FOKOOS Odin Smart: 3D-Drucker mit göttlichem Beistand?
Kleines Quiz: Was hat Odin, Gott der Germanen, mit einem 3D-Drucker mit integrierter Webcam gemeinsam? Genau: Beide haben denselben Namen, sollen mächtig sein und haben nur ein (Webcam-)Auge. So ähnlich könnte der chinesische Hersteller FOKOOS bei der Namensgebung seines auf Kickstarter erfolgreich gelaunchten 3D-Druckers FOKOOS Odin Smart gedacht haben. Was hat Odins persönlicher 3D-Drucker so drauf?
- FOKOOS Odin Smart
- bei Kickstarter ab ~367€ (Early-Bird, nicht bestellbar, Pre-Order bei FOKOOS angefragt)
Inhalt
Technische Daten: Wo ist Auto-Leveling?
Modell | FOKOOS Odin Smart (F01Smart) |
Drucktechnologie | FDM („Ultra Direct Drive“) |
Druckgeschwindigkeit | 300 mm/s |
Bauraum | 235 x 235 x 250 [mm] |
Druckbett | beheizbar (bis 100 Grad), texturiertes Glas |
max. Düsentemperatur | 260 Grad |
Düsendurchmesser | 0,4mm (Volcano) |
Konnektivität | USB, microSD, 2,4 GHz Wifi |
Features |
|
Preis | Kickstarter ab ~367€ (Early-Bird, nicht bestellbar, Pre-Order bei FOKOOS angefragt) |
Einordnung: Wer ist FOKOOS?
Laut eigener Webseite leitet sich der Name FOKOOS vom englischen to focus ab. Ziel des erst 2017 gegründeten chinesischen Unternehmens soll es damit sein, dem User nicht nur innovative nutzerfreundliche Features zu liefern, sondern sich auch auf ein tolles Produktdesign und den bestmöglichen technischen Support zu fokussieren. Ob das bisher wirklich der Fall war, lässt sich schwer sagen. Denn bisher gibt es nur den Odin-5 F3. Der Odin Smart scheint dabei eher ein aufgehübschtes Upgrade des Odin-5 F3 zu sein, denn letzterem fehlen eigentlich das Auto-Leveling und die smarten Funktionen. Tests sind rar und fallen gemischt aus. Laut Einschätzungen auf Amazon soll der Vorgänger des Odin Smart aber gut bis sehr gut sein, hat aber wohl laute Lüfter.
Lieferumfang: Alles drin?
FOKOOS liefert den Odin Smart zusammen mit 250g weißem PLA-Filament aus. Dazu bekommt ihr den Filamenthalter (Installation oben), den obligatorischen Spachtel samt Seitenschneider, eine Nadel zum Reinigen des Hotends bei Verstopfung und ein Werkzeug-Toolkit. Außerdem gibt’s Power- und USB-Kabel, 4GB USB-Stick, ein Cover für einen Drehknopf (what?) und ein paar T-Muttern und Schrauben. Abschließend legt FOKOOS noch eine BLTouch-Halterung und 2x 0,4 mm Volcano-Düsen bei.
Design & Aufbau: schick und durchdacht
Das schwarz-gelbe Design des überwiegend aus Metall gefertigten FOKOOS Odin Smart (Bauraum: 235 x 235 x 250 mm) erinnert mich an den Artillery Hornet, den wir ebenfalls im Test hatten. Er kommt im klassischen i3-Aufbau mit texturiertem Glas-Heizbett, zwei Z-Achsen und ist sogar faltbar. Da er zu 99 Prozent vormontiert ist, müssen nur ein paar Schrauben angezogen werden und er ist startklar. Schön finde ich die Führung der einseitig gelb umrandeten (und hoffentlich fest sitzenden) Ribbon-Kabel. Cool ist auch die Full-HD-Webcam an der linken Seite der X-Achse, die sich designtechnisch super ins Gesamtbild einfügt. Insgesamt wirkt der Drucker optisch sehr durchdacht und aufgeräumt.
Features: schön, aber…
Was macht den Drucker mit Marlin-Firmware denn nun Odin-like? Vielleicht seine Geschwindigkeit? Immerhin kann er genau wie der Geeetech Thunder 300mm/s drucken. FOKOOS brüstet sich damit, 50mm/s schneller sein zu können als der Anker Make M5 im Standardmodus. Der eingebaute Direkt Drive Extruder wird als „Ultra Dicret Drive“ vorgestellt. Was genau das heißen soll, sagt uns FOKOOS nicht. Die Vermutung liegt nahe, dass das Filament damit einen besonders kurzen Weg vom Extruder zum Hotend hat. 32-bit Board und TMC 2209 Treiber sind an Bord. Riemenspanner für X- und Y-Achse sind vorhanden. Was aber NICHT vorhanden ist: Filament-Sensor und Auto-Leveling. Zu beidem mag man stehen wie man will, aber bei einem Drucker in dieser Preisklasse, der auch noch als „smart“ betitelt wird, sollte das Standard sein.
Warum heißt FOKOOS neuester 3D-Drucker also Odin Smart? Weil er eine integrierte Full-HD-Kamera mit Wifi-Anbindung hat, die Echtzeit-Aufnahmen und eine Layer-by-Layer-Timelapse bietet. Alles lässt sich via Webbrowser oder FOKOOS App (Android/iOS) kontrollieren und Aufnahmen auch direkt auf Social-Media-Kanälen teilen. Wollt ihr diese Aufnahmen auch in der FOKOOS Cloud speichern, wird ein 5-Dollar-Abo pro Monat fällig. Eine KI scheint zwar nicht integriert zu sein, eine Alarmfunktion oder Information zum Druckende per Push-Benachrichtigung aufs Handy gibt es aber trotzdem. Schön sind zudem OTA-Updates und eine Selbsttest-Funktion, um Probleme zu identifizieren.
Einschätzung: smart mit Manko
Nimmt der Odin Smart nun direkt neben Odin einen Platz in Walhalla ein? Wohl eher nicht. Aber trotzdem bietet er einige interessante Features wie die hohe Geschwindigkeit, den Klappmechanismus oder die Full-HD-Webcam nebst Aufnahme- und Share-Funktion im Zusammenspiel mit Wifi- und Appanbindung. Patzer leistet er sich definitiv mit fehlendem Filamentsensor und Auto-Leveling. Vorausgesetzt er kann aber die Schwächen seines Vorgängers hinter sich lassen, könnte der FOKOOS Odin Smart eine interessante Option werden, wenn der Preis stimmt. Seht ihr das ähnlich? Teilt es uns gern unter dem Artikel mit.
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