DJI Neo – Ultraleichte Mini-Drohne für 177,11€
Die DJI Neo ist DJIs bisher kleinste und günstigste Drohne. Sie kann von der Handfläche aus starten und richtet sich an Anfänger und wir als Drohne für Vlogs beschrieben. Wir konnten sie ausprobieren.
- DJI NEO
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Inhalt
Technische Daten
Modell | DJI Neo |
Maße | 130 x 157 x 48,5 mm |
Gewicht | 135 g |
Akku | 1.435 mAh, <18 Minuten Flugzeit |
Geschwindigkeit | max. 57,6 km/h |
Kamera | FOV: 117,6° Video: 4K @30fps |
Features | 22 GB Speicher (keine SD-Karte) |
Preis | 199€ |
Release | 5. September 2024 |
Klein & leicht wie keine andere
Die DJI Neo ist vor allem eines: sehr klein. Das Gewicht der Drohne beträgt nur 135 Gramm, ihre Abmessungen 13 x 15,7 cm bei einer Höhe von unter 5 cm. Anders als bei fast allen aktuellen Drohnen und auch DJIs Mini-Reihe kann die DJI Neo nicht eingeklappt werden. Die Rotoren sitzen nicht an faltbaren Armen, sondern fest am Rumpf und sind zusätzlich rundum geschützt. Die auf den Bildern erkennbaren „Gitter“ auf der Oberseite sind optional und können auch abgenommen werden.
Insgesamt erinnert die DJI Neo so einerseits an die DJI Spark, die zwar größer war und ein anderes Design aufwies, die aber ebenfalls nicht faltbar und zum damaligen Zeitpunkt die kleinste DJI-Drohne war. Andererseits ruft sie auch Erinnerungen an einige „Spielzeug“-Drohnen wach, die das Design mit den geschützten Rotoren ebenfalls verwenden.
Wir haben für unseren Test die Fly More Combo der Drohne erhalten. Die würde ich trotz des Aufpreises grundsätzlich auch jedem empfehlen; warum, dazu komme ich gleich noch. Im Karton sind daher neben der Drohne und der Fernsteuerung auch eine Ladestation für bis zu drei Akkus und eben jene Akkus enthalten.
Dazu gibt es ein paar Ersatzteile, namentlich zwei Rotoren, ein Schraubenzieher sowie Kabel für USB-C- und Lightning-Anschluss und eine ganze Menge Papier mit Anleitungen, Sicherheitsbestimmungen und Infos zu EASA-Bestimmungen für eine Drohne der Klasse C0 mit Kamera.
Vor dem Start
An der Drohne selbst muss man keine Einstellungen vornehmen. Die Sicherheitsbügel auf den Rotoren lassen sich theoretisch abnehmen, solange man nicht an die Rotoren muss sollte man die Abdeckung aber einfach dran lassen. Sie verhindert, dass Finger oder Hindernisse im Flug in die Rotoren geraten. Um die Kamera und das Gimbal befindet sich eine transparente Abdeckung, die vor dem Flug entfernt werden muss und die sonst lediglich die Linse und das Gelenk schützt.
Ein Akku wird einfach an der Unterseite angeklemmt, das Ganze ist relativ selbsterklärend.
Da man die Fernbedienung nicht unbedingt braucht, kann es auch ausreichen, lediglich die Drohne zu kaufen. Optional kann sie auch mit DJIs FPV-Brille geflogen werden, was wir aber bisher nicht ausprobieren konnten.
App – Einrichtung und Funktionen
Was man vor dem Start aber benötigt, ist die App. Hier gibt es nun ein paar kleine Hürden, die man überwinden muss. So findet man die DJI Fly App zwar im Appstore von Apple, nicht aber im Android Playstore. DJI hat als chinesisches Unternehmen nicht mehr den besten Ruf in den USA. Bei den ähnlichen Apps, die man teilweise noch im Playstore findet, handelt es sich um inoffizielle Programme.
Man kann die .apk-Datei aber über die DJI-Webseite herunterladen und muss dann lediglich dem Smartphone erlauben, Apps aus unbekannten Quellen zu installieren. Bei mir wurde die Installation außerdem (zumindest auf dem ersten von zwei Endgeräten) wegen einer vermeintlich zu alten App-Version geblockt. Auch das musste ich ignorieren und „trotzdem installieren“ auswählen.
Dann benötigt man noch einen Account, und auch hier ist die Umsetzung nicht perfekt. Ich habe einen Account, musste aber mein Passwort zurücksetzen. Die automatische Mail, die ich dafür bekam, war vollständig auf Chinesisch verfasst. Zum Glück sind wir mittlerweile soweit, dass sich das von Google direkt übersetzen lässt, aber ideal ist der Prozess hier nicht.
Nach dem etwas holprigen Start muss ich aber fairerweise sagen, dass es ab diesem Punkt keine Probleme mehr gab. Zunächst sollte man die Firmware aktualisieren, was unter Umständen ein paar Minuten dauert, aber reibungslos funktioniert hat.
Vor dem Start entscheiden wir uns, ob wir die Drohne per Smartphone oder per Fernsteuerung bedienen wollen. Die Steuerung per Controller ist durch die Sticks deutlich präziser, da man aber die meisten Videos vollautomatisch aufnehmen lassen kann und die Drohne dabei selbstständig steuert, reicht hier das Smartphone meiner Meinung nach voll aus.
Es gibt in der App noch weitere Funktionen. So kann man sich die Anleitung zur Drohne und verschiedene Tutorials anschauen. Außerdem kann man sich eine Karte der Flugverbotszonen in der Umgebung anschauen. (Im Fall von Köln auf der nachfolgenden Karte ist das mehr oder weniger die ganze Stadt.)
4K-Kamera
Die Kamera kann Videos in 4K und mit 30 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Verbaut ist ein 1/2-Zoll-Sensor mit 14 mm Brennweite, F/2.8-Blende und 117,6° Sichtfeld (FOV). Die Kamera verfügt nicht über ein Gimbal und kann lediglich geneigt werden; die Bildstabilisierung erfolgt ausschließlich elektronisch (EIS).
Was ebenfalls fehlt, ist ein SD-Karten-Slot, stattdessen werden Aufnahmen auf dem internen, 22 GB großen Speicher abgelegt, der nicht erweitert werden kann. Laut DJI reicht das für 40 Minuten 4K-Aufnahmen oder 55 Minuten Full HD.
Die Dateien kann man auf dem Smartphone über die App anschauen und entweder kabellos übertragen oder einfach per Kabel auf den Rechner ziehen.
Fliegen & Filmen
In der Praxis erweist sich die Steuerung der DJI Neo so einfach, wie erwartet. Wenn man bereits eine Version der DJI Mini geflogen ist, dann ist man mit den Funktionen und der Bedienung bereits vertraut. Selbst, wenn man hier zum allerersten Mal eine Drohne startet, wird man aber gut zurechtkommen.
Mit der Fernsteuerung kann man theoretisch komplett manuell fliegen, die Drohne startet aber auch einfach auf Knopfdruck von selbst. Um Anfängern hier wirklich mal de Angst zu nehmen: Ja, es geschieht alles automatisch und es ist (fast) nicht möglich, etwas falsch zu machen. Zum Start hält man den entsprechenden Knopf kurz gedrückt, daraufhin steigt die DJI Neo auf etwa 1,5 Meter und schwebt auf der Stelle.
In der App wählen wir über ein Drop-Down-Menü den gewünschten Videomodus. Zur Auswahl stehen uns hier:
- Folgen (DJI Neo folgt in gleichbleibendem Abstand)
- Dronie (DJI Neo entfernt sich rückwärts vom Objekt)
- Kreisen (DJI Neo umkreist ein Objekt in bis zu 20 Meter Entfernung)
- Rocket (DJI Neo steigt nach oben und filmt senkrecht nach unten)
- Spotlight (DJI Neo bleibt stationär und verfolgt mit der Kamera ein Objekt oder Person)
- Individuell
Die Kamera erkennt Personen von selbst und markiert diese bereits. Man tippt einfach auf die Person (oft man selbst als Pilot), um die Auswahl zu bestätigen. Man kann auch einige Einstellungen für die verschiedenen Modi vornehmen, so kann die Drohne im „Folgen“-Modus etwa auf Augenhöhe, über Kopf oder unterhalb der Hüfte folgen für verschiedene Kamerawinkel. Im „Kreisen“-Modus kann man ebenfalls die Höhe und auch die Entfernung einstellen.
Auch hier genügt ein Knopfdruck, um das Video zu starten. Bei „Folgen“ und „Spotlight“ filmt die Drohne so lange, bis man das Video beendet (oder bis der Akku leer ist). Die anderen Modi nehmen jeweils kurze Clips zwischen 10 und 30 Sekunden Länge auf, nach denen die Drohne immer wieder an den Startpunkt zurückkehrt.
Möchte man die DJI Neo landen, kann man das ebenfalls einfach per Knopfdruck machen oder aber man hält die offene Handfläche unter die Drohne, dann setzt sie sich nach etwa zwei Sekunden einfach auf die Hand. Man kann sie auch einfach aus der Hand starten lassen. Ist der Akku leer, landet die Drohne selbstständig; man wird aber auch vorher bereits gewarnt, um immer rechtzeitig selbst landen zu können.
Wind macht der Neo zu schaffen
Der Akku soll laut DJI bis zu 18 Minuten Flugzeit ermöglichen. Das ist die theoretische Obergrenze, in der Praxis landet man eher bei maximal 15 Minuten, zumal man ja auch nicht erst bei 0% Akkustand landet sondern spätestens bei 10. Da man selten 15 Minuten an einem Stück filmt, sondern mit der DJI Neo eher kürzere Aufnahmen macht, ist die tatsächliche „Einsatzzeit“ oft länger. Zwischendurch landet man, läuft ein bisschen umher, startet an anderer Stelle nochmal.
In jedem Fall würde ich empfehlen, die Fly More Combo mit den drei Akkus zu kaufen. Der Grund ist schlicht der, dass es sehr ärgerlich ist, wenn man noch eine (oder mehrere) Aufnahme machen möchte, der leere Akku einem aber einen Strich durch die Rechnung macht. Ersatz zu haben ist sinnvoll und man hat dann über eine Stunde lang die Möglichkeit, zu filmen. In der Ladestation lassen sich außerdem die Ersatz-Akkus laden, während man fliegt – mit einer Powerbank auch unterwegs.
Was die Flugzeit außerdem etwas reduziert ist starker Wind. So stark muss der hier gar nicht sein, denn die DJI Neo ist aufgrund ihrer Größe und des geringen Gewichts sehr anfällig. Man kann zwar auch bei Wind fliegen, aber erstens beansprucht das die Motoren und damit den Akku mehr und zweitens werden dann auch die Aufnahmen nicht so gut. Im folgenden Rocket-Clip sieht man gut, wie die Drohne in zehn Metern Höhe im Wind stark wackelt. Fliegt also im besten Fall bei Windstille.
Die Drohne für alle, die keine Drohne wollen
Was die DJI Neo noch mehr ist als die DJI Mini, ist eine „fliegende Kamera“, die leicht zu transportieren und leicht zu steuern ist. Sie ist noch kleiner, kann von der Handfläche aus starten und ist kinderleicht zu bedienen.
Zielgruppe dürften hier wieder diejenigen sein, die sich eine noch kleine Drohne als die DJI Mini 4 wünschen, um Schnappschüsse und kurze Videos unterwegs machen zu können. Auf der offiziellen Produktseite nennt DJI sie auch eine „handflächengroße Drohne für Vlogs“ – der gedachte Verwendungszweck ist also klar.
Den Ausschlag wird für die meisten der Preis geben. Der liegt (für die Drohne ohne Zubehör) bei erfreulich niedrigen 199€, was sie für nochmal mehr Menschen interessant machen dürfte als die Mini-Reihe, die doppelt so viel kostet.
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