 1,4 kg und den Maßen von 33,2 x 21,4 x 2,13 cm hat es in etwa die gleichen Dimensionen wie das Teclast F7 Plus.
Tastatur und Touchpad
Die Tastatur hat Grundsätzlich dieselben Dimensionen wie die besser ausgestatteten CHUWI-Notebooks. Allerdings verfügt das CHUWI HeroBook nicht über eine Tasten-Beleuchtung, sondern die Beschriftung ist einfach aufgeklebt, wie wir es von anderen Low-Budget Geräten kennen. Trotz des günstigeren Kunststoffs haben die Tasten an sich einen angenehmen Druckpunkt und erlauben einen guten Schreibfluss.
Zu meiner Überraschung ist das Touchpad mit den Maßen von 125 x 78 mm genauso groß wie das des Teclast F7 Plus. Ein so großes Touchpad in einem so günstigen Notebook gibt es nur sehr selten. In der Praxis funktionieren Multitouch Gesten mit bis zu vier Fingern zuverlässig und auch auf das haptische Feedback während des Klickens ist Verlass. Zumindest aus dieser Perspektive steht produktivem Arbeiten nichts im Weg.
Internationales Windows 10 Home
Wie mittlerweile üblich ist das CHUWI HeroBook mit einer internationalen Windows 10 Home Edition ausgestattet. Leider ist zumindest unser Notebook bereits eingerichtet und Admin-Konto ist bereits mit dem ersten hochfahren eingerichtet.
Als Systemsprache wurde von CHUWI Englisch ausgewählt, allerdings lässt sich die Sprache mit zwei Klicks auf Deutsch umstellen, sehr gut! Das System an sich scheint absolut Clean zu sein, es gibt keine vorinstallierte Drittanbieter-Software. Das Betriebssystem ist zudem mit einer digitalen Lizenz aktiviert, von dieser Seite aus gibt es also nichts zu beanstanden, sehr gut!
Welche Aufgabe kann die Low-Budget Hardware bewältigen?
Im Herzen des CHUWI HeroBooks schlägt eine Intel Atom X5-E8000 Quad-Core CPU mit einem Basistakt von 1,04 GHz. Der Prozessor ist nicht besonders leistungsstark und auch nicht aktuell. Er wurde bereits im ersten Quartal des Jahres 2016 vorgestellt und ist somit gut drei Jahre alt.
Dazu kommen 4 GB DDR3L RAM und 64 GB eMMC Speicher. Davon sind im Auslieferungszustand jedoch nur noch rund 39 GB Speicher frei, den Rest belegt das Betriebssystem. Allerdings gibt es einen freien M.2 SSD-Slot auf der Unterseite, mit dem der Speicher beliebig erweiterbar ist. Das System wird passiv gekühlt, somit gibt es keine Lüfter(geräusche) und abgesehen von den Anschlüssen keine Öffnungen im Gehäuse.
Im regulären Betrieb reicht die Hardware des CHUWI HeroBook für die absoluten Basics aus und Multitasking ist nur sehr bedingt möglich. So bringen mehrere Google Chrome-Browserfenster das Notebook bereits aus dem Konzept und je nach Komplexität der Website(n) hakelt es gewaltig. Mit nur einem geöffnetem Browserfenster und keinen sonstigen Hintergrundaufgaben lassen sich Streams jedoch Ruckelfrei in HD 720p streamen. Da das Display ohnehin kein Full HD 1080p unterstützt, lohnt sich der größere Rechenaufwand ohnehin nicht. Office Anwendungen während des Surfens sind hingegen kein Problem. Somit ist zumindest effizientes Arbeiten, bis zu einem gewissen Niveau ruckelfrei möglich.
Insgesamt entspricht die Performance meinen Erwartungen, arbeiten mit Office während des Surfens (z.B. Recherche) klappt im kleinen Rahmen gut. Arbeiten mit mehreren Browser-Tabs funktioniert bedingt, je nach Komplexität der Webseiten. Während des Streamens ist das Surfen im Netz darüber hinaus bereits leicht eingeschränkt. Im Bereich der Browser-Games kommt es wieder auf die Komplexität der Spiele an, einfache Games funktionieren einwandfrei; wird es grafisch aufwendiger, wird es ruckeliger.
Somit eignet sich das CHUWI HeroBook überwiegend als Wohnzimmer-Laptop zum Surfen, Shoppen oder kleinere Office-Arbeiten für alles andere sollte man tiefer in die Tasche greifen.
Display & Akku
Das Low-Budget Display löst mit 1366 x 768 Pixeln auf und naja, es funktioniert halt. In Zeiten, in denen 4K langsam aber sicher zum Standard wird, hätte sich CHUWI ruhig zu einem Full-HD Panel durchringen können. Selbst das Jumper EZBook 2, unser erstes Budget Notebook aus dem Jahr 2016, war bereits mit einem solchen ausgestattet.
Die Bildschirmhelligkeit ist dabei in Ordnung, im Freien solltet ihr euch jedoch ein schattiges Plätzchen suchen, sonst sieht man nur sich selbst. Eine komplette Katastrophe ist die Blickwinkelstabilität. Horizontal wird das Bild dunkel und unleserlich, vertikal ist das Bild zwar besser lesbar, jedoch wird das Farbbild massiv verfälscht.
Konnektivität
Das einzige wobei man im Vergleich zu anderen China-Laptops keine zusätzlichen Abstriche machen muss, sind die Anschlüsse. Auf der rechten Seite befinden sich Micro-SD, Klinkenanschluss und USB-A 2.0 Slot.
Auf der linken Seite gibt es einen weiteren USB-A 3.0 Slot, DC-Ladeanschluss, sowie Mini-HDMI Buchse, leider aber keine vollwertige HDMI-Schnittstelle. Natürlich müsst ihr auch auf eine multifunktionale USB-C Schnittstelle verzichten.
Lautsprecher
Wie alle China-Notebooks ist auch das CHUWI HeroBook mit ich nenne sie mal „Notfall“-Lautsprechern ausgestattet. Ihr könnt euch damit unterwegs mal ein Youtube-Video anschauen; zum Musik Hören oder Filme anschauen erfüllen sie jedoch nicht meine Ansprüche.
Die Lautsprecher sitzen im Fall vom CHWUI Herobook nicht auf der Unterseite des Laptops, sondern zwischen Bildschirm und Tastatur.
Einschätzung
Das CHUWI HeroBook ist meiner Meinung nach eines der schicksten Low-Budget Notebooks auf dem Markt. Es freut mich, dass CHUWI auch dem schwächsten Laptop eine große Tastatur und vor allem ein großes Touchpad spendiert hat.
Leider ist das Notebook mit einem Preis von ~170, meiner Meinung nach einfach zu teuer. wenn man in Betracht zeiht, dass man vermutlich Schwierigkeiten haben wird, Garantieansprüche geltend zu machen, eine QWERTY-Tastatur bekommt und das Display nicht einmal in FHD auflöst, .
Insgesamt sind Laptops aus China aktuell wohl keine besonders großen Schnäppchen (im Gegensatz beispielsweise zu den Smartphones). Hierzulande agierende Budget-Marken wie beispielsweise Medion oder TrekStor, aber auch andere Marken liefern, zumindest bei gelegentlichen Angeboten, ähnliche Preise. Wohlgemerkt mit Garantie und QWERTZ-Tastatur.
CHUWI, aber auch Teclast und Jumper müssen in der Zukunft bessere Hardware günstiger anbieten, um Wettbewerbsfähig zu bleiben. Warum nicht mal ein Budget bis Mittelklasse Notebook mit aktuellem Intel Pentium Silver N5000 oder Intel Core i3-8130U? Mit dem entsprechendem Preis könnte dies den China-Notebook-Selbstimport-Markt wieder attraktiver gestalten. Wir sind gespannt, was die Zukunft bringt.
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