Duka Small Q elektrisches Maßband für 18€ – Das Maß aller Dinge?
Das elektrische Maßband gibt es bei AliExpress für 18,13€.
Nachdem wir das Gadget entdeckt und hier kurz vorgestellt hatten, habt ihr in den Kommentaren schon viel Skepsis geäußert. Kann das überhaupt funktionieren, und wenn ja, braucht man so ein „digitales Maßband“ überhaupt? Wir haben es also einfach mal bestellt und ausprobiert.
- DUKA Small Q Maßband
Ein elektronisches Maßband
Einfach ansetzen, Start drücken und die zu messende Oberfläche mit dem Small Q abfahren. So sollen Flächen von bis zu 10 m am Stück gemessen und bis zu 100 m² große Flächen zusammengerechnet werden können. Diese Messdaten werden automatisch gespeichert und man hat so die Möglichkeit, sich die letzten 10 Messungen anzusehen. So kann man beispielsweise sein Wohnzimmer ausmessen, den Small Q mit ins Möbelhaus nehmen und hat die Daten direkt griffbereit ohne sie extra aufschreiben zu müssen. Die Werte muss man allerdings dem jeweiligen Zimmer noch irgendwie zuordnen können. Realistischer ist da eher, beim Ausmessen eines Raumes mal eben wieder zurück zu wechseln und die letzten Messungen zu checken. Beim Testen war es zudem ganz praktisch, da man einfach die gleiche Strecke mehrmals abrollen und die Ergebnisse dann miteinander vergleichen konnte.
Auch praktisch: Rolle ich mal übers Ziel hinaus, kann ich wieder zurückrollen. Die angezeigte Entfernung wird dann wieder reduziert. Das Gerät eignet sich außerdem gut dazu, Strecken/Maße zu addieren, da man einfach absetzen und an anderer Stelle wieder ansetzen kann. Wie breit sind Schrank, Kommode und Esstisch nebeneinander? Einfach das Small Q über alle drei Möbelstücke ziehen und das Gesamtergebnis ansehen.
Mit einem 1,9 Zoll Bildschirm ausgestattet, ist der Small Q gerade einmal 53 mm breit, 15 mm hoch und wiegt nur 35 g. Also deutlich kompakter und leichter als ein gewöhnliches Maßband. Durch den verbauten Mikroprozessor, welcher extrem energieeffizient arbeiten soll, soll der 200 mAh Akku für Messungen bis 3.000 m aushalten. Wenn er dann doch mal leer ist, kann er über das beigelegte USB Typ-C Kabel geladen werden. Während der Testphase habe ich den Akku nicht vollständig aufbrauchen können, für den Verwendungszweck ist er also vollkommen ausreichend.
Das Small Q im Einsatz – Genauigkeit und Anwendungen
Wie es der Zufall so will fällt dieses Gadget für mich genau in einen Umzug. Da ich in den letzten Wochen dauernd Zimmer und Möbel ausgemessen habe, habe ich das Small Q dabei einfach mal ausprobiert. Das Ergebnis ist ein wenig ernüchternd; warum, das lest ihr hier.
Die Genauigkeit der Messungen ist soweit in Ordnung. Meistens scheitert es eher an den Umständen als am Gerät selbst. Eine gerade Strecke, die ich langsam und entlang einer Linie abfahre, misst das Small Q auf den Millimeter genau (kürzere Distanzen zeigt die Anzeige nicht an). Je kürzer die Strecke, desto einfacher ist es, einen genauen Wert zu erhalten. Bei längeren Strecken braucht es aber schon eine sehr ruhig Hand. Mein 90cm langer Couchtisch wird zu 91 cm; eine 2m lange Gerade auf dem Boden schon zu 2,02m. Eine Abweichung von ein bis zwei Prozent ist in vielen Situationen leider bereits ein NoGo, etwa beim Arbeiten mit Holz, wenn man Materialien zurechtsägen muss. Zwar könnte man eine Hilfe anlegen, an der man sich dann langsam entlang bewegt, um ein genaueres Ergebnis zu erzielen. Dann messt aber doch lieber gleich mit dem Zollstock, anstatt den eh danebenlegen zu müssen.
Der große Vorteil dieses Werkzeuges wäre seine geringe Größe und schnelle Einsetzbarkeit. Wenn das aber auf Kosten der Genauigkeit geht, ist es das leider nicht wert. Und irgendwie muss ich leider auch sagen: so praktisch ist das Small Q gar nicht. Ich hatte es beim Umzug und den nötigen Renovierungen wirklich immer in der Tasche, und in 95% der Fälle habe ich doch lieber zum Maßband gegriffen.
Einen Vorteil, der auch schon in den Kommentaren genannt wurde, mag es geben, nämlich das Ausmessen von Kurven und ungerade Strecken. Hier bracht es dann auch eine Führung, damit man nicht versehentlich Schlangenlinien zieht, dann aber eignet sich das Small Q dazu halbwegs gut. Nur hatte ich kein einziges Mal die Notwendigkeit dafür. Überhaupt fällt mir kein einziger Fall ein, wo mir dieses Gadget wirklich eine Hilfe war.
Ach ja, die Anleitung und Verpackung ist vollständig auf Chinesisch, das heißt, um alle Funktionen zu verstehen, müsst ihr den Google Translator bemühen. Die App mit der automatischen Übersetzung per Kamera macht das mittlerweile immerhin recht brauchbar auch von Chinesisch zu Deutsch.
Fazit
Somit fällt das Fazit leider auch eher negativ aus. Ich finde das DUKA Small Q wirklich nicht schlecht. Ich mag das Konzept und das Aussehen, und die Genauigkeit war für meine Ansprüche in den meisten Fällen ausreichend. Schlecht ist es also nicht. Leider hatte ich aber nie den Eindruck, es wirklich zu brauchen. Am Ende lag es die meiste Zeit dann doch nur rum. Vor allem ist es eben nicht besser als ein Zollstock oder Maßband, und beides bekommt ihr für ein paar Euro oder habt es eh zuhause.
Wenn euch das Konzept einfach richtig gut gefällt, weil ihr so kleine Gadget-Spielereien liebt, oder ihr es zum Ausmessen von Kurven und ungeraden Linien nutzen wollt, dann könnt ihr es mal ausprobieren. In allen anderen Fällen würde ich davon abraten.
Hier geht's zum GadgetWenn du über einen Link auf dieser Seite ein Produkt kaufst, erhalten wir oftmals eine kleine Provision als Vergütung. Für dich entstehen dabei keinerlei Mehrkosten und dir bleibt frei wo du bestellst. Diese Provisionen haben in keinem Fall Auswirkung auf unsere Beiträge. Zu den Partnerprogrammen und Partnerschaften gehört unter anderem eBay und das Amazon PartnerNet. Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.
Sortierung: Neueste | Älteste
Kommentare (32)