Cubot Pocket: Kleines Smartphone mit 4″ Display – Endlich?
Keine Frage haben wir in den vergangenen Jahren so oft gehört wie: „Gibt es auch noch gute, günstige KLEINE Smartphones?“. Die Antwort war in der Regel, dass die China-Smartphones tendenziell groß sind und man sonst schon eher in Richtung Apple oder Samsung schauen muss. Mit dem Cubot Pocket bringt der Hersteller nun sogar ein 4″ Smartphone raus. Ganz wie früher! Endlich ist es soweit – könnte man meinen.
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Inhalt
Technische Daten des Cubot Pocket
Display | 4″ LCD (540 x 1080), 60 Hz |
Prozessor | Unisoc Tiger T310 @2 GHz |
Grafikchip | PowerVR GT7200 |
Arbeitsspeicher | 4 GB LPDDR4X |
Interner Speicher | 64 (erweiterbar) |
Hauptkamera | 16 MP ƒ/2.2 Blende |
Frontkamera | 5 MP mit ƒ/2.4 Blende |
Akku | 3.000 mAh |
Konnektivität | LTE Band 20, Bluetooth 5.0, USB-C, 3, GPS, NFC |
Features | Mono-Speaker |
Betriebssystem | Android 11 |
Abmessungen / Gewicht | 119 x 58 x 12,5 mm / 128g |
Getestet am: | 01.07.2022 |
Kleiner als ein Samsung Galaxy S3 Mini
Mit 119 mm in der Höhe ist das Cubot Pocket das mit Abstand kleinste Smartphone, das wir seit Jahren in der Hand hatten. Zum Vergleich: ein iPhone 13 Mini misst 131,5 mm in der Höhe, ein Samsung Galaxy S3 Mini aus dem Jahr 2012 (!) misst 121,5 mm. Das Cubot Pocket ist also klein; wie der Name verrät, passt es wohl in jede Hosentasche. Damit wäre man auch schon beim größten Vorteil des Cubot Pocket, es ist wohl das kleinste „aktuelle“ Smartphone. Durch den Formfaktor passt es wohl selbst in Frauenhosentaschen, ist leicht einhändig zu bedienen und wiegt mit 128g auch kaum etwas.
Warum man das Pocket aber wie ein Outdoor-Smartphone designt hat, verwundert. Schließlich gibt es kein IP-Rating, keinen besonderen Schutz oder sonst einen Vorteil. Tatsächlich wird das Cubot Pocket dadurch nur noch größer, denn man entscheidet sich gegen eine Punch-Hole und für klassische Bildschirmränder. Der Gehäuserahmen ist oben und unten leicht abgestuft, genau wie der Gehäuserahmen. Verarbeitungstechnisch ist das unterdurchschnittlich, nur Kunststoff, kein Glas und nur eine Textur auf der Rückseite, die nicht so geschmeidig ist. Die Tasten lassen sich immerhin gut klicken und auch die Ports sind sauber verarbeitet.
Da hilft es auch nicht, dass es das Pocket in Grün-Gold gibt, das sieht auf den Fotos eher billig als hochwertig aus. Unser Testmodell ist komplett in Schwarz gehalten, es gibt allerdings noch einen roten Colorway. Einen Fingerabdrucksensor oder mehr als eine Kamera auf der Rückseite sucht man vergeblich.
Wann hattet ihr zuletzt ein 4″ Display in der Hand?
Das 4 Zoll Display des Cubot Pocket ist so groß wie der Bildschirm des iPhone 5 aus dem Jahr 2012, nur um zu verdeutlich wie viel sich in dem Jahrzehnt getan hat. Allerdings ist die Auflösung mit 540 x 1080 Pixel sogar niedriger als bei dem zehn Jahre alten Handy, die Pixeldichte von 301 ppi ist aber durch aus in Ordnung. Natürlich muss man sich mit einer Bildwiederholrate von 60 Hz zufrieden geben, im Angesicht des Preisschilds ist das aber durchaus vertretbar. An den Rändern haben wir es etwas mit Backlight Bleeding zu tun und auch die Helligkeit reicht bei leichter Sonneneinstrahlung aus, um es draußen abzulesen.
Da wir kein AMOLED-Panel bekommen, hat man nur eine limitierte Möglichkeit an Einstellungen. Immerhin kann man Farben und Kontrast anpassen und sogar einen Dark Mode gibt es. Viel mehr aber auch nicht. Es empfiehlt sich die Anzeige und Schriftgröße auf Groß anzupassen, das hilft zumindest in dem Einstellungsmenü.
Das kleine Display hat aber auch so seine Nachteile. Ich habe mich in so kurzer Zeit noch nie so oft vertippt auf einem Smartphone wie auf dem Cubot Pocket. Das könnte daran liegen, dass man einfach ein großes Display gewohnt ist. Es liegt allerdings eher an der Software, worauf ich gleich noch weiter eingehe.
Weckt den Unisoc Tiger in dir
Im Inneren des Cubot Pocket steckt der Unisoc Tiger T310 Quad-Prozessor mit bis zu 2 GHz Taktfrequenz. Der Vier-Kern-Chip stammt aus dem Jahr 2019 und basiert auf dem 12 nm Herstellungsverfahren, weder zeitgemäß noch effizient. Den Chip teilt sich das Cubot Pocket mit z.B. dem Doogee S35T oder dem Oukitel C25. Noch nie gehört? Wir auch nicht. Dazu gibt es aber immerhin 4 GB Arbeitsspeicher und 64 GB Massenspeicher, der sogar per microSD Karte um 128 GB erweitert werden kann. Für das Geld gar nicht mal so schlecht.
Die Ausstattung reicht für eine halbwegs flüssige Performance in alltäglichen Aufgaben und z.B. für YouTube oder WhatsApp. Theoretisch kann man mit dem Cubot Pocket auch zocken, selbst Call of Duty funktioniert auf niedrigen Einstellungen. Trotzdem startet alles träge, Bootvorgänge dauern ewig, allein der Google Play Store öffnet innerhalb von ca. 5 Sekunden. Am schlimmsten ist die Verzögerung bei der Kamera, wo man schon dazu neigt, noch mal zu klicken, da die Verarbeitung so lange benötigt. Das beweist dann auch der Benchmark. Im Geekbench 5 liegt der Wert im Multi-Core bei der Hälfte des Redmi Note 11.
Mit einer Akkukapazität von 3.000 mAh liegt die Kapazität sogar über dem des iPhone 13 Mini. Im iPhone kommt dafür ein hocheffizienter Chip zum Einsatz, im Cubot Pocket nicht. Da man mit dem Smartphone aber wohl wenig intensive Aufgaben errichtet, sollte man mit dem Cubot Pocket ganz gut durch den Tag kommen. Aufgeladen wird über den USB-C Port auf der Unterseite, der leider kein schnelles Laden unterstützt.
Cubot Pocket mit Single-Cam
Dass wir ein Smartphone mit nur einer Hauptkamera getestet haben, ist schon einige Jährchen her. Dabei handelt es sich hier um einen 16 Megapixel Sensor mit ƒ/2.2 Blende, einen LED-Blitz gibt es auch. Die Frontkamera löst dagegen sogar nur mit 5 Megapixeln aus. Und das sieht man in beiden Fällen. Die Fotos sind kaum brauchbar. Ein flaches Farbprofil, die Abwesenheit eines vernünftigen Fokuspunkts, wenig Schärfe und dann noch eine Art Halo-Effekt bei künstlicher Belichtung.
Zudem hat das Cubot Pocket hier Probleme bei der Belichtung, die meisten Fotos sind etwas unterbelichtet. Dazu kommen die Hauttöne, die entweder zu blass oder zu satt sind, dazwischen gibt es leider nichts. Klar, man kann die Fotos durch aus „benutzen“, aber will man das? Schöne Erinnerungen oder ähnliches würde ich damit nicht festhalten wollen. Zudem es durch die langsame Auslösezeit schnell passieren kann, den Moment wirklich festhalten zu können.
Immerhin mit NFC
Wo das Cubot Pocket allerdings punkten kann, sind die Verbindungsmöglichkeiten. Klar – kein Klinkenanschluss und auch nur einen USB-C 2.0 Port auf der Unterseite, dafür immerhin ein Hybrid-SIM-Slot, der Platz für zwei Nano-SIMs oder eine Nano-SIM und eine microSD-Karte lässt. Dazu kommen viele kabellose Verbindungsmöglichkeiten wie GPS, LTE Band 20, Dual-Band 802.11 a/b/g/n WiFi und Bluetooth 5.0. Dazu kommt noch NFC, sodass ihr mit dem Cubot Pocket kontaktlos per Google Pay bezahlen könnt.
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Mit den Verbindungen bin ich im Alltag soweit zufrieden, mit dem WLAN oder der Mobilfunkverbindung hatte ich keine größeren Probleme. Ein lustiges Detail ist übrigens noch der Lautsprecher. Es gibt nur einen Mono-Speaker, der sitzt aber nicht unten neben dem USB-C Port wie bei den meisten Smartphones, sondern in der Ohrmuschel. Dafür ist der Sound überraschend okay, wobei es nicht zum Musik hören geeignet ist, hier passiert einfach kaum etwas im unteren Frequenzbereich. Für das gelegentliche YouTube-Video reicht das aber aus.
Wie gut ist das Betriebssystem des Cubot Pocket?
Der größte Haken des Cubot Pocket ist das Betriebssystem. Vorinstalliert ist Android 11 und nicht das längst erhältliche Android 12. Das ist zwar immerhin quasi komplett Stock Android und somit sehr pur, Bloatware gibt es quasi keine und man bekommt den Standard-Android-Look. Allerdings bedeutet es auch, dass das Betriebssystem komplett unangepasst ist. Das Smartphone weiß nicht, dass es so klein ist, wodurch die Tastatur viel zu klein ist, Schrift- und Anzeige und selbst die App-Icons zu klein sind. Selbst für kleine Finger. Dazu kommt die fehlende Optimierung für Kamera oder Akku, was man merkt.
Nicht nur das. Es ist relativ sicher, dass das Cubot Pocket sein Leben lang mit Android 11 leben muss und kein Update auf Android 12, geschweige denn Android 13, sieht. Es würde uns wundern, wenn selbst Security-Updates kämen. Dazu muss man sagen, dass Cubot mit dem Cubot Rainbow vor etlichen Jahren eines der Smartphones war, das von einem Trojaner betroffen war. Das dürfte heute kein Problem mehr darstellen, der Software-Support bleibt trotzdem unterirdisch.
Immerhin besteht es den SafetyNet-Test und auch der Google Play Store ist von Beginn an zertifiziert. Dafür muss man auf Widevine Level 1 verzichten, wodurch man Netflix oder Amazon Prime leider nicht in FullHD genießen kann. Gut, bei einem 4 Zoll Display, das nicht mal HD unterstützt, ist das vielleicht kein großes Problem.
Cubot Pocket: Klein, aber No-Go
Ich bin Fan von kleinen Smartphones und würde gern mehr in die Richtung sehen, auch wenn 4 Zoll mir wiederum fast zu wenig sind. Trotzdem ist das Cubot Pocket keine gute Wahl und wir können dieses Smartphone nicht empfehlen. Wenn ihr ein wirklich gutes, kompaktes Smartphone haben wollt, schaut in Richtung eines iPhone 12/13 Mini oder einem Google Pixel 4/6a. Die sind zwar ein gutes Stück größer aber auch deutlich besser, bekommen Software-Support, bieten mehr Leistung und eine deutlich bessere Kamera.
Mit einem Preis von unter 150€ mit Tendenz in Richtung 100€ sehe ich das Cubot Pocket vielleicht als Festival-/Party-/Camping-Smartphone, wenn man einfach erreichbar sein möchte und keine Ansprüche hat. Mit NFC kann man immerhin kontaktlos bezahlen, gut fürs Festival. Ansonsten bekommt ihr für das Geld ein Redmi Note 11, welches zwar größer, aber das um Längen bessere Smartphone ist.
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