DJI Mini 4 Pro + RC 2 für 863,91€ : Wird die Mavic-Reihe langsam überflüssig?
Die DJI Mini 4 Pro mit der DJI RC2 Fernsteuerung bekommt ihr jetzt für 863,91€ bei Amazon.
- DJI RC 2 Display-Fernsteuerung
- kompakt & leicht (unter 250 g)
- tolle 4K-Aufnahmequalität
- omnidirektionale Hinderniserkennung
Was folgt auf die DJI Mini 3 Pro? Richtig. Die DJI Mini 4 Pro. Genau die hat DJI nun vorgestellt und wir haben sie für euch inklusive Visualisierung des zur passiven Kühlung genutzten Luftstroms angetestet. Der Drohnenspezialist setzt dabei auf ein neues Hauptfeature im Vergleich zum Vorgänger, macht sich das bezahlt?
Drohne:
- DJI Mini 4 Pro:
- bei DJI für 799€
- DJI Mini 4 Pro mit DJI RC 2:
- bei Amazon für 863,91€
- bei DJI für 999€
- DJI Mini 4 Pro Fly More Combo (inkl. DJI RC2):
- bei Saturn für 999€
- bei MediaMarkt für 1059€
- bei DJI für 1129€
Zubehör:
- DJI Intelligent Flight Battery:
- bei DJI für 69€
- DJI Mini 4 Pro ND Filterset:
- bei DJI für 49€
- DJI Mini 4 Pro Weitwinkellinse:
- bei DJI für 35€
Inhalt
Technisches: Kleine Unterschiede
Hersteller & Modell | DJI Mini 4 Pro | DJI Mini 3 Pro |
Gewicht | 249 g | 249 g |
Auflösung | 48 MP, 4k/100 fps | 48 MP, 4k/60 fps |
Sensor | CMOS 1/1.3“ / f/1.7 | CMOS 1/1.3“ / f/1.7 |
Flugzeit | max. 34 min (45 min mit Intelligent Flight Battery Plus) | max. 34 min (45 min mit Intelligent Flight Battery Plus) |
Akku | Li-Ion, 2590 mAh | Li-Ion, 2453 mAh |
Hochkant-Video | ja | ja |
Farbmodus | 10 bit D-Log M HLG | D-Cinelike |
Fernsteuerung | DJI RC-N1 / DJI RC 2 | DJI RC-N1 / DJI RC |
Übertragungssystem | DJI O4 (20km bei 1080p/60 fps) | DJI O3 (12km bei 1080p/30 fps) |
Hinderniserkennung-/vermeidung | omnidirektional | Vorne, hinten, unten |
Registrierungspflicht | ja, da Kamera | ja, da Kamera |
Haftpflichtversicherung | ja | ja |
Drohnenführerschein | nein | nein |
DJI: Das erste Mal
Eines vorweg: Ich muss gestehen, ich bin aufgeregt. Denn ob ihr’s glaubt oder nicht: So viel ich bisher auch mit RC-Gadgets geflogen bin: Es ist mein erstes Mal mit einer DJI Drohne. Entsprechend ist dieses Hands-On primär an Einsteiger gerichtet oder aber Drohnenpiloten wie mich, die bisher mit DJI noch nicht so viel am Hut hatten. Der Fokus soll zudem nicht auf der (so viel sei verraten) sehr guten Bild- & Videoqualität liegen, sondern auf den Hauptneuerungen der Drohne im Vergleich zum Vorgängermodell. Genug geschwafelt, los geht’s.
Design: Never change a….
DJIs Mini-Reihe ist vor allem dreierlei: klein, kompakt und leicht. Konkret bedeutet das 148 x 94 x 64 mm (gefaltet) und 298 x 373 x 101 mm (ausgeklappt) bei 249 g. Denn das ist seit der neuen Drohnenverordnung das maximal zulässige Drohnengewicht, mit dem ihr auch ohne Drohnenführerschein fliegen dürft.
Auch wenn ich nicht allzu großer Fan der typischen grauen DJI-Farbgebung bin, so gefällt mir das Design insgesamt recht gut, denn es wirkt wie aus einem Guss. DJI verfährt hier wohl ganz nach dem Stil „Never change a running system“ und führt das bewährte Äußere der Mini-Reihe fort.
Optischer Hauptunterschied zur DJI Mini 3 Pro ist hier sicherlich die Sensorik für die Hinderniserkennung an den Seiten. Denn bei der DJI Mini 4 Pro decken die vormals ausschließlich nach hinten gerichteten Sichtsensoren, welche sich vorne sozusagen am „Hinterkopf“ der Drohne befinden, nun auch die Seiten nach links und rechts ab. Beim Vorgängermodell waren diese Sichtsensoren ausschließlich nach hinten gerichtet, was von oben betrachtet zwei Furchen auf der Drohnenoberseite als „Sichtschneisen“ nach hinten hin bedeutete. Dies fällt bei der DJI Mini 4 Pro nun weg.
Für DJI-Kenner ein alter Hut, für mich neu: Die vorderen beiden Drohnenarme werden wie bei den meisten anderen Drohnen nicht etwa horizontal zur Seite ausgeklappt, sondern nach unten hin und dann nach vorne. Das hat zum Vorteil, dass es egal ist, ob man Vorder- oder Hinterarme zuerst ausklappt.
Was allerdings im zusammengeklappten Zustand auffällt: Der rechte vordere Drohnenarm steht im eingeklappten Zustand etwas vom Drohnenkorpus ab. Das tut der Funktion keinen Abbruch, sollte aber bei einer hochpreisigen Drohne so nicht vorkommen. Optimierungspotenzial – und das ist Meckern auf hohem Niveau – besteht ansonsten bei den weiterhin sichtbaren Kabeln vom Übergang der hinteren Drohnenarme in den Drohnenkorpus.
Vorbedingungen: Registrieren & Haftpflicht
Zwei Dinge solltet ihr bedenken. Erstens besteht Registrierungspflicht – in diesem Fall auch für eine Drohne unter 250 g, da die DJI Mini 4 Pro eine Kamera besitzt, mit der potenziell personenbezogene Daten erfassbar sind. Soll heißen: Ihr müsst euch als Betreiber beim Luftfahrtbundesamt online registrieren lassen und erhaltet im Anschluss eine so genannte eID, die ihr an eure Drohne anbringen müsst.
Zweitens müsst ihr für den Betrieb einer Drohne zwingend haftpflichtversichert sein. Hier reicht die normale Haftpflichtversicherung in der Regel nicht aus. Eine spezielle Drohnenversicherung kann aber gegen einen recht geringen Monatsbetrag abgeschlossen werden.
Lieferumfang: Fly More Combo & mehr
Uns liegt die Fly More Combo mit der DJI Mini 4 Pro, insgesamt 3 Akkus, einer entsprechenden Akkuladeschale, 3 Paar Ersatzrotoren, einem Mini-Schraubenzieher und der brandneuen Fernsteuerung DJI RC 2 vor.
Zusätzlich erhalten wir ein Set optionale ND-Filter und eine Weitwinkellinse. Zum Laden legt der Hersteller noch ein USB-C auf USB-C- sowie ein USB-C auf USB-A Kabel bei. All das findet in einer schicken schwarzen Aufbewahrungstasche Platz.
So weit so gut. Was weniger gut ist: Die schicke Akkuladeschale, in der 3 Akkus Platz finden, kommt ohne Netzteil daher. Egal, ob das vorher schon der Fall war: Wir finden das in Anbetracht des Preises schade – gerade weil die Ladeleistung mit dem von uns hinzugezogenen USB-C 65 Watt Lader wirklich überzeugen kann (mehr dazu unter „Emissionen“).
Inbetriebnahme: einfach, aber zeitaufwändig
Keinen Plan von DJI? Nagelneue Drohne und ihr wollt sofort aufs Feld? Fehlanzeige – zumindest dann, wenn ihr kein Handy und folglich keinen Hotspot zur Verfügung habt. Denn bevor ihr die Drohne nutzen könnt, braucht ihr neben einem DJI-Account eben auch ein WiFi-Netzwerk. Ansonsten ist dabei aber alles nicht zuletzt dank schöner Erklär-Animationen sehr einfach.
Mit dem Akkuladen und der ausführlich gehaltenen ersten Einrichtung der Drohne inklusive automatischem Firmware-Update vergeht dann erst einmal eine gewisse Zeit.
Zeitaufwändig kann aber auch das Wiederanbringen des Prop-Guards sein, einer gummiartigen Arm- und Propellerschutz-Klammer um die Drohne herum. Obwohl mit einem Erklär-Schema versehen, gestaltete sich das im Hands-On immer wieder frickelig und auf die Dauer einfach nervig. Hier kann DJI mit einem intuitiveren Design inklusive Magnethalterung zukünftig nachbessern.
Features: Was ist neu?
Die DJI Mini 4 Pro wartet mit unzähligen Features auf, deren komplette Auflistung den Rahmen dieses Hands-On sprengen würde. Die meisten dieser Funktionen, beispielsweise das native Hochkantvideo-Feature für Social Media Content (das Objektiv wechselt auf Knopfdruck in eine vertikale Position) kennen wir allerdings schon von der DJI Mini 3 Pro. Diese Features sind hier sehr gut und anfängerfreundlich zusammengefasst.
Detailverbesserungen
Was ist also neu an der DJI Mini 4 Pro? Sagen wir es so: Sie zeichnet sich im Vergleich zum Vorgängermodell mit vielen kleinen Detailverbesserungen aus: Erneut setzt man etwa auf einen 1/1,3 Zoll CMOS Sensor mit 48 MP und f/1,7 Blende. Die gebotene 4K-Auflösung ist nun aber (sogar im Slow Motion Modus) mit 100 fps statt wie bisher mit 60 fps möglich. Zudem hat man mittels „Duale Native ISO Integration“ wohl nochmals an einem rauschärmeren Bild bei Dämmerung bzw. schlechteren Lichtverhältnissen geschraubt.
Der Hersteller spendiert seinem als Intelligent Flight Battery betiteltem Li-Ion Akku nunmehr mit 2590 mAh eine etwas größere Kapazität. Die maximal angegebene Flugzeit bleibt mit 34 Minuten bzw. 45 Minuten bei Verwendung der Intelligent Flight Battery Plus aber identisch zum Vorgänger.
Statt des D-Cinelike Farbmodus der DJI Mini 3 Pro (per Update auch mit 10 bit Farbtiefe) gibt es nun mit 10 bit D-Log M Farbprofil und HLG (erweiterter Dynamikumfang, HLG = HDR-Industriestandard) von Beginn an mehr Möglichkeiten im Hinblick auf die Nachbearbeitung des Foto- und Videomaterials.
Stolz ist man bei DJI auch auf die Weiterentwicklung der passiven Kühlung der DJI Mini 4 Pro: Bereits der Vorgänger hatte auf einen internen Lüfter verzichtet und auf den Luftstrom durch die beiden hinteren Rotoren ins Drohneninnere gesetzt. Was es mit dieser Kühloptimierung auf sich hat, werden wir im Abschnitt „Emissionen“ detaillierter besprechen.
Haupt-Feature
Die Hauptneuerung der Mini-Drohne ist aber sicherlich die bereits erwähnte omnidirektionale Hinderniserkennung. Sowohl nach oben, als auch zu den beiden Seiten sorgen optische Sensoren in Kombination mit einem 3D ToF-Sensor und einem Hilfslicht nun für die Vermeidung von Hindernissen.
Soll konkret heißen: Fliegt man bei ausreichend Helligkeit (>15 lux) in Richtung eines Hindernisses, wird dies optisch und akustisch angezeigt, wobei die Drohne bei 0,5 m (nach unten hin 0,3 m) Entfernung zum Hindernis automatisch stoppt und in der Luft stehen bleibt. Dies haben wir im Hands-On ausgiebig getestet (siehe Punkt „Flugverhalten & Flugzeit“).
Mit dieser omnidirektionalen Hindernisvermeidung ist es DJI nun auch möglich die Follow-Me-Funktion namens „Focus Track“ nun als „Focus Track 360“ anzubieten: Die Drohne verfolgt also Objekte in 360° selbst in hindernisreichen Umgebungen, z.B. im urbanen Raum.
Flugverhalten & Flugzeit: wie auf Schienen…
Aufgeladen? Check. Kopplung zwischen Drohne und Fernsteuerung? Check. Irgendwo in der Pampa abseits möglicher Luftraumregularien? Check. Also kann es losgehen. Und was soll ich sagen: Flugtechnisch bietet DJI mit der DJI Mini 4 Pro im Vergleich zur Konkurrenz einfach ein ganz anderes Level: Die Drohne fliegt wie auf Schienen und steht im Schwebeflug bei ganz leichtem Wind wie angenagelt in der Luft. Beeindruckend!
Nach einigen Rundflügen steigen wir einmal hoch hinaus. Theoretisch kann die DJI Mini 4 Pro eine Flughöhe von 4000 m erreichen, aufgrund der geltenden Bestimmungen in Deutschland wird aber bei 120 m Höhe automatisch abgeriegelt: höher geht’s also nicht. Auch die RTH-Funktion (Return to Home) funktioniert anstandslos inklusiver schön visualisierter Rückkehr auf dem Touchscreen der Fernsteuerung.
DJI gibt offiziell 34 Minuten Flugzeit an. Ein Wert, der bekanntlich aus einer idealen Laborwelt kommt und wenig über reale Verhältnisse aussagt. Wer zudem das Kleingedruckte liest, wird feststellen: Dieser Wert ist nur mit komplett ausgeschalteter Hinderniserkennung erreicht worden.
In der Realität sprechen wir hier aber immerhin von guten 25,5 Minuten Flugzeit im Schnitt bei überwiegender Verwendung des normalen Modus mit kurzer abwechselnder Nutzung des Cine-Modus und des Sport-Modus, bei dem die Hinderniserkennung standardmäßig deaktiviert ist. In diesem Modus werden uns zügige 15,4 m/s Höchstgeschwindigkeit angezeigt, was (natürlich) unter dem angegebenen Laborwert von 16 m/s liegt.
Hinderniserkennung- und -vermeidung
Als nächstes testen wir die Hindernisvermeidung – wir erinnern uns: bei 0,5 m (nach unten hin 0,3 m) soll die Drohne bei Hinderniserkennung automatisch abbremsen bzw. stoppen und in der Luft stehen bleiben. Wir testen das Ganze von oben, unten und hinten, insbesondere aber – schließlich ist das das neue Hauptfeature – an den Seiten.
Zuerst dient ein kleiner, ungefähr 1,70 m großer und 40 cm breiter Strauch als Test-Hindernis. Seine teils filigranen Äste hindern die Drohne nicht daran, ihn zu erkennen und folglich abzubremsen. DJI spricht aber zurecht von einer omnidirektionalen, keiner vollumfänglichen 360°-Hindernisvermeidung. Warum?
Fliegen wir möglichst schnell an den Strauch heran und eben nicht genau frontal oder allgemein möglichst orthogonal, dann versagt bisweilen die Hinderniserkennung. Gut, denken wir, es sind halt teils zierliche Äste.
Hindernis Nummer 2 wird mein Auto, ein dunkelblauer Passat. Von Zierlichkeit kann hier weniger die Rede sein. Auch hier funktioniert die Hindernisvermeidung sehr gut – selbst wenn wir die Drohne auf die nicht getönten vorderen Seitenscheiben zu fliegen lassen.
Wir sind zu zweit auf dem Acker und werden nun leicht übermütig. Deshalb nehmen wir uns als nächstes kurzerhand abwechselnd beide jeweils als Hindernis und fliegen auf uns aus verschiedenen Richtungen zu. Auch hier zeigt sich: Meistens funktioniert die Hindernisvermeidung, tendenziell kommt es dann zu Aussetzern, wenn wir mit Maximalgeschwindigkeit (nicht im Sportmodus) und eben nicht im idealtypischen Winkel auf uns zu fliegen.
Bild & Videoqualität: beeindruckend…wie immer
An der gestochen scharfen Bild- und Videoqualität gibt es nichts zu beanstanden. Zumeist bietet die DJI Mini 4 Pro (genauso wie die 3 Pro) einfach knackscharfe Aufnahmen. Hinter einer Smartphone-Kamera muss sich die kleine Drohne gerade bei viel Licht nicht verstecken. Beeindruckend sind für uns insbesondere die Gegenlicht-Qualitäten.
Die rauscharmen Aufnahmen bei Dämmerung, die sich bei Akku Nummer 2 im Flug langsam einstellt, könnten für unseren Geschmack aber noch besser sein. Wahrscheinlich erfordert das wohl einfach auch ein wenig mehr Übung.
Nach wie vor liefert DJI auch die DJI RC-N1 – also eine Fernsteuerung, bei der man sein Smartphone für die Bildübertragung braucht. Wir empfehlen hier aber definitiv den Griff zur DJI RC 2 inklusive verbautem 5,5 Zoll Touchscreen. Denn darauf können wir uns an der Full-HD Übertragung mit 60 fps gar nicht genug sattsehen. Es handelt sich um die zweite Version der Fernsteuerung mit integriertem Touchscreen, womit DJI auch eine neue Version des FHD-Übertragungssystems DJI O4 mit theoretisch 20 km Reichweite einführt.
Wieder an Bord sind diverse Modi wie beispielsweise das Abfliegen von Wegpunkten, Quickshots (Dronie, Asteroid und Co) sowie Mastershots, bei der die Drohne verschiedene Quickshots automatisch kombiniert und daraus ein schönes kleines Video zaubert.
Emissionen: Lautstärke, Stromverbrauch & Kühlung
Sofern die DJI Mini 4 Pro nicht unmittelbar über eurem Kopf steht, hört ihr sie fast gar nicht. Das ist absolut kein Vergleich zur Hornissenschwarm-Imitation meiner Fimi X8 Se 2022. Überzeugen kann die kleine Drohne auch in Punkto Ladeleistung. Während sich die Fernsteuerung DJI RC2 mit unserem 65-Watt Ladegerät durchschnittlich 17,3 W gönnte, kam das Dreifach-Ladegerät auf ordentliche 40,3 Watt im Schnitt. Ein Akku ist damit in ca. 56 Minuten wieder voll aufgeladen.
Kühlproblem?
Um trotz der verbauten Technik weiterhin unter der magischen 250 g Grenze zu bleiben, nutzt DJI die bereits erwähnte passive Kühlung über die hinteren Rotoren. Das funktioniert naturgemäß aber nur dann, wenn die Drohne fliegt.
Ist sie jedoch nur eingeschaltet, sei es bei der Verbindung mit dem Laptop oder aber beim Herunterladen und Installieren von Firmware-Updates, wird sie warm – und zwar teilweise auch unangenehm warm. Das führt zwar nicht zur hitzebedingten Notabschaltung, sorgt aber für sportliche 60°C an den Seiten der Drohne. Der verbauten Elektronik sind diese Temperaturen zwar egal, die Drohne liegt damit aber einfach unangenehm in der Hand.
Im Flug jedoch funktioniert diese Kühlmethode ausgezeichnet. Egal, wie sehr wie die kleine Drohne in Sachen Flugmanöver quälen: Sie bleibt immer handwarm. Hier macht sich wohl auch ein optimiertes Strömungsverhalten bezahlt. Deutlich lassen sich beim Blick von hinten in den leeren Batterieschacht der Drohne Lüftungslöcher in Richtung des Kameragimbals nach vorne heraus sehen: Durch die beiden hinteren schwarzen Lüftungsgitter tritt mithilfe der Propeller also zumindest im Schwebeflug ein Luftstrom nach vorne hin aus.
Strömungsverhalten
Dieses Strömungsverhalten möchte ich einmal sichtbar machen. Im örtlichen Makerspace will ich dazu erst einen Ultraschall-Vernebler nutzen. Da konzentrierter Wasserdampf aber wahrscheinlich nicht der beste Freund von Drohnenelektronik ist, steige ich auf Trockeneis um, das bekanntlich bei Raumtemperatur verdampft. Ein kleiner 12V-Lüfter dient zur Ansaugung des Dampfes über ein Metallrohr, dessen Ende auf die hinteren Drohnenrotoren gerichtet ist.
Das folgende Video mag das, was ich mit bloßem Auge sehen konnte, nur ansatzweise wiedergeben, aber: Die Rotoren hinten befördern den Dampf durch den Drohnenkorpus nach vorne durch die Lüftungsgitter unmittelbar hinter dem Kameragimbal.
Ob und inwieweit das insbesondere beim Vorwärts-Flug dann zu stärkeren Luftverwirbelungen führt, konnten wir bisher nicht testen. Ein Grund für den größeren Akku könnten neben der seitlichen Hindernisvermeidung jedenfalls auch ein Kameragimbal sein, das durch den Luftstrom (von hinten und vorne) eben auch etwas stärker arbeiten muss.
Fazit: teure Mini-Drohnen-Referenz
Für jeden ambitionierten Kameradrohnen-Einsteiger ist die DJI Mini 4 Pro mittlerweile vollkommen ausreichend, bietet sie doch mit dem Wegfall eines Drohnenführerscheins die geringsten Einstiegshürden. Bis auf eine bessere Kamera und eine höhere Geschwindigkeit sind alle weiteren Vorteile der Mavic-Reihe dank Drohnenverordnung in unseren Breitengraden nur noch auf dem Papier relevant.
Neben einer für Normalsterbliche tollen Foto- und Videoqualität in Kombination mit dem FHD-Übertragungssystem der neuen DJI RC 2 kann die neue Drohne vor Allem mit einer großteils gut funktionierenden omnidirektionalen Hinderniserkennung auftrumpfen. Optimierungspotenzial besteht im Detail. An einer entschlackten Inbetriebnahmeprozedur, der Hitzeentwicklung abseits des Flugbetriebes, einem besseren Propellerschutz oder aber einem noch rauschärmeren Bild bei Dämmerung kann der Drohnenspezialist weiter arbeiten.
Und dennoch bleibt hier einfach festzustellen, dass DJI mit der DJI Mini 4 Pro im Bereich unter 250g ganz klar die neue Drohnenreferenz stellt. Das ist dem Hersteller wohl auch bewusst, denn diese Referenz hat ihren Preis. 799 Euro sind für die „kleinste“ Variante aus Drohne und DJI RC-N1 fällig, bis zu 1129€ für die Fly More Combo mit DJI RC 2. Filterset und Weitwinkellinse kommen noch on top. Was meint ihr zur neuen DJI Mini 4 Pro? Oder würdet ihr zum Vorgänger DJI Mini 3 Pro greifen?
- kompakt & leicht
- tolle Aufnahmequalität
- unzählige Features und Modi
- gute omnidirektionale Hinderniserkennung
- Hitzeentwicklung abseits des Fluges
- frickeliger Propellerschutz
- teuer
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