Akku Zendure Solarflow: Unausgereifter Stromspeicher fürs Balkonkraftwerk
Ein Akku für ein Balkonkraftwerk soll dabei helfen, die erzeugte Energie selbst zu nutzen. Doch beim Test des Solarflow von Zendure haben wir viel Strom verschenkt.

Wie sinnvoll ist der Betrieb eines Balkonkraftwerks ohne die Möglichkeit, nicht selbst verbrauchte Energie in einem Akku zu speichern? Um diese Frage zu beantworten, haben wir in den vergangenen sechs Wochen die Steckersolaranlage Anker Solix um den Batteriespeicher Solarflow von Zendure erweitert. Das Ergebnis war etwas ernüchternd, was nicht nur an dem wenig sonnigen Wetter gelegen haben dürfte. Jedoch ließe sich das System mit mehr Akkus und zusätzlichen Überwachungsgeräten wohl deutlich verbessern.
- Akku Zendure Solarflow: Unausgereifter Stromspeicher fürs Balkonkraftwerk
- Zendure räumt überforderten Support ein
- Erzeugter Strom wird teilweise verschenkt
- Terminmodus und Einbindung von Smart Plugs möglich
- Zendure Solarflow: Fazit und Verfügbarkeit
Wie in unserem Test des Balkonkraftwerks beschrieben, haben wir ohne einen Pufferspeicher den größten Teil des Solarstroms verschenkt. Von den erzeugten 115 Kilowattstunden (kWh) wurden 65 kWh kostenlos ins Netz eingespeist. Das entspricht einem Anteil von 56 Prozent. Mit Hilfe des Batteriespeichers ist es möglich, die Einspeisung gleichmäßiger über den Tag zu verteilen. So weit die Theorie.
Irreführende Angaben auf der Website
Für den Test hat uns Zendure die Basisversion mit einem Akku (0,96 kWh) zur Verfügung gestellt. Die mechanische Installation des Systems gestaltet sich recht problemlos. Zunächst werden dazu die beiden Solarpanels von dem Wechselrichter getrennt und mit dem Steuergerät, PV-Hub genannt, verbunden.
Dieses verteilt den Strom je nach Einstellung auf die angeschlossene Batterie sowie den Wechselrichter des Balkonkraftwerks. Laut Zendure lassen sich "fast die meisten Solarmodule und Mikrowechselrichter auf dem Markt" mit dem Solarflow verwenden. An einer anderen Stelle ist sogar von 99 Prozent die Rede.
Weiterhin heißt auf der Webseite: "Wir stellen vor: Solarflow, ein Balkonkraftwerk mit Speicher, das die Kraft der Sonne nutzt, um Ihnen zu helfen, mehr Strom zu sparen." Das ist gleich doppelt irreführend. Denn zum einen ist der Solarflow eben kein Balkonkraftwerk, sondern nur ein Akkusystem. Zum anderen spart man dadurch an sich keinen Strom. Ob man durch die Nutzung Stromkosten spart, muss sich erst einmal zeigen.
WPA3 wird nicht unterstützt
Die Inbetriebnahme des Systems über die Software hat ihre Tücken. Das liegt zum einen daran, dass die WLAN-Antenne nicht fest eingebaut ist, sondern nachträglich angeschraubt werden muss. Wer das vergisst, dürfte Probleme haben, das Steuergerät in das heimische WLAN einzubinden. Selbst mit Antenne ist die Einbindung über die Zendure-App (iOS, Android) ein bisschen nervig.
Die nächste Tücke ist jedoch schwieriger zu meistern und gravierender. Denn der PV-Hub unterstützt derzeit nur den Verschlüsselungsstandard WPA2. Wenn man seine Fritzbox beispielsweise so konfiguriert, dass als Modus "WPA2 + WPA3" eingestellt werden, verbindet sich das Steuergerät nicht. Das funktioniert nur mit der Einstellung "WPA2 (CCMP)" oder "WPA + WPA2".
Nach Angaben von AVM liegt das daran, dass der sogenannte WPA3-Transition-Mode (WPA2 + WPA3) für Verbindungen mit WPA2-Verschlüsselung höhere Sicherheitsanforderungen vorsieht als bei WPA2 (CCMP) üblich. "Einige Geräte können keine WLAN-Verbindung herstellen, wenn der WPA3-Transition-Mode aktiv ist. Dies betrifft z.B. iPhones und iPads mit iOS älter 12.1.1, ältere WLAN-Drucker, IP-Kameras und WLAN-Steckdosen", schreibt der Hersteller.
Das bedeutet: Wer seine Geräte normalerweise mit WPA3 einbindet, muss bei der Nutzung des Solarflow auf diesen Standard verzichten. Eine Alternative besteht darin, den Akkuspeicher mit WPA2 zu konfigurieren und dann wieder auf WPA3 zu wechseln. Dann lässt sich jedoch nicht mehr über die App detailliert verfolgen, wie viel Strom die Panels erzeugen und wie dieser auf Akku und Hausnetz verteilt wird. Die eigentliche Einspeisung lässt sich dann zumindest über die App des Balkonkraftwerks beobachten.
Doch was passiert mit Käufern, die das nicht akzeptieren wollen?
Zendure räumt überforderten Support ein |
...ist purer Egoismus: "Bevor ich was verschenke, kaufe ich lieber für sehr viel Geld...
Die Kiste hier ist natürlich viel zu teuer - aber bei größeren Akku Paketen ist der...
Hallo! Wir haben den Hinweis von AVM noch im Artikel ergänzt. Danke und Grüße
Habe vor kurzem einen 20kWh Akku als Erweiterung zu meinem 30kWh Akku bestellt. Kosten...