DrinkOMat: Druck dir deinen Cocktail! DIY Cocktail Mixer mit App
Der DrinkOMat sieht aus wie ein Kaffeevollautomat, ist aber ein 3D-gedruckter DIY Cocktail Mixer, den ihr euch verhältnismäßig günstig selber bauen und sogar via Bluetooth und App steuern könnt! Ich habe mir dieses online frei verfügbare Projekt auf meine Bastel-To-Do-Liste gesetzt und möchte mit euch einmal schauen, was sich konkret hinter dem DrinkOMat verbirgt – damit dieser automatische Barkeeper der Knaller auf eurer nächsten Cocktail-Party wird.
Inhalt
Design & Innenleben: Außen schlicht, innen wuselig
Der DrinkOMat ist das Werk eines Makers namens Walter Greger. Das Gadget wirkt aufgrund seiner Haupteinheit mit Abtropfschale und Getränkeauslass sowie seitlich angebrachtem OLED-Display nebst Powerbutton wie ein schlichter Kaffeevollautomat – allerdings nur von vorne. Denn für einen solchen Automaten ist er in der Tiefe erstaunlich schmal; hinter ihm verbirgt sich ein 6-Fach Flaschenhalter, der mit diversen Schläuchen „gefüttert“ wird.
Im Inneren finden sich neben den Pumpen und Schläuchen im Wesentlichen 3 Hauptkomponenten: Da wäre zuerst einmal eine Platine mit einem Arduino Nano 33 BLE und dann zwei Relaisbords für die Pumpen- und Ventilansteuerung. Schaut man sich ein paar Montagefotos an, bekommt man einen guten Vorgeschmack auf das umfangreiche und teils wohl frickelig zu verlegende Kabel- und Schlauchgewusel.
Voraussetzungen: 3D-Drucker, Filament, Elektronik und…
Wollt ihr euch an diesen DIY Cocktail Mixer wagen, braucht ihr einen 3D-Drucker mit mindestens 256 x 256 x 256 mm Bauraum (klingt nach Bambu Lab) und PLA-Filament. 15 Bauteile gilt es zu drucken, wobei bis auf zwei keine davon mit Lebensmitteln in Berührung kommen. Für diese zwei Komponenten sucht Walter Greger bereits nach lebensmittelechten Alternativen. Grund: Ein FDM-3D-Druck besteht auf horizontal extrudierten Schichten, zwischen denen sich kleine Rillen befinden, in denen sich auch krankmachende Mikroorganismen ansammeln können. Um eine vernünftige Pflege des DIY Cocktail Mixers werdet ihr also nicht umherkommen – alleine schon wegen der obligatorischen Reinigung aller mit Flüssigkeiten in Berührung kommenden Silikonschläuche.
Was ihr sonst noch braucht: ein wenig Erfahrung mit Elektronik und (3D-Druck-)Software, einen Lötkolben und weiteres Werkzeug wie u.a. Schraubenzieher oder Crimpzange. Alle nicht-druckbaren Komponenten sind recht günstig zu besorgen, darunter z.B. Arduino, Peristaltik- und Membran-Pumpen, magnetische Ventile, Schläuche, Abfüllstutzen und eine Powerbank. Wichtig an dieser Stelle: Ihr solltet ein iPhone/ iPad euer Eigen nennen, wenn ihr die entsprechende App auch nutzen und dem DrinkOMat eure Drinks via Bluetooth senden wollt. Wann eine App für Android kommt, werden wir beim Urheber erfragen.
Features: Das kann der DrinkOMat
Euer neuer automatischer Barkeeper beherrscht eine Vielzahl an verschiedenen Drinks und kann euch auch einen selbst von euch kreierten Drinkmix aus bis zu 6 verschiedenen Komponenten zaubern. Bis zu 5 Drinks können im Gerätespeicher hinterlegt werden. Senden könnt ihr sie via Bluetooth über die bereits erwähnte iOS App. Zum Navigieren im Menü nutzt ihr nur den einen vorhandenen Button. Die Pumpen sollen sowohl für stille, als auch kohlensäurehaltige Getränke ausgelegt sein. Dank der integrierten Powerbank ist der DIY Cocktail Mixer dabei komplett akkubetrieben.
Ein kleines Demo-Video zeigt den DrinkOMat im Einsatz beim Getränkemixen. Deutlich wird dabei, dass ihr schon ein entsprechend großes Glas nutzen solltet, wenn ihr euch diverse Spritzer ersparen wollt. Der Auslauf ist eben einfach (noch) nicht höhenverstellbar. Ein anderer Umstand, den es zu bedenken gilt: Wechselt ihr die Flaschen aus, weil ihr einen anderen Cocktail mixen lassen wollt, sind u.U. noch Reste der vorherigen edlen Tropfen im nächsten Cocktail. Ein Spülsystem scheint es nicht zu geben. Wir lassen uns aber gern eines Besseren belehren.
Kosten, die auf euch zukommen
Zuerst einmal bleiben die Kosten für diesen DIY Cocktail Mixer nur dann im Rahmen, wenn ihr bereits einen 3D-Drucker und entsprechendes Filament besitzt. Denn zusätzlich kommen noch ca. 113€ auf euch zu, da ihr alle nicht-druckbaren Komponenten für den Drucker ja schließlich noch besorgen müsst. Welche das genau sind, verrät euch die BOM (Bill of Materials = Einkaufsliste). Da die Preise sich in der Liste zumeist an Amazon Deutschland orientieren, könnt ihr hier u.U. noch etwas sparen, wenn ihr stattdessen beispielsweise auch AliExpress mit in eure Suche einbezieht.
Zusätzlich sparen lässt sich vielleicht auch dann, wenn ihr euren Bastelkeller durchforstet. Spannungsregler, diverse Arduinos, On/Off-Switches, Schrauben oder Powerbank lungern beispielsweise bei mir im Keller noch herum. Witzigerweise hab ich selbst noch ein OLED-Display und ein Widerstands-Set herumfliegen. Hätte ich also Zeit, dann würde ich dieses Projekt in Angriff nehmen. Und ihr?
Einschätzung: schönes Open Source Projekt
Ich finde dieses Projekt einfach genial. Alle Details dazu inklusive Schaltplänen und Bauanleitung findet ihr auf Thingiverse, GitHub und der eigenen Projektseite. Klar, einen Cocktail kann man sich auch selber mixen und der DrinkOMat ist sicherlich kein High-End-Gerät. Aber wie so oft bei Bastelprojekten ist hier wohl auch insbesondere der (Bastel-) Weg das Ziel. Umso schöner, wenn das Ganze zum Schluss auch erwartungsgemäß funktioniert. Die Kirsche auf der Torte ist dabei sicherlich die Appanbindung mit vielen Cocktailrezepten, deren Zusammensetzung frei anpassbar ist. Bleibt zu hoffen, dass es bald auch eine Androidunterstützung gibt. Denn dann lade ich meine Kollegen auf einen DrinkOMat-Cocktailabend im Büro ein. Jetzt aber zu euch: Was haltet ihr vom DrinkOMat? Fallen euch andere spannende DIY-Projekte ein, bei denen ein 3D-Drucker zum Einsatz kommt? Gerne mal in den Kommentaren Bescheid geben.
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