Eryone Thinker X400: Der riesige Voron-Klon, auf den ihr gewartet habt?

Zum Zeitpunkt der Erstellung des Textes ist die Kickstarter-Kampagne noch nicht gestartet. Den Preis des neuen Druckers werden wir zusammen mit weiteren Fotos nachreichen, genauso wie Details, die sich im Vergleich zu unseren Vorabinformationen beim fertigen Modell geändert haben könnten.

Eryone mag euch vielleicht als Filamenthersteller ein Begriff sein. Nach einigen Ender-3-Klonen steigt man nun auch in die Riege der Riesen-3D-Drucker auf und kündigt den Eryone Thinker X400 offiziell auf Kickstarter an: Einen voll eingehausten CoreXY-Drucker mit 400 x 400 x 400 mm Bauraum nach Voron-Vorbild zu einem (voraussichtlichen) Bruchteil des Voron-Preises.

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Kickstarter und Indiegogo sind keine Online-Marktplätze, sondern Crowdfunding-Plattformen. Dort können Privatpersonen neue Produkte finanziell unterstützen. Ein Anspruch auf das fertige Produkt besteht jedoch nicht, was die Beteiligung zu einem Risiko macht.

Design: Voll eingehaust, mit Extra-Sicherung & Not-Aus-Knopf

Der neue Eryone Thinker X400 sieht ein wenig wie ein selbst gebastelter DIY-Drucker aus. Ein Beispiel ist hier die Ausführung der Acrylglastüren des komplett gläsernen 940 x 685 x 889 mm großen Druckboliden, welche mich sehr an die für viele i3-basierten Drucker adaptierten berühmten Prusa-Einhausungen mithilfe eines Ikea Lack-Tisches erinnert (eine derartige Konstruktion  davon steht bei mir im Keller).

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Hinten oben am Drucker befindet sich mittig ein Aktivkohlefaser-Filter. Zudem ist intern ein LED-Streifen verbaut, dessen Helligkeit sich über das 5 Zoll Touchdisplay anpassen lässt. Die Kabelführung wirkt nicht zuletzt dank eines schönen Schleppkettenmanagements sehr aufgeräumt. Anders als bei aktuellen Druckern im Endconsumerbereich befindet sich der Spulenhalter nicht auf der rechten, sondern linken Druckerseite. Das Filamentladen und -entladen soll vollautomatisch geschehen.

Auffällig sind ansonsten vier weitere Aspekte: Erstens die orange-schwarze Farbgebung mit etwas eigenwillig wirkendem Druckkopf, zweitens eine Extra-Sicherung auf der Rückseite des Druckers neben dem Kaltgeräteanschluss, wie wir sie auch aus dem Stromkasten kennen; drittens dann die angesichts des Gewichts und der Ausmaße mit 400 x 400 x 400 mm Bauraum absolut sinnvollen 4 Metall-Laufrollen unten am Drucker; und schließlich – viertens- ein auffälliger roter Not-Aus-Schalter an der rechten Druckerseite vorne neben dem Anschaltknopf.

Eryone Thinker X400 Bauraum

Mit reinem Klipper, Wi-Fi & Ethernet

Der Drucker kommt mit CoreXY-Kinematik, einem automatischen Riemenspannsystem und bietet WLAN, einen Ethernet-Anschluss und – ganz wichtig für alle Open Source Fans – natives Klipper als Firmware. Damit unterscheidet er sich schon einmal wohltuend zu all den Mitbewerbern, die Klipper nutzen, es aber als Creality oder Anycubic OS beschneiden. Eryone hat zudem angekündigt, direkt zum Verkaufsstart Orca-Slicer Filamentprofile für den Eryone Thinker X400 bereitzustellen. Erste Tests eines Prototypen zeigen jedoch, dass Eryone noch an der Riemenspannung und den Druckprofilen feilen muss.

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Voron-Annehmlichkeiten an Bord: Quad-Gantry-Leveling & Z-Tilt

Der Eryone Thinker X400 bietet genauso wie das offensichtliche Voron-Vorbild und der populäre Voron-Klon SOVOL SV08 ein so genanntes Quad-Gentry-Leveling (QGL): Vier unabhängige Z-Achsenmotoren sorgen für die so genannte Flying Gantry, die damit waagerecht zum Druckbett ausgerichtet wird. Dabei kommt auch die Z-Tilt-Funktion zum Einsatz, welche das Portal samt Druckkopf parallel zum Bett ausrichtet. Geboten werden vollautomatisches Leveling, Vibrationskompensation (Input Shaping) und Extras, wie eine über das Display auswählbare Druckobjekt-Ausschluss-Funktion: Ist ein Teil eines mehrgliedrigen Druckers verhunzt, könnt ihr es vom Gesamtdruck ausschließen und damit ein eventuelles Stören anderer Objekte verhindern.

Eryone Thinker X400 offen

Der Hersteller setzt auf eine doppelseitig beschichtete PEI-Federstahlplatte für das bis 120 Grad heiße Druckbett und ein 300°C-Hotend mit Direct-Drive-Extruder. Eine Kamera für die Druckerüberwachung und -steuerung und soll eine Druck

Einschätzung: Ein Klipper-Schwergewicht?

Eryone überrascht mit dem Thinker X400, der wegen Größe, Ausstattung inklusive Einhausung und reinem Klipper gerade für sein wahrscheinlich günstiges Preis-Leistungsverhältnis spannend sein wird. Dabei bedient man sich einmal mehr beim Open Source-Vorbild, dem Voron-Projekt. Ein Test wird zeigen, ob der Thinker X400 auch Top-Drucke liefert. Der Trend geht jedenfalls ganz klar zu „Größer ist besser“: Mit u.a. dem SOVOL SV08, dem jüngst von uns für sehr gut befundenen Creality K2 Plus, dem baldigen neuen Bambu Lab Drucker (voraussichtlich Bambu Lab H2D), dem Ender-5 Max oder dem ELEGOO OrangeStrom Giga gibt es mittlerweile deutlich mehr Auswahl bei großen Druckern. Wenn ihr einen großen Drucker kaufen würdet, welcher wäre es?

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Thommy

Wenn ich nicht gerade mit Familie und Freunden unterwegs bin, findet man mich im Bastelkeller. Dort tüftele ich zwischen Multiplex Easystar-Klonen, Impeller-Jets, RC-Crawlern und insbesondere meinem geliebten Anycubic Mega S, dem möglichst bald noch weitere 3D-Drucker folgen sollen.

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