Test

EarFun OpenJump: EarFuns erster Open-Ear Kopfhörer für 59,99€

Mit den EarFun OpenJump Kopfhörern erweitert der Hersteller sein Produktportfolio um einen Open-Ear Kopfhörer im Stil der Nothing Ear (open). Kostet dabei aber nur ungefähr die Hälfte.

EarFun OpenJump in Box 2

Verpackung und Lieferumfang

Die EarFun OpenJump kommen in einem typischen weiß-gelb designten Karton, auf dessen Oberseite der neue Kopfhörer abgebildet ist. Im Inneren der Box findet man die Hörer samt Ladeschale, ein USB-A zu USB-C Kabel und die Bedienungsanleitung.

EarFun OpenJump Lieferumfang

Design und Verarbeitung

Bei den EarFun OpenJump handelt es sich nicht um einen Clip-Kopfhörer wie die Huawei FreeClip oder Soundcore C40i, sondern um einen Bügel-Kopfhörer, der sich um das Ohr legt. Er ist lediglich in einer schwarzen Farbvariante erhältlich. Dabei ist die höhere Rückseite mit einem dunkelgrauen Akzent versehen, auf dem auch das EarFun-Logo abgebildet ist. Es ist möglich, dass in Zukunft noch eine weiße Version erscheint.

So bleibt sich EarFun seiner grundsätzlichen Designsprache trotz anderer Kopfhörerart irgendwo treu. Denn Bud-Hörer des Herstellers sehen dem Ganzen recht ähnlich, nur eben, dass diese ohne besagten Ohrbügel auskommen.

EarFun OpenJump HoererJPG

Mit einem Gewicht von 7,8 Gramm pro Hörer sind die EarFun OpenJump einen Hauch leichter als Nothings Version. Zudem ist der Ohrbügel flexibel und kann sich an verschiedene Ohrformen anpassen. Dabei sind die Bügel mit einer Titan-Legierung versehen, die in EarFuns Testlabor 7000 Biegungen standhält und dabei flexibel bleibt.

Dank einer IPX7 Zertifizierung sind die Hörer gegen das Eindringen von Wasser geschützt und so definitiv für den Sport geeignet. Auch Regen kann ihnen natürlich nichts anhaben und man kann ihn durchaus mal unter dem Wasserhahn reinigen.

EarFun OpenJump in Box

Wie bei Nothing sitzen vermutlich die Akkus am Ende des Ohrbügels und bilden so ein Gegengewicht hinter dem Ohr. An dieser Stelle ist der Bügel etwas dicker.

In Sachen Material und Verarbeitung habe ich an den EarFun OpenJump wie eigentlich immer bei diesem Hersteller nichts auszusetzen. Er ist sauber verklebt, weist keine Produktionsfehler auf und macht einen soliden Eindruck auf mich.

Sound der EarFun OpenJump Open-Ear Kopfhörer

Die EarFun OpenJump sind mit einem großen dynamischen Treiber mit einem Membrandurchmesser von 14,2 mm ausgestattet. Das ist ein recht gängiger Wert für Halb-In-Ear-Kopfhörer. Auch hier kommen meist größere Membranen zum Einsatz als bei einem gewöhnlichen In-Ear-Kopfhörer. Durch die größere Membran will man dem fehlenden Bass entgegenwirken. Dieser kann sich bei Open-Ear- oder Halb-In-Ear-Kopfhörern durch den fehlenden Umschließung des Gehörgangs nicht so gut entwickeln und wird daher deutlich schwächer wahrgenommen.

Earfun OpenJump Treiber

Auch in den Nothing Ear (open) kommt ein 14,2 mm großer Treiber zum Einsatz. Wie ihr das Klangbild eines Open-Ear Kopfhörers wahrnehmt, ist außerdem davon abhängig, wie klein oder groß eure Ohren sind.

Als Regel kann man hier aus meiner Sicht aufstellen: Je näher die Lautsprecher vor euren Ohren sitzen, desto intensiver werdet ihr den Tiefton wahrnehmen. Desto weiter sie von eurem Ohr entfernt sind, desto geringer wird die Basswahrnehmung. Ich kann hier daher lediglich nur von meinen persönlichen Eindrücken sprechen, die nicht ganz so allgemeingültig sind wie bei einem In-Ear Kopfhörer, bei dem man durch verschiedene Ohrpolster dafür sorgen kann, dass die Hörer in gewisser Weise bei verschiedenen Ohren gleich gut abschließen.

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Im Test der OpenJump Kopfhörer gefällt mir ihr Klang insgesamt gut. EarFun schafft es hier, dass die Hörer trotz des Abstandes zwischen Treibereinheit und Gehörgang nicht das Klangbild verzerrt wird. Zudem bieten sie einen soliden Hochton sowie Mittelton. Der Bass ist insgesamt etwas schwächer als bei den meisten In-Ear Kopfhörern, wovon ich aber ausgegangen bin. Für einen Kopfhörer dieser Art wird er dennoch gut transportiert, wie ich finde.

So ähnelt das Klangbild aus meiner Sicht dem der Nothing Ear (open), die ja wie eingangs erwähnt deutlich teurer sind. Somit sind die Open-Ear Kopfhörer von EarFun OpenJump eine gute und vor allem günstigere Alternative hierzu.

Headset und Tragekomfort

Die EarFun OpenJump Open-Ear Kopfhörer sind mit einem KI-Algorithmus zur Umgebungsgeräuschreduzierung ausgestattet. In meinen Tests während des Telefonierens und bei Sprachaufnahmen hört man auch, dass Umgebungsgeräusche zumindest bis zu einer gewissen Lautstärke zuverlässig isoliert werden.

Allerdings ist die eigene Stimme durch diesen Open-Ear Kopfhörer leider relativ leise, da bedingt durch die Bauform die Headset-Mikrofone relativ weit weg vom Mund positioniert sind. Das konnte EarFun im Test offensichtlich nicht ganz so gut ausgleichen, wodurch die Hörer die Stimmen leider sehr leise wiedergeben, was nicht wirklich optimal ist.

EarFun OpenJump Tragekomfort

So sind die EarFun OpenJump aus meiner Sicht leider nur bedingt zum Telefonieren geeignet. Schade eigentlich, da ich Open-Ear Kopfhörer für Menschen, die beispielsweise Handwerker sind, für ein gutes Nutzungsszenario halte. Sie könnten mit solchen Kopfhörern ihre Umwelt wahrnehmen und dabei freihändig telefonieren. Die EarFun OpenJump sind es im Test ehrlicherweise aber nicht – Schade.

Der Tragekomfort ist locker, aber für mich im Test sicher. Die Gewichtsverteilung der EarFun OpenJump ist gut austariert und auch kräftigere Kopfbewegungen sorgen nicht dafür, dass sie direkt von den Ohren herunterfliegen. So sind sie beispielsweise für den Sport eine gute Option. Wenn man beispielsweise im städtischen Gebiet joggen geht, ist es wichtig, dass man währenddessen seine Umwelt und beispielsweise Autos hören kann. Das ist mit den EarFun OpenJump gar kein Problem.

Bedienung und EarFun-App

Auf den grauen Hörerrückseiten, auf denen auch der EarFun-Schriftzug platziert ist, sitzen die Touchsensoren der Open-Ear Kopfhörer. Sie unterstützen insgesamt vier Gesten: einmal, zweimal, dreimal antippen und gedrückt halten. Damit ist eine vollumfängliche Bedienung der EarFun OpenJump möglich. In der App sind folgende Funktionen mit den Gesten verknüpfbar:

  • Wiedergabe/Pause
  • Lautstärke verringern/erhöhen
  • Nächster/Vorheriger Titel
  • Sprachassistent starten
  • Game-Modus
  • Letzten Anruf wiederholen
  • Funktion ausschalten

Im Falle eines Anrufs könnt ihr zudem mit der Geste zweimal tippen, diesen annehmen bzw. beenden und indem ihr den Hörer lange drückt, ablehnen.

Des Weiteren sind in der EarFun-App folgende Funktionen verfügbar:

  • Game-Modus aktivieren
  • Theater-Modus aktivieren
  • Equalizer individualisieren
  • Duale Geräteverbindung erlauben
  • Automatische Abschaltung einrichten
  • Kopfhörer finden mit Signalton
  • Firmware-Updates

Bei dem Theatermodus handelt es sich um einen Spatial Audio Modus, der einen virtuellen Surround Sound erzeugt. Ich persönlich bin von diesen digitalen Klangveränderungen nicht wirklich ein Fan. Aber da es alle Hersteller machen, muss es anscheinend auch EarFun implementieren.

Bluetooth-Verbindung & Reichweite

In den EarFun OpenJump Open-Ear Kopfhörern ist ein Bluetooth 5.3 Chip verbaut. Dieses unterstützt neben dem AAC- und SBC-Codec auch den hochauflösenden LDAC-Codec, der allerdings eine schlechtere Energieeffizienz aufweist.

Ich persönlich bin der Meinung, dass es sich bei dieser Kopfhörerart nicht unbedingt lohnt, diesen zu nutzen. Denn durch das Open-Ear-Design ist es ohnehin nicht möglich, sich voll und ganz auf die Musik zu fokussieren, wodurch mir kein klanglicher Unterschied zwischen AAC- und LDAC-Codec im Test aufgefallen ist. Die Kopfhörer unterstützen zudem Google FastPair.

Die Verbindungsreichweite zwischen Handy und Kopfhörer ist auf eine Distanz von 12 Metern auf freier Fläche stabil. Innerhalb eines geschlossenen Raumes hat man wie immer keine Probleme. Alles darüber hinaus ist von der Beschaffenheit der Hindernisse, beispielsweise Beton- oder Rigipswände, abhängig.

Ich würde euch an dieser Stelle auf jeden Fall empfehlen, die EarFun-App zu nutzen und das aktuelle Update auf die Hörer aufzuspielen. Denn anscheinend gab es in einer vorherigen Firmware-Version Probleme mit Interferenzen durch 2,4 GHz-Netzwerke. Diese konnte EarFun aber beheben und ich hatte damit keine Probleme, auch da ich das Update direkt nach dem Auspacken und Beginn des Tests installiert habe.

Akku und Laufzeit

Die Hörer sind jeweils mit einem 60 mAh Akku ausgestattet. Dazu kommt ein 550 mAh Akku in der Ladebox. Laut EarFun sollen die Hörer im AAC-Codec-Modus bis zu 11 Stunden am Stück bei einer Lautstärke von 50 % durchhalten. Schaltet man den LDAC-Codec ein, sollen immerhin noch bis zu 8 Stunden drin sein. Da in Open-Ear-Hörern keine ANC-Technik verbaut ist, ist die Akkulaufzeit entsprechend gut.

EarFun OpenJump USB C Anschluss

Im Test bei einer gemischten Lautstärke zwischen 50 % und 70 %, was meiner Meinung nach eine etwas alltagsnähere Nutzung widerspiegelt, konnte ich mit AAC-Codec eine Laufzeit von ungefähr 10,5 Stunden erreichen. Mit der Akkubox können die Hörer etwa 2,8-mal aufgeladen werden.

Das Case ist via USB-C und auch kabellos aufladbar, was mir bei EarFun richtig gut gefällt, denn fast alle Cases des Herstellers sind kabellos aufladbar. Dieses Feature bleibt bei größeren bzw. etablierteren Marken meist den sehr hochpreisigen Modellen vorbehalten.

Fazit

Mit dem EarFun OpenJump ist dem Hersteller ein solider erster Open-Ear Kopfhörer gelungen. Durch eine ausgewogene Gewichtsverteilung in den Hörern bieten sie einen guten Tragekomfort und sind so durchaus auch zum Joggen geeignet.

Klanglich gefallen sie mir ähnlich gut wie die Nothing Ear (open), haben aber wie für diese Kopfhörer-Art üblich keinen allzu starken Bass, sind aber dazu in der Lage, Musik verzerrungsfrei wiederzugeben.

  • Ausgewogene Gewichtsverteilung
  • Wireless Charging
  • Handy-App
  • Headset

Dazu bieten sie eine gute Akkulaufzeit und auch einen hochauflösenden Audio-Codec, auch wenn ich diesen nicht unbedingt gebraucht hätte. Zudem bietet die EarFun App für Android und iOS nützliche Individualisierungsmöglichkeiten im Bereich des Equalizers und der Gestensteuerung.

Ein bisschen schade ist, dass das Headset im Test nicht ganz so gut ausgefallen ist, da ich freihändiges Telefonieren mit einem Open-Ear Kopfhörer, mit dem man seine Umwelt trotzdem noch wahrnehmen kann, für ein sinnvolles Nutzungsszenario und damit auch für ein Kaufargument für einen solchen Kopfhörer halte.

Wer so eine Kopfhörer aber für den Sport in Erwägung zieht, der ist mit dem EarFun OpenJump aus meiner Sicht gut beraten.

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Tim

Gadget-Nerd bei China-Gadgets seit 2015 und immer auf der Suche nach günstigen, hochwertigen Audio-Alternativen.

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