Happymodel Bassline: 2S FPV Racing Drohne wie auf Schienen
„Holy Moly, geht das Teil ab“ – das war meine erste Assoziation, als ich die Happymodel Bassline, eine 2S FPV Racing Drohne, beim Abheben gesehen habe. Wie performt die kleine kostengünstige Drohne und worauf sollte man achten? Das erfahrt ihr in unserem Hands-On, los geht’s.
- Happymodel Bassline 2S FPV Racing Drohne:
- bei Banggood für 107,14€ (ohne Empfänger) | für 116,87€ (Frsky-Empfänger) | für 116,94€ (Flsky-Empfänger) | für 116,87€ (ELRS-Empfänger) – Transportversicherung abwählen!
Inhalt
Technisches: 2S-Antrieb
Marke & Modelle | Happymodel Bassline |
Motoren | EX1103 KV11000 |
Propeller | 2,3 Zoll, ⌀ 52,17mm, Material: PC (Gemfan toothpick 2023 tri-blade) |
Akku | LiPo 2S 350 mAh/ 450 mAh / 550 mAh / 650 mAh (Maße: 17 x 13 mm) |
Receiver / Übertragungsprotokoll | Frsky, Flsky ELRS |
FPV Kamera | Caddx ANT 1200 TVL |
Maße | Gewicht | 115 mm x 115 mm x 40 mm | 40 g |
Nerd-Wissen: Frsky, Flsky, ELRS…
Da die erste „Herausforderung“ beim Bestellen der Happymodel Bassline darin besteht, für welche Version man sich entscheiden soll, gehen wir kurz auf die verschiedenen Receiver-Typen bzw. Übertragungsprotokolle ein: Angeboten wird die Micro FPV-Drohne mit einem Frsky, einem Flsky oder einem ELRS-Empfänger. Es existieren auch Versionen ohne Empfänger. Frsky hat über Jahre hinweg den Markt für RC-Fernsteuerungen insbesondere im RC-Flugbetrieb preisleistungstechnisch aufgemischt und damit zu großen Teilen angestammte Systeme etwa von Futaba oder Graupner ersetzt. Ich persönlich bin lange Zeit mit Frsky geflogen, habe die Happymodel Bassline also mit Frsky-Empfänger bestellt.
Flsky hingegen ist hingegen ein noch einmal günstigeres Übertragungssystem bestehend aus entsprechenden Fernsteuerungen und Empfängern. Flsky ist bei Low-Budget-RC-Modellen des Öfteren anzutreffen. ELRS wiederum steht für Express Long Range System. Wie der Name schon verrät, ist es ein System, dass enorm große Reichweiten (bis zu 30 km und mehr) bei sehr geringer Latenz bietet. Ursprünglich in Kooperation mit Frsky entwickelt, ist es ein eigenständiges Übertragungssystem, das besonders im 2,4 GHz-Bereich genutzt wird und eigene Empfänger und Fernsteuerungen benötigt. Weit verbreitet ist es bisher noch nicht.
Design: Racing im Mikro-Format
Die gerade einmal 40 g leichte Happymodel Bassline sieht wie viele FPV-Racing-Drohnen ihrer Art aus: Klein, kompakt und leicht. Auch wenn der Flight-Controller in der Mitte wie so oft bei Modellen dieser Art den Eindruck einer „Bastelkiste“ vermittelt, ist gerade diese Kiste erstaunlich stabil aufgebaut: Alle Lötstellen sind sauber, alles sitzt fest, nichts wackelt – mit Ausnahme der filigranen FPV-Antenne, die bei unglücklichen Landungen evtl. das Zeitliche segnen könnte.
Die (natürlich mittig) über dem Flight-Controller zu findende Caddx ANT 1200 TVL Kamera lässt sich im Hinblick auf ihren Stellwinkel durch zwei kleine Kreuzschrauben links und rechts von ihr verstellen. Die Kamera umgibt ein schwarzes Kunststoffgehäuse, das wiederum an den Eckpunkten des Flight-Controllers fixiert ist.
Den stabilen Eindruck vermittelt insbesondere der Carbonrahmen, der nahtlos in die ebenfalls aus Carbon gefertigten X-Arme der Drohne über geht und ihr dank Maßen von 115 mm x 115 mm x 40 mm ein quadratisches Äußeres verleiht. An den Ecken dieses Rahmens sitzen die vier rot-schwarzen EX1103 -Motoren (KV11000), welche mit aus PC gefertigten Gemfan-Tri-Blade-Propellern bestückt sind. Das Kabel für den Stromanschluss mittels XT-30-Buchse führt zur Unterseite des Mini-Kopters. Dort zu sehen ist neben den Motorenanschlüssen auf dem Flight-Controller ein Micro-USB-Datenport.
Lieferumfang: Basics
Banggood liefert uns eine kleine unscheinbare durchsichtige Kunststoffbox, auf der in roten Lettern „Bassline“ und der Markenname Happymodel mitsamt eines Bildes der kleinen Drohne prankt. In der Box befinden sich neben dem Kopter ein zweites Kunststoffgehäuse für die Kamera, ein Ersatz-Propellerset, ein Mini-Schraubenzieher und zwei rote Batterie-Halter. Einen dieser aus TPU gedruckten Batterieschächte montiere ich an die Unterseite der kleinen Happymodel Bassline.
Durch den Batterieschacht ist dann aber auch schnell klar: Es passen nur LiPos mit den Maßen 17 x 13 mm herein. Darauf müsst ihr also achten, wenn ihr 2s-Akkus mit 350 mAh, 450 mAh oder 550 mAh bis hin zu 650 mAh kauft. Achtet dabei auf ein hohes C-Rating. Vergessen wollen wir in Sachen Lieferumfang schließlich nicht: zwei kleine Drohnenaufkleber sind auch noch am Start.
Praxistest: gut mit Anlaufschwierigkeiten
Ich habe vor gefühlten Urzeiten zwar eine FPV-Racing Drohne der 250er Klasse selber gebaut, bin sie aber nur im stabilisierten Modus geflogen. Mittlerweile muss ich einfach zugeben, dass meine Reaktionsgeschwindigkeiten nicht mehr ausreichend für Drohnen sind, die im Acro-Modus – also ganz ohne Stabilisierungssysteme – geflogen werden. Das ist bei Racing-Drohnen wie der Happymodel Bassline eben der Fall – und deshalb fliegt sie ein sehr guter Kumpel von mir.
Beim ersten Binding-Versuch – also der Kopplung von Kopter mit Fernsteuerung – stellen wir dann aber fest: klappt nicht. Dabei haben wir eigentlich alles korrekt eingestellt. Es gibt auf dem Flight-Controller keinerlei Binding-Button, weshalb wir irgendwann entnervt aufhören. Später am Abend verbinde ich die Happymodel Bassline via Micro-USB-Anschluss mit dem PC. Dort nutze ich die Software „Betaflight“, navigiere zum „Receiver“-Tab und kann dort via Button den Binding-Vorgang auslösen. Erst jetzt klappt das Koppeln – ziemlich nervig.
Ein paar Tage später besuche ich meinen Kumpel, dessen Garten als Versuchsgelände herhalten muss. Der Videokanal ist mit seiner Skyzone FPV-Brille schnell gefunden. Ich schalte mich zum Videofeed mit meiner uralten Banggood DIY-Schaumstoff-Brille, liebevoll „FPV-Brotkasten“ genannt, hinzu. Da uns kein Aufnahme-Equipment zur Verfügung steht, filme ich kurzerhand seine Flugkünste mit dem Handy ab. Nach einem leicht holprigen Start steht fest: Der Kamerawinkel ist zu steil um erste Schwebe-Flugversuche mit der Drohne zu machen. Wir stellen den Winkel also weniger steil ein und es geht weiter.
Wie zu erwarten war, zischt die Happymodel Bassline nur so davon. Egal, ob hoch hinaus oder einfach nur sau schnell kurz über dem Boden: Das Fliegen mit der Bassline macht definitiv Spaß – auch wenn die Akkus sehr alt und schnell leer sind. Im Vergleich zu einer älteren Eachine Trashcan liegt die Happymodel Bassline deutlich stabiler in der Luft. „Wie auf Schienen“ höre ich meinen Kumpel sagen. Es kommt hier beim Abstieg auch nicht zum Wobble-Effekt.
Klar gibt es hier und da Stürze. Mal macht die Happymodel Bassline Bekanntschaft mit dem Rasen, mal mit dem Feldweg vor dem Haus und einmal kracht sie in einen Kirschbaum. Ich kenne das noch von früher: bei so gut wie jedem kleinen Crash musste man die kaputten Propeller wechseln. Das ist mit den sehr flexiblen Gemfan-Tri Blades hier absolut nicht mehr der Fall. Die Happymodel Bassline steckt im Praxistest jedenfalls alle Stürze humorlos weg.
Fazit: hält, was sie verspricht
FPV-Racing-Spaß – das soll die Happymodel Bassline bringen. Und genau das liefert sie auch. Ihr insbesondere durch den Carbonrahmen geprägtes robustes Äußeres wird hier perfekt durch die umso flexibleren Propeller ergänzt. Sie liegt stabil in der Luft und lässt sich gut fliegen. Einzig die Limitierung auf bestimmte Akkumaße und die über den PC erst mögliche, wirklich umständliche erste Kopplung mit unserer RC-Fernsteuerung, trüben diesen positiven Gesamteindruck ein wenig. Was meint ihr zur Happymodel Bassline? Fliegt ihr FPV-Drohnen? Teilt doch gerne einmal eure Erfahrungen und Eindrücke mit uns in den Kommentaren.
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Kommentare (7)