Dobtech „DOB T1“ Earbuds im Test – TWS Kopfhörer mit Übersetzer für 43,94€
Mit den TWS-Kopfhörern von Dobtech soll sich – so das Versprechen – sogar gesprochener Text übersetzen lassen. Musik hören und sich im Ausland einfacher zurecht finden – und beides in einem Kopfhörer? Wir waren neugierig und schauen uns die Dobtech „DOB T1“ Earbuds mal genauer an.
- Dobtech DOB T1 TWS In-Ear Kopfhörer
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Name | DOB T1 |
Treiber | k.A. |
Frequenzbereich | 20-20.000 Hz |
Impedanz | 14 Ohm |
Standards | Bluetooth 5.0 (Reichweite 10m) |
Akku | Kopfhörer: 55 mAh; Ladebox: 420 mAh |
Gewicht | Insgesamt 56 g; 5,6 g pro Hörer |
Kodierung | k.A. |
IP Schutzklasse | IP63 |
Inhalt
Design und Verarbeitung
Äußerlich handelt es sich bei den DOB T1 erst mal um ganz gewöhnliche, kabellose In-Ears (daher die Bezeichnung TWS – True Wireless Stereo) mit einer Länge von ca. 3,7 cm. Bis auf die silbrig-metallische Oberfläche auf der Außenseite sind sie komplett schwarz. Auf einigen Produktbildern werden auch weiße Kopfhörer gezeigt, die sind aber anscheinend nirgends zu kaufen. Auf der Innenseite, gleich neben den eigentlichen Ohrsteckern, befinden sich vier Kontakte, mit denen die Kopfhörer in der Ladebox aufgeladen werden.
Die Ladebox ist 9,2 cm lang mit einem Durchmesser von ca. 4,6 cm. Sie ist annähernd rund, wobei die Unterseite zwecks Stabilität abgeflacht ist. Auf der Unterseite befinden sich auch drei Tasten, auf die wir gleich noch eingehen werden. Soviel sei schon verraten: Die Box selbst kann auch als Translator genutzt werden. Auf den beiden Enden befinden sich ein Micro-USB-Ladeanschluss und ein Lautsprecher.
Die Äußerliche Verarbeitung ist bei allen Einzelteilen „gut“, um mal Schulnoten zur Bewertung heranzuziehen. Die Oberflächen sind angenehm glatt, Spaltmaße sind auf ein Minimum begrenzt und kaum fühlbar. Die Druckpunkte der Tasten auf der Ladebox sind nicht optimal für meinen Geschmack, aber trotzdem noch in Ordnung.
Tragekomfort
Mindestens so wichtig wie die Verarbeitung: Sitzen die In-Ears bequem? Ich empfinde sie als angenehm, auch nach längerem Tragen stören sie nicht wirklich. Zumindest beim gemütlichen Joggen ist auch der Halt kein Problem, bei schnelleren, ruckartigen Bewegungen lockern sie die Ohrstecker aber schon nach kurzer Zeit.
Wie üblich liegen Ohrpolster in verschiedenen Größen den Kopfhörern schon bei. In diesem Fall gibt es ein kleineres und ein etwas größeres Paar, neben dem ohnehin aufgesetztem Ohrpolster. Damit lässt sich für das eigene Ohr die optimale Größe auswählen.
Klangqualität und Funktionen
Der Klang ist insgesamt nicht schlecht, sorgt aber auch nicht für große Überraschungen. Besonders der Tiefton überzeugt mit voluminösem Klang und einem sehr ordentlichen Bass. Mittel- und Hochton sind dafür nicht ganz so geil und kommen wenig detailliert rüber. Insgesamt schaffen es die Kopfhörer damit maximal ins Mittelfeld. Nur die Tonqualität ist bei den DOB T1 weder Pro- noch Contra-Argument; die Entscheidung trefft ihr anhand anderer Fakten.
Ein nettes Feature, das für die Kopfhörer spricht, wären zum Beispiel die beiden Näherungssensoren auf der Innenseite der Ear Buds. Setzt man einen oder beide der Ohrstecker ab, stoppt automatisch der aktuell gespielte Track; setzt man beide wieder auf, wird das Lied fortgesetzt. Die Funktion hat man von Apples AirPods und den Xiaomi AirDots Pro übernommen, sie funktioniert aber auch hier sehr gut.
Bedienung
Nicht ganz so zuverlässig gelingt die Bedienung über die beiden Touch-Tasten. Durch einen zweifaches Tippen auf einen der beiden Kopfhörer sollte die Musik ebenfalls pausiert werden können. Leider reagieren die Tasten sehr unzuverlässig. In nicht einmal der Hälfte aller Versuche gelingt das Pausieren; regelmäßig war ich in der Situation, dass ich mehrere Sekunden lang auf den Kopfhörern rumgedrückt habe, um die Musik anzuhalten oder weiterlaufen zu lassen. Zusätzlich nervig: Manchmal gelingt das zwar, allerdings leicht verzögert, sodass man bereits ein weiteres Mal tippt, wenn die Musik gerade einsetzt, nur um sie dadurch wieder zu Pausieren.
Per Doppel-Tippen können auch Anrufe entgegen genommen werden. Das funktionierte in den meisten Fällen sofort, doch ist die Bedienung hier ebenso fehleranfällig wie beim Pausieren. Die Gesprächsqualität war während eines Anrufs immerhin in Ordnung.
Bluetooth-Verbindung
Und auch zur Qualität der Bluetooth-Verbindung möchte ich ein paar Worte verlieren. Wie fast immer wird die Reichweite der Verbindung mit zehn Metern angegeben. Solange man sich im gleichen Raum mit dem Handy befindet, über das man gerade Musik abspielt, gibt es keine Probleme, erst, wenn man das Zimmer verlässt und mindestens eine Wand zwischen sich und Signalquelle bringt, bricht das Signal ab. So weit, so gut. Vereinzelt kam es leider unabhängig von der Entfernung zu störenden Aussetzern in der Verbindung. Die traten zwar nicht immer auf, aber immer mal wieder, unabhängig von der benutzen App und auch unter beiden Betriebssystemen. In diesen, vereinzelten Fällen waren die Kopfhörer quasi nicht vernünftig nutzbar.
Akku
Die kleinen 55 mAh-Akkus in den beiden Kopfhörern reichen für knappe drei Stunden Musik, was einen durchschnittlichen Wert darstellt. Zusammen mit den 420 mAh der Akkubox kommt man theoretisch auf etwas über 20 Stunden „ohne Steckdose“.
Übersetzer
Das eigentliche Killer-Feature der DOB T1 sollte der Übersetzer sein. Als ich das erste Mal davon las, beflügelte meine Phantasie mich zu ungeahnten Träumen von barrierefreier Kommunikation zwischen Menschen aller Länder und Kulturen. Die Ohrstecker würden simultan alles Gesagte in meine Sprache übersetzen, und würde auch mein Gegenüber diese Kopfhörer tragen, könnten wir so eine beinahe fließenden Unterhaltung zwischen Deutsch und Portugiesisch, Chinesisch oder Arabisch führen. Endlich verstehen wir alle einander. Die Menschen kommen sich näher und alle Konflikte der Welt nehmen ein Ende.
Die Realität sieht natürlich anders aus. Die Kopfhörer sind so sehr Übersetzer, wie sie Karaoke-Maschine, Musik-Editor oder Audio-Messenger sind. Nämlich gar nicht. Statt dessen gibt es eine App, die man sich installieren kann, und die Text und Audio in mehrere Sprachen übersetzen kann. Trage ich dabei die DOB T1 und bin mit meinem Smartphone verbunden, dann kann ich tatsächlich in das Mikrofon der Kopfhörer sprechen und bekommen auch über die Ear-Pieces den übersetzten Text ausgegeben. Wie ich das auch mit jedem anderen Kopfhörer/Headset und jeder anderen Übersetzungs-Software machen könnte.
Die App
Ich will deswegen auch nicht zu sehr auf die App „Dolphin Translator“ eingehen. Sie verwendet laut Aussage des Herstellers Microsoft AI zur Übersetzung und unterstützt insgesamt 19 Sprachen. Man wählt zwei Sprachen aus, drückt den zugehörigen Knopf und spricht ins Mikrofon. Nach kurzer Wartezeit wird dann eine Übersetzung in die Zielsprache ausgegeben. Leider wird nicht immer jedes Wort verstanden; einzelne Wörter werden entweder gar nicht wahrgenommen oder falsch erkannt. Die Übersetzung ist, soweit ich das beurteilen kann, maximal „ok“, das heißt, man wird meistens verstanden, trotzdem sind viele Sätze grammatisch falsch.
Translator to go?
Fairerweise muss man noch anmerken, dass die Ladebox der In-Ears als eigenes Übersetzungs-Tool genutzt werden kann. Legt man beide Kopfhörer ein und aktiviert den Übersetzer-Modus, kann man in die Box hineinsprechen und sich so das Gesagte übersetzen lassen. Das geht aber auch nur über die App, man kann also ebenso gut gleich das Handy nutzen.
Ich habe es schon in vergangenen Tests sogenannten „Translator“-Gadgets gesagt: Wollt ihr einen günstigen, zuverlässigen Übersetzer für den Urlaub, nutzt einfach Google Translate. Die App ist kostenlos und die Übersetzungen sind mittlerweile wirklich gut, außerdem übersetzt die App beinahe in Echtzeit. Solange Google die eigene Software immer weiter verbessert, sehe ich nicht, dass hier irgendein chinesischer (oder sonst ein) Übersetzer eine echte Alternative werden könnte.
Fazit – Mittelmäßiger Kopfhörer mit unnötigem Translator-Feature
Der DOB T1 von Dobtech ist ein an sich solider TWS-Kopfhörer, mit ordentlicher Laufzeit und bequemem Tragekomfort. Leider trüben Mängel wie die teils instabile Bluetooth-Verbindung sowie die unausgereifte Bedienung das Gesamtbild. In der gleichen Preisregion bekommt ihr auch die Xiaomi AirDots Youth Edition oder die TaoTronics TT-BH052, die deutlich besser im Test abschneiden.
Die Bezeichnung als „smarter Translator“ ist irreführend. Alles passiert über die App auf dem Smartphone und dazu noch deutlich schlechter, als es Google Translate schafft. Auf einen wirklich guten Übersetzer in einem Gadget warten wir also weiterhin.
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