DaranEner NeoZ im Test: Diese 300W LiFePO4 Powerstation gibt’s für etwas mehr als 100€
DaranEner ist uns als Hersteller besonders günstiger Powerstations schon des Öfteren über den virtuellen Weg gelaufen. Zeit also, sich in einem Test einmal die neueste und besonders kostengünstige LiFePO4 Powerstation des Herstellers mit Namen „DaranEner NeoZ“ genauer anzusehen. Was alles bietet also diese Powerstation mit 300W und 179,2 Wh?
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Inhalt
Technisches: LiFePO4, sonst Basics
Marke | Modell | DaranEner | NEOZ |
Akkutyp | LiFePO4 (>3500 Zyklen) |
Kapazität | 179,2 Wh |
Leistung | 300 W (max. 600 W kurzzeitig) |
AC-Output | 1x AC 220-240 V 300 W (reine Sinuswelle) |
DC-Output | 12V max. 3A |
DC-Input | DC5525 10-30 V, max. 90 W |
USB-Output | 2x USB-A (QC3, 18 W), 1x USB-C (60 W) |
LED | ja, 2W (versch. Helligkeitsstufen, SOS) |
UPS | nein |
Maße | Gewicht | 220x 180 x 130 mm | 2,75 kg |
Design: klassisch
Ja, man erkennt auf den ersten Blick, dass es sich um eine Powerstation handelt: Vorne ein Display, darunter ein Anschluss-Layout, auf das wir gleich zu sprechen kommen, oben wiederum ein Tragegriff. Das Design des 220x 180 x 130 mm kleinen und 2,75 kg leichten Stromspenders ist hier schlicht, weiß aber mit seinem Farbenmix aus Grau und Schwarz durchaus zu gefallen.
Schön finde ich auch die schräg geriffelten schwarzen Seitenwände, welche an der rechten Stirnseite als Lüftungsgitter für den dahinter sitzenden CC5015H 12S Axiallüfter dienen. Unter dem Lüfter sitzt auch die AC-Netzsteckerbuchse (220V – 240V, 50/60Hz). Hinten wiederum gibt es eine 2W starke LED und einen entsprechenden Aktivierungsknopf.
Dass man nun aber eine sehr kostengünstige Powerstation in der Hand hat, zeigt ein genauerer Blick auf die Verarbeitung. Hier und da sind kleinere Kunststoffreste aus der Spritzguss-Massenfertigung zu sehen oder Unebenheiten beim Tragegriff zu ertasten.
Anschluss-Layout: sehr übersichtlich
Bei der DaranEner NEOZ Powerstation spielt die Musik anschlusstechnisch ganz klar auf der Vorderseite. Unter einem Display, dessen tatsächlichen Maße nur einen Bruchteil der dunklen Oberfläche ausmacht, ist ein übersichtliches Anschluss-Layout vorzufinden.
Dieses Layout gliedert sich grob in einen DC- und einen AC-Bereich. Der DC-Bereich links hat zuerst einmal auf seiner linken Seite zwei DC5525-Buchsen zu bieten. Die obere dient als Input für ein Solarpanel oder dank mitgeliefertem KFZ-Adapterkabel die Einspeisung über 12V. Der Eingang ist mit 10-30 V bei max. 90 W spezifiziert. Das wird später im Praxistest relevant. Die zweite DC5525-Buchse ist als Output gedacht: Hier könnt ihr Geräte mit 12V bei maximal 3A bestromen.
Abgerundet wird der DC-Bereich durch 3 USB-Ports. Zu einem USB-C Port mit maximal 60W Leistung gesellen sich 2 darunterliegende USB-A Ports mit QC3-Support und maximal 18W. Eine USB-Input-Option wie bei der FlashFish QE01D fehlt hingegen. Der DC-Bereich wird durch eine danebenliegende runde Taste durch dreisekündiges Drücken aktiviert. Selbiges gilt für den Nachbar-Button rechts daneben: eine AC On/OF-Taste aktiviert den integrierten Wechselrichter und stellt AC-Netzstrom (220V-240V, 50Hz zu 60 Hz umschaltbar) bereit. 300W Leistung soll hier geboten werden, 600W hingegen kurzzeitig.
Lieferumfang: spartanisch
Uns erreicht die DaranEner NEOZ Powerstation in einem schlichten weißen Karton, in dem sich neben der Powerstation selbst sonst nur eine Bedienungsanleitung in passablem Deutsch und ein kleines Kartonkästchen findet. Darin verpackt sind ein Kaltgerätekabel und ein KFZ-Adapterkabel zum Laden mit 10 bis 30V – das war es auch schon.
Spätestens hier sollte der günstige Preis einem also deutlich vor Augen geführt werden. Und trotzdem: Gerade für den Anschluss an ein Solarpanel hätte ich mir zumindest einen Adapterstrang gewünscht, welcher ausgehend vom DC5525-Stecker dann die gängigen Solarkofferpanel-Anschlüsse rund um Anderson, MC4, oder XT60 bereitstellt. Eine gute Auflistung der verschiedenen Steckertypen findet ihr übrigens hier.
Features: Schnellladen & Stromsparmodus
Die kleine DaranEner NEOZ bietet 300W Leistung (kurzzeitig 600W) bei einer Kapazität von 179,2 Wh. Der Hersteller wirbt mit besonders sicher geltenden LiFePO4-Zellen, die nach ca. 3500 Ladezyklen noch 80% ihrer Nennkapazität aufweisen sollen. Eine volle Ladung soll beispielsweise ein Smartphone 13x, eine Kamera 9x und einen Laptop 2,5 x aufladen können.
Hauptfeature ist hier sicherlich das Schnellladen der Powerstation. Durch 120W Laden per Steckdose soll die leere Powerstation nach 1,5h wieder voll sein. Per Solarpanel soll die Ladung nur 2h benötigen. Die USB-Ports liefern maximal 60W (USB-C) für’s Laden. Wireless-Charging ist nicht vorhanden.
Drückt man sowohl DC, als auch AC Button gleichzeitig für 3 Sekunden, schaltet die Powerstation in den Sleepmodus: Der sorgt dafür, dass der AC-Bereich bei Lasten mit weniger als 5W nach spätestens 8 Stunden automatisch abgeschaltet wird. Auch der komplette DC-Bereich wird nach 8 Stunden abgeschaltet, sollte die Last weniger als 2W betragen. Nach 30 Sekunden ohne jegliche Nutzung schaltet sich dann die DaranEner NEOZ Powerstation komplett aus.
Eine 2W-LED darf natürlich heutzutage nicht mehr fehlen. Hier entscheidet man sich für eine verhältnismäßig große LED mit drei Helligkeitsstufen und diversen Blinkmodi einschließlich natürlich SOS. Durchschaltbar ist das über den rechten Knopf an der Seite der LED. Der Hersteller verspricht außerdem satte 14 Sicherheitsfeatures, welche das Batteriemanagementsystems (BMS) überwacht, darunter wie üblich u.a. Spannung, Strom und Temperatur.
Praxistest: ordentlich mit Haken
Display: zu dunkel!
Fangen wir doch gleich beim größten Kritikpunkt dieser güntigen Powerstation an: Dem Display, denn das ist verdammt dunkel! Offensichtlich testet der Hersteller seine Produkte nicht bei Tageslicht, denn egal ob sonnig oder bewölkt: Draußen ist dieses Display so gut wie nicht oder nur sehr schwer ablesbar. Es gibt auch keinerlei Möglichkeiten der Helligkeitsanpassung. Das ist wirklich schade.
Das Display zeigt ganz links die übliche Prozentanzeige, daneben dann die Leistung beim Laden („IN“) und Entladen („OUT“) und die Frequenz, welche sich von 50Hz auf 60Hz umschalten lässt. Wichtig: Unten ist die Restzeitanzeige in Stunden und Minuten zu sehen, die im Test einen halbwegs akkuraten Job erledigt. Welcher Modus gerade aktiviert ist, ob DC oder AC, oder aber ob gerade die USB-Ports („USB“) und dabei Power Delivery („PD“) unterstützt wird, seht ihr rechts im Display. Gibt es ein Problem, leuchtet ein rotes Ausrufezeichen. Die Glühbirne daneben sollte selbsterklärend sein.
Laden
Eines muss man der DaranEner NEOZ Powerstation lassen: Sie hat ein integriertes Netzteil, was in dieser Preisklasse absolut nicht Standard ist. Hänge ich die Powerstation an die Steckdose, lädt sie nicht wie versprochen mit 120W sondern laut Messgerät mit max. 105 W. Die Powerstation selbst zeigt hier 107 W an. Allgemein ergibt sich dabei grundsätzlich eine Differenz von ca. 2W im Vergleich zur Anzeige auf dem Display der Powerstation. Das hat Auswirkungen auf die Ladedauer: Statt der versprochenen 1,5h komme ich bei komplett leerer Powerstation auf knapp über 2 Stunden, ehe sie voll ist.
Ein weiterer Ladevorgang über die Steckdose zeigt mir: Ich kann den Stromspender währenddessen auch entladen und dabei sowohl den AC-Bereich, als auch den DC-Bereich gleichzeitig nutzen um mein Smartphone und meinen Laptop zu laden, das ist wirklich gut!
Da es am Testtag überwiegend sonnig ist, packe ich mein mobiles faltbares 200W Dokio Solarpanel aus und los geht’s auf die nächste Wiese. Ich profitiere von den diversen Adaptern des Panels, sodass ich es direkt an die DaranEner NEOZ anschließen kann.
Klar, das Panel, mit dem ich ein WattPeak von ca. 160 W erreichen kann, könnte sicherlich noch besser ausgerichtet sein, aber auch so erreiche ich 89W Eingangsleistung. Wieder einmal zeigt sich: Die Deckelung des integrierten MPPT-Reglers auf 90W ist einfach schade. Aber hey, immer noch besser als die traurigen 65W max Input bei der FlashFish QE01D 600 W Powerstation.
Entladen & Emissionen
Die USB-Ports liefern ungefähr das, was sie versprechen. Beim Laden meines Smartphones über einen der beiden USB-A Port kann ich zwar keine 18W, dafür aber immerhin 16W erzielen. Hier kommt es aber auch immer auf das passende Ladekabel an. Der 60W USB-C Ausgang kann ebenso überzeugen und lädt mein Notebook mit maximal ca. 58W Leistung auf.
Für die AC-Nutzung hingegen verwende ich ebenfalls mein Notebook – besser gesagt dessen Netzteil und wechsele später in den mobilen Einsatz – dann nicht mit Notebook, sondern mit zwei RC-Autos, die meine beiden Töchter ausgiebig crashen, während ich für sie neue Akkus im Park mit der Powerstation auflade.
Die Restdaueranzeige, welche sich permanent mit leichter Verzögerung der Leistungsanzeige anpasst, würde ich nur als groben Richtwert nutzen. Da die Leistungsaufnahme meiner angeschlossenen Verbraucher öfters schwankt, schwankt so auch die Auskunft über die restliche Betriebsdauer der DaranEner NEOZ Powerstation recht stark.
Sowohl beim Laden als auch Entladen springt der Lüfter ab 80W Leistung an. Dabei ist die Powerstation mit durchschnittlich 46 dB nicht leise, aber ertragbar. Zum Vergleich: Die UGREEN Powerroam kommt im Schnitt auf 40 dB, die von uns getestete Flashfish-Powerstation auf stolze 50 dB.
Selbst bei längerer Nutzung bleibt die DaranEner NEOZ Powerstation im wahrsten Sinne des Wortes cool. Nicht einmal handwarm war sie im Test. Eine variable temperaturgesteuerte Lüfterdrehzahl wäre hier weitaus sinnvoller und würde so für eine zusätzliche Geräuschminderung sorgen.
Fazit: Solide mit Display-Fail
Eine LiFePO4-Powerstation mit 179,2 Wh und 300W Leistung für um die 100€ ist eine Ansage. Schnelles Laden, Stromsparmodus, umfangreiches Batteriemanagementsystem und obendrein ein 5 jähriges Garantieversprechen sind da wirklich große Pluspunkte. Einzugehende Kompromisse sind hier aber in Anbetracht des Preises quasi vorprogrammiert. So dauert das Schnellladen der Powerstation länger als beworben und die Solarladeleistung ist leider auf 90W beschränkt.
Den wohl dicksten Schnitzer leistet man sich mit dem Display, das draußen kaum bis gar nicht ablesbar ist. Wer je nach Anwendungsfall damit leben kann, bekommt hier aber sicherlich eine solide Powerstation für sein Geld. Nun wie immer zu euch: Habt ihr Vorschläge für eine günstige LiFePO4-Powerstation, die wir uns mal anschauen sollten? Immer gerne her damit in den Kommentaren!
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