Kunststoff- & Filamentrecycling: Recycling Fabrik & Nobufil
Der ReCreator 3D hat mich in ein kleines Kaninchenloch in Sachen Filamentrecycling gebracht. Nach einem kleinen Exkurs zum Kunststoffrecycling möchte ich euch zwei interessante Hersteller von recyceltem Filament vorstellen. Los geht’s.
Inhalt
Kunststoffrecycling ungleich Kunststoffrecycling
Grob gesagt gibt es im Wesentlichen drei Arten des Recyceln. Man unterscheidet hier zwischen so genannter rohstofflicher, thermischer und werkstofflicher Wiederverwertung. Rohstoffliches Recycling kommt meist bei Altkunststoff zum Tragen, bei dem mehrere Kunststoffarten zusammengesetzt sind. Es ist sehr energieintensiv, werden dabei Alt-Kunststoffe doch in ihre einzelnen chemischen Bestandteile zerlegt.
Werkstoffliches Recycling hingegen nutzt die bestehende chemische Struktur des Ursprungskunststoffes und ist das Verfahren der Wahl, wenn es um Filamentrecycling geht. Denn der Altkunststoff wird nach Kunststoffart sortiert, geschreddert, gewaschen und das Granulat dann in neues Filament geschmolzen.
Lassen sich Kunststoffe weder rohstofflich noch werkstofflich wiederverwenden, kommt das thermische Recycling in Frage. Hier werden Kunststoffe schlichtweg verbrannt, was wiederum Wärmeenergie frei setzt, aber auch umweltschädliche giftige Gase, was wiederum Filter erforderlich macht. Schmeißen wir nun unsere Filamentreste in die gelbe Tonne, landen sie tatsächlich in der Kunststoffverbrennung.
Recycling Fabrik
Auf die werkstoffliche Wiederverwertung durch den Granulat-Zwischenschritt setzt etwa der gewerbliche Anbieter „Recycling Fabrik„. Hier könnt ihr nicht nur 100% recyceltes PLA oder PETG kaufen, sondern eure sortierten Filamentreste gegen Punkte einschicken bzw. eintauschen. Mit diesen Punkten spart ihr dann beim nächsten Kauf bis zu 25% – ein System, das Schule machen sollte!
Auf der Maiker Faire 2023 in Hannover konnte ich mit den Verantwortlichen von Recycling Fabrik sprechen und werde nun wohl auch meine Filamentreste sammeln, statt sie in der gelben Tonne zu entsorgen. Recycling Fabrik verlangt hier aus Deutschland aber mindestens 2kg eingesendetes Material (aus dem Ausland sogar 15kg). Einmal auf der Webseite angefordert, bekommt ihr dann ein Gratis-Versandlabel von DHL. Falls ihr dazu weitere Fragen habt, schaut euch doch direkt das FAQ von Recycling Fabrik dazu an.
Nobufil
Ein weiterer Anbieter von 100% recyceltem Filament ist etwa der österreichische Hersteller „Nobufil„. Das schnell wachsende Startup hat sich auf 100% Filamentrecycling aus Industrie-Kunststoffabfällen spezialisiert- ebenfalls mittels werkstofflichem Recycling und damit Granulat als Zwischenschritt.
Auch dieser Hersteller war auf der Maker Faire 2023 vertreten. Einer der Startup-Gründer, Robert Lielacher, hat mir dabei das recycelte ABSx präsentiert. Ein modifziertes ABS, das sogar ohne Einhausung bei minimaler Geruchsentwicklung druckbar ist. Das Filament werde ich in einem meiner nächsten Tests unter die Lupe nehmen.
Weitere Ideen?
Liebe Community, das sind nur zwei Hersteller für recyceltes Filament. Daher möchte ich hiermit mal die berühmte Schwarmintelligenz bemühen und euch fragen: Was habt ihr an Wissen und Erfahrungen zum Thema „Nachhaltiger 3D-Druck“ und kennt ihr noch andere interessante Firmen, die es euch in diesem Bereich angetan haben? Ich bin gespannt auf euer Feedback.
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Kommentare (9)