Test

Creative Aurvana Ace Mimi In-Ears mit Hybrid-Treiber für 129,99€

Die Creative Aurvana Ace Mimi kommen mit Hybridtreiber mit xMEMS-Treiber und dynamischen Treiber. Dazu bieten sie eine App mit individuellen Hörtests für einen benutzerdefinierten Equalizer, ANC und LDAC-Codec.

Creative AURVANA ACE Mimi in Box in Hand

Verpackung und Lieferumfang

Die Creative Aurvana Ace Mimi kommen in einem schwarzen, bedruckten Karton. Darin findet man die Hörer selbst, fünf Paar Ohrpolster, ein USB-A auf USB-C Ladekabel, einen Quickstart-Guide und eine Informationskarte für die Smartphone-App. Dazu legt Creative auch noch eine kleine Tasche aus einem weichen Stoff bei, in der man die Hörer, wenn man denn möchte, transportieren kann.

Creative AURVANA ACE Mimi Lieferumfang

Sowohl die Akkubox als auch Ladekabel und Ohrpolster sind in kleinen Kunststofftütchen verpackt, was sich mittlerweile eigentlich die meisten Hersteller abgewöhnt haben. Aus meiner Sicht ist es unnötiger Müll. Man kann alle beiliegenden Zubehörartikel sowie auch die Hörer selbst auch ohne separate Kunststoffverpackung im Produktkarton schadensfrei transportieren. Schade, dass Creative hier nicht etwas mehr an die Umwelt denkt.

Design und Verarbeitung

Die Hörer haben die Maße von 34 x 23,3 x 25,8 mm und wiegen das Stück 4,7 g. Die Ladebox misst 64,7 x 49,1 x 26,9 mm und wiegt exklusive der Hörer 37,2 g. Zudem sind sie mit IPX5 gegen Spritzwasser gechützt. Das ist soweit alles im Rahmen des Durchschnittlichen für einen ANC-In-Ear-Kopfhörer.

Die Creative Aurvana Ace Mimi sind lediglich in der Farbe Mitternachtsblau erhältlich und benutzen dasselbe Gehäuse wie einige andere Modelle des Herstellers.

Creative AURVANA ACE Mimi Hoerer

Sowohl die Hörer als auch das Ladecase bestehen aus einem matten Kunststoff. In der Hörerbox findet man ein bläulich-chromfarbenes Innenleben, das auf meinen persönlichen Geschmack nicht ganz so hochwertig wirkt.

Auch die Tatsache, dass auf den Höherrückseiten eine LED verbaut ist, die, sobald man das Ladecase öffnet, wild im Wechsel blau und rot blinkt, was signalisiert, dass der Pairing-Modus aktiv ist, gibt mir irgendwie den Vibe eines günstigen China-TWS-Kopfhörers, den ich vor fünf Jahren bei AliExpress bestellt habe.

Das sind natürlich Kleinigkeiten und natürlich auch persönliche Geschmackspräferenzen meinerseits, aber es ist mir als jemand, der im Jahr ungefähr 50 verschiedene Wireless-In-Ear-Kopfhörer in der Hand hat, schon aufgefallen, dass es ein bisschen Retro-Flair hat.

Ansonsten habe ich an der Verarbeitungsqualität grundsätzlich nichts auszusetzen. Sie sind sauber produziert und weisen keinerlei Materialfehler auf.

Sound der Creative Aurvana Ace Mimi

Die Hörer sind mit hybriden Treibern ausgestattet. Zum einen gibt es einen dynamischen Treiber mit einem Membrandurchmesser von 10 mm, der sich vor allen Dingen auf den Tief- und unteren Mittelton konzentriert, und einen xMEMS Solid State Treiber pro Hörer, der sich eher um den oberen Mittelton und die hochfrequenten Töne kümmert.

Im Test liefern die Wireless In-Ear-Kopfhörer einen, für mich, guten Klang. Standardmäßig ist die Abstimmung trotz des flachen EQ-Presets, das in der App standardmäßig eingestellt ist, relativ tieftonlastig und überzeugt mit einem wummernden und kräftigen Bass.

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Dazu sind die Höhen und Mitten überraschend detailreich und filigran hörbar, was die Stärke eines Hybrid-Treiber-Systems widerspiegelt. Auch der Übergang zwischen dem Frequenzbereich, der vom einen und dem Frequenzbereich, der vom anderen Treiber abgedeckt wird, ist fließend und gut abgestimmt. Im Test kann ich kein Frequenzloch, das von keinem der beiden Treiber bedient wird, feststellen.

So liefern die Creative Aurvana ACE MIMI im Test für mich einen Klang, der sich im Tiefton durchaus mit den Soundcore Liberty 4 NC vergleichen lässt. Dazu allerdings einen deutlich detailreicheren und filigraneren Hochton bietet.

Dabei ist das Klangbild insgesamt eher weniger neutral, sondern mit einem spürbaren Bassboost ausgestattet, was nicht unbedingt besonders originalgetreu ist, aber wohl das ist, was den meisten Wireless-In-Ear-Kopfhörern-Nutzern sehr zusagen sollte. So bin ich im Test mit dem Klang sehr zufrieden und er hat mich definitiv deutlich mehr überzeugt als das Äußere.

Headset und Tragekomfort

Die Creative Aurvana ACE MIMI sind mit insgesamt drei Mikrofonen pro Hörer ausgestattet. Zum Telefonieren greift ein Geräuschreduzierungsalgorithmus, der Umgebungsgeräusche reduziert und die eigene Stimme so für die Gesprächspartner besser und klarer hörbar machen soll.

Im Test sind damit Telefonate sowohl in ruhigen Umgebungen als auch unterwegs gut zu bewerkstelligen. Normalen Straßenlärm, entferntere Stimmen oder eine vielbefahrene Straße können die Kopfhörer gut herausfiltern, sodass Telefonieren für Gesprächspartner nicht unangenehm wird. So eignen sie sich durchaus auch für längere Telefonate.

Creative AURVANA ACE Mimi Tragekomfort

Dank der fünf Paar beiliegenden Ohrpolster, wovon sehr groß bis sehr klein wirklich alles dabei ist, sollte der Tragekomfort bei euch so wie bei mir gut ausfallen.

Die Hörer sitzen mit mittlerer Polstergröße bei mir bombenfest im Ohr und verrutschen nicht. Auch eine längere Tragezeit machen sie in meinem Test nicht unangenehm. Wie immer muss man dazu sagen, dass der Tragekomfort eine individuelle Angelegenheit ist und ich hier am Ende des Tages nur für mich sprechen kann.

Aktive Geräuschunterdrückung

Die Creative Aurvana Ace Mimi sind mit einer hybriden Geräuschunterdrückung ausgestattet, die im Test allerdings nur mittelmäßige Ergebnisse erzielt und so einem durchschnittlichen Kopfhörer im Preisbereich von um die 100 Euro entspricht.

Gerade hochfrequente und stark schwankende Frequenzen kann der Wireless In-Ear Kopfhörer nicht besonders gut isolieren, sodass sie bei niedriger Musiklautstärke trotz ANC weiterhin hörbar sind. Tiefe und monotone Frequenzen hingegen unterdrückt der Kopfhörer zuverlässig, wie etwa das Brummen eines Kühlschranks oder das Surren einer Straßenbahn oder Eisenbahn.

Creative AURVANA ACE Mimi In Ears

So konnten mich die Kopfhörer im Test leider nicht überraschen und wem die aktive Geräuschunterdrückung besonders wichtig ist, der sollte sich alternativ die Soundcore Liberty 4 NC, Huawei Freebuds 6i oder im absoluten High-End-Segment umsehen.

Bedienung und Handy-App

Die Creative Aurvana Ace Mimi sind mit Touchsensoren auf den Hörrückseiten ausgestattet und unterstützen die Gesten zweimal tippen, dreimal tippen und gedrückt halten.

Eine Trageerkennung haben die Hörer leider nicht, was ich bei Wireless In-Ear-Kopfhörern in ihrer Preisklasse mittlerweile eigentlich schon erwarte. So können die Hörer nicht die Musik automatisch pausieren bzw. fortsetzen, wenn wir die Hörer in die Ohren einsetzen bzw. herausnehmen.

In der Creative App sind die Gesten für folgende Funktionen verfügbar:

  • Wiedergabe/Pause
  • Vorheriger Titel
  • Nächster Titel
  • Umgebungsgeräusche
  • Sprachassistent
  • Anrufe
  • Aufrufen/Verlassen des Broadcast

Darüber hinaus kann man in der App:

  • Den Equalizer mit über 40 Presets oder eigenen Kreationen individualisieren
  • Die Umgebungssteuerung anpassen (aktive Geräuschunterdrückung, Transparenter Modus, ausschalten, Stufe verändern)
  • Einen personalisierten Equalizer mittels Gehörtest erstellen
  • Einen Broadcast-Channel öffnen
  • Den Niedrig-Latenz-Modus aktivieren
  • Die Audio-Ansagen ausschalten
  • Firmware-Updates installieren

Leider ist die Audio-App von Creative eine der wenigen auf dem Markt, die einen Kontozwang hat. Also muss man, um die App benutzen zu können, erstmal ein Benutzerkonto erstellen. Das empfinde ich als eine unnötige Hürde und denke, dass man sich diese Datensammelei bei einem 130-Euro-Produkt einfach sparen könnte. So wie es bei allen anderen Herstellern auch der Fall ist.

Immerhin kann man ein Konto schnell über ein Google-, Apple– oder Facebook-Login erstellen. Zudem würde ich euch wärmstens empfehlen, in der App die Audio-Ansagen auszustellen. Denn die Hörer geben kein Feedback über verschiedene Töne, sondern ernsthaft über eine Sprachansage. Das schickt mich, wie die kleinen LEDs auf den Hörrückseiten, einfach fünf Jahre in die Vergangenheit. Ich persönlich empfinde Sprachansagen wie „Bluetooth Pairing“ als ziemlich nervig.

Bluetooth-Reichweite

Die Creative Aurvana ACE MIMI sind mit einem Bluetooth 5.3 Chipset ausgestattet und unterstützen neben dem AAC– und SBC-Standard-Codec auch den LC3– und den hochauflösenden LDAC-Codec aus dem Hause Sony.

Damit unterstützen sie den wohl gängigsten der hochauflösenden Audio-Codecs, der mit allen Android-Handys ab Android 8.0 und aufwärts funktioniert. iOS-Nutzer müssen sich immer mit dem AAC-Codec zufriedengeben.

Creative verspricht eine Bluetooth-Reichweite von 10 Metern auf freier Fläche, ein eher niedrigerer Wert, den ich im Test aber Gott sei Dank bestätigen konnte. In geschlossenen Räumen ist es je nachdem, wie massiv die Hindernisse, die zu überwinden sind, entsprechend etwas weniger. Innerhalb eines Raums hat man aber im Test keine Probleme.

Richtig schade ist, dass die Hörer nicht über eine duale Geräteverbindung verfügen. So lassen sich die Creative Aurvana Ace Mimi leider immer nur mit einem Gerät gleichzeitig koppeln.

Akku und Laufzeit

Die Hörer sind jeweils mit einem 52 mAh Akku ausgestattet. Dazu kommt ein 470 mAh Akku in der Ladebox. Das sind sehr durchschnittliche Werte, die man so oder so ähnlich bei vielen Wireless-In-Ear-Kopfhörermodellen lesen kann. Mit ausgeschaltetem ANC und einer Lautstärke von 50 % verspricht Creative eine Laufzeit von 7 Stunden pro Ladung. Zudem sind die Hörer mit der Ladebox insgesamt dreimal erneut vollständig aufladbar.

Creative AURVANA ACE Mimi USB C

Mit eingeschaltetem ANC und einer gemischten Lautstärke von 50–70 % konnte ich im Test eine Laufzeit von knapp unter 5 Stunden erreichen. Das ist für heutige Verhältnisse ein Wert, den ich voraussetze und alles darunter wäre wirklich schwach. Die Laufzeit ist also eher als ausreichend zu betiteln. Die Akkubox kann via USB-C oder auch kabellos aufgeladen werden.

Fazit

Die Creative Aurvana Ace Mimi bieten einen insgesamt überzeugenden Klang mit kräftigem Bass und detailreichen Höhen, was durch die Kombination aus dynamischem Treiber und xMEMS-Treiber ermöglicht wird. Besonders im Hochtonbereich punkten sie mit einer guten Präzision, während der Bassbereich nicht zu kurz kommt und ein emotionales Gesamtklangbild forciert.

Für einen Preis von rund 130 Euro hätte ich mir jedoch einige zusätzliche Features gewünscht, die mittlerweile in diesem Preisbereich Standard sind. Dazu zählt vor allem eine Trageerkennung, die das automatische Pausieren und Fortsetzen der Musik ermöglicht, sowie eine duale Geräteverbindung, um nahtlos zwischen mehreren Geräten wechseln zu können. Schade finde ich zudem den Kontozwang der Smartphone-App, der aus meiner Sicht unnötig ist und die Nutzung der erweiterten Funktionen erschwert.

  • Klangbild
  • Verarbeitung
  • Keine Trageerkennung
  • App-Konto zwang

Das Design ist schlicht, aber die bläulich-chromfarbenen Akzente im Ladecase und die blinkenden LEDs auf den Hörerrückseiten wirken für meinen Geschmack etwas altmodisch. Die Verarbeitungsqualität hingegen ist einwandfrei und entspricht dem, was man in diesem Preisbereich erwarten kann.

Die aktive Geräuschunterdrückung liefert im Test eher durchschnittliche Ergebnisse. Tiefe, monotone Geräusche werden gut herausgefiltert, während hochfrequente und stark schwankende Geräusche, wie Stimmen oder Verkehrslärm, trotz ANC weiterhin hörbar sind.

Insgesamt sind die Creative Aurvana Ace Mimi für alle, die Wert auf einen guten Klang und präzise Höhen legen, eine interessante Option. Angesichts der fehlenden Features und der durchschnittlichen ANC-Leistung hätte ich mir jedoch einen etwas niedrigeren Preis oder eben mehr Funktionen gewünscht.

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Tim

Gadget-Nerd bei China-Gadgets seit 2015 und immer auf der Suche nach günstigen, hochwertigen Audio-Alternativen.

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Kommentare (1)

  • Profilbild von Heinrich Blauzahn
    # 28.02.25 um 03:46

    Heinrich Blauzahn

    Für 130€ hätte ich auch wenigstens Auracast erwartet. Da das anscheinend fehlt, sind diese Ohrhörer m.E. nicht zeitgemäß und somit für mich uninteressant. Ansonsten vielen Dank für den ausführlichen Testbericht 🖖

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