HiBREW H10A Siebträgermaschine mit Shot-Timer für 234,99€
Eigentlich wollte ich mich dem Thema der chinesischen Espressomaschinen und gerade dem Hersteller HiBREW nicht mehr widmen. Zu viele Enttäuschungen in Form der H14, H7 oder noch älteren Modellen, die die China-Shops nicht mehr listen. Zumal die Konkurrenz von DeLonghi in Form der Dedica Style fast unschlagbar günstig ist. Aber die HiBREW H10A ist mir in meinem privaten YouTube-Algorithmus so oft über den Weg gelaufen, dass ich den Druck – haha, Espresso-Witz – verspürt habe zu schauen, was sie in der Theorie verspricht.
- HiBREW H10A
Sieht teuer aus als sie ist
Hätte HiBREWs Design-Team ein Referenzmodell als Vorgabe für die H10A bekommen, wäre es sicherlich so etwas wie eine Ascaso Steel Duo oder vielleicht sogar eine Gaggia Classic Evo. Von diesen kompakteren Heimespressomaschinen ohne Mahlwerk gibt es einige, dabei fällt sie nicht so klein aus wie eben die beliebte DeLonghi Dedica Style. Die H10A ist dabei in Silber und sogar in einem Beige-Ton erhältlich, womit sie sich auch optisch gut in die Küche oder Kaffeeecke fügt.
Aufgrund unserer Erfahrungen mit anderen Modellen des Herstellers hätten wir vermutet, dass hier deutlich mehr Kunststoff als bei den Vorbildern zum Einsatz kommt. HiBREW verspricht allerdings eine Edelstahl-Verarbeitung, wodurch die Maschine auf ein Gewicht von 4,35 Kg kommt. Die Abmessungen liegen bei 23 cm in der Breite, 26 cm in der Tiefe und 32 cm in der Höhe. Auch der 58 mm Siebträger wiegt mit 400 g deutlich mehr als die meisten Portafilter günstigerer Hersteller und besteht ebenfalls aus Edelstahl.
Auf der Vorderseite befinden sich vier Tasten zur Steuerung, ein Manometer, ein Display (gleich mehr dazu) und auf der Rückseite sitzt der 1,8L große Wassertank. Ein Festwasseranschluss ist in der Preisklasse unüblich und hier auch nicht erforderlich. Der Wassertank lässt sich entfernen, so dass er am besten mit gefiltertem Wasser leicht gefüllt werden kann. Auf der Oberseite gibt es zumindest eine kleine Fläche zur Erhitzung der Tassen, die anscheinend Platz für zwei bis drei Tassen (je nach Größe) bietet. Die zwei Handgriffe links und rechts ermöglichen leichten Transport und bewahren die Tassen vor dem Herunterfallen – sieht man selten.
An der rechten Seite befindet sich noch das Bedienrad für die Dampflanze, die darunter liegt und flexibel drehbar ist. Nur die Abtropfschale wirkt schon auf den Bildern sehr klein.
HiBREW H10A mit vielen Einstellungsmöglichkeiten & Display
Bei der HiBREW H10A handelt es sich um eine Thermoblock Espressomaschine, wie es zum Beispiel auch die beliebte Sage Barista Express ist. Der Vorteil ist, dass die Maschine in der Regel zwischen zwei und fünf Minuten fertig aufheizt, während klassische Einkreiser oft mindestens 20 Minuten benötigen. Der Thermoblock funktioniert dabei wie eine Art Durchlauferhitzer. Ein Nachteil ist aber, dass man meist weniger Kontrolle über die Temperatur hat und dass der die Milchlanze etwas weniger Power hat und der Milchschaum länger benötigt.
Die HiBREW H10A verspricht allerdings eine Temperaturanpassung zwischen 90°C und 95°C, welche man über den Bildschirm ablesen kann. Auch die Flüssigkeitsmenge für einen Single- und Double-Shot lässt sich einstellen, die Mengenangaben machen mich aber skeptisch. Bis zu 300 ml Espresso? Dann mal viel Erfolg beim Schlafen. Stark ist allerdings, dass es nicht nur die Möglichkeit einer Präinfusion gibt, auch die Zeit dafür lässt sich hier einstellen. Und nicht nur das, auch die Temperatur für den Dampf aus der Milchlanze lässt sich einstellen – ebenfalls über den Bildschirm ablesbar. Die Einstellungen erfolgen alle über die vier Bedienknöpfe.
Apropos Display: Das fungiert gleichzeitig auch als Shot-Timer. Für die Espressozubereitung ist die Extraktionszeit entscheidend. Die kann man zählen, mit seinem Handy messen, dafür eine Barista-Kaffeewaage wie die Timemore Black Mirror Mini nutzen oder eben den integrierten Zähler in der HiBREW H10A verwenden. Nur als Referenz, so Funktionen gibt es sonst zum Beispiel auch in einer Lelit Bianca, die fast das Zehnfache kostet. Spannend ist zudem der 58 mm Portafilter, der am ehesten als Standard bezeichnet werden kann. Für den liegen ein Single- und Double-Shot-Sieb mit im Lieferumfang und sogar ein Tamper aus Edelstahl mit Holzgriff. Es handelt sich nicht um einen Drucksiebträger wie bei der DeLonghi Dedica, sondern um einen „richtigen“ mit Doppelauslauf.
Einschätzung: Könnte ein Geheimtipp werden
Man könnte noch etwas weiter in die Tiefe gehen, aber die wichtigsten Merkmale sind der Thermoblock, das Display inklusive Shot-Timer, die Edelstahl-Verarbeitung und der „richtige“ 58 mm Portafilter. Damit macht die HiBREW H10A auf dem Papier einiges besser als die günstigere DeLonghi und schielt eher in Richtung einer Bambino Plus von Sage, die aber ein ausgeklügeltes Milchschaumsystem hat. Da kein Mahlwerk integriert ist, sollte man noch mindestens genauso viel in eine Mühle investieren, wobei HiBREW inzwischen auch eine eigene im Portfolio hat. Wärt ihr an einem Test interessiert oder habt ihr die Maschine sogar schon? Die würd sich hier schon gut im Büro machen…
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