Quadrocopter Syma X8 Pro – Kamera-Drohne für 81,30€ im Test
Syma war vor einigen Jahren einer der Namen, der immer fiel wenn es um günstige Drohnen ging, die auch für Einsteiger geeignet waren. Vor allem der Syma X5 fand viele Fans und vor allem viele Nachahmer. Wir haben den Syma X8 Pro zugeschickt bekommen und uns die neueste Version der X8-Reihe mal angesehen.
- Syma X8 Pro Kamera Drohne
Modell | Syma X8 Pro |
Maße | 50 x 50 x 19 cm (mit Protektoren) |
Gewicht | |
Akku | 7,4 V 2000 mAh Li-Ion, ca. 10 Minuten Flugzeit |
Kamera | 720p |
Inhalt
Design, Verarbeitung und Lieferumfang
Erstmal auspacken – Die Box und die Einzelteile der Drohne
Wie bei Drohnen dieses Größe üblich, kommt auch die Syma X8 Pro nicht fertig zusammengesetzt zu euch. Stattdessen befinden sich mehrere Einzelteile in der Box, die erst montiert werden müssen, und zwar Standfüße, Rotoren, Protektoren und die Kamera. Bei anderen Modellen braucht es hier oft einen Schraubendreher, hier aber ist jedes Einzelteil durch Klick- oder Einrast-Mechaniken zu befestigen. Das hält ebenso gut, geht aber vor allem sehr leicht von der Hand. Man kann die Anleitung zu Hilfe nehmen, brauchen tut man sie aber definitiv nicht.
Daneben gibt es noch weitere Teile in der Verpackung, die alle schön sortiert sind und sich auch leicht wieder verstauen lassen. Einzige Ausnahme hierbei ist das Ladekabel, das man manchmal ein bisschen in die entsprechende Form „quetschen“ muss. Es gibt vier Ersatzrotoren (so muss das sein; ich blicke zu dir, UpAir One Plus), außerdem befindet sich eine Smartphone-Halterung für die Fernsteuerung in der Box. Die kleinen, dunklen Teile in der Tüte zwischen den Protektoren sind Abdeckungen, die auf die Rotoren gesetzt werden, wie man auf den fertigen Bildern erkennt.
Die Verpackung
Die Verpackung ist an sich in Ordnung. Schaumstoff wäre zwar schöner gewesen als das dünne Plastik, das erfüllt den Job aber ausreichend. Es gibt jeweils eine durchsichtige Plastikabdeckung für beide Boxen, die jeweils nochmal in einem Karton verstaut werden.
Die Fernsteuerung
Man könnte meinen, bei Quadrocopter-Steuerungen können man nicht viel anders oder neu machen. Trotzdem unterscheiden sich viele Fernsteuerungen dann doch nicht unwesentlich voneinander, und auch Syma schiebt hier einige Tasten hin und her. Die Sticks sind natürlich an der gewohnten Stelle, außer dem Power-Button sucht man weitere Bedienelemente auf der Vorderseite aber vergeblich. Stattdessen gibt es insgesamt sechs Schultertasten.
Links oben befinden sich vier Tasten zur Bedienung der Kamera, die kreuzförmig angeordnet sind. Die rechte und linke Taste sind die jeweiligen Auslöser für Video- und Foto-Aufnahmen, mit der oberen und unteren kann die Kamera geneigt werden. Die Tasten alle zusammenzulegen macht vielleicht noch irgendwo Sinn, allerdings ist die Neigung der Kamera über zwei verschiedene Knöpfe anstatt eines Rädchens (haben z.B. die DJI Spark oder die UpAir One) weniger komfortabel.
Rechts oben befinden sich zwei hintereinander angeordnete Schultertasten, und zwar die für den automatischen Start bzw. Landung und die RTH (Return to home) Funktion. Auf der Rückseite befindet sich eine abnehmbare Abdeckung, unter der sich das Verbindungsstück für die beiliegende Smartphone-Halterung befindet. Diese ist ebenso leicht montiert wie der Rest der Drohne.
Insgesamt fühlt sich die Fernsteuerung und die Tasten etwas nach billigem Plastik und nicht wirklich hochwertig an. Auch die Sticks wackeln im Ruhezustand leicht, bieten ansonsten aber einen angenehmen Widerstand.
Mit oder ohne Smartphone? Die App zur Drohne
Die Syma App ist im Gegensatz zu anderen Drohnen-Apps, die ihr vielleicht kennt, eher simpel gestaltet. Ihr findet sie, indem ihr entweder den QR-Code in der Anleitung scannt, oder im Playstore oder bei iTunes die App „Syma FPV“ sucht. Anders als bei den meisten Smartphone-Apps dient diese nicht dazu, die Drohne auch zu steuern, sondern einzig und allein zur Anzeige der Videoübertragung der Kamera.
Mehr als auf den beiden Screenshots gibt es in der App dann auch nicht zu sehen. Im „Hauptmenü“ gibt es ein kurzes Erklärvideo zum Verbinden der Drohne mit der App (Drohne starten – Smartphone mit WiFi der Drohne verbinden – App starten), und eine kurze schriftliche Erklärung (immerhin beides auf Englisch), das war es aber auch schon. Die einzigen Funktionen in der App selbst sind das Aufnehmen von Fotos und Videos.
Features & Flug des Syma X8 Pro Quadrocopter
Kamera
Die Kamera hat eine maximale Auflösung von 720p, Aufnahmen werden auf einer SD-Karte gespeichert. Die wir in einen Slot auf der Rückseite der Kamera gesteckt. Die Qualität ist leider wenig überzeugend. Das Wetter beim Testflug war zwar windig und sogar etwas regnerisch, das erklärt aber nicht die matschigen Aufnahmen, die aus der Kamera kamen. Nicht mal auf dem kleinen Smartphone-Display sehen die Bilder gut aus – höchstens, wenn man sich fünf Meter vom Handy entfernt.
Da die Verbindung der Drohne zum Smartphone-Display nur über WLAN funktioniert, ist die Reichweite der Übertragung entsprechend begrenzt. Bis 50 Meter hatte ich kaum Probleme, dann aber wird es Signal schwächer.
Motoren – Nicht Brushless
Ein Nachteil sind sicherlich die Brushed Motoren (Bürstenmotoren), die zwar in der Funktionalität nicht zwingend Einschränkungen bedeuten, aber anfälliger sind als Brushless Motoren und eine geringere Lebensdauer haben.
Flug
Bis hierhin gefiel mir eigentlich alles ziemlich gut, trotzdem fehlte noch der Praxistest. Wie lange hält der Akku, wie gut fliegt sich die Drohne und wie zuverlässig funktioniert die RTH-Funktion? Ich bin jetzt sowohl bei gutem Wetter (Windstille) als auch bei wirklich schlechten Bedingungen (sehr starker Wind und Nieselregen) geflogen, und bin mir mittlerweile sehr sicher mit meiner Einschätzung.
Die Akkulaufzeit kann ich minimal nach oben korrigieren, selbst bei starken Wind konnte ich 10 Minuten durchgehend fliegen und filmen.
Die Drohne verfügt über Altitude Hold und Positionsbestimmung per GPS. Beide Funktionen arbeiten gut, werden erwartungsgemäß bei starkem Wind aber sehr beansprucht, und die Position hält die Drohne nicht immer auf den Meter genau. Ausgleichsbewegungen erscheinen oft ruckartig, und bei Wind stemmt sich die Drohne sichtbar dagegen. Die Höhe hält sie aber recht genau, und bei Windstille steht sie eh wie eine Eins in der Luft.
Es gibt außerdem eine Failsafe-Funktion, mit der die Drohne bei schwachem Akku oder einem Verbindungsabbruch der Fernsteuerung selbstständig zur Startposition zurückkehrt. Auf den Meter genau funktioniert das zwar nicht, und leider auch nicht immer zuverlässig. Als der Akku beim ersten Flug aufgebraucht war ging sie in etwa zehn Metern Entfernung zu Boden (und überschlug sich durch den Wind noch und landete auf dem Kopf).
Fazit
Der Ersteindruck war auf jeden Fall positiv, denn nach dem Auspacken erwartete mich zwar keine hochwertige, aber ordentlich verarbeitete Drohne. Das Auf- und Abbauen geht dank des einfach Steck-Mechanismus einfach und schnell von der Hand, entsprechend schnell kann man losfliegen. Bei Windstille fliegt der Quadrocopter auch „ausreichend“ gut, soll heißen, erlässt sich präzise steuern und hält dank der eingebauten Features zuverlässig die Position.
Bei aufkommendem Wind macht der Flug aber kaum noch Spaß. Das liegt nicht mal an der Kamera, die mangels Gimbal dann keine nicht verwackelten Aufnahmen mehr hin bekommt. Trotz versprochener HD-Auflösung sind die Bilder ohnehin matschig, und Details ab einem gewissen Punkt nicht mehr zu erkennen. Vielleicht bin ich von den Full HD Videos meiner Spark verwöhnt, aber das hier taugt maximal, um jemanden zu beeindrucken, der noch nie Aufnahmen einer Drohne gesehen hat. Und das dann auch nur kurz.
Ich will die Syma X8 Pro hier aber nicht ganz abschreiben. Die Drohne fliegt immerhin nicht schlecht, für knapp über 100€ kann man zumindest die Steuerung und das Fliegen per FPV auf dem Display hier üben. Wer aber eine vollwertige Videodrohne möchte und bereit ist, mehr auszugeben, dem sei eher zur UpAir One Plus oder der Xiaomi Mi Drone geraten.
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