Creality K2 Plus Combo: Ein wahres Bollwerk an Technik
Lange Zeit angekündigt, nun in den Vorverkauf gestartet: Der neue Creality K2 Plus Combo soll nun endlich der Heilsbringer des Herstellers im Kampf gegen Bambu Lab sein. Er ist größer und beherbergt hardwareseitig so ziemlich alles, was der aktuelle Stand der 3D-Druckertechnik zumindest für Heimanwender zu bieten hat. Was kann dieses Technik-Bollwerk auf dem Papier?
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Inhalt
Technisches: enorm gut ausgestattet
Multi-Farb- und Materialdruck dank CFS-Unterstützung
Der K2 Plus Combo bringt Crealitys eigenes Multicolor- bzw. Filamentwechselsystem CFS (Creality Filament System) mit, das den Druck von bis zu 16 Farben ermöglicht. Dafür müssten genauso wie bei Bambu Lab aber 4 CFS-Einheiten zusammengeschlossen werden. In der ist zuerst einmal ein CFS inklusive, was also insgesamt 4 verschiedene Materialien bzw. Farben zulässt. Das CFS fungiert dabei gleichzeitig als Filament-Trocknungsgerät. Dank integriertem RFID-Sensor kann der Drucker die Eigenschaften der Filamente automatisch erkennen, sofern sie vom eigenen Hersteller kommen.
Stabile Bauweise mit „Matrix“-Rahmen
Das stabile im Druckgussverfahren hergestellte Exoskelett des K2 Plus hat Creality „Matrix“-Rahmen getauft. Die X-Achse ist aus kohlenstoffbeschichtetem Stahl gefertigt, und das Heizbett besteht aus einer 5 mm dicken Aluminiumlegierung. Wie bei anderen CoreXY 3D-Druckern auch setzt man auf eine Dual-Z-Achse mit insgesamt 4 Führungsstangen.
Großer Bauraum, großes Gewicht
Was den Creality K2 Plus Combo neben seinem Multicolor-Support ausmacht, ist zuerst einmal seine Größe: Wir sprechen hier von stattlichen 350 x 350 x 350 mm Bauraum bei einem Kampfgewicht von 35 kg. Kommt dann noch das oben auf dem Drucker positionierte CFS hinzu, sind wir bei fast 40 kg und einem Gesamtmaß von 495 x 515 x 916mm. Genügend Platz müsst ihr hier also unbedingt einplanen. Sehr schön: Es handelt sich um eine aktiv beheizte Baukammer, die Temperaturen bis 60°C erreichen kann.
Ohne Probleme könnt ihr so sämtliche Filamente drucken, die es derzeit für Heimanwender zu kaufen gibt: PLA/ABS/PETG/PA-CF/PLA-CF/PET/ASA/PPA-CF. Wichtig dabei: Crealitys CFS unterstützt kein TPU. Das müsst ihr also über den seitlichen Filamenthalter manuell einsetzen.
High-Performance FOC Servomotoren
Mit dem K2 Plus Combo setzt Creality erstmals in einem 3D-Drucker für Heimanwender auf FOC-Servomotoren, die mit bis zu 32.768 Microsteps pro Umdrehung ansteuerbar sind. Diese Motoren erlauben eine sehr hohe Präzision und erreichen eine beeindruckende Beschleunigung von bis zu 30.000 mm/s². 600 mm/s Topspeed will Creality hier erreichen. Erfahrungsgemäß solltet ihr hier mit maximal 300 mm/s Druckgeschwindigkeit im Alltag rechnen.
Neues Extruder-Design und Filamentmanagement
Der K2 Plus Combo verfügt über einen „Apus“ Direct Drive Extruder, der Filamente zuverlässig und präzise zuführt. Das System ist außerdem mit einem automatischen Filament-Cutter ausgestattet, der das Filament schneidet, sobald ein Wechsel erforderlich ist. Darüber hinaus wird eine aktive Riemenspannung eingesetzt, die den Betrieb wartungsärmer gestaltet. Das Hotend erreicht 350°C, das Heizbettt mit PEI-Federstahlplatte 120°C.
KI-Kameras und zahlreiche Sensoren
Creality stattet den K2 Plus Combo mit zwei KI-gestützten Kameras aus – eine am Druckkopf und eine im Innenraum. Diese Kameras überwachen den Druckprozess und helfen bei der automatischen Kalibrierung. Insgesamt sind 18 Sensoren verbaut, die Echtzeitdaten zum Zustand des Drucks liefern, wie etwa die Riemenspannung und Kippneigung.
Duale Luftfilter & leiser Betrieb
Für einen möglichst sauberen Betrieb verfügt der K2 Plus Combo über einen dualen Luftfilter, der den Schadstoffausstoß in die Umgebung reduziert – ein großer Vorteil, wenn ihr beispielsweise schon einmal ABS ohne Einhausung gedruckt habt. Die aktive Heizkammer reduziert zudem die Warping-Wahrscheinlichkeit bei „zickigen“ Materialien wie etwa ASA oder Carbonfasermischungen. Die geschlossene Bauform, verwendete Motoren und insbesondere wohl optimierte Lüfter sollen eine für diese Art von 3D-Drucker geringe Lautstärke von nur 45 dB bei 300 mm/s ermöglichen.
Steuerung & Konnektivität: alles dabei?
Mit Dualband-WiFi und Ethernet-Port ist der K2 Plus Combo für die Einbindung ins Heimnetzwerk vorbereitet. Über das 4,3-Zoll-Touchscreen-Display lassen sich alle Druckparameter leicht einstellen, und die Verbindung mit der Creality Cloud ermöglicht eine umfassende Steuerung und Überwachung des Drucks über das Smartphone. Hinzu kommt wie gewohnt der mit der K1-Reihe eingeführte hauseigene Slicer „Creality Print 5.0“ statt des von der Community favorisierten Orca-Slicers.
Einschätzung: Bollwerk an Technik
Der Creality K2 Plus Combo ist ein wahres Bollwerk an Technik. Creality stopft in Sachen Hardware so ziemlich alles in den neuen High-End-3D-Drucker, was derzeit irgendwie möglich erscheint. Mit High-Speed-FOC-Servomotoren, einem robusten Rahmen und einer Fülle an Sensoren versucht man hier Geschwindigkeit, Präzision und Stabilität zu kombinieren. Sein Erfolg wird maßgeblich davon abhängen, ob Creality einen großen Sprung in Bezug auf die eigene Sotwareperformance macht und Multicolor-Drucke liefern kann, die auf dem Niveau der Konkurrenz sind. Wir sind hier jedenfalls auf unseren hoffentlich bald anstehenden Test gespannt – und ihr? Was meint ihr zum Creality K2 Plus Combo?
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