Ecovacs Deebot Ozmo 950: Top-Saugroboter für 309€ bei Cyberport
Ein paar Jahre hat der Deebot Ozmo 950 schon auf dem Buckel, aber dadurch gibt es ihn nun günstiger. Bei Cyberport bekommt ihr ihn aktuell für 309,00€ inklusive Versand.
Nachdem viele von der angekündigten Etagenspeicherung beim Roborock S6 etwas enttäuscht waren, zieht Ecovacs mit dem neuen Flaggschiffmodell vorne weg. Zudem soll er während des Wischens Teppiche erkennen können. Wir konnten den Deebot Ozmo 950 testen und berichten von unseren Erfahrungen. Spoiler: Eine Allzweckwaffe für den Haushalt.
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Inhalt
Technische Daten: Vergleich zum Ozmo 930
Ecovacs Deebot Ozmo 950 | Ecovacs Deebot Ozmo 930 | |
Preis ohne Angebot (ca.) | ~450€ | ~300€ |
Saugkraft | 1500 pa | 1200 pa |
Navigation | Laser-Raumvermessung mit Smart Navi 3.0 Technologie | Laser-Raumvermessung mit Smart Navi 3.0 Technologie |
App | Ecovacs Home (Android, iOS) | Ecovacs (Android, iOS) |
Lautstärke | 45-66 dB (je nach Saugstufe) | 65 dB |
Akku | 5200 mAh | 3200 mAh |
Arbeitszeit | 200 Min. | 120 Min. |
Ladezeit | 5 h | 4 h |
Staubkammer | 0,4 l | 0,47 l |
Wassertank | 0,2 l | 0,3 l |
Hindernisüberwindung | bis zu 2 cm | bis zu 2 cm |
Maße | 35,0 x 35,0 x 9,3 cm | 35,4 x 35,4 x 10,2 cm |
Gewicht | 4,5 kg | 3,9 kg |
CE-Kennzeichen/ Garantie | ja/ 2 Jahre | ja/ 2 Jahre |
Features |
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Neulich hat Ecovacs ein Firmware-Update herausgebracht, das folgende Funktionen und Verbesserungen mitbringt:
- manuelle Raumeinteilung: Besitzer des O950 können jetzt manuell einzelne Bereiche zusammenfügen oder größere Bereiche in kleinere aufteilen.
- Label-Funktion: Einzelne Bereiche können mit Icons versehen werden, sodass man diese unterscheiden kann (Wohnzimmer, Badezimmer etc.). Eigene Benennungen sind (noch) nicht möglich.
- Reinigungspläne für jeden Bereich: Tag, Uhrzeit und Rhythmus können für jeden Bereich individuell erstellt und ein- und ausgeschaltet werden.
- Virtuelle Wände mit Maßstab-Tool (in Metern): Nicht mehr nur als Box, jetzt ist es auch möglich, Linien einzuzeichnen auf der Karte. Durch den Maßstab lassen sich Grenzen noch genauer vorgeben.
Lieferumfang
Aus einer sicheren und aufgeräumten Verpackung (wie von Ecovacs gewohnt) kommt der Ozmo 950 als erstes zum Vorschein, darüber hinaus findet sich noch einiges im Paket:
- Ladestation mit EU-Ladekabel
- zwei zusätzliche Bürstenköpfe (zwei werden unten angebracht)
- 0,2 l kleiner Wassertank mit Mikrofasertuch
- 5 Reinigungstücher
- zusätzlicher HEPA-Filter (einer bereits an Staubkammer)
- Aufsatz zur Direktabsaugung (gut für die Reinigung von Teppichen)
- kleines Reinigungswerkzeug
- Bedienungsanleitung in jeder erdenklichen Sprache (auch Deutsch und Englisch)
- Anleitung und FAQ auch in der App
- kurzer Quick Start Guide
Ein üppiger Lieferumfang, alle Achtung. Es ist immer schön, ein paar Ersatzteile wie zusätzliche Bürstenköpfe und HEPA-Filter mit dabei zu haben. Was mir allerdings Kopfschmerzen bereitet, sind die 5 beiliegenden Reinigungstücher. Sollten sich diese nicht auswaschen lassen, sondern nur einmal pro Wischvorgang genutzt werden können, ist das alles andere als umweltschonend gedacht. Das kennen wir bereits vom Roborock S6, die Tücher hier sehen aber etwas waschmaschinenfester aus. We’ll see.
Beim Auspacken wird schon deutlich: Der Wassertank ist zu dem des Ozmo 900 identisch. Darf man hier etwa auch auf eine derart gute Wischfunktion hoffen? Dazu später mehr. Nett ist jedenfalls der beigelegte Aufsatz, der dem 950 die Direktabsaugung (ohne Bürste davor) ermöglicht.
Design und Verarbeitung
Erster Eindruck, wenn wir uns den Roboter nur optisch zu Gemüte führen: Richtig schickes Gerät! Äußerst hochwertiger Kunststoff, mattes Schwarz, nichts wirkt billig. Der Clou in Sachen Design ist aber der Bereich unter und um die Klappe auf der Oberseite herum. Hier fällt der erste Gedanke darauf, dass es sich bei dem verwendeten Material um Textilstoff handelt (was ein Oberkracher wäre), bei genauerem Betrachten merkt man aber, dass es ein leicht angerauter Kunststoff ist. Sieht aber richtig gut aus (und fühlt sich auch gut an). Jeder Redakteur im Büro wollte mal fühlen.
Auf der Oberseite findet sich wieder der LDS (Laserdistanzsensor), den wir auch von den Xiaomi-Modellen kennen. Dadurch kommt der Roboter auf eine Höhe von 9,3 cm, ist damit aber noch niedriger als die meisten Modelle mit Laser-Turm. Allgemein wirkt der Roboter nicht so klobig wie vergleichbare Modelle. Vor dem Kauf sollte man dennoch nachmessen, ob der Roboter unter das Sofa oder die Kommode (überall, wo er eben saugen soll) passt. Ansonsten muss man diese eventuell erhöhen.
Die Verarbeitung ist wie erwartet top, es lassen sich keinerlei Verarbeitungsfehler feststellen. Wie wir es auch schon vom Ozmo 900 und Ozmo 930 kennen, befindet sich unter der Klappe auf der Oberseite eine Reset-Taste, der An-Aus-Schalter und die Staubkammer.
Auch ein CE-Kennzeichen findet sich auf der Unterseite des Roboters, die dort ebenso auffindbare Hauptbürste lässt sich entnehmen und entsprechend simpel reinigen.
Optisch und in Sachen Verarbeitung aus meiner Sicht das bislang schönste Ecovacs-Modell. Was meint ihr zum Design?
Ladestation und Arbeitszeit
Grundvoraussetzung für Saugroboter oberhalb der 200€-Grenze? Die Ladestation zum Aufladen des Akkus innerhalb weniger Sekunden autonom wiederfinden. Kein Problem für den Ozmo 950, vorausgesetzt, er ist von dieser gestartet. Da er die Umgebung mit seinem Laserdistanzsensor nach der Station abscannen kann (und zudem immer weiß wo er sich befindet), ist ihm das ein Leichtes.
Nach einer Arbeitszeit von satten 3 h muss der Roboter zurück an die Station. Durchschnittlich bringt ein guter Saugroboter 2 h Arbeitszeit mit – entsprechend sind 3 h eine ziemliche Ansage. Aber hey, wer damit wirbt, mehrere Etagen als Karten einspeichern zu können, der sollte wohl auch die Akkuleistung für mehrere Etagen mitbringen. 😉 Natürlich variiert die Arbeitszeit je nach „Schwierigkeitsgrad“ der Räumlichkeiten.
Bei niedriger werdendem Akkustand kehrt der Roboter also „nach Hause zurück“, lädt den Akku wieder auf. Er stellt aber zudem fest, ob er mit der kompletten Reinigung aller Räume bereits fertig ist oder nicht. Ist er noch nicht fertig, setzt er die Reinigung nach dem Aufladen des Akkus automatisch fort. Das darf man ruhig wirklich smart nennen.
Ecovacs packt wieder die gleiche Ladestation wie beim Ozmo 900 mit ins Paket, entsprechend lässt sich das Ladekabel wieder auf der Rückseite aufrollen. So liegt es nicht im Weg und dient nicht als Stolperfalle (für den Roboter und den Menschen).
Arbeitsweise und Navigation des Ozmo 950
Mithilfe des Laserdistanzsensors scannt der O950 die Räumlichkeiten und bringt damit die aktuell präziseste Navigationsmethode mit. Eine Übersicht über die Navigationsmethoden findet ihr in unserem Ratgeber.
Ecovacs nennt das Software-Paket im Inneren des Roboters „Smart Navi 3.0 Technologie„, welche auch schon beim Ozmo 900 eingesetzt wurde. Diese Technologie ermöglicht das Scannen und Erstellen einer Karte der Räumlichkeiten (Mapping). Das Ergebnis wird live in der App dargestellt, wodurch man auch von unterwegs aus weiß, wo sich der Roboter gerade in den vier Wänden befindet (inkl. Fahrtweg).
Die Kollisionssensoren verhindern frontale Zusammenstöße und Abstürze von Höhen, wie etwa von Treppenstufen. Allgemein ist die Hinderniserkennung durch den Laserdistanzsensor vorbildlich, Möbel werden (wenn überhaupt) nur leicht angefahren. Bis auf wenige Zentimeter nähert er sich dem Hindernis, bremst ab und fährt dann bis auf wenige Millimeter an das zu reinigende Objekt heran. So laufen auch sensiblere Möbelstücke nicht Gefahr, umzufallen (bspw. Vasen).
Ecovacs arbeitet bereits an einer Technologie, mit der Roboter zukünftig Kabel und Socken erkennen können. Besonders Kabel sind kein Freund von Robotern, sie verheddern sich darin oder zerstören diese im schlimmsten Fall sogar. Vielleicht haben wir Glück und Ecovacs stellt die „KI AIVI“ auf der IFA (wir werden auch vor Ort sein) als neue Errungenschaft vor.
Hindernisüberwindung und Staubkammer
Auch an der Hindernisüberwindung hat Ecovacs noch etwas geschraubt, der Roboter überwindet dank verbesserter Antriebsmechanik Hindernisse bis zu 2 cm Höhe – vorausgesetzt, diese sind leicht abgerundet. Bei komplett geraden Hindernissen wie etwa Türschwellen ist bei 1,5 cm Schluss – da schaffen die Xiaomi- und Roborock-Modelle mehr (bis zu 2,5 cm).
Während der Reinigung dreht sich auf der Unterseite eine V-Förmige Hauptbürste. Weiter vorne sind zwei rotierende Bürstenköpfe platziert, die Staub und Dreck vor sich in Richtung Hauptbürste schieben. Unter der Hauptbürste befindet sich die Einzugshaube, sprich der Weg zur 0,4 l kleinen Staubkammer.
Die Staubkammer findet man wie gewohnt unter der Klappe auf der Oberseite. Praktischerweise lässt diese sich kontaktfrei über dem Mülleimer entleeren, so haben Allergiker wie meine Wenigkeit keine Schwierigkeiten damit.
Darüber hinaus äußert sich der Saugroboter per Sprachmeldungen zu allem, was ihn gerade beschäftigt. Dies lässt sich in der App aber ausstellen. Zum Glück, denn die Voreinstellung der deutschen Stimme ist viel zu laut und penetrant (weil sehr aktiv).
Die App „Ecovacs Home“: Steuerung und Funktionen
Die noch recht neue App von Ecovacs hört auf den Namen Ecovacs Home (Android, iOS). Der Roboter lässt sich auch ohne App nutzen, bietet dann allerdings deutlich weniger Funktionen – die man bei einem 600€-Modell nicht missen möchte. Über das Bedienelement auf der Oberseite könnte man ihn aber manuell starten und stoppen.
Nach dem Download der App muss wie üblich die (Wegwerf-)Mailadresse zur Registrierung angewandt werden.
Wie von Ecovacs gewohnt, funktioniert die Einbindung ins WLAN unkompliziert und dauert weniger als eine Minute. Der Saugroboter wird in der App dann als „Online“ angezeigt. Darauf möchte die App, dass man sich „dem Roboter vorstellt“: Fortgesetzte Reinigung aktivieren und DND-Modus (Do Not Disturb) einstellen? Ratsam.
Fortgesetzte Reinigung, wenn der Akku nachlässt
Mit aktivierter fortgesetzter Reinigung erkennt der Roboter, ob die Reinigung der Räume vollständig ist oder nicht. Ist er mit Nachlassen der Akkuleistung noch nicht überall gewesen, fährt er zurück zur Ladestation, lädt den Akku auf und macht sich dann an die übrig gebliebene Arbeit. Ergo empfehlenswert und smart.
Mit dem Do-Not-Disturb-Modus legt man eine Zeitspanne am Tag fest (bspw. 22-7 Uhr), zu der der Roboter nicht via Sprachmeldungen kommuniziert und die leise Saugstufe verwendet. Dies setzt allerdings auch voraus, dass man den Roboter explizit innerhalb dieser Zeitspanne fahren lässt, etwa weil man die Arbeitszeiten bewusst so gelegt hat.
Auf der leisen Saugstufe liegt die Betriebslautstärke bei 45 dB, auf Standard bei 55, auf Maximal bei 60 und auf Maximal+ auf 67 dB. Das sind durchschnittliche Werte, die leise Saugstufe ist so leise, dass man denkt, der Roboter würde gar nicht arbeiten. Zum Vergleich: Wir Menschen unterhalten uns in einer durchschnittlichen Lautstärke von 60 dB.
Mit der OTA-Technologie („Over-the-Air“) besitzt der DEEBOT ein simples Update-Verfahren. Firmware-Updates und somit neue Funktionen werden über WLAN auf den Roboter geladen. Dazu muss sich der O900 an der Ladestation befinden, damit die Akkuleistung während des Downloads nicht nachlässt.
Weitere Einstellungsmöglichkeiten
Die Vielfalt an wählbaren Einstellungen innerhalb der App ist sehr groß. Um euch einen Überblick zu geben, liste ich diese kurz mit Erklärung auf:
- Saugkraft einstellen (Leise, Standard, Maximal, Maximal+)
- Arbeitszeit und Lautstärke variieren entsprechend
- Wasserdurchflussrate vorgeben (Niedrig, Mittel, Hoch, Sehr hoch)
- wie viel Wasser soll von dem Wassertank auf dem Mikrofasertuch landen?
- Sprache des Roboters wählen (Deutsch, Englisch, Französisch etc.)
- Reinigungstuch-Erinnerung (wann wechseln?)
- Auto-Saugkraft-Verstärkung (Teppicherkennung, erhöht Saugkraft auf Teppichen)
- Reinigungsplan (Arbeitszeiten des Roboters festlegen)
- Karte wiederherstellen (aktuelle Karte zurücksetzen)
- Mehrgeschosskarte (wenn Karten von mehreren Etagen gespeichert werden sollen: Anschalten!)
- Sprachmeldungen ein- und ausschalten (leider nicht Lautstärke einstellbar, sondern nur an oder aus)
Zudem lässt sich der Zustand der Verschleißteile (Zubehörnutzung) und das Reinigungsprotokoll (wann, wie lange und wie viel gearbeitet) nachvollziehen.
Was aber ist die spannendste weil neuste und innovativste Einstellung? Richtig, die Mehrgeschosskarte, wodurch sich die erstellten Karten mehrerer Etagen speichern lassen. So kann man den Roboter problemlos in größeren Häusern einsetzen. Bevor wir das aber können, müssen wir zunächst die Karten erstellen. Nächster Halt: Das Mapping.
Das Mapping: Kartendarstellung in der App
Wie bereits weiter oben erklärt, vermisst der Saugroboter die vier Wände durch seinen Laserdistanzsensor (LDS). Was er vor sich findet, stellt er als Karte in der App dar. Da er innerhalb von Sekunden weiß, wo er einen einzelnen Bereich in den Räumlichkeiten abstecken muss, fährt er zunächst die äußeren Wände (oder Hindernisse) ab und „füllt diese eingezeichneten Quadranten dann auf“, indem er sie in geraden Bahnen (Z-Shaped-Modus genannt) abfährt. Seht selbst:
Die Vorgehensweise ist sehr effizient, da der Roboter so keinen Bereich der Räumlichkeiten auslässt. Es sei denn natürlich, im steht ein Hindernis im Weg, an dem er aufgrund seiner Maße nicht vorbeikommt (Wäscheständer sind kein Problem). Vor der ersten Reinigung empfiehlt es sich, kleinere Elemente wie Spielzeug, Socken und Kabel aus dem Weg zu räumen, da der Roboter diese (noch) nicht erkennt. Ecovacs arbeitet mit seiner KI AIVI Technologie aber daran.
Was den Ozmo 950 von anderen Modellen in dieser Preisklasse abhebt: Er erkennt Teppiche (bei angeschalteter Teppicherkennung) absolut zuverlässig und zeichnet diese sogar auf der Karte ein (s. Screenshot hier drüber). Warum das vorteilhaft ist? So lässt sich dieser Bereich mit einer speziellen „Nicht-Wischen-Zone“ oder virtuellen Wand abgrenzen, sodass der Teppich beim Wischen nicht nass wird. Zudem erhöht der Saugroboter die Saugkraft, sobald er einen Teppich unter sich erkennt.
Ich hab mal versucht, das im Video darzustellen (Ton an, entschuldigt die Bildqualität):
Durch die Live-Darstellung der Karte kann man auch von unterwegs (Büro, Uni etc.) nachvollziehen, wo sich der Roboter gerade befindet. Schaut man seinem Fahrtweg nicht von unterwegs aus in der App zu, verschickt der Roboter auch Push-Benachrichtigungen ans Smartphone (wenn man möchte).
Raumeinteilung, virtuelle Wände und Nicht-Wisch-Zonen
Vermutlich jeder hat im Zuhause seinen Bereich, in dem er den Roboter nicht arbeiten lassen möchte – und sei man nur nicht gewillt, Kabel oder Teppiche wegzuräumen. Dafür kann man (nachdem man den Roboter einmal alle Räume abfahren ließ) virtuelle Wände und Nicht-Wisch-Zonen auf der erstellten Karte einzeichnen. Virtuelle Wände (Screenshot unten rot) überfährt der Roboter nicht, Nicht-Wisch-Zonen ignoriert der Roboter mit angeschalteter Wischfunktion.
Dadurch kann man dem sowieso schon intelligent agierenden Roboter noch genauer vorgeben, wo er alles arbeiten soll und wo nicht. Beispiele bei mir zuhause, wo er nicht arbeiten soll: Die Kabelecke, wo unter anderem der Fernseher angeschlossen ist, Glasflaschen in der Küche, die auf dem Boden stehen. Logisch, sensible Ecken.
Wo er nicht wischen soll bei mir: Unter dem Schreibtisch und auf dem Teppich. Kurz mit Fingern Vierecke an die richtige Stelle ziehen, bestätigen, easy.
Zudem lassen sich auch Go-To-Zonen einzeichnen, so kann man den Roboter gezielt einen bestimmten Bereich saugen oder wischen lassen. Beispielsweise wenn man das Müsli am Frühstückstisch verkippt hat. Faulheit obsiegt immer häufiger, wenn man einen Saugroboter besitzt. Glaubt mir. Allein schon, wie er hier den Teppich bearbeitet:
Auch wenn das in der Saugroboter-Werbung viel zu oft schon gesagt wurde und abgedroschen klingt: Hat man einen derart guten Saugroboter wie den Ozmo 950 zuhause, hat man wirklich mehr Zeit für andere Dinge als Hausarbeit. Man muss sich (wenn keine Kabel oder Vasen im Weg sind) keinerlei Sorgen machen, den Roboter fahren zu lassen, während man unterwegs ist. Er macht schlicht seinen Job, ergo das, was man von ihm erwartet. Und das sogar auf mehreren Etagen. Dazu gleich mehr.
Selektive Raumeinteilung auch via Alexa ansteuerbar
Ecovacs ist in Sachen Firmware-Updates sehr spendabel unterwegs, zumindest was die Topmodelle angeht. So bekam der Ozmo 950 zunächst die selektive Raumeinteilung nachgeliefert, bei der sich die einzelnen Räume auch mittels Icons erkennbar machen lassen (bspw. Bett für Schlafzimmer, Badewanne für Badezimmer etc.). Zudem kann man sich die WLAN-Abdeckung in den eigenen vier Wänden anzeigen lassen. Sieht dann alles so aus:
Durch das Update kann man die Räumlichkeiten in bestimmter Reihenfolge abfahren lassen oder gezielt nur eine bestimmte Anzahl an Räumen saugen lassen. Ein weiteres Firmware-Update (Ende März 2020) lieferte Ecovacs dann still und heimlich nach, wodurch sich die Einzelraumreinigung auch per Amazon Alexa steuern lässt. Dies ist von Ecovacs-Seite nur mit den Modellen Ozmo 950 und dem fast baugleichen kleinen Bruder Ozmo 920 möglich.
Mögliche Sprachbefehle in der Bereichsreinigung sind beispielsweise (beginnen alle mit „Alexa, sage DEEBOT, dass …“
- „er das Gästezimmer saugen soll.“
- „er das Elternschlafzimmer wischen soll.“
- „das Kinderzimmer auf ihn wartet.“
- „die Kinder in der Küche ein kleines Schlamassel angerichtet haben.“
Damit ist Ecovacs der erste Hersteller nach iRobot, der diese spezifische Steuerung in (Stand April 2020) zwei Modellen implementiert hat. Eine Übersicht über die Sprachsteuerung bei allen etablierten Herstellern findet ihr in diesem Ratgeberartikel.
Kartenspeicherung von bis zu zwei Etagen
„Multi-Floor-Mopping“ nennt Ecovacs eine der beiden spannenden Neuerungen. Sprich, mehrere Etagen als Karten abspeichern und wieder aufrufen können. Ecovacs liefert die Anleitung dazu in der App:
- Ozmo 950 und Ladestation in anderes Stockwerk tragen.
- Reinigung von der Ladestation beginnen lassen.
- Eine neue Karte wird erstellt und abgespeichert.
Zu einer anderen Etage muss man ihn natürlich immer noch per Muskelkraft (oder Lifta?) befördern. Das kann noch was dauern, bis Roboter Treppensteigen können. Zwei Schritte in der App müssen aber noch getätigt werden, damit die Etagenspeicherung funktioniert.
- „Erweiterter Modus“ in den Einstellungen aktivieren.
- „Mehrgeschossreinigung“ in den Einstellungen aktivieren.
- Ortung am Smartphone anschalten.
Nachdem man auf die erste Map dann die zweite folgen ließ, kann man auch die zweite Karte speichern. Ich habe die Funktionen in mehreren Gebäuden und Etagen ausprobiert – es funktioniert einwandfrei. Bis zu drei Karten lassen sich unter dem App-Menüpunkt „Kartenverwaltung“ dann einfach wieder abrufen. Sieht dann beispielsweise so aus:
So erreicht die systematische Reinigung von Raum zu Raum einen neuen Maßstab: Ecovacs gelingt es vor Roborock, Xiaomi oder ILIFE, die Kartenspeicherung von zwei Etagen fehlerfrei auf einem Gerät zu installieren. Wir hoffen, dass die anderen Hersteller bei ihren Topmodellen da nachbessern – etwa via Firmware-Update?
Die Wischfunktion
„Während des Wischens weicht der DEEBOT Teppichen automatisch aus und wischt nur den Hartboden“. Diese Ansage liest man auf der Ecovacs-Seite. Und tatsächlich: Auch während der Nutzung der Wischfunktion landet kein Tropfen auf meinen Teppichen in mehreren Fahrten. Natürlich kann man hier zur Sicherheit auch noch zusätzlich „Nicht-Wisch-Zonen“ auf der erstellten Karte einzeichnen.
Zur Nutzung der Wischfunktion des Roboters muss man innerhalb der App nichts extra einstellen, einfach folgende Schritte vornehmen und der O950 erkennt von selbst, dass er wischen soll.
Wassermenge einstellbar
Die Wassermenge, welche auf dem Mikrofasertuch landet, lässt sich in der App einstellen. Konnte man beim Ozmo 900 unter dem Menüpunkt „Wasserdurchflussrate“ noch zwischen niedrig, mittel und hoch wählen, findet sich hier jetzt die zusätzliche Option „sehr hoch„, allerdings auch der Hinweis, dass der Boden dann derart nass werden könnte, dass der Roboter mit seinen Reifen darauf ausrutschen könnte.
Welche Wassermenge man einstellen sollte, ist sehr abhängig davon, welchen Boden man den Roboter wischen lassen möchte und bedarf ein paar Anläufen des Herumprobierens. Mal ist der 0,2 l kleine Wassertank zu schnell leer oder der Boden zu nass, dann ist es wieder zu wenig Wasser auf dem Boden. Hier findet man aber eine Lösung, mit der man einverstanden ist.
Das manuelle Wischen per Wischmopp ersetzt der Ozmo 950 nicht, ein- zweimal im Monat wird man dennoch wischen müssen. Für einen Saugroboter ist diese Wischfunktion zum aktuellen Zeitpunkt aber als „gut“ zu bezeichnen.
Fazit: Ecovacs DEEBOT Ozmo 950 kaufen?
In Sachen Technologie, Ausgereiftheit der Funktionen und Gesamtpaket muss man neidlos anerkennen: Da müssen die anderen Hersteller nachziehen, Ecovacs legt hier ein von vorne bis hinten durchdachtes Flaggschiffmodell hin. Einzig die Saugkraft könnte höher sein, die Reinigungsergebnisse können sich dennoch sehen lassen – sowohl auf Hartböden, als auch auf Teppich.
Etagenspeicherung, Alexa-Raumeinteilung und Teppicherkennung bei aktivierter Wischfunktion – das sind Top-Features, die den Ozmo 950 nicht nur zu einem Top-, sondern auch zu einem recht teuren Modell machen. Knapp 500€ sind ein Preis, bei man sich überlegen sollte, ob man diese Funktionsvielfalt wirklich benötigt. Wer nicht über mehrere Etagen verfügt, kann auch zu anderen Modellen greifen. Vielleicht möchte man nur saugen, aber nicht wischen lassen?
Wer aber bereit ist, das Geld auszugeben, bekommt hier aber das aktuell vielfältigste Gesamtpaket, das man erwarten kann. Woher ich das weiß? Ich hatte vor kurzem den iRobot Roomba i7+ und den Vorwerk VR300 hier. Beide Modelle liegen oberhalb der 900€ – und sind weder so leistungsfähig, noch bringen sie derart viele Funktionen mit.
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