HiBREW H14 Siebträgermaschine mit Mahlwerk für 159,99€: Ein Sage & DeLonghi-Killer?
Spätestens seitdem ich mit einer Sage Barista Express versucht habe, meine 30er mit einem neuen Hobby zu starten, habe ich den Spitznamen „Barista Thorben“ inne. Deswegen sind mir Kaffeemaschinen bzw. günstige Siebträgermaschinen des Herstellers HiBREW in den China-Shops wie Geekbuying aufgefallen. Die HiBREW H14 ist dabei wie meine Barista Express eine 2-in-1 Lösung aus Siebträgermaschine mit Milchaufschäumer und integriertem Mahlwerk. Und das zu einem Drittel des Preises und in der Hälfte der Größe. Kann das gut gehen?
- HiBREW H14 Kaffeemaschine
- bei Geekbuying für 159,99€ – Gutschein: NNNHIBH14CM
Inhalt
Lieferumfang der HiBREW H14 Kaffeemaschine
Die HiBREW H14 kommt in einem kompakten, roten Karton und der Hersteller legt alles für die Zubereitung notwendige mit in den Lieferumfang. Das umfasst die Maschine selbst, dazu kommt ein Siebträger aus Kunststoff, zwei Filterkörbe (einen für Single- und einen für einen Doppelshot), ein 2-in-1 Tamper-Kaffeelöffel aus Kunststoff und einen Trichterbalg. Der ist tatsächlich praktisch und ein beliebtes Zubehör für die Sage-Modelle. Der lässt sich auf den Kaffeebehälter der Mühle aufsetzen und einfach drücken, um nach dem Mahlen Luft durch die Mühle zu pusten, um eventuell darin verbliebendes Kaffeepulver raus zu pusten. Auf lange Sicht sollte das auch die Mühle sauber halten.
Theoretisch kann man damit direkt starten, wer aber versuchen will seine Espresso-Skills zu verbessern, sollte in weiteres Zubehör investieren. Vor allem sollte man in einen besseren Tamper bzw. Stempel mit mehr Gewicht investieren, um das Mahlgut besser im Siebträger anzupressen. Hier empfiehlt sich ein 51 mm Durchmesser. Dazu benötigt ihr noch eine Kaffeewaage, am besten mit integriertem Timer, um jeden Shot zu wiegen. Wenn ihr Kaffeegetränke mit Milch oder Milchalternative trinken wollt, benötigt ihr noch ein Milchkännchen aus Edelstahl, welches leider nicht im Lieferumfang ist. Man könnte noch in ein WDT-Tool zur Verteilung des Kaffees im Siebträger investieren, in meinen Augen ist das erstmal kein Muss.
Modernes Design – leider aus Kunststoff
Der Hersteller hat tatsächlich zig verschiedene Modelle im Petto und mit der H7A ein Modell, das der Sage Barista Express nochmal ähnlicher sieht. Aber gerade die kompakten Maße von 27 x 11 x 28,5 cm sind von Vorteil. Neben Toaster, Air Fryer oder Thermomix muss man zu Hause erstmal Platz für die Kaffeemaschine finden. Mit der beigen Optik find ich sie eine erfrischende Abwechslung zu den meistens in Chrom bedeckten Siebträgern italienischer Herkunft.
Der Aufbau der Maschine ist dabei etwas ungewöhnlich. Mittig bekommt man das Bedienfeld mit einer Power-Taste, zwei Tasten für einen kleinen bzw. großen Kaffee, eine Taste für den Milchaufschäumer und einer Taste zum Mahlen. Links ist der Siebträger mit kleiner Abtropfschale, rechts ist der Ausgang des Mahlwerks, in der man den Siebträger direkt einhängen kann. Ich finde das eigentlich immer sehr praktisch, viele Heim-Baristas arbeiten inzwischen aber auch mit Dosing Cus, mit denen man das Mahlgut umschüttet. Darüber befindet sich der Milchaufschäumer inklusive Drehregler, oben den Behälter für die Bohnen und hinten sitzt der Wassertank mit einem Fassungsvermögen von knapp 750 ml.
Die Verarbeitung ist dabei wie zu erwarten nicht sonderlich gut. Die Maschine besteht komplett aus Plastik und bietet mit ihren 3,15 Kg auch knapp 1,4 Kg weniger Gewicht als vom Hersteller versprochen. Selbst mit vollem Wassertank fehlen da noch gut 600g. Das ist so leicht, dass man beim Einsetzen des Siebträgers selbst dagegen halten muss, was ich aber nicht so dramatisch finde.
So gut mahlt die HiBREW H14
Ich habe ehrlich gesagt wenig bis keine Vorerfahrung für Kaffeemühlen im Speziellen und mir fehlen hier die Vergleichswerte. Ich nutze privat das integrierte Mahlwerk der Sage Barista Express und bin damit soweit zufrieden. Dass man den Trichterbalg hat ist definitiv ein Vorteil, von dem man Gebrauch machen sollte. Ich habe öfter gemerkt, dass noch Kaffeemehl im Mahlwerk hängt. Dann kommt man auch auf das gleiche Verhältnis von Kaffeeeingabe und -ausgabe. Es gibt 15 Mahlstufen und ich benutze im Test im Endeffekt die feinste Stufe. Etwas nervig ist, dass die H14 auf Knopfdruck nur immer in etwa 7g mahlt und man für einen Doppelshot mindestens zwei mal mahlen lassen muss.
Wie gut macht die Kaffeemaschine Kaffee?
Also: 18g vom Schamong San Leo Espresso abgewogen, rein in die Mühle, zwei mal mahlen lassen und die letzten Mikrogramm mit dem Trichterbalg rausgeholt. Dann mit dem Kunststofftamper angedrückt, die übrigen Krümel vom Siebträger entfernt, eingehängt, Tasse auf der Waage tariert, drunter gestellt und gib ihm. Da hab ich gemerkt, dass es keine manuellen Anpassungsmöglichkeiten gibt und man einfach die Doppeltaste drücken muss. Aus Erfahrung mit der Sage Barista Express wusste ich, dass das problematisch sein kann. Voreingestellte Modi funktionieren in meiner Erfahrung selten. Und auch hier kommen in der vorgegebenen Extraktionszeit fas 60g Espresso raus. Viel zu viel! Trotzdem schmeckt der erste Shot überraschend okay, aber natürlich auch sauer.
Also den Mahlgrad noch mal angepasst, auf 17g Input runter und dann in die nächste Runde. Wirklich besser ist es nicht geworden. Das Problem, aber auch der „Vorteil“ der HiBREW H14 ist der Drucksiebträger. Den findet man oft in günstigen Siebträgern. Der hat den Vorteil, dass man eigentlich immer einen Espresso extrahieren kann und eine Crema bekommt. Der Nachteil ist aber, dass man eigentlich gar nicht wirklich optimieren kann, was bei mir dafür sorgte dass ich kaum Unterschiede zwischen den verschiedenen Extraktionen gemerkt hab. Einen Drucksiebträger erkennt ihr daran, dass nicht der gesamte Boden des Siebträgers perforiert ist und oft gibt es keinen „richtigen“ Auslauf nach links und rechts, sondern zwei „Düsen“.
Ich habe dann nach mehreren Versuchen vom Double-Shot-Siebträger auf den Single-Shot-Portafilter gewechselt und mit 7g Espresso experimentiert. Damit hatte ich zwar keine besseren Ergebnisse, in der Handhabung war es aber etwas einfacher. Allein weil man dann einmal mahlen kann und weniger Überschuss hat, der sich auf der Arbeitsfläche verteilt. Ich hab es aber auch nach vielen Versuchen nicht geschafft, danach mal einen gut angepressten „Kuchen“ im Siebträger zu haben, da läuft viel zu viel Wasser raus. Das kann auch mitunter daran liegen, dass der Siebträger nicht perfekt in der Maschine hängt, da ist zu wenig Widerstand.
Das Highlight: Der Milchaufschäumer des China-Siebträgers
Mein Highlight der HiBREW H14 ist der Milchaufschäumer. Der hat zwar eine verhältnismäßig kürze Düse, heizt aber schnell auf und hat direkt zu Beginn mehr Power als bei meiner Sage. Das hat richtig Bock gemacht und ich konnte relativ schnell einen ordentlich Milchschaum produzieren, wobei die kurze Düse etwas nervig ist, wenn man z.B. nur wenig Milch für einen Flat White schäumen möchte. Größere Mengen wie für einen Cappucino funktionieren da schon besser. Dafür benötigt ihr aber ein Edelstahl-Milchkännchen mit Ausguss.
HiBREW H14: Für wen ist sie geeignet?
Wenn ihr blutiger Anfänger in der Welt der Siebträgermaschinen seid, dann ist die HiBREW H14 nichts für euch. Dafür ist das Frustrationslevel in der Handhabung zu hoch. Schaut euch dann lieber die DeLonghi Dedica Style an, die sogar etwas günstiger ist und für die es massig Anleitungen und Problemlösungen im Internet gibt. Ich will die HiBREW cool finden und kann mir vorstellen, dass man mit etwas Investition in einen besseren Portafilter einiges modifizieren kann. Dann find ich die 2-in-1 Lösung mit solider Mühle und gutem Milchaufschäumer relativ spannend, aber nicht als Hauptkaffeemaschine. Vielleicht ist das eine gute Kombilösung für den Wohnwagen oder den Hobbykeller. Eine dedizierte Siebträgermaschine und eine dedizierte Mühle werden aber immer ein besseres Ergebnis liefern.
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