Video-Review: Dibea D960 Saugroboter für 171,72€ im Test
Der chinesische Hersteller Dibea konnte uns mit dem C17 und dem F6 schon von zwei Akkustaubsaugern im Test überzeugen. Auch Saugroboter stehen auf dem Programm, mit dem Dibea D960 sogar in ungewöhnlicher Form. Wir haben den Saugroboter in „D-Form“ getestet.
- Dibea D960 Saugroboter
- Zubehör:
- Bürstenköpfe, HEPA-Filter, mittlere Bürste bei AliExpress für 18,10€
- Staubkammer bei AliExpress für 17,70€
- Fernbedienung bei AliExpress für 9,38€
- Ladestation bei AliExpress für 14,81€
Inhalt
Technische Daten
Saugkraft | 1200 pa (Vergleich: ILIFE A6: 1000 pa, Haier XShuai T370: 1500 pa) |
Lautstärke | 55 dB |
Akku | 2600 mAh |
Arbeitszeit | 150 Min. |
Ladezeit | 5 h |
Staubkammer/Wassertank | 0,3 l/0,35 l |
Maße | 30,5 x 30,5 x 7,5 cm |
Gewicht | 3,0 Kg |
CE-Kennzeichen | ja |
Features | Wischfunktion, Fernbedienung, versch. Saugmodi |
Lieferumfang
Nach der Freude über das nach eineinhalb Wochen erschienene Paket macht sich kurzer Unmut breit: Nach dem Öffnen der Verpackung ist doch ein recht starker Plastikgeruch zu vernehmen. Dieser ist nach ein paar Tagen zwar verflogen, stört aber den ersten Eindruck. Neben dem Dibea D960 finden sich im Lieferumfang:
- Ladestation mit EU-Ladekabel
- 0,35 l großer Wassertank mit Wischmopp (+1 zusätzlicher Mopp)
- Fernbedienung (ohne Batterien)
- zwei zusätzliche Bürstenköpfe (zwei bereits am Saugroboter)
- zusätzlicher HEPA-Filter (ein Filter bereits in der Staubkammer)
- kleine Bürste
- Bedienungsanleitung auf Englisch
Design und Verarbeitung
Die Oberfläche des 30,5 x 30,5 x 7,5 cm kleinen Dibea D960 erinnert ohne die D-Form optisch an den ILIFE A6. In der Form eines „D“ soll der Sauger effizienter in die Ecken kommen. Dazu später mehr. Mit der geringen Höhe von 7,0 cm kommt er zumindest sehr gut unter Möbelstücke wie etwa das Sofa. Wer einen sehr flachen Sauger sucht, wird mit dem Dibea fündig.
Optisch macht der Saugroboter durchaus was her, in seiner Oberfläche spiegelt sich alles, was sich über ihm befindet. Das kann etwas irritierend wirken auf den ersten Blick, ist aber wie beim IMASS A3S echt schick. Der On-/Off-Button befindet sich beim Sauger nicht auf der Unterseite wie bei vielen anderen Modellen, sondern an der Seite. Somit muss man den Dibea nicht anheben um ihn an- und auszuschalten. Dies wäre auch nicht allzu schlimm, mit 3,0 kg Gewicht ist der Sauger nicht schwer.
Wie sich im Test herausstellen sollte, ist der vordere Bumper sehr schmutzanfällig, hier muss man hin und wieder drüberwischen. Auf der Unterseite des Saugroboters findet sich ein CE-Kennzeichen, was die Einfuhr nach Deutschland und eventuellen Kontakt mit Versicherungen einfacher macht.
Praktisch ist der Start-Button auf der Oberseite, über den sich der Dibea D960 auch starten und stoppen lässt. Dieser leuchtet in verschiedenen Farben. Dadurch weiß man immer, was den Saugroboter beschäftigt, wenn dieser etwa festhängt oder der Akku neu verdrahtet werden muss.
Hier eine Auflistung aller möglichen Leuchtsignale und ihre Bedeutung:
Signale und Töne
- Gelb: Standby oder Akku wird aufgeladen
- Grün: Saugroboter arbeitet oder kehrt zurück zur Ladestation
- Blau: Saugroboter hat Signal erhalten, zurück zur Station zu kehren
- Rot: Error
Während des Tests traten keine technischen Schwierigkeiten mit dem Saugroboter auf. Falls jemand sich aber mal fragt, was seinen Sauger beschäftigt, liste ich euch hier noch die einzelnen Fehlermeldungen/Errors auf und wie diese behoben werden können.
Fehlermeldung/Error | Grund | Lösung |
Saugroboter beginnt seinen Dienst nicht nach dem Ladevorgang und piept dreimal | Saugroboter wird direkt über das Ladekabel aufgeladen | Saugroboter über Ladestation aufladen, Saugroboter aus- und wieder anschalten |
Inneres Gebläse arbeitet nicht | Staubkammer nicht richtig eingesetzt | Staubkammer neu einsetzen |
Saugroboter fährt nur kurz und dreht plötzlich um | Mittlere Bürste defekt/arbeitet nicht richtig | Mittlere Bürste reinigen |
Saugroboter fährt nur noch in Kreisen | Vordere Sensoren verschmutzt | Vordere Sensoren reinigen |
Saugroboter fährt anderweitig nicht korrekt | Vorderer Bumper nicht richtig eingerastet oder verschmutzt | Vorderen Bumper neu einsetzen oder säubern |
Die Ladestation
Optisch passt die Ladestation sehr gut zum Design des Dibea D960, ist allerdings nur Standardware. Diese ist sehr leicht und aus Plastik, allzu viel Mühe hat man sich hier mit der Station nicht gegeben. Dadurch, dass die Ladestation sehr leicht ist, wird sie vom Saugroboter auch schnell weggeschoben, wenn dieser sie zum Aufladen des Akkus aufsucht.
Nach einer Ladezeit von 5 h ist der Saugroboter für eine Arbeitszeit von 150 Minuten einsatzbereit. Die Arbeitszeit kann sich durchaus sehen lassen, dadurch ist der Sauger auch für größere Wohnungen geeignet. Um etwas Strom zu sparen, geht der Sauger nach 30 Sekunden in den Standby-Modus falls keine Aktion mehr ausgewählt ist. Die Leuchte auf der Oberseite der Ladestation leuchtet rot, während der Sauger an der Station ist. Auch der Button auf der Oberseite des D960 leuchtet je nach Ladestand orange oder grün.
Anders als etwa die Ladestation beim BlitzWolf BW-XRC600 bringt die Station außer dem Aufladen des Akkus keine weiteren Funktionen mit. Schön wäre es, wenn man das Ladekabel auf der Rückseite in der Station unterbringen könnte wie beim Xiaomi Mi Robot. So ließen sich Kabelsalate vermeiden und der Sauger läuft nicht Gefahr, sich in diesen zu verheddern.
Der Saugroboter findet bei niedriger werdendem Akku automatisch zur Ladestation zurück und lädt den Akku wieder auf. Dies funktionierte in mehreren Versuchen allerdings nur dann wirklich gut, wenn sich die Ladestation im selben Raum wie der Saugroboter befand. Ansonsten brauchte der Saugroboter eine halbe Ewigkeit um zurück zu seiner Station zu finden oder fand diese gar nicht erst wieder.
Die Fernbedienung
Optisch eine TV-Fernbedienung aus den 90er Jahren, funktionell aber absolut in Ordnung: Die Fernbedienung bringt Signale über einen Abstand von 5 Metern souverän an, das Einplanen der Arbeitszeiten (s. Arbeitszeiten einplanen) ist einfach und die Fernbedienung auch handlich.
Interessant aber: Die verschiedenen angekündigten Saugmodi finden sich nicht alle auf der Fernbedienung! Dort ist nur eine Taste für den Spot-Modus (Sauger dreht sich in größer werdenden Kreisen um sich selbst), nicht aber für die theoretisch auch vorhandenen Saugmodi Wall oder Zigzag.
Auch im automatischen Modus bedient sich der Dibea D960 weder des Zigazag-Modus noch des Wall-Modus. Dem Saugroboter werden diese Funktionen in der Produktbeschreibung zugeschrieben und so vom Hersteller beworben, tatsächlich verfügt er gar nicht über diese Möglichkeiten.
Performance des Dibea D960
Der Saugroboter kommt mit einer Saugkraft von 1200 pa daher, was recht viel ist. Klar, mit der Saugkraft von 2000 pa eines Xiaomi RoboRock kann der Dibea nicht mithalten, wir haben es hier also mit einem gehobenen Mittelklasse-Modell zu tun. Bei den ersten Probefahrten wird direkt deutlich: Der nach dem Chaos-Prinzip arbeitende Saugroboter weist ein hohes Tempo auf, besonders wenn er über seine Sensoren merkt, dass er freie Bahn hat.
Der Dibea D960 arbeitet mit zwei Bürstenköpfen bei einer sehr geringen Lautstärke von 55 dB. Das ist verglichen mit anderen Saugrobotern, die im Schnitt etwa 65 dB (Lautstärke, in der wir sprechen) auf das Schallpegelmessgerät bringen, ein sehr guter Wert. Dass die Messung überhaupt diesen Wert ergab, überraschte mich, der Saugroboter wirkt noch deutlich leiser.
Etwas störend ist die nur 0,3 l kleine Staubkammer. Hiermit schafft der Saugroboter größere Wohnungen nicht in einem Durchgang ohne dass die Staubkammer ausgeleert werden müsste.
Umgang mit Hindernissen
Einer der wichtigsten Faktoren in der Bewertung eines Saugroboters ist der Umgang mit Hindernissen. Niemand möchte einen Saugroboter, der durch die ganze Wohnung von Möbelstück zu Möbelstück titscht. Der Dibea D960 ist in dieser Hinsicht ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite erkennt er Hindernisse vor sich nahezu optimal, bremst ab und fährt dem Hindernis leicht entgegen ohne es zu touchieren. Andererseits erkennt er nur diese Hindernisse vor sich, nicht aber die seitlichen Hindernisse.
Wenn er ein Hindernis vor sich erkannt hat und abgefahren ist, dreht er sich um 45° und titscht mit der Seite gegen das Möbelstück oder ähnliches. Daran lässt sich erkennen, dass der Dibea D960 zwar IR-Sensoren zur Hinderniserkennung vorne, nicht aber an den Seiten verbaut hat. Hier lobe ich mir den Xiaomi RoboRock, der selbst mit den Seiten nicht aneckt.
Dadurch ist die interessante D-Form etwas hinfällig, da es ohne die seitlich verbauten Sensoren egal ist ob der Saugroboter rund oder eckig ist. Schade, hier hatte ich mir etwas mehr erhofft. Auch kommt er nicht besser in verwinkelte Ecken als andere Saugroboter, die vorne angebrachten Bürstenköpfe arbeiten bei runden Modellen ebenso effizient. Gleiches gilt für die mittlere Bürste, in der sich schnell längere Haare verfangen und man die mitgelieferte kleine Bürste zur Reinigung hervorholen muss.
Arbeitszeiten einplanen
Die Startzeiten des Saugroboters lassen sich – wie man es etwa von den ILIFE-Modellen kennt, auch einplanen (etwa morgens um 9 Uhr wenn man aus dem Haus ist). Allerdings ist es nicht möglich, verschiedene Tage zu verplanen. Legt man eine Uhrzeit mithilfe der Fernbedienung fest, beginnt der Saugroboter seinen Dienst täglich. Das Einplanen funktioniert folgendermaßen:
- Saugroboter ist „aktiv“, Button leuchtet grün.
- Auf der Fernbedienung „PLAN“ drücken, „00:00“ leuchtet auf Display der Fernbedienung auf.
- Uhrzeit mithilfe der Pfeiltasten einstellen.
- Erneut „Plan“ drücken um Uhrzeit festzulegen. Fertig.
Das Einplanen ist sehr simpel und funktioniert gut, das Gleiche gilt auch für das Einstellen der Uhrzeit auf der Fernbedienung. Zurecht fragt man sich: Wozu braucht man die Uhrzeit auf der Fernbedienung? Antwort: Braucht man nicht. Wer es trotzdem einstellen will: Es funktioniert wie oben beschrieben, nur muss man „PLAN“ durch „Clock“ ersetzen.
Arbeitsweise auf Teppich
Trotz der Saugkraft von 1200 pa wirkt der Dibea D960 auf Teppich doch eher schwächlich. Immerhin: Er überwindet Hindernisse bis zu 2 cm und kommt so zumindest auf die meisten Teppiche drauf.
Gerade bei dick- und langflusigeren Teppichen offenbart der Dibea Schwächen, für einfachere, flache Teppiche ist der Sauger aber durchaus noch geeignet. Somit im Zweifel die Teppiche vor dem Saugvorgang wegräumen oder zumindest nicht hoffen, dass die dicken Teppiche allzu sauber werden.
Wischfunktion des Saugroboters
Interessanterweise wird der Saugroboter mit verschiedenen Saugmodi beworben, nicht aber mit einer Wischfunktion, die heutzutage sehr viele Saugroboter mitbringen. Häufig ist das eine Möglichkeit, den Preis etwas hochzutreiben und die Wischfunktion ist Murks. Beim Dibea D960 ist die Wischfunktion etwas hintendrangeklatscht, doch beginnen wir mit der Einrichtung der Wischfunktion. Der Einfachheit halber per Bilderstrecke:
Die letzte Wischfunktion, die ich testen durfte, war die des Xiaomi RoboRock. Das ist dem Dibea gegenüber zwar etwas unfair, doch bei direktem Vergleich hintereinander lässt die Wischfunktion des Dibea deutlich Federn. Der Dibea verteilt nicht genug Wasser auf den Wischmopp und der Boden wird nicht wirklich sauberer. Zudem ist der Saugroboter nicht in der Lage, etwas Druck auf den Wischmopp auszuüben, was man manuell ja per Bizepskraft lösen würde. Also in Sachen Wischen lieber zum handelsüblichen Wischmopp greifen.
Fazit
Der Dibea D960 ist kein schlechter, aber definitiv auch kein herausragender Saugroboter. Absolutes Mittelfeld. Im direkten Vergleich misst sich der D960 mit den ILIFE-Modellen, gegen die Xiaomi-Sauger bleibt er aber blass. Wer nicht zuviel Geld in die Hand nehmen und trotzdem zufriedenstellende Saugergebnisse haben möchte, ist mit dem Dibea gut bedient. Das Chaos-Prinzip und die kleine Staubkammer sind aus meiner Sicht nicht mehr zeitgemäß, ebenso die Performance auf Teppich. Für den Saugroboter sprechen aber Design und auch die flache Bauart. Das Preis-Leistungs-Verhältnis jedenfalls stimmt.
- Saugergebnisse gut
- gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- sehr leise
- Design und flache Bauart
- Saugkraft könnte höher sein
- Saugmodi nicht ausgereift
- Plastikgeruch beim Öffnen der Verpackung
- D-Form bietet keine Vorteile
- kleine Staubkammer
- Wischfunktion vorhanden, aber eher schwach
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