DEEBOT T9+ mit Absaugstation für 499€ bei Amazon
Den ECOVACS Deebot T9+ mit Absaugstation bekommt ihr aktuell bei Amazon für 499€.
Highlights des ECOVACS Deebot T9+:
- Objekterkennung
- Vibrationswischmopp
- Lufterfrischer
Das erste Quartal des Jahres 2021 sollte ganz im Zeichen starker Saugroboter stehen. Alle großen Hersteller brachten neue Modelle auf den Markt. Ecovacs darf man guten Gewissens zu den „ganz Großen“ zählen. Da dachte man kurz, Der DEEBOT N8 Pro+ wäre bereits das starke Flaggschiffmodell für die erste Hälfte des Jahres, dann aber legt Ecovacs nochmal einen drauf. Der DEEBOT T9+ bringt das Beste aus 14 Jahren DEEBOT-Entwicklung mit. Hier erfahrt ihr, ob die Haushaltshilfe wirklich tüchtig ist oder sich auf Vorschusslorbeeren ausruht.
- Ecovacs Deebot T9 Saugroboter (ohne Absaugstation)
- Ecovacs Deebot T9+ Saugroboter (mit Absaugstation)
- Absaugstation einzeln
- BotClean: speziell für Saugroboter konzipiertes Reinigungsmittel für den Wassertank
Das „+“ hinter dem „T9“ steht für die optionale Absaugstation, ansonsten gibt es keinerlei Unterschiede zwischen T8 und T8+.
Inhalt
Technische Daten: Vergleich zum Vorgänger Deebot Ozmo T8+
Ecovacs Deebot T9+ | Ecovacs Deebot Ozmo T8 (+) | |
Preis ohne Angebot ca. | 699€ ohne, 899€ mit Absaugstation | 499€ ohne, 699€ mit Absaugstation |
Saugkraft | 3.000 pa | 1500 pa |
Navigation | DToF-Laser-Sensor mit TrueDetect 3D 2.0 | DToF-Laser-Sensor mit TrueDetect 3D |
App | Ecovacs Home (Android,iOS) | Ecovacs Home (Android, iOS) |
Lautstärke | 47, 51, 57, 67 dB mit aufsteigender Saugstufe (vier Stufen) | 67 dB auf höchster Saugstufe (vier Stufen) |
Staubkammer/Wassertank | 0,42 l/0,2 l | 0,42 l/0,2 l |
Ladezeit | 5 h | 5 h |
Arbeitszeit | 3 h | 3 h |
Akku | 5200 mAh Li-Ion | 5200 mAh Li-Ion |
Maße | 35,3 x 35,3 x 9,3 cm | 35,3 x 35,3 x 9,3 cm |
Steigungen | 25°, bis zu 2 cm | 25°, bis zu 2 cm |
CE-Kennzeichen | Ja | Ja |
Features |
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Wie ihr bereits am tabellarischen Vergleich mit dem Vorgängermodell erkennen könnt, wurde am neuen Ecovacs etwas herumgeschraubt. Folgende Neuerungen sind im Vergleich zum T8 dabei zustande gekommen:
- drei statt zwei Karten speicherbar
- eingebauter Lufterfrischer, so dass während der Reinigung ein Duft in den vier Wänden verströmt wird
- Funktion ist in der App ein- und ausschaltbar, einer von drei möglichen Düften liegt bei
- Wahl zwischen 2D- und 3D-Ansicht der Karten (bei mehreren Etagen möglich)
- bis zu drei Karten speicherbar
Nun gibt es also auch schon eingebaute Lufterfrischer. Verrückt, aber irgendwie auch nicht gänzlich unpassend. Für beide Modelle ist die gleiche Absaugstation verfügbar, für mehr Informationen zur Absaugstation verweisen wir entsprechend auf den passenden Abschnitt im Testbericht zum Ozmo T8+.
Lieferumfang
Erst einmal ist da wieder dieser riesige Karton. Klar, so eine Absaugstation ist nahe dran an der Sperrgut-Einschätzung des Paket-Shops um die Ecke.
Im Paket ist alles fein säuberlich sortiert und verpackt.
Packt man diese einzelnen Kartons darauf aus, wird man etwas ernüchtert. Klar, der Saugroboter sieht scharf aus, die Absaugstation edel – aber der Lieferumfang war bei früheren Ecovacs-Modellen schon mal üppiger. Es ist aber gut möglich, dass wir hier eine Vorabversion erhalten haben und noch etwas am Lieferumfang gefeilt wird. Vor dem Kauf im jeweiligen Shop am besten mal nachlesen.
Außer dem Roboter finden wir vor:
- Absaugstation mit einem bereits eingesetzten Staubbeutel und EU-Ladekabel
- zusätzlicher Ersatzbeutel
- Lufterfrischerduft „Wild Bluebell“
- Ozmo Pro Wassertank
- Wischaufsatz mit angebrachtem Mikrofasertuch
- Zehnerpackung Einwegreinigungstücher
- zwei Bürstenköpfe, die auf der Unterseite angebracht werden (leider keine als Ersatz)
- Bedienungsanleitungen auf Deutsch und in vielen anderen Sprachen
Schön, dass es auch wieder der Ozmo Pro Wassertank in den Lieferumfang geschafft hat, den wir sowohl vom Vorgängermodell als auch vom T8 AIVI kennen.
Daher haben wir auch die feuchttuchpackungsartige Zehnerpackung Einwegreinigungstücher mit dabei. Ich bevorzuge zwar auswaschbare Mikrofasertücher, aber Ecovacs scheint vorerst hiermit fahren zu wollen.
Falls ihr mehr über die Wischfunktion des Deebot T9+ erfahren möchtet, verweise ich an dieser Stelle auf den passenden Abschnitt im Testbericht zum Ozmo T8 AIVI. Da dieser auch mit der Ozmo Pro Wischfunktion ausgestattet ist, könnt ihr alles über die identische und somit gleich gute Wischfunktion beider Roboter nachlesen.
Design und Verarbeitung: Gaaanz in Weeeiß
Naja, fast ganz in Weiß. 😉 Die optische Ähnlichkeit zu den Modellen T8+ und N8 Pro+ ist nicht zu leugnen – völlig unabhängig von der identischen Absaugstation. Im Vergleich zum N8 Pro+ hat es hier etwas mehr Weiß und etwas weniger Schwarz in das Modell geschafft.
Das Design ist natürlich Geschmackssache, Materialqualität nicht. Glücklicherweise bleibt sich Ecovacs hier treu und setzt weiterhin auf hochwertigen Kunststoff, den wir von den bisherigen Ecovacs-Robotern kennen. Manches sollte man eben lassen wie es ist.
Als Unternehmen mit Sitz in Deutschland ist das für den Europa-Vertrieb obligatorische CE-Kennzeichen Formsache. Ein Nachteil findet sich, wie bei allen LDS-Saugrobotern, in der Höhe. Mit einer Höhe von 9,3 cm muss man entsprechend unter einigen Möbelstücken wie dem Sofa oder Bett nachmessen, ob der Roboter darunter kommt, wenn er dort saugen soll. Der Trend geht aktuell wieder hin zu flacheren Modellen, allerdings bringen diese noch Nachteile in der Navigation gegenüber der Laserdistanzsensorik (LDS) mit.
Tipp: Möbelstücke kann man meistens erhöhen. Die Mühe ist die Art der Navigation im Vergleich zu Modellen, die anderweitig navigieren, definitiv wert. Eine Lösung für eine Möbelerhöhung findet ihr in diesem Ratgeber.
Da ich so oder so die Kombination mit einem Akkusauger präferiere, ist es mir wichtiger, dass ein Saugroboter gut navigiert und die Höhe eher zweitrangig. Man darf von einem Saugroboter auch nicht die gleiche Saugkraft wie von einem handelsüblichen Staubsauger erwarten. Schickt man den runden Haushaltshelfer aber regelmäßig los, muss man den Staubsauger seltener bis gar nicht mehr aus der Abstellkammer holen (wo Kabelgeräte auch echt hingehören in 2021).
Bedienelemente as usual
Angeschaltet wird der Roboter mit Umstellen eines roten Schiebereglers unter der anhebbaren Klappe oben.
Darüber befindet sich eine LED-Leuchte, die anzeigt, ob eine WLAN-Verbindung besteht. So sind wir es von den Ozmo-Modellen gewohnt. Direkt neben dem Laser-Turm befindet sich das einzige Bedienelement. Über diesen lässt sich der Roboter starten und stoppen.
Alles wieder tiptop verarbeitet, nichts ruckelt, wo es nicht sollte. Auf der Unterseite haben wir wie gewohnt zwei rotationsfähige Bürstenköpfe.
Ein Saugroboter darf auch gut aussehen, selbst wenn er arbeiten soll, während wir unterwegs sind. Schließlich steht er je nach Haushalt ja auch im Wohnzimmer. Und Optik darf bei Modellen oberhalb der 500€ auch genauso scharf beäugt werden wie die verbaute Technik. Das scheint Ecovacs auch zu wissen.
So, Design abgehakt. Jetzt hat das Auge genug vor die Linse bekommen. Zeit, der Nase etwas zu bieten.
Eingebauter Lufterfrischer für eine duftende Wohnung
Ich weiß, ich weiß. Ich hätte auch nie gedacht, mal eine solche Überschrift einzutippen. Aber hey, man muss offen für Neues sein! Also haben wir hier ein kleines Kästchen, in dem man auch einen Ehering vermuten könnte. Passend zu „Ganz in Weiß“ also. 😉
Die im Kästchen enthaltene Duftkapsel soll man bei einer Stunde Nutzung täglich bis zu sechzig Mal verwenden können, was ich weder bestätigen noch dementieren kann, da der mitgelieferte Duft „Wild Bluebell“ nicht ganz mein Fall ist. Ich mag den Geruch des Ecovacs-Bodenreinigers BotClean lieber. Ich kann euch aber sagen, woran mich der mitgelieferte Duft stark erinnert: An Hubba Bubba Cola. Wisst ihr noch aus der Kindheit, diese Colastreifen? Daran erinnert mich das. Es gibt aber auch noch die Düfte „Bergamot & Lavender“ und „Cucumber & Oak“, vielleicht sind die eher was für mich. Fancy Bezeichnungen auf jeden Fall.
Anstelle des Ozmo Pro Wassertanks setzt man das Lufterfrischer-Modul mit der Duftkapsel ein. An der Unterseite des Moduls befindet sich ein Ventilator, über welchen die Düfte verbreitet werden.
In der App, zu der wir hier gleich kommen, kann gezielt eingestellt werden, wann und in welchem Raum oder Bereich Duft verströmt werden soll. Denkbar ist es etwa, dies in des Hundes Lieblingsraum oder nach dem Kochen in der Küche einzusetzen, um diversen Gerüchen entgegenzusteuern.
Ich bin nicht sicher, ob sich das auf dem Markt durchsetzen wird, schaden tut es aber auch überhaupt nicht, man muss es ja nicht nutzen. Generell wäre integrierte Luftreinigung aktuell aber noch gefragter als Lufterfrischung. Kommt vielleicht auch noch. 😉
Navigation, Arbeitsweise und Sensorik
Lassen wir die 3D-Sensorik hier erst einmal außen vor und erörtern dies später. Auf der Oberseite haben wir den gewohnten DToF-Laser-Sensor (Distance Time of Flight); unschwer zu erkennen an dem kleinen Türmchen.
Damit scannt der Roboter die Räumlichkeiten und zeichnet diese durch einen implementierten VSLAM-Algorithmus (Visual Simultaneous Localization And Mapping) als virtuelle Karte in der App ein. Diese soll sich in 2D und 3D darstellen lassen, dazu auch gleich mehr.
Die Räumlichkeiten teilt er in Quadranten ein und fährt diese dann in geraden Bahnen ab. So bleibt kein Bereich aus. Darüber hinaus kann er einzelne Raumabgrenzungen erkennen und diese auf der virtuellen Karte auch einteilen, farblich markieren und abgrenzen. Dies funktioniert bei mir zuhause normalerweise einwandfrei, ist aber auch einfacher als in anderen Wohnungen, da bei mir ein einzelner Flur in alle Räume führt und Türen sowie Türschwellen eindeutige Signale für einen Raumeingang sind.
Endgegner Sesselecke
Dadurch, dass sich der T9+ auch des Rückwärtsgängs bedient, kommt er aus deutlich mehr kniffligen Situationen und Bereichen wieder raus als viele seiner Konkurrenten. Meine Sesselecke mit Hocker, Stuhlbeinen, Yogamatte und Teppichkanten sorgte bei vielen Vorgängern für Verwirrung und Rettungsaktionen meinerseits. Selbst beim T9+, wie sich hier auf der virtuellen Karte gut erkennen lässt:
Obwohl er es ja von selbst in die Ecke geschafft hat, findet er von allein nicht mehr heraus. Normalerweise hätte ich hier direkt eine No-Go-Zone auf der Karte eingezeichnet, damit der Roboter die Ecke meidet. Dem T9+ habe ich sie zugetraut, schade!
Die Kollisionssensoren verhindern frontale Zusammenstöße und Abstürze von Höhen, wie etwa von Treppenstufen. Nähert sich der Roboter einem Objekt mit dunkler Oberfläche, verlangsamt er aktiv seine Geschwindigkeit. So sollen dunkle Teppiche nicht mehr als Stufen fehlinterpretiert werden.
Funktioniert in der Praxis aber nicht immer so wie es soll.
Auf der Karte in der App werden Teppiche folgendermaßen gekennzeichnet:
Die automatische Teppicherkennung funktioniert also, wie die Screenshots zeigen. Nur möchte der Teppich-Boost, also die automatische Saugkrafterhöhung auf Teppichen, nicht immer anspringen, obwohl ich sie eingestellt habe. Zumindest nach außen ist nicht erkennbar, ob sich da was tut auf dem Teppich.
Viel wichtiger wird den meisten aber sein, dass er diese auch mit angebrachter Wischfunktion erkennt.
Arbeitszeit und fortgesetzte Reinigung
Nach einer Arbeitszeit von satten 3 h muss der Roboter wieder für eine Ladezeit von 5 h an seine Lade- und/oder Absaugstation. Dies passiert bei einer verbleibenden Akkuleistung von 20%. Auch wenn dies bei einer derart langen Arbeitszeit nicht wirklich nötig ist (es sei denn, er soll über 250 m² reinigen), beherrscht der T9 wie alle Ozmo-Modelle die fortgesetzte Reinigung.
Dies ermöglicht es dem Roboter, bei nachlassender Akkuleistung zurück zur Ladestation zu kehren, den Akku wieder aufzuladen und darauf die Reinigung an der letzten Stelle wieder fortzusetzen und somit zu vollenden. Stop n‘ Charge sozusagen.
Lässt man den Roboter nur arbeiten, während man unterwegs ist, bekommt man von dem Prozess der fortgesetzten Reinigung selbstredend nichts mit. Das Wiederfinden der Ladestation ist für ein Modell mit derartiger Sensorik eine Leichtigkeit und selbstverständlich in Preisklassen oberhalb der 200€.
True Detect 3D 2.0: Erkennt Spielzeug, Vorhänge, Stuhlbeine …
Die Anforderungen an moderne Saugroboter werden immer größer. Perfekte Orientierung, gründliche Reinigung aus Saugen und zeitgleichem Wischen, Hindernissen ausweichen und diese auch überwinden können, Räume erkennen und separat ansteuern können. Und noch dazu: Möglichst wenig Arbeit mit dem Gerät haben. Die Absaugstation macht das manuelle Leeren der Staubkammer fast obsolet, das automatische Wiederfinden der Ladestation ist für LDS-Modelle schon seit geraumer Zeit keine Schwierigkeit mehr. Selbst das Klettern über Türschwellen und Teppichkanten fällt den modernen Haushaltsgehilfen immer leichter.
Neben größeren Möbeln, Wänden und anderweitigen großen Hindernissen liegt die Kunst in 2021 darin, kleine Hindernisse zu erkennen. Die erste Antwort der Industrie auf diese Problematik kam tatsächlich aus dem Hause Ecovacs und hörte auf den Namen „AIVI“ (Artificial Intelligence and Visual Interpretation). Eine AI-Lösung, die erstmalig im Ozmo 960 eingesetzt wurde, später dann im T8 AIVI. War es beim Ozmo 960 noch ein wenig Testlauf, konnte man beim T8 AIVI schon deutliche Fortschritte erkennen. Ecovacs zeigte uns die AIVI-Technologie auf der IFA 2019:
Ecovacs macht seinem Ruf als technologischer Vorreiter alle Ehre und brachte mit dem T8 den ersten Saugroboter mit 3D-Laserfassung, bzw. 3D-Hinderniserkennung auf den Markt, was Ecovacs „True Detect 3D“ taufte. Im T9 findet sich nun eine überarbeitete Version, die schlicht und einleuchtend auf die Bezeichnung „True Detect 3D 2.0“ hört. Dadurch soll der T9 folgende kleine Hindernisse erkennen können:
- Kabel
- Socken, Schuhe, Schlappen
- Spielzeug
- Vorhänge
- Personenwaagen
- Standfüße, Sockel von Tischen, Stuhlbeine etc.
- Türschwellen
Selbstredend erkennt er auch weitere kleine Gegenstände, die ähnliche Formen aufweisen, sich hier aber nicht in diese Oberbegriffe kategorisieren lassen. Die Objekte werden in Echtzeit erkannt und umfahren. Besonders bei Kabeln und Vorhängen ist dies immens wichtig, da das sonst schwerwiegende Folgen für das Interieur haben kann.
Funktioniert das Ganze denn auch?
Das ist die entscheidende Frage. Es gibt zwar noch genügend weitere Faktoren und Funktionen, wieso man ein Kaufinteresse am T9 haben könnte, aber die 3D-Erkennung ist dann doch das Zünglein an der Waage. Oder in diesem Fall am Portemonnaie.
Die ersten zwei Reinigungsfahrten wollte der T9 einfach noch nicht so, wie ich es mir erhofft hatte und gönnte sich leider auch einen kleinen Schnürsenkel-Snack (ich hatte überall kleine Gegenstände verteilt). Erst vor der dritten Fahrt fiel mir auf, dass sich der Sensor irgendwo ordentlich mit Staub eingedeckt hatte:
Von Staub befreit lief es dann gleich viel besser und es ist deutlich erkennbar, dass er in der Lage ist, kleine Gegenstände zu erkennen und zu meiden. Nur gelingt ihm ersteres leider nicht immer, wenn auch mehr als seinen Vorgängermodellen.
Zeit für einen Hindernis-Parcours
Folgender Hindernisparcours ist zwar nicht wirklich aussagekräftig und fair (wo sieht es so aus?), aber irgendwie muss ich euch die 3D-Erkennung ja zeigen können:
Ihr seht: Seitlich hat er die größten Schwierigkeiten, etwas als Hindernis zu erkennen, vorne erkennt er verhältnismäßig das Meiste. Klar, seitlich hat er auch keine „Augen“.
Holen wir die Liste von vorhin nochmal raus und haken ab, was er aus meiner Sicht wie gut erkennt:
- Kabel: Je größer, umso besser. Allgemein eher selten.
- Socken, Schuhe, Schlappen: Socken gut, Schuhe und Schlappen erkennt er nahezu ausnahmslos.
- Spielzeug: Eher nicht. Hängt aber auch etwas von den Maßen ab.
- Vorhänge: Auch eher nicht. Wurde aber auch nicht ausreichend getestet, da kaum Vorhänge zuhause.
- Personenwaagen: Überraschenderweise erkennt er meine eufy P1 jedes Mal problemlos. Da haben sich andere Modelle schon wüst die Zähne ausgebissen.
- Standfüße, Sockel von Tischen, Stuhlbeine: Sehr gut!
- Türschwellen: Schwierig zu bewerten, da er sie ja überwinden soll. Eher ja.
Natürlich variieren diese Einschätzungen auch extrem. Schließlich liegen Kabel nie gleich auf dem Boden, Türschwellen sind abgerundet, es gibt verschiedene Schuhgrößen und Vorhänge, Lichtverhältnisse … je weniger lebendig und somit wechselhaft ein Haushalt ist, umso besser für den T9 – logisch.
Das Fazit ist entsprechend wie auch bei den letzten Ecovacs-Modellen mit Erkennung kleiner Gegenstände: Man ist auf einem sehr guten Weg, es funktioniert aber noch nicht einwandfrei. Dennoch ist die Kombination aus True Detect 2.0 und Laserraumvermessung eine, durch die wir uns unterwegs sicher fühlen können, wenn der Roboter zuhause arbeitet. Für alles andere gibt es MasterCard oder virtuelle Sperrzonen. 😉
App-Steuerung via Ecovacs Home
Nach dem Download der uns bereits geläufigen App Ecovacs Home (Android, iOS), muss wie üblich die (Wegwerf-)Mailadresse zur Registrierung angewendet werden. Darauf wählt man den T9+ simpel über „Roboter hinzufügen“ aus einer Auflistung. Ihr seht hier im Folgenden Auszüge der Android-Version der App.
Einbindung ins WLAN
Die Einbindung des T9+ ins WLAN geht simpel und schnell vonstatten, wenn ihr folgende Schritte ablauft:
- Roboter unter der Klappe mit rotem Schieberegler einschalten.
- Reset-Button eine Sekunde gedrückt halten (meldet sich, dass er bereit zur Netzwerkverbindung ist).
- WLAN auswählen und zugehöriges Passwort eingeben (nur 2,4 GHz Netzwerk möglich, 5 GHz kann aber meist eingeschaltet bleiben).
Dieser Ablauf gilt für so ziemlich alle DEEBOTs. Sollten doch Schwierigkeiten bei der Verbindung auftreten, schaut entweder in diesen Ratgeber oder schreibt uns in den Kommentaren.
Bis hierhin ist alles easy, aber mit dem Durchgehen der einzelnen App-Funktionen und -Einstellungen wird klar: Der T9+ ist ein Hightech-Gerät, nichts für wenig Technikversierte, nichts was ich beispielsweise meinen Eltern kaufen würde. Zwar ist alles relativ verständlich benannt in der App, diese ist aber einfach zu überladen, um noch übersichtlich sein zu können. Ich bin bei Technik ein Freund von Neuerungen, die App-Ansicht älterer Ecovacs-Modelle empfinde ich aber als cleaner.
Manche Einstellungen sollten bereits vor der ersten Reinigungsfahrt des Roboters eingestellt sein, damit man alle Funktionen nutzen kann.
Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten
- Teppicherkennung ein- und ausschalten (Saugkrafterhöhung auf Teppichen)
- Arbeitszeiten einplanen (wann Roboter fahren soll), Ruhemodus vorgeben (wann Roboter nicht fahren soll)
- für jeden Raum/Bereich Wochentag, Uhrzeit, Saugstufe und Wischintensität einstellbar
- Intelligente Reinigung (beinhaltet versch. Einstellungsmöglichkeiten, s. Screenshot)
- Saugkraft festlegen (vier Stufen)
- Wasserdurchflussrate bei Nutzung der Wischfunktion festlegen (vier Stufen)
- Reinigungstuch-Erinnerung (wann wechseln?)
- Wischmodus wählen:
- Schnellschrubben: S-Pendelwischbetrieb (Wischen in geraden Bahnen)
- Tiefenschrubben (zweifache Reinigung mit Vor- und Zurückbewegung des Wischmoduls)
- Kontinuierliche Reinigung (setzt Reinigung nach dem Aufladen des Akkus fort, wenn er noch nicht fertig ist)
- No-Go- und Go-To-Zonen (gezieltes Anvisieren oder Vermeiden von Bereichen)
- WLAN-Abdeckung auf Karte anzeigen lassen
- selektive Raumeinteilung
- Zusammenführung und Benennung von Räumen
- Icons für Räumlichkeiten vergebbar
- Reihenfolge des Abfahrens der Räume festlegbar
- für jeden Raum einzeln einstellbar: Ein- oder zweimaliges Saugen (Reinigungssequenz)/Wischen, Saugstufe 1-4 und/oder Wasserdurchflussmenge 1-4
- Etagenspeicherung (mehrere Karten für mehrere Etagen speichern)
- 3D-Hindernisvermeidung an/aus
- Firmware-Updates herunterladen und installieren
- Zustand der Einzelteile nachvollziehen
- Sprachsteuerung via Amazon Alexa und Google Home
- Reinigungsprotokoll nachvollziehen
- Lautstärke der „Stimme“ des Roboters festlegen (Sprachausgabe, spricht auch Deutsch)
Auch Push-Benachrichtigungen können – wenn man möchte – ans Smartphone verschickt werden. Dies können praktische Informationen über Fehlermeldungen oder die schlichte Benachrichtigung „Reinigung abgeschlossen“ sein.
Alle Einstellungen vorgenommen, die man braucht? Na dann, ab dafür!
Live-Mapping mit 2D- und 3D-Ansicht (theoretisch)
Das Starten und Enden an der Ladestation, bzw. Absaugstation, ist wichtig, da man die selektive Raumeinteilung sonst nicht nutzen kann. Plus: Die erste Fahrt sollte komplett autonom stattfinden, ohne dass der Mensch eingreift.
Durch die Live-Darstellung der Karte kann man auch von unterwegs (Büro, Uni etc.) nachvollziehen, wo sich der Roboter gerade befindet und ihn bei bestehender WLAN-Verbindung auch von unterwegs aus steuern. Merklich hat Ecovacs die Kartendarstellung gegenüber anderen Modellen grafisch überarbeitet. Diese hat eine neue Optik verpasst bekommen, ist im Grunde aber noch die alte.
Was mir persönlich immer gut gefällt: Bereits während der ersten Reinigung lassen sich No-Go-Zonen, virtuelle Wände und Nicht-Wisch-Zonen auf der Map einzeichnen. Der T9+ braucht nur wenige Umdrehungen mit dem LDS und einmal den Raum zu wechseln, dann kennt er die groben Umrisse der vier Wände ja bereits. Dadurch könnte man nun die Spielecke des Kindes, den dickflusigen Teppich oder den Hundekorb ausschließen.
Normalerweise würde ich Genanntes nun direkt aufgrund diverser Kabelecken einstellen, bei einem Roboter mit 3D-Erkennung sollte das aber eigentlich nicht notwendig sein. 😉 Kabel, Fußmatten, Schuhe, Kartons – alles bleibt, wo es ist.
Ist die erste Fahrt komplett autonom erfolgt, könnten wir eine neue, bisher nicht dagewesene Kartenansicht wählen. Eine 3D-Ansicht der zu reinigenden Etagen (3 Karten parallel speicherbar), bei welcher Objekte und Möbel modellartig dargestellt würden. So könnte der Nutzer zwischen der von den Vorgängermodellen bereits bekannten 2D-Ansicht nahtlos zur 3D-Ansicht wechseln.
Warum so viel Konjunktiv? Die 3D-Darstellung gibt es erst bei mehreren gespeicherten Karten, also auch Etagen. Wir liefern dies hier schnellstmöglich nach.
Als einzigen Saugroboter, der diese Möglichkeit auch bietet, gibt es bislang nur den 360 S10, der noch nicht auf dem Markt ist (wir testen ihn aktuell aber bereits). Entsprechend ist Ecovacs hier mal wieder schneller als die Konkurrenz gewesen.
Selektive Raumeinteilung
Die im Laufe der letzten Jahre verfeinerte selektive Raumeinteilung beinhaltet die automatische Einteilung der Räume auf der virtuellen Karte. So lassen sich diese gezielt einzeln ansteuern. Nach der ersten vollständig autonomen Reinigungsfahrt werden die Räume in verschiedenen Farben angezeigt.
Ist man mit der Einteilung des Roboters nicht einverstanden, kann man Bereiche mit Fingerbewegungen auch zusammenführen oder trennen. Was bei mir überraschenderweise auch nötig ist, da der Deebot bei mir viel zu viele Räume erkannt hat. So war etwas präzise Fingerarbeit nötig, damit meine bescheidenen Räumlichkeiten auch in so geringer Zahl dargestellt werden, wie sie eben voneinander abgetrennt existieren.
Zur eigenen Orientierung lassen sich auch Symbole für die einzelnen Räume vergeben. Etwa die Badewanne fürs Badezimmer oder das Bett fürs Schlafzimmer. Zudem kann der Nutzer virtuelle Wände und Nicht-Wisch-Zonen auf der erstellten Karte einzeichnen. Virtuelle Wände, bzw. No-Go-Zonen (Screenshot unten rot) überfährt der Roboter nicht, Nicht-Wisch-Zonen ignoriert der Roboter bei angeschalteter Wischfunktion.
Volle Kontrolle
Wie schon beim N8 lassen sich für jeden Raum einzeln Saugkraft, Wischintensität und Reinigungssequenz bestimmen. Auch die Reihenfolge, in der der Roboter die Räume abfährt, ist vorgebbar.
Das Ganze ist zudem noch zeitlich programmierbar, wenn man für jeden Raum oder Bereich eine bestimmte Arbeitszeit festlegt. So kann der T9+ beispielsweise montags um 7 Uhr vor Arbeitsbeginn das Arbeitszimmer (Homeoffice selbstredend) saugen, bevor man anfängt zu arbeiten. Nach dem sonntäglichen Back-Chaos in der Küche könnte der Roboter um 13 Uhr dort arbeiten.
Man hat eine Menge Spielraum mit den App-Funktionen, weswegen man den Roboter nur kaufen sollte, wenn man nichts gegen App-Nutzung einzuwenden hat. Es bleibt sonst funktionell einfach zu viel liegen.
Meine finale Karte sieht so aus:
Zugegebenermaßen habe ich den T9+ vom Start weg aus gequält und eventuell etwas härter auf die Probe gestellt als andere Modelle. Bereits der Start erfolgte in einer komplizierten Position (Teppich direkt hinter sich, Stuhlbeine um sich) und ich verteilte wo ich nur konnte kleine wie große Hindernisse. Nach der dritten Fahrt musste ich die Sensoren mal putzen, weil die 3D-Erkennung nicht mehr so wollte wie ich. Alles in allem macht der Deebot T9 aber einen richtig guten Job und glänzt durch seine Vielzahl an Funktionen.
Fazit: Ecovacs Deebot T9 kaufen?
Der Deebot T9+ ist ein Premiummodell, was sich auch im Preis widerspiegelt, keine Frage. Zunächst einmal gilt es zu klären, ob man die Absaugstation wirklich benötigt oder auf das automatische Staubkammerleeren verzichten kann. Ich kann mir gut vorstellen, den T9 als T9+ direkt mit Absaugstation zu bestellen, würde die Absaugstation aber niemals einzeln zu einem dadurch höheren Gesamtpreis kaufen wollen. Andererseits liegt meine persönliche Schmerzgrenze auch zwischen 300-350€, entsprechend bin ich selbst auch nicht unbedingt die Zielgruppe für diesen Saugroboter. Aber auch als Technik-Nerd komme ich hier bei dem Modell auf meine Kosten.
Nun möchten bei einem neuen Flagship von Ecovacs natürlich alle wissen: Ist der Deebot T9 der beste Saugroboter zurzeit? Erst einmal wichtig: Es gibt nicht das eine Modell, das für alle Haushalte das optimale ist, schließlich braucht eine 20-m²-Studentenwohnung kein Hightech-Gerät für 700€. Spielt Geld aber keine Rolle, kommt man am Deebot T9 und Roborock S7 derzeit nicht vorbei.
Ein sich halbjährlich wiederholender Zweikampf, bei dem man aktuell für sich selbst entscheiden muss, was einem wichtiger ist: Die verhältnismäßig sehr ausgereifte 3D-Erkennung des T9 oder die starke Wischfunktion des S7. Der Roborock ist zudem noch etwas günstiger, bietet funktionell aber auch etwas weniger. Aus meiner Sicht teilen sich beide Modelle so das oberste Treppchen (Stand April 2021 zumindest, wer weiß, was da noch an Updates kommt). Mir persönlich ist die Erkennung kleiner Hindernisse wichtiger als das Wischen, wie seht ihr das?
- beste 3D-Hinderniserkennung bislang auf dem Markt
- zig (App-)Funktionen, sehr detailliertes Mapping
- Lufterfrischer (wenn man es mag)
- selektive Raumeinteilung bietet sehr viel Spielraum
- sehr hochwertige Verarbeitung, modernes Design, CE-Kennzeichen
- Preis
- App für weniger Technikversierte teils kompliziert und überladen
Wird Zeit für einen Vergleichstest zwischen dem Roborock S7 und dem Deebot T9, oder?
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