Elegoo Mars Pro SLA 3D-Drucker für 113,99€ bei Amazon
Wir haben euch auch eine Videoreview zu dem Elegoo Mars Pro 3D-Drucker aufgenommen, die ihr auf unserem YouTube-Kanal findet.
Der Elegoo Mars war vor einigen Monaten der erste SLA-LCD-Drucker, den wir getestet haben, und hat uns vom Start weg überzeugt. Mit dem Elegoo Mars Pro bringt der Hersteller nun eine deutlich verbesserte Version auf den Markt. Wir haben das Modell schon im Voraus vom Hersteller erhalten und konnten und bereits einen Eindruck des neuen Druckers machen.
- Elegoo Mars Pro 3D-Drucker
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Modell: | Elegoo Mars Pro |
Geschwindigkeit: | 24 mm /Std |
Druckverfahren: | LCD-SLA |
Druckfläche: | 120 x 68 x 155 mm |
Schichthöhe: | 0,01 bis 0,2 mm |
Besonderheiten: | verbesserter UV-LEDs, Aktivkohlefilter |
Inhalt
Was ist anders als beim Elegoo Mars?
Äußerlich hat sich wenig überraschend nicht viel verändert – aber eben doch ein bisschen. Es gibt wieder eine abnehmbare Abdeckung, diesmal aus rotem, durchsichtigem Kunststoff. Eine erste Änderung gibt es hier aber: Eine Gummiabdichtung für die Abdeckung, die vor allem die Geruchsentwicklung eindämmen soll. Tatsächlich ein Problem bei vielen SLA-Druckern, denn das Resin riecht sehr stark und unangenehm.
Es gibt wieder ein 3,5 Zoll Touch-Display, außerdem wandert der USB-Anschluss von der Rückseite nach vorn. Nun muss man nicht mehr hinter der Drucker greifen und nach dem USB-Anschluss suchen. Keine große Änderung, aber eine sinnvolle.
Es ist wieder einiges an Zubehör dabei, diesmal Handschuhe, zwei Masken, eine Filamentzange, Filter für das Resin und sowohl einen Metallspachtel als auch einen Plastikspachtel. Interessanterweise ist diesmal kein Resin dabei. Wir haben mittlerweile glücklicherweise ein paar Flaschen hier; sollte der Mars Pro aber euer erster Drucker sein, müsst ihr noch welches dazu kaufen. Eine 500g-Flasche Resin des Herstellers kostet auf Amazon 27,99€.
Weitere Neuerungen sind äußerlich nicht sichtbar, so wurden laut Hersteller bessere UV-LEDs verbaut, die die benötigte Belichtungszeit reduzieren sollen. Außerdem gibt es eine neue Firmware-Version und einen neuen Stepper-Motor, der für einen ruhigeren Druck sorgen soll.
Die vielleicht interessanteste Neuerung ist ein eingebauter Aktivkohle-Filter. Der soll zusätzlich dafür sorgen, dass sich weniger Dämpfe des Resins im Raum verteilen. In Kombination mit der abgedichteten Abdeckung dürfte das die Geruchsbelastung deutlich reduzieren. Ob das wirklich funktioniert, dazu später noch mehr.
Die ersten Drucke
Leveling und Troubleshooting
Vor dem ersten Druck müsst ihr den Drucker einmalig leveln. Wer sich mit den SLA-Druckern schon auseinandergesetzt hat, weiß schon, wie das geht. Ein Blatt Papier zwischen Plattform und Display, die Plattform in die Home-Position fahren, langsam weiter absenken bis sich das Blatt Papier kaum noch herausziehen lässt und die Position als die neue Z=0 Position einstellen.
Ich habe den ersten Druck testhalber mal ohne vorheriges Leveling gestartet, und wie erwartet schlug der Druck fehl. Nur die ersten Schichten wurden ausgehärtet, verbanden sich aber nicht mit der Druckplatte, sondern klebten am Boden des Tanks. Vor dem ersten Druck sind Tank und Druckplatte außerdem noch sauber, ihr spart euch also auch, beides besonders gründlich reinigen zu müssen. Macht das Leveling also vorher.
Leider hatte ich zusätzlich das Problem, dass die Drucke trotz eigentlich erfolgreichen Levelings nicht gut genug an der Plattform hafteten und nach einer Weile (während des Drucks) im Tank liegen. Ich habe also den Startpunkt nochmals um 0,2 mm gesenkt, anschließend gelang der Druck vorerst problemlos. Der folgende Druck schlug allerdings aus dem gleichen Grund wieder fehl. Auch erneutes Leveln brachte keine Besserung.
Was es schließlich gelöst hatte, war eine längere Belichtungszeit der Bottom-Layer. Nicht, weil der Druck dort nicht genug aushärten würde, sondern, weil er nicht fest genug an der Druckplatte haftete. Ich habe mehr Bottom-Layer eingestellt und die Belichtungszeit von 45 auf 80 Sekunden fast verdoppelt, die Belichtungszeit der anderen Layer von 7 auf 6 Sekunden verringert. Seitdem gelangen fast alle Drucke, und die weiteren Fehldrucke lagen dann am Slicer und nicht am Drucker.
Die Testdatei
Als erstes startet man am besten mit der schon beiliegenden und fertig geslicten Testdatei. Elegoo wird sich was dabei gedacht haben, die so mit dazu zu packen. Es handelt sich um zwei Testtürme, die wir so auch schon mit vielen anderen Druckern gedruckt haben. Die Layerhöhe beträgt 0,05 mm, das Modell besteht aus 1.000 Schichten, und der Druck dauerte etwa 3 Stunden.
Der Druck gelang (mit korrekt geleveltem Drucker) auf Anhieb. Die Druckzeit von nur drei Stunden ist ziemlich gut, das hat bei anderen Druckern auch schon länger gedauert. Mit dem Metallspachtel lassen sich beide Türme sehr leicht von der Plattform lösen. Dabei vorsichtig sein, um die Platte nicht zu zerkratzen.
Die Detailstufe der Testdrucke ist bereits beeindruckend. So lassen sich die Zinnen der beiden Türme millimetergenau zusammenschieben. Ich weiß gar nicht, ob das so gedacht ist, es zeigt aber wie genau der Drucker einfach arbeitet.
Mehr Testdrucke – Fantasy-Miniaturen
Neben der fertigen Druckdatei des Turms befinden sich noch ein paar Fantasy-Figuren mit auf dem Speicherstick. Hier wurde mit der Webseite myminifactory.com kooperiert, woher die Modelle stammen. Zu den insgesamt acht Zauberern, Kriegern und Weiteren gibt es sogar eine .pdf-Datei mit kurzen Hintergrundgeschichten.
Wegen der komplizierteren Form mit teils überhängenden Gliedmaßen, Waffen oder sonstigem braucht es hier zwingend Stützstrukturen. Für den ersten Versuch reichen die automatisch generierten Stützen, ihr solltet aber zumindest grob überprüfen, ob wirklich alle überstehenden Teile abgedeckt sind.
Den Barbar, den ich als erstes gedruckt habe, habe ich etwas geneigt. In der Vergangenheit hatte ich schon die Erfahrung gemacht, dass bei gerade stehenden Figuren die Stützstrukturen und der glatte Boden nicht richtig verbunden werden. Das führte dazu, dass nach den Stützstrukturen nicht weitergedruckt wurde. Bei einem leicht schrägen Boden gelingt die Verbindung besser.
Druck-Ideen – Was macht man eigentlich mit einem 3D-Drucker?
Testdrucke sind ja schön und gut, aber was kann man eigentlich Sinnvolles ausdrucken? Ich habe mal ein paar Beispiele, die wir mit dem Elegoo Mars Pro gedruckt haben, für euch herausgesucht.
Brettspiele & Co
Mit den beiliegenden Dateien der Fantasy-Figuren gibt Elegoo hier schon eine Richtung vor. Miniaturen sind nicht nur hübsch anzusehen, sie können natürlich auch als Spielmaterial genutzt werden. Das können neue Figuren für Monopoly sein, aber auch detaillierte Charaktere für die nächste D&D-Runde. Bemalt man die Figuren anschließend, macht das noch mehr her.
Ebenso kann man sich für umfangreichere Spiele auch Geländestücke und ähnliches ausdrucken, wie ich es etwa für meine Wargaming-Geländesammlung getan habe.
Schul- und Kunstprojekte
Wie kann man etwas noch besser darstellen, als in 2D auf einem Blatt Papier oder einer Leinwand? Natürlich in 3D! Die entsprechende Vorlage bzw. Druckdatei vorausgesetzt, kann man alles mögliche ausdrucken und etwa zur besseren Veranschaulichung in Präsentationen verwenden. Oder man setzt es künstlerisch ein. Der folgende Druck ist ein Scan eines echten Seeigel-Gehäuses, der anschließend für ein Projekt im Kunststudium verwendet wurde.
Ersatzteile
Das ist ein bisschen spezieller und auf einige kleine Teile begrenzt. In diesem Beispiel habe ich eine Kabel-/Mikrofon-Halterung ausgedruckt. Das Original zeigte Abnutzungserscheinungen und drohte abzubrechen. Ersatzteile kosten ca. 12€, ein Druck nur wenige Cent. Da fällt die Entscheidung leicht, und die Kabel halten jetzt wieder.
Slicing Software
Die Slicing Software kennen wir bereits. Auf dem beiliegenden USB-Stick finden wir die Installationsdatei für aktuellste Version von ChiTuBox (1.6.1). Am Design hat sich aber nichts geändert, alles funktioniert wie gewohnt.
Für Testdrucke hat Elegoo bereits einige Dateien auf den USB-Stick gepackt. Der bekannte Turm liegt als fertig geslicte .ctb-Datei bei, daneben gibt es wie erwähnt aber auch mehrere Fantasy-Figuren als .stl-Dateien (einige der Ergebnisse sehr ihr hier im Artikel). Die können einfach importiert und bearbeitet werden. Per Mauszeiger bewegt man die Modelle, über die linke Anzeige können sie rotiert, skaliert und oder gespiegelt werden.
Danach geht es an die Druckereinstellungen, vor allem die Belichtungszeiten. Für den ersten Druck (der Barbar) habe ich die vorher eingestellten (und vom Hersteller empfohlenen) Werte übernommen: 6 Sekunden für die einzelnen Layer und 45 Sekunden für die 5 Bottom-Layer. Beim Vorgänger, dem Elegoo Mars, druckten wir noch mit 8/60 Sekunden. Die stärkeren LEDs machen’s möglich.
Wählt ihr den Elegoo Mars Pro in den Einstellungen aus, habt ihr nun außerdem die Möglichkeit, die Geschwindigkeit der Z-Achse und die Distanz, die nach jedem Layer zurückgelegt wird, einzustellen. Diese Funktion fehlte vorher komplett. Hier können schon kleinste Änderungen eine deutliche Reduzierung der Druckzeit bewirken. Bei 1.000 Schichten fährt der Drucker die Strecke auch 1.000 Mal.
Preis und Verfügbarkeit
Nachdem für den Release ursprünglich November 2019 angepeilt war, wurde der Termin mehrfach nach hinten verschoben. Unsere Information war zunächst, dass der Verkauf Mitte Januar 2020 starten sollte, es wurde dann aber doch Februar.
Mittlerweile ist der Elegoo Mars Pro auf Amazon.de erhältlich – manchmal. Offenbar gibt es nur geringe Bestände, und der Drucker ist oft ausverkauft. Prime-Kunden kommen in den Genuss des besonders schnellen Prime-Versands, auch alle anderen warten aber nicht länger als ein paar Tage, da der Versand aus Deutschland erfolgt.
Fazit – Elegoo Mars Pro kaufen?
Der Elegoo Mars Pro knüpft beinahe nahtlos an seinen Vorgänger an. Die Benutzung ist immer noch einfach genug, dass selbst Einsteiger schnell damit zurecht kommen. Zwar musste ich hier ein wenig mehr an den Einstellungen drehen, ehe die Drucke zuverlässig gelangen, danach gelang alles aber problemlos. Die Qualität und der Detailgrad der Drucke sind unverändert gut. Einziger Kritikpunkt von meiner Seite aus ist, dass der Filter zur besseren Eindämmung von Gerüchen beim Druck nicht so gut wie erhofft funktioniert.
Wenn ihr einen der beiden Drucker kaufen wollt, schaut auf den Preis. Wenn der Mars deutlich günstiger ist, nehmt den, da er bereits sehr gut ist. Wenn ihr für den annähernd gleichen Preis den Mars Pro bekommen könnt, könnt ihr auch hier zugreifen.
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