DONGYING A3 – Beamer mit Touchscreen-Display klingt zu gut, um wahr zu sein
Der Dongying A3 ist ein Beamer mit einem Feature, das wir so noch nicht gesehen haben: Er hat ein Touch-Display, auf dem das Bild angezeigt wird und über das sich Einstellungen vornehmen lassen. An vielen Stellen klingt die Kickstarterkampagne aber zu gut, um wahr zu sein.
- DONGYING A3 Beamer
- bei Kickstarter
Inhalt
Technische Daten
(Die Angaben der Kampagne sind mit Vorsicht zu genießen und entsprechen vermutlich nicht der Realität.)
Modell | DONGYING A3 |
Typ | DLP / Triple-Color Laser |
Auflösung | 4K |
Bildformat | 16:9 |
max. Bilddiagonale | 450“ |
Helligkeit | 3000 ISO Lumen |
Kontrast | 15000:1 |
Stromverbrauch | k.A. |
Anschlüsse | USB, HDMI, 3,5 mm Audio |
Maße | 25,5 (Breite) x 23,5 (Höhe) cm |
Gewicht | k.A. |
Lautsprecher | 2x 10 Watt |
Kickstarter und Indiegogo sind keine Online-Marktplätze, sondern Crowdfunding-Plattformen. Dort können Privatpersonen neue Produkte finanziell unterstützen. Ein Anspruch auf das fertige Produkt besteht jedoch nicht, was die Beteiligung zu einem Risiko macht.
Touch-Bedienung am Projektor – klingt cool?
Wie so oft, wenn man meint, man kann ein Stück Technik eigentlich nicht mehr wirklich weiterentwickeln, fällt irgendjemandem irgendwo doch noch ein Feature ein, das man ja einfach mal ausprobieren kann – egal, ob das Sinn ergibt oder nicht. So auch beim Dongying A3, ein Beamer, der erst mal nicht viel anders ist als die meisten Modelle seiner Preisklasse. Dafür bekommt er dann aber einen Touchscreen, den ich so noch bei keinem anderen Modell gesehen habe.
Das Display auf der Oberseite des Projektors zeigt das Bild an, das auch als Projektion ausgegeben werden würde. So kann man das Android-Menü per 1080p-Touchscreen bedienen und theoretisch sogar auf dem kleinen Display Filme schauen. Der Beamer kann um 270° geneigt werden; zeigt er nach unten, ist die Projektion deaktiviert und über das Display lässt er sich auch als Uhr oder Kalender auf dem Nachttisch nutzen. Neigt man dann den Beamer, wird das Bild per Projektion an die Wand geworfen.
Braucht man das? Wahrscheinlich nicht, aber der fließende Übergang von Touchscreen zur Projektion und die Möglichkeit, so einfach und ohne Fernbedienung das Menü zu navigieren, ist schon irgendwie cool. Gerade in Kombination mit dem niedrigen Preis während der Kampagne und den beeindruckenden Specs des Projektors könnte es sich um eine interessante Alternative zu bestehenden Modellen am Markt erweisen. Wäre da nicht eine Sache…
Zu gut, um wahr zu sein
Der Preis ist „niedrig“ und die Specs „beeindruckend“? Ja, wenn man den Angaben der Kickstarter-Kampagne glaubt, dann ist das hier der mit Abstand beste Heimkino-Projektor, den ich je gesehen habe. Laut Datenblatt hat der Dongying A3 nämlich eine native (!) 4K-Auflösung und unterstützt sogar 8K-Videos. Die Helligkeit des Bildes wird mit 3000 ISO Lumen angegeben, ein Wert, den wir normalerweise erst bei Beamern deutlich oberhalb der 1000€-Marke finden.
Der Kontrast wird mit 15.000:1, die maximale Bilddiagonale gleich mit 450 Zoll (11,4 Meter) angegeben. Der Lüfter ist mit 28 dB trotz allem sehr leise. Lediglich die Lautsprecher sind mit 2x 10 Watt noch eher moderat beziffert.
Nichts davon ist unmöglich, allerdings wird der UVP nach Erscheinen mit 399$ und der Kampagnenpreis mit knapp über 200$ angegeben. Und hier muss man dann leider festhalten, dass das einfach unglaubwürdig ist. Ein 4K-Beamer mit 3000 ISO Lumen kostet eher 2000 Euro (ich verweise da gerne auf den JMGO N1S Ultimate) und keine 200.
Da mich das sofort stutzig gemacht hat, habe ich mir mal die Kommentare zur Kampagne angeschaut, wo das ebenfalls bereits mehrere Kommentatoren angemerkt haben. Es scheint exakt diesen Projektor wohl auch in China bereits unter dem Namen Delta Y1 zu geben und die Kampagne verkauft diesen nun als neues Produkt (leider nicht unbedingt unüblich). Hinzu kommt eine sehr undurchsichtige Kommunikation seitens des Kampagnen-Betreibers. All das erweckt leider nicht besonders viel Vertrauen.
Ein Fantasieprodukt?
Das Konzept eines Touchscreens an einem neigbaren Beamer finde ich durchaus spannend. Deshalb wollte ich mir den Dongying A3 auch mal genauer anschauen. Die Kampagnenseite lässt allerdings mehr Fragen offen, als sie beantwortet. Vielleicht handelt es sich sogar um ein echtes Produkt, wenn auch nur ein Rebranding eines in China bereits existierenden Beamers. Die Angaben der technischen Daten sind angesichts des Preises aber pure Erfindungen, um nicht zu sagen Lügen. Ich rate deutlich davon ab, dieses Projekt zu unterstützen. Der Beamer ist einmal mehr ein Grund, sich Crowdfunding-Kampagnen genauestens anzuschauen, bevor man sie unterstützt, da auf den Plattformen leider auch weniger seriöse oder über-ambitionierte Entwickler unterwegs sind.
Vom konkreten Modell mal abgesehen, was haltet ihr vom Konzept des Touchscreens am Beamer? Grundsätzlich etwas, das ihr benutzen würdet, oder könnt ihr darauf verzichten?
Hier geht's zum GadgetWenn du über einen Link auf dieser Seite ein Produkt kaufst, erhalten wir oftmals eine kleine Provision als Vergütung. Für dich entstehen dabei keinerlei Mehrkosten und dir bleibt frei wo du bestellst. Diese Provisionen haben in keinem Fall Auswirkung auf unsere Beiträge. Zu den Partnerprogrammen und Partnerschaften gehört unter anderem eBay und das Amazon PartnerNet. Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.
Sortierung: Neueste | Älteste
Kommentare (5)