DJI Osmo Action Kamera
Offiziell wird die Kamera nicht mehr verkauft, auch DJI führt sie nicht mehr auf der eigenen Webseite. Dort ist die Actioncam mittlerweile vom Nachfolger, der DJI Action 2 abgelöst worden.
DJI, Weltmarktführer im Bereich ziviler Drohnen, hat im Mai erstmals eine eigene Action Cam vorgestellt. Damit greift man nun direkt GoPro und YI Technologie an. Gelingt dem Hersteller nach der DJI Mavic 2 und der immer noch beliebten DJI Spark auch ein Hit auf dem Actioncam-Markt?
- DJI Osmo Action
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Inhalt
Technische Details
Video Auflösung (NTSC) | 3840 x 2160 (4K) @ 60 fps |
Chipset | k. A. |
Bildsensor | 1/2.3” CMOS 12 MP |
Bildstabilisierung | „DJI RockSteady“ Bildstabilisierung bis 4K/30 fps |
Hauptdisplay | 2,25″ |
Frontdisplay | 1,4″ |
Mikrofon/Lautsprecher | k.A. |
Konnektivität | 2,4/5,8 GHz WLAN; USB-C, Bluetooth 4.2 |
Speicher | microSD (max. 256GB) |
Akku/Laufzeit | 1300 mAh |
Abmessungen | 65 x 42 x 35 mm |
Gewicht | 124 g |
Lieferumfang | Ramenhalterung, diverse Mounts, Schrauben und Klebepads, USB-C-Kabel |
weitere Features | Sprachsteuerung, Slow Motion, Timelapse, Verzerrungskorrektur |
Die Ankündigung kam ziemlich überraschend, auch wenn der Schritt von Kamera-Drohnen hin zu einer Action Cam nicht so ungewöhnlich erscheint. Mit der DJI Osmo-Reihe hat man außerdem bereits Kameragimbals im Portfolio. Besonders die Erfahrungen mit den stabilisierenden Gimbals hat man sich beim Entwickeln der Action Cam und der Videostabilisierung zu Nutze gemacht. Die funktioniert hier natürlich auch bei 4K und 60 fps. Aber erst einmal zu den Äußerlichkeiten.
Design der Osmo Action
Bereits äußerlich weist die Kamera einige Besonderheiten auf. Die sehr große Linse ähnelt am ehesten einer GoPro, ist hier aber rund anstatt mit einem eckigen Rahmen versehen. Daneben befindet sich ein 1,4 Zoll großes Farbdisplay. Bei den meisten Kameras dient das zusätzliche Display zur Anzeige von Informationen zur Aufnahme. So lassen sich dort der Akkustand und die Aufnahmedauer ablesen. Hier kann man allerdings zusätzlich das Bild der Kamera anzeigen lassen, um sie besser auszurichten, wenn man sich vor der Kamera befindet.
Die DJI Osmo Action ist außerdem auch ohne zusätzliches Case wasserdicht – laut Hersteller bis zu einer Tiefe von elf Metern. Ein zusätzliches Case, das auch tiefere Tauchgänge ermöglicht, gibt es aber ebenfalls (siehe weiter unten). In die gleiche Richtung geht auch SJCAM mit der SJ9.
Bedient wird die Action Cam über die insgesamt drei Tasten oder den Touchscreen. Als besonderes Feature wird „SnapShot“ angepriesen. Hier kann sogar im ausgeschalteten Zustand durch einen Druck auf den Auslöser innerhalb von zwei Sekunden ein Foto gemacht werden, wenn es mal besonders schnell gehen soll und man einen Moment nicht verpassen möchte. Das funktioniert in der Praxis zuverlässig.
Die App DJI Mimo
Zusätzlich wird die Osmo Action zusammen mit der App DJI Mimo nutzbar sein, die schon für die Gimbals der Osmo-Reihe zum Einsatz kam. Die App ist grundsätzlich optional, aber für viele Features unerlässlich.
So lässt sich die Kamera direkt nach dem ersten Start hier „aktivieren“, um die einjährige Garantie von DJI zu beanspruchen. Auch die regelmäßigen Firmware-Updates lassen sich hier einfach und schnell herunterladen und installieren. Zuletzt ist die App natürlich vor allem dazu gedacht, die Osmo Action „fernzusteuern“, also zu bedienen ohne die Kamera selbst anfassen zu müssen.
Aufnahmemodi und Features
Wie erwähnt nimmt die Kamera natürlich in 4K mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde auf – alles andere wäre aber auch eine Enttäuschung gewesen. Die hauseigene EIS-Technolgie (Electronic Image Stabilisation) RockSteady soll für ruckelfreie Aufnahmen sorgen. Nimmt man „nur“ in Full HD (1080p) auf, kann man das sogar mit bis zu 240 fps. Damit sind dann achtfache Zeitlupenaufnahmen möglich.
Zeitrafferaufnahmen sind ebenso möglich. Im Foto-Zeitraffer lässt sich zwischen einem Bild alle 0,5 Sekunden und einem Bild nur alle 5 Minuten alles einstellen. Für den Video-Zeitraffer wird das nicht näher beziffert, es dürfte aber eine ähnliche Spannweite geben. Besonders hervorgehoben wird die Datenrate von 100 MBit/s. Zum Vergleich: Die YI 4K+ hat eine maximale Datenrate von 40 Mbit/s, die GoPro Hero 7 Black kommt auf maximal 78 MBit/s.
HDR-Videos, die mit der neuen Action Cam ebenfalls aufgenommen werden können, bieten einen nochmal größeren Kontrast- und Farbumfang. Dies ist allerdings nur mit 30 fps bei 4K möglich.
Der 1.300 mAh starke Akku ermöglicht 93 Minuten Aufnahmen – bei 4K, 30fps und aktivierter Bildstabilisierung. Nimmt man in 1080p und 30 fps ohne EIS auf, sollen sogar 135 Minuten möglich sein. In der Praxis weichen die Werte etwas ab, was aber auch schwer zu messen ist, da man selten wirklich ein oder zwei Stunden am Stück filmt. Bei einer Daueraufnahme in Full HD kamen wir aber tatsächlich auf über zwei Stunden.
Zubehör
Die Kamera selbst wird bereits mit einem Rahmen sowie zwei Klebe-Halterungen zur Befestigung an glatten Oberflächen ausgeliefert. Dazu gibt es noch ein kleines Case für den Akku und eine optionale SD-Karte sowie natürlich ein Ladekabel.
Abgesehen von diesem Standard-Zubehör gibt es aber viele weitere zusätzliche Teile, die das Filmen mit der OSMO Action weiter vereinfachen oder neue Aufnahmen ermöglichen. Als erstes zu nennen ist hier das wasserdichte Case. Wie schon erwähnt braucht die Kamera das bis zu einer Tiefe von etwa 11 Metern gar nicht. Wer aber tiefer tauchen möchte, kann das mit diesem Case, das bis zu 60 Metern wasserdicht ist. Das Case ist auch Teil des „Diving Kits“ von DJI, das zusätzlich etwa eine schwimmfähige Halterung enthält, durch die die Kamera nicht sinkt, eine Tasche und eine Handgelenkschlaufe.
DJI bietet auch passende ND-Filter an, die auf die Kamera geschraubt werden können, und das Bild gleichmäßig verdunkeln. Damit kann auch bei starkem Lichteinfall gefilmt werden.
Ein weiteres Zubehörteil, das wir ausprobieren konnten, ist der USB-C-Adapter von CYNOVA, der aber ebenfalls von DJI verkauft wird. Entfernt man die Klappe über dem USB-Anschluss der Kamera, dann lässt sich der Adapter sogar mit der beiliegenden Rahmenhalterung verwenden. Dann kann neben einem Strom- und Datenkabel auch ein externes Mikrofon an den 3,5 mm Port angeschlossen werden.
Regelmäßige Firmware Updates
DJI hat seit dem Release der Kamera bereits mehrere Updates der Firmware veröffentlicht. Die zum jetzigen Zeitpunkt neueste Version ist 1.06.00.20 und kann auf der offiziellen Webseite von DJI heruntergeladen werden. (Die Kamera kann aber auch einfach über die App geupdated werden). Erfreulich, dass man hier dran bleibt und die Funktionen der Kamera weiter verbessern und eventuelle Fehler beheben möchte. Für viele frühe Käufer stand bereits der erste Updatepatch zur Verfügung, mit dem unter anderem die Bildstabilisierung auf das hauseigene RockSteady geupgraded wurde. Dank Upgrade kann nun auch während der Aufnahme zwischen Haupt- und Front-Display gewechselt während.
Mit dem jüngsten Update Ende September wurde unter anderem eine Hyperlapse-Funktion hinzugefügt, mit der nun noch bessere Zeitraffer-Videos erstellt werden können. Für das automatische Ausschalten des Touchscreens bei Aufnahmen kann die Zeit nun manuell eingestellt werden, und es wurden weitere Sprachen ergänzt (Deutsch war schon länger wählbar).
Preis & Einschätzung
Einzig die fehlende GPS-Unterstützung ist ein Nachteil gegenüber der GoPro Hero 7. Davon abgesehen ist die Osmo Action auf dem Papier mindestens genau so gut, potentiell sogar noch mal eine ganze Stufe besser. Das schlägt sich aktuell auch im Preis nieder. DJI verkauft die Kamera im eigenen Onlineshop für 379€. Die GoPro Hero 7 Black kostet etwa auf Amazon ähnlich viel, ist aber oft auch deutlich günstiger zu bekommen. Die YI 4K+, die allerdings technisch längst nicht mehr an die Osmo heranreicht, ist für unter 200€ zu bekommen.
Dennoch, wenn die DJI Osmo Action auch in der Praxis überzeugt, könnte sie den Thron für sich erobern. Auch die Mavic 2 ist nicht unbedingt billig, liefert dafür aber ausgereifte Features nicht nur für Freizeit- sondern auch semiprofessionelle Nutzung. In diese Kerbe könnte auch die Osmo Action schlagen. Bisher gefällt sie uns sehr gut, wir werden weiter fleißig damit filmen und euch auf dem Laufenden halten.
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