Creality3D CR-20 im Kurztest – was ist seine Daseinsberechtigung?
Der CR-20 von Creality3D ist schon etwas länger auf dem Markt – hat es allerdings nicht wirklich auf die große Bühne geschafft. Da ich zum wiederholten Male Anfragen zu dem 3D-Drucker aus China erhalten habe und er eh schon die ganze Zeit seine Drucke hier absolviert … folgt nun der Creality3D CR-20 Test.
Mit einem Druckraum von 220 x 220 x 250 mm reiht sich der CR-20 in die Riege des beliebten Ender-3 und des etwas größeren Creality3D CR-10 bzw. CR-10S Pro ein. So viel gleich vorab: Der 3D-Drucker ist wirklich auf gutem „Creality3D-Niveau“, aber bietet in meinen Augen nicht den Kaufgrund.
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Modell: | Creality CR20 |
Geschwindigkeit: | realistisch: 50 bis 80 mm/s |
Druckfläche: | 220 x 220 x 250 mm (Vergleich Tevo Flash: 235 x 235 x 250 mm) |
Filamentdurchmesser: | 1,75 mm (0,4 mm Nozzle) |
Besonderheiten: | nahezu komplett aufgebaut |
Extras: |
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Inhalt
Verpackung und Lieferumfang
Der Creality CR20 kommt bereits zu zwei großen Teilen vormontiert an. Im Karton sind diese übereinander in Schaumstoff-Etagen eingebettet, sodass es zu keiner Reibung der Einzelteile kommt.
Unter der ersten Schaumstoffhaube zeigen sich bereits die Z- und X-Achse, die später an das Grundgerüst angeschraubt werden müssen. Dazu gesellen sich die bereits aus anderen Creality 3D-Druckern bekannten Teile wie z.B. eine Toolbox mit den zum Aufbau benötigten Materialien und 200 g weißes PLA-Filament.
In der Toolbox befinden sich: Montagematerial, billige Montagewerkzeuge eine Ersatznozzle, ein Spachtel („Filamentkratzer“), eine Zange, ein bisschen Filament (10-20m), eine kleine microSD-Karte, ein EU-Netzkabel und der Filamentrollenhalter.
In der untersten Etage gelandet, sieht man das Grundgerüst des CR-20, was zeitgleich auch das Herzstück ist. Darin ist ein eigens entwickeltes Creality-Motherboard in der 2.1er Version und das Panel eingebaut. Im Vergleich: Mit der 2.1er Version des Motherboards bietet sich unter anderem die Möglichkeit an, nachträglich noch ohne großen Aufwand einen Filamentsensor einzubauen.
Wie man auf den Bildern sehen kann, hat Creality sehr viel Schaumstoff verwendet, um alles möglichst gut zu schützen. Das haben andere Hersteller leider schon schlechter lösen können ;-).
Der Aufbau und die Qualität der Einzelteile
Zum Aufbau des CR20 möchte ich nicht viele Worte verlieren, denn dieser ging eigentlich relativ fix innerhalb von etwa 20 Minuten vonstatten. Man sollte allerdings wieder einmal alle Schrauben etc. nachziehen.
Beim Betrachten der vormontierten Einzelteile ist mir aufgefallen, dass die Befestigung des Druckbetts schief auf die Grundplatte angebracht ist. Keine große Sache, da man es manuell nachbessern kann. Was allerdings etwas ärgerlicher ist, sind die kleinen Kratzer auf dem Druckbett. Das China-Gadget war während der Fahrt gut geschützt, also muss es sich um Kratzer handeln, die vor dem Versand entstanden sind.
Was ich beim Design durchaus positiv finde, ist das LCD-Display (siehe Bild unten). Es ist zwar fast genau groß wie der kleine Bildschirm vom TEVO Flash, allerdings hat man bei Creality3D nachgedacht und das Display in einem 30 Grad Winkel angebracht. Dadurch kann man auch herabschauend, ganz ohne Probleme, die angezeigten Informationen auf dem Bildschirm erkennen kann. Zudem ist es relativ blickwinkelstabil.
Insgesamt lief alles glatt, das leicht „angedötschte“ Heizbett ist allerdings unschön. Das ist uns auch schon beim Creality3D Ender-3 aufgefallen. Hier könnte man lobend erwähnen, dass Creality3D die 3D-Drucker in ihren Werken testet (auch mit Testdrucken), dabei kann ggf. auch das Heizbett beschädigt werden – dennoch: Der Kunde soll natürlich ein tiptop Heizbett erhalten.
Der erste Start des CR-20
Nachdem alles verkabelt und niet- und nagelfest verbunden ist, ist der CR-20 bereit für die Inbetriebnahme. Hier fällt nach dem Start sofort auf, dass am Steuerrad ringsherum eine Leuchte eingebaut ist. Wow :-D.
Das Steuerrad ist sehr empfindlich und reagiert bei kleinsten Bewegungen, was auch immer wieder zu versehentlichen Drückern führt. Sobald man auf die eingesteckte SD-Karte greift, reagiert der Bildschirm relativ träge. Ansonsten ist die Reaktion des Displays innerhalb des 3D-Drucker-System zügig und gut.
Genau wie die anderen Geräte der Creality-Druckerreihe, basiert der CR20 auch auf einer Open-Source-Firmware, sodass es nachträglich möglich ist, Modifikationen und Upgrades der Druckerkomponenten und Firmware durchzuführen. Das Menü des CR20 unterscheidet sich nicht viel von anderen 3D-Druckern der Reihe. Nach dem Start werden auf dem Hauptbildschirm aktuelle Informationen über den Status des Druckers angezeigt.
Unter anderem erhält man Informationen über die Positionen der Achsen, Temperatur des Hotbeds und Hotends und Lüfteraktivitäten. Viel Unterschied am Interface gibt es nicht. Das Leveln des Druckbettes funktioniert beim CR20 relativ einfach. Hier zeigt sich auch die benutzerfreundliche Aufmachung des Druckers: große Levelräder.
Beim Leveln des Druckbettes verläuft das Prozedere fast wie bei allen anderen FDM-3D-Druckern:
- Der Drucker wird auf die Home-Position gesetzt
- Die Stepper werden deaktiviert
- Mithilfe eines DIN-A4-Blattes oder Kassenbons wird an den vier Ecken des Druckbettes das Bett gelevelt (Am besten zwei Mal, um sicherzugehen, dass alles richtig gelevelt ist)
Creality3D verwendet wieder ein buildtak-ähnliches Druckbett. Das Bett wird mit den Klammern auf der Heizplatte befestigt und sich sozusagen abnehmbar. Dadurch kann man die fertigen Druckwerke durch Dehnen des Druckbettes leicht von der Druckfläche lösen.
Das Ablösen klappt auch relativ gut.
Die ersten Druckergebnisse
Für das Slicer-Programm Cura gibt Creality3D nur wenige Vorgaben zur Einrichtung der Einstellungen für den CR20 vor. So soll man aus der Auswahl an 3D-Druckern den CR-10 wählen und nur in den Machine Settings soll man lediglich bei den Printer Settings die Druckraumeinstellungen an den CR20 anpassen. Ein Start- und End-GCode wird leider nicht mitgeliefert.
Nach 30 Minuten habe ich den Druck abgebrochen. Das Ergebnis seht ihr im oberen Bild. Nach etwas Feintuning war das Ergebnis dann aber recht schnell äußert ansehnlich.
Gedruckt wurde der Testhund vom Creality Ender-3, der auch auf Thingiverse kostenlos zum Download angeboten wird.
Fazit: Creality CR-20 3D-Drucker kaufen?
Warum ist der Test so kurz ausgefallen? Der Creality3D CR-20 ist ein guter 3D-Drucker! Doch leider ist er wirklich viel zu teuer. Für erheblich weniger, bekommt man den Creality Ender-3 – aktuell der Einsteiger-3D-Drucker überhaupt. Wer das nötige Kleingeld hat und wirklich viel drucken möchte wählt den Creality CR-10S Pro. Ein guter Kompromiss (und dem CR-20 von den Maßen sicherlich ähnlicher) wäre der Anycubic I3 MEGA.
Mir fehlt einfach ein richtig guter Kaufgrund für den Creality3D CR-20. Die Alternativen sind zu gut. Bei Detailfragen helfe ich gerne im Kommentarbereich weiter :-).
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Kommentare (3)