Genmitsu Cubiko: Wird CNC so einfach wie 3D-Druck?

SainSmart dürfte CNC-Fans mit der Genmitsu-Reihe ein Begriff sein. Der Hersteller erfreut sich gerade im Einsteigerbereich mit der CNC3018 Pro großer Beliebtheit. Jetzt bringt man mit der Genmitsu Cubiko eine weitere CNC-Fräse auf den Markt – und die hat eine 3-in-1 Funktion, ist eingehaust und soll dazu noch smart für einen besonders einfachen CNC-Einstieg sein.

Genmitsu Cubiko Aufmacher

Kickstarter und Indiegogo sind keine Online-Marktplätze, sondern Crowdfunding-Plattformen. Dort können Privatpersonen neue Produkte finanziell unterstützen. Ein Anspruch auf das fertige Produkt besteht jedoch nicht, was die Beteiligung zu einem Risiko macht.

Genmitsu Cubiko: Klein, kompakt, eingehaust

Zuerst einmal ist die Genimtsu Cubiko erst einmal eines: sehr kompakt. Mit einem Gesamtmaß von 300 x 335 x 318 mm bietet sie lediglich einen Fräsraum von 150 x 110 x 40 mm. Zum Vergleich: eine gewöhnliche CNC3018 Pro liefert hier – ihrem Namen entsprechend Platz für Werkstücke bis maximal 300 x 180 x 450 mm. Der Hauptvorteil liegt aber sicherlich in der vollends geschlossenen Bauweise der sehr stabil wirkenden kleinen CNC-Fräse: Das sorgt einerseits für weniger Dreck, andererseits für einen deutlich reduzierteren Lärmpegel bei geschlossener Haube von ca. 60 dB. Übrigens: Öffnet man die Haube im CNC-Betrieb, stoppt das Gerät automatisch. Insgesamt weiß das Design mit grünem Status-LED-Streifen auf der unteren Frontseite und LED-Innenraumbeleuchtung zu gefallen.

SainSmart Genmitsu Cubiko Einzelteile

Kompatibel zu gängiger CNC-Software & smart mit App

Smart soll die neue Genmitsu Cubiko ebenfalls sein: Damit gemeint ist die Steuerung und Bedienung der mit GRBL-Firmware ausgestatteten Fräse wahlweise über das kleine Display samt Pfeiltasten-Navigation, über den PC sowie die hauseigene Genmitsu-Appanbindung. Kompatibel ist die Genmitsu Cubiko auch zu gängiger CNC-Software wie Easel, Carveco Maker oder Fusion360. Ebenfalls smart empfinden wir das integrierte Z-Probing für die automatische Bestimmung des Abstandes zwischen Bohrerspitze und Werkstück. Apropos Werkstück: Bearbeitbar sind diverse Materialien von Holz, Acryl, Metall

SainSmart Genmitsu Cubiko Softwarel

3-in-1 Funktion: Schneiden/Gravieren – Lasern – Zeichnen

Streng genommen bietet die Standardausführung der neuen Genmitsu Cubiko in erster Linie Fräsen und Gravieren (optional: Polieren mit entsprechend separat erhältlichem Polieraufsatz) mit diversen Fräsbohrern bis zu einer Bearbeitungsgenauigkeit von 0,1mm. Konkret heißt das: CNC-Standardkost mit einer Standard ER11-Aufnahme in Kombination mit einer 75W Standardspindel in Form eines 775er Bürstenmotors. Damit sind 10000 U/min gegeben bei einer maximalen Fräsgeschwindigkeit von 2000mm/min. Hier hätten wir uns deutlich mehr Power gewünscht. Optional zu erwerben sind dazu noch ein 5,5W Diodenlasermodul sowie eine Stift-Aufnahme für 3 bis 18 mm dicke Stifte, womit aus der Cubiko kurzerhand ein Drawbot wird.

Einschätzung: Die Richtung stimmt, die Performance noch nicht

Sagen wir es so: Es ist SainSmart hoch anzurechnen, ein wenig mehr Dampf in die Weiterentwicklung von CNC-Fräsen zu bringen, die gerade im Vergleich zu 3D-Druckern weiterhin verhältnismäßig teuer sind und technisch aus der Zeit gefallen wirken. Einhausung, smarte Appanbindung, 3-in-1 Funktion (wenn auch mit Aufpreis) sind absolut richtige Schritte in Richtung bezahlbare CNC-Fräsen für Einsteiger im Endverbrauchermarkt. Von „One-Click-CNCing“ sind wir aber noch weit entfernt. Zudem trübt der dann doch sehr kleine Fräsbereich und die Leistung auf 3018-Niveau das Gesamtbild. Oder was meint ihr zu SainSmarts neuer Fräse? Wäre sie für euch eine Option?

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Thommy

Wenn ich nicht gerade mit Familie und Freunden unterwegs bin, findet man mich im Bastelkeller. Dort tüftele ich zwischen Multiplex Easystar-Klonen, Impeller-Jets, RC-Crawlern und insbesondere meinem geliebten Anycubic Mega S, dem möglichst bald noch weitere 3D-Drucker folgen sollen.

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Kommentare (9)

  • Profilbild von heiko85
    # 11.02.25 um 15:51

    heiko85

    40mm in z sind viel zu wenig. Damit kann man dann wirklich nur flache Teile fräsen.

    • Profilbild von Roy
      # 13.02.25 um 10:09

      Roy

      Kommt immer drauf an – hab selber zwei "große" CNC´s -> hab mir die Genmitsu trotzdem bestellt (Early Bird für 249usd) -> wenn ich im Büro "mal schnell" nen kleines Bracket aus nem Stück AluBlech, nen mini Nylon Prototyp etc brauche scheiterts bei den großen CNC´s oft an extra hingehen, anschmeißen, Werkzeug wählen, aufspannen, Pfade validieren, ggf. Kühl/Schneidmittel einrichten, Reinigen…. so ein eingehaustes Teil ist da halt wenn die Software passt eben sehr niederschwellig – stl rein, dully Fräßer in die Spindeln und langsam drauf los schneiden – aussaugen fix per homestaubsauger. Hat schon seine Daseinsberechtigung 🙂

    • Profilbild von Roy
      # 13.02.25 um 10:17

      Roy

      Vor Allem für EInsteiger ist sowas denke ich ne coole Sache: Wenn ich bei dem Teil die Spindel mal durch nen Fehler ins Material fahre, ne Achse crashe etc habe ich ~50€ Kosten für die Reparatur und nicht wie bei ner industriellen CNC gleich nen Kleinwagen in den Sand gesetzt.

  • Profilbild von FranB
    # 11.02.25 um 19:17

    FranB

    Interessantes Teil. Aber was ist mit Abluft beim Lasern? Oder wird der Bauraum und nach dem Öffnen des Cases das Zimmer einfach vollgequalmt? Ohne Absaugung eine miefige Angelegenheit.

    • Profilbild von Thommy
      # 12.02.25 um 09:00

      Thommy CG-Team

      Genau das habe ich mich tatsächlich auch gefragt. Notfalls müsste man da etwas basteln, aber die Chancen stehen gut, weil es ja zumindest einen optionalen Dust-Shoe gibt. Und irgendwohin nach draußen muss der Dreck damit ja auch abgesaugt werden.

      Lieben Gruß

      Thommy

      • Profilbild von Kakue
        # 12.02.25 um 10:00

        Kakue

        @Thommy: Genau das habe ich mich tatsächlich auch gefragt. Notfalls müsste man da etwas basteln, aber die Chancen stehen gut, weil es ja zumindest einen optionalen Dust-Shoe gibt. Und irgendwohin nach draußen muss der Dreck damit ja auch abgesaugt werden.

        Lieben Gruß

        Thommy

        Du darfst Dich nicht wundern, wie wenig durchdacht die Lösungen tatsächlich sind.
        Bei einem Gerät von xtools zum Beispiel musst Du Luftflter extra bestellen. Da gibt es gerade zwei unterschiedliche Geräte, im Angebot kostet das größere 500 EURO und die Ersatzfilter kosten dann nochmal 250 EUR extra. Was bei XTOOLS bei jedem Laser dabei ist, ist ein Abluftschlauch, ein Lüfter und ein einfacher Filter, welcher den gröbsten Schmutz einfängt und dafür sorgt, dass z.B. keine Holzstücke in den Lüfter knallen. Die Filter kosten 10 EUR für 10 Stück und halten etwa 1 Stunde beim Laserschneiden.

        Alternativ zum Luftreiniger gibt es einen Extra-Lüfter und ein größeren Schlauch, den man dazu nutzen kann, die Ablauft einfach aus dem Raum zu führen.

        Beim Lasern von Leder zum Beispiel entstehen üble Gifte, die herausgefilter und als Sondermüll entsort werden müssen.

  • Profilbild von mscsvds
    # 11.02.25 um 21:27

    mscsvds

    ☺️ Habs einfach mal bestellt…

    • Profilbild von Thommy
      # 12.02.25 um 08:59

      Thommy CG-Team

      Oh okay, gib uns gerne Feedback zu deinen Erfahrungen mit der Fräse!

      Happy Wochen-Bergfest

      Thommy

  • Profilbild von snug
    # 12.02.25 um 18:43

    snug

    Mir sagt es persönlich schon Alles, wenn als Update der "Spindelmotor" auf den im angehängten Bild schon die stärkere Version als die im Angebot ist…dazu noch keinerlei Angabe von Führungs- und Achsenantriebstechnik. Wahrscheinlich ist diese Käsefräse nur für weichen Butterkäse geeignet! 🙂

    you`ll get what you pay

    Kommentarbild von snug

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