Dreister iPhone-Klon mit Huawei Betriebssystem: Gionee 13 Pro
Der Hersteller Gionee ist schon fast 20 Jahre alt und orientierte sich schon in der Vergangenheit gern mal an den Top-Modellen der etablierten Smartphone-Marken. Das Gionee 13 Pro erinnert dabei nicht nur mit dem Namen an die aktuellen iPhones, überrascht aber mit dem HarmonyOS Betriebssystem.
iPhone Design
Nein, das ist kein iPhone. Auch wenn man das anhand der kleinen Notch auf der Vorderseite denken kann. Apple ist der einzige Hersteller, der noch daran festhält, die Android-Welt setzt auf das Punch-Hole Design. Wie auch in der dreizehnten iPhone Generation ist diese entsprechend geschrumpft. Dabei verarbeitet man einen 6,26″ LCD-Bildschirm mit einer Auflösung von 1600 x 720 Pixeln – unterdurchschnittlich also. Die Bildwiederholrate bleibt bei 60 Hz und die Pixeldichte liegt bei 280 ppi.
Auch die Rückseite ist volle Kanne iPhone. Das Kameramodul in der oberen linken Ecke, bei dem das Plateau matt und der Rest der Rückseite glänzend ist, kennen wir. Genauso wie die diagonale Einordnung der Dual-Kamera. Auch das generell kantige Design ist aktuell noch typisch Apple, auch wenn das Redmi Note 11 dieses auch adaptiert. Dazu kommen bunte Farben, das Gionee 13 Pro ist in Blau, Lila, Gold und Violett erhältlich. Der einzig eigene Akzent ist der rote Power-Button – immerhin.
HarmonyOS: Mit Huaweis Betriebssystem?
Mit Blick auf den Preis weiß man bereits, dass das Gionee 13 Pro leistungstechnisch nicht mit einem aktuellen iPhone mithalten kann. Statt einem A15 werkelt hier der Unisoc T310 Prozessor, ein Quad-Core mit bis zu 2 GHz Taktfrequenz, gefertigt im 12 nm Verfahren. Dazu gibt es immerhin 4 GB RAM und wahlweise 32 oder 128 GB Speicher. Das ist dem iPhone gar nicht so ungleich, genau wie der Akku. Der fällt mit 3.500 mAh etwas größer aus als im Original (3227 mAh im iPhone 13) und kann sogar über USB-C geladen werden. Davon könnte man sich in Cupertino was abschauen.
Wie das iPhone 13 integriert Gionee hier eine Dual-Kamera, als Pro-Version müsste es aber eigentlich drei Sensoren haben. Davon erfüllt nur einer eine Funktion, die Hauptkamera bietet 13 Megapixel-Auflösung. Der Sekundärsensor sammelt mit 2 MP nur ein paar zusätzliche Bildinformationen. Die Frontkamera bietet zudem eine Auflösung von 5 Megapixeln. Abgerundet wird das Gesamtpaket durch WLAN, Bluetooth, A-GPS und einem 3,5 mm Klinkenanschluss; NFC fehlt.
Die Überraschung bei dem Gionee 13 Pro ist aber das Betriebssystem. Anstatt einfach Android vorzuinstallieren, setzt man hier auf HarmonyOS. Dabei handelt es sich um Huaweis neues Betriebssystem, welches ursprünglich Android ersetzen sollte. Die Pläne hat man inzwischen wohl über den Haufen geworfen, es gibt keine Pläne das auf Smartphones außerhalb Chinas zu installieren. Dabei findet man HarmonyOS schon auf dem Huawei Matepad 11. Auf dem Gionee 13 Pro hat man so also Zugriff auf die Huawei Dienste inklusive App Gallery, ein Global Release ist dadurch aber noch unwahrscheinlicher.
Einschätzung
Das Gionee 13 Pro kostet in China 529 Yuan, was ca. 75€ entspricht. Eine Veröffentlichung in Deutschland ist fast ausgeschlossen, wobei ich das gerne mal in den Händen halten würde. Denn wahrscheinlich ist es noch einer der besseres iPhone-„Fakes“, die Überraschung ist hier aber HarmonyOS. Wie sieht Huaweis Rolle in dem ganzen aus? Bestellt euch so ein Smartphone bitte nicht. Für unter 100€ bekommt man bei Xiaomi schon ein vernünftiges Redmi 9C, welches mehr kann als nur „gut“ auszusehen.
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