HomTom S8: Smartphone mit 18:9 Display für 84,99€ aus DE im Test
Dass sich chinesische Hersteller gerne an den Namensgebungen der großen Smartphone Hersteller bedienen, ist allgemein bekannt. Doch inwiefern kann man die Geräte dann miteinander vergleichen? Der Preisunterschied macht schon deutlich, dass man in manchen Bereichen Abstriche machen muss. Doch überzeugt das HOMTOM S8 am Ende trotzdem oder ist es nicht mehr als eine Kopie des Samsung Galaxy S8?
- HOMTOM S8 Smartphone
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Name | HOMTOM S8 |
Display | 5,7 Zoll (1440 x 720, 18:9 Format) |
Prozessor | MTK6750T 1.5 GHz (Octa-Core) |
Arbeitsspeicher | 4GB |
Interner Speicher | 64GB |
Hauptkamera | 16MP + 5MP |
Frontkamera | 13MP |
Akku | 3400mAh |
Betriebssystem | Android 7.0 |
Maße | 15,2 x 7,25 x 0,91 cm |
Gewicht | 184 g |
Features | Fingerabdrucksensor, Sensortasten, Gestensteuerung, Kopfhöreranschluss |
2G GSM 850/900/1800/1900 | |
Konnektivität | 3G WCDMA 900/2100 |
4G FDD-LTE B1(2100)/B3(1800)/B7(2600)/B20(800) | |
Release | 28.09.2017 |
Inhalt
Design und Verarbeitung
Der Name ist Programm: Die Bezeichnung S8 kommt nicht von ungefähr. Ich würde zwar nicht von einem Klon des Samsung Galaxy S8 sprechen, die Anlehnung an dieses Design ist aber erkennbar. Auch wenn das Design leider nicht so elegant gelöst wurde, da HOMTOM zum Beispiel kein gebogenes Display verbaut. Dieses hat eine Bildschirmdiagonale von 5,7″ und ist damit fast so groß wie das des Vorbilds. Eine Auflösung von 1440 x 720p bei einem 18:9 Seitenverhältnis zeigt aber, dass wir uns preislich hier in einer anderen Preiskategorie befinden.
Der Eindruck bleibt auch bestehen, wenn man das Gerät in der Hand nimmt. Erstens wirkt das Smartphone leider etwas klobig und ist mit 9,15 mm und 184 g auch etwas dicker und schwerer als offiziell angegeben. Zweitens haben wir es hier leider mit einem Plastikbomber zu tun. Das beeinträchtigt zwar nicht die Verarbeitung, bei der es hier wirklich nichts zu beanstanden gibt, wurde aber von anderen Herstellern im selben Preissegment schon eleganter gelöst. Interessant ist, dass der Nano-SIM Kartenslot auf der Oberseite liegt. Da sich die Power-Taste und Lautstärkewippe auf der rechten Seite und der Lautsprecher, AUX-Anschluss und der Micro-USB Slot unten befinden, bleibt die linke Seite des Geräts komplett ohne „Funktion“.
Die Rückseite macht optisch einen wirklich guten Eindruck. Die Dual Lens Kamera ist zentral oben angeordnet, links davon befindet sich das Blitzlicht und unter den Kameras ist der Fingerabdrucksensor. Der ist mit dem Zeigefinger auch ziemlich gut zu erreichen. Weiter unten befindet sich das HOMTOM Logo. Insgesamt ist die glänzende, schwarze Rückseite allerdings anfällig für Fettfinger.
Display
Das 5,7 Zoll Display wirkt durch die relativ dünnen Gehäuseränder gar nicht so groß. Hält man es beispielsweise neben das Xiaomi Mi 6 wird klar, dass man deutlich mehr Display bei einer ähnlichen Gerätegröße bekommt. Allerdings fällt eine Auflösung von nur 1440 x 720p auf einer solchen Bildschirmdiagonale negativ auf. Die Pixeldichte beträgt somit nur 282 ppi. Vielleicht ist man da mittlerweile zu sehr von Geräten wie dem MAZE Alpha verwöhnt, allerdings sollte eine Full HD Auflösung meines Erachtens schon drin sein. Icons und Schriften wirken bei genauerer Betrachtung einfach etwas „schwammig“ – schade!
Dafür spiegelt das Display verhältnismäßig wenig. Die Helligkeit des Displays ist soweit in Ordnung, ebenso wie die Farbintensität und Farbtreue. Gerade bei Bildern hat man trotzdem das Gefühl, dass ein leichter Blaustich vorhanden ist, dazu aber später mehr. Eine Schutzfolie für das Display ist im Werkszustand schon angebracht, was einen guten Eindruck vermittelt. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist deutlich schneller als zum Beispiel bei dem Leagoo T5. Das merkt man besonders bei den Swipe Gesten im Launcher.
Leistung
HOMTOM verbaut beim S8 den sehr beliebten MediaTek MT6750T Prozessor, der zum Beispiel auch im gerade genannten Leagoo T5 aber auch im neuen Leagoo S8 arbeitet. Das etwas stärkere Cortex A53 Cluster taktet immerhin mit 1,5 GHz, während das zweite Vier-Kern-Cluster nur mit einem GHz taktet. Das macht schon deutlich, dass eine starke Performance nicht im Vordergrund steht. Die 4 GB Arbeitsspeicher sind dagegen eine ordentliche Größe, mittlerweile aber auch Standard. Das erlaubt im Alltag eine gute Multitasking-Leistung. Im Task-Manager kann relativ fix zwischen den offenen Apps gewechselt werden, ohne dass diese zusätzlich Zeit zum Öffnen in Anspruch nehmen.
Möchte man mit seinem Smartphone auch gelegentlich zocken, ist das S8 dazu auf jeden Fall geeignet. Bei einem grafisch etwas anspruchsvollerem Spiel wie Asphalt: Extreme hat das Smartphone eine überraschend gute Performance abgeliefert. Ohne etwas an den Einstellungen verändern zu müssen, konnte ich flott eine Runde drehen. Auch Smash Hit war absolut kein Problem für das Smartphone. Der Grafikchip, der mit der CPU harmoniert, ist übrigens der Mali-T860. Wer mehrere Spiele auf seinem Gerät installieren möchte, ist mit 64 GB internem Speicher erst einmal versorgt. Bei Bedarf kann dieser aber per microSD-Karte erweitert werden.
Wenn das Smartphone also läuft, ist die Performance insgesamt sehr solide. Der Boot-Vorgang dauert in meinen Augen etwas länger als bei anderen Geräten, aber aufgrund der niedrigen Frequenz von Boot-Vorgängen würde ich das nicht allzu sehr kritisieren. Das Einschalten des Bildschirms dauert allerdings wirklich ungewöhnlich lange. Das könnte im Alltag auf Dauer etwas nervig sein.
Benchmarktestergebnisse
Wir sehen hier, dass das S8 insgesamt etwas stärker ist als zum Beispiel das Leagoo T5. Gerade im Multitasking schneidet es besser ab. Da beide die gleiche Hardwarekonfiguration nutzen, liegt der Vergleich nahe. Allerdings ist das S8 auch etwas teurer als das T5.
Betriebssystem
Das HOMTOM S8 kommt im Auslieferungszustand mit vorinstalliertem Android 7.0. Das Handy auf Deutsch einzurichten stellt gar kein Problem dar, wie man es mittlerweile von den China-Smartphones gewohnt ist. Lediglich einige Menüpunkte in den Einstellungen sind weiterhin auf Englisch und lassen sich nicht umstellen. Das betrifft aber eher Einstellungen, die man eh eher seltener benutzt. Alle essentiellen Google Anwendungen wie der Play Store sind bequemerweise auch vorinstalliert.
Neben den Google Apps sind allerdings auch die Apps „Apps Lock“, „Documents to Go“ und „Xender“ installiert. Wir sind zwar teilweise auch noch mehr Bloatware gewöhnt, aber diese Vorinstallationen nicht löschen zu können, hinterlässt einen faden Beigeschmack.
Kamera
Für viele ist eine gute Kamera im Handy ein wesentliches Kaufkriterium, verständlicherweise. HOMTOM spendiert dem S8 insgesamt drei Kameralinsen, zwei auf der Rückseite und eine auf der Vorderseite. Die Dual Lens Kamera besteht aus einem 16 Megapixel Sony Sensor und einem weiteren 5 Megapixel Sensor. Allerdings dient die zweite Linsen auch bei diesem Smartphone eher als Gimmick, als dass sie einen wirklichen Mehrwert bringt. Wie bei Apples Portrait Modus soll dadurch ein schöner Bokeh-Effekt erzeugt werden. In der Realtität funktioniert der bei dem S8 allerdings nicht, es wird lediglich ein Tilt Shift-Effekt auf das Live Bild gelegt.
Hauptkamera
Die Kamera App liefert gewohnte Kost. Der Fotomodous bietet eine HDR-Funktion, die bereits angesprochene Blur-Funktion, ein Panoramamodus und verschiedene Einstellungsmöglichkeiten. Im Selfie-Modus kann man natürlich auch einen Beauty-Modus anwählen, der den Weichzeichner aufdreht.
Insgesamt bin ich bei der Kamera etwas hin- und hergerissen. Out of the Box liegt ein starker Blau-/Lilastich auf den Fotos, wie man auf den Beispielen erkennen kann. Anscheinend funktioniert der automatische Weißabgleich hier nicht verlässlich. Deswegen lohnt es sich in die Einstellungen zu gehen und den Weißabgleich manuell einzustellen, das hängt natürlich aber auch von der jeweiligen Beleuchtung ab.
Frontkamera / Selfie Kamera
Die Frontkamera löst mit 8 Megapixel aus, liefert aber wenig zufriedenstellende Ergebnisse. Da ändert auch der HDR-Modus leider auch nicht viel daran. Wie man auf den Testfotos sieht, fällt der Dynamikumfang relativ gering aus. Fairerweise muss man aber sagen, dass das bei vielen China-Smartphones der Fall ist, besonders in dem Preissegment.
Akku und Laufzeit
Mit einer Kapazität von 3.400 mAh ist der Akku ausreichend groß. Das Xiaomi Mi A1 hat zum Beispiel nur eine Akkugröße von 3.080 mAh, während das Redmi Note 4 sogar 4.100 mAh ins Rennen schickt. Das S8 siedelt sich dort also in der Mitte an. Allerdings kommt es da auch auf das Energiemanagement des Telefons an. Die CPU von MediaTek dürfte dem Gerät da gut in die Karten spielen, da das zweite Quad-Core Cluster durch die geringe Taktfrequenz von 1,0 GHz stromsparend ist. Leider ist das Gerät nicht für eine Schnellladefunktion geeignet, was in dieser Preisklasse aber auch nicht unüblich ist.
Bei mittlerer Helligkeit ergab sich dieser Wert im Akku-Benchmark, der relativ solide ist, aber bei weitem nicht mit Smartphones wie dem Ulefone Power 2 mithalten kann.
Konnektivität: Anschlüsse und Verbindungsmöglichkeiten
Der SIM-Kartenslot, der sich an der Oberseite des Geräts befindet, bietet Platz für zwei Nano-SIM Karten oder eine microSD-Karte und eine Nano-SIM Karte. Die Unterseite dagegen kommt mit einem Micro-USB Anschluss daher, der zum Aufladen des Smartphones dient. Die kabellosen Verbindungsmöglichkeiten befriedigen alle nötigen Bedürfnisse: Bluetooth 4.0, GPS, 802.11b/g/n WLAN und LTE Band 20 sind zufrieden stellende Features. Auf ein NFC-Modul oder eine Möglichkeit zum kabellosen Laden muss der Anwender leider verzichten.
Extras und Zubehör
Der Fingerabdrucksensor liegt auf der Rückseite des HOMTOM S8 und reagiert nicht beeindruckend schnell, allerdings auch nicht unangenehm langsam. Die berüchtigten 0,1 s Reaktionszeit, die oft bei chinesischen Smartphones angepriesen wird, erreicht das HOMTOM leider nicht. Eine Benachrichtigungs-LED gibt es nicht.
Beim Lieferumfang punktet HOMTOM für mich ganz deutlich. Neben dem S8 und weiterer notwendiger Hardware wie dem Micro-USB Kabel, dem Ladegerät und der SIM-Nadel gibt es einen OTG-Adapter, eine Panzerglasfolie, eine Plastikschutzfolie, ein Silikon-Case und eine Fingerhalterung für das Smartphone. So möchten wir das sehen – auch wenn leider keine Kopfhörer mitgeliefert werden.
Fazit
Insgesamt kann das HOMTOM S8 natürlich nicht mit dem Vorbild, dem Samsung Galaxy S8, mithalten. Das war allerdings auch zu erwarten. Alles in allem ist es ein durchaus solides Smartphone, dass den Durchschnitt bietet, den man momentan aus China für diesen Preis erwarten kann. Positiv hervorzuheben ist die Leistung, die durchaus auch zum Zocken reicht und im Multitasking keine größeren Probleme offenbart. Auch der Lieferumfang hat mich gefreut, schön zu sehen, dass sich manche Hersteller durch so Kleinigkeiten Mühe geben, den Kunden etwas mehr zu bieten.
Vielleicht möchte man damit aber auch einfach die Schwächen, die sich besonders in der Kamera und im Display zeigen, etwas ausmerzen. Das Detail, was mich persönlich am meisten gestört hat, ist wohl die Zeit, die das S8 in Anspruch nimmt, um aus dem Standby zu erwachen. Ein Ersatz für eine richtige Digitalkamera ist das Handy definitiv auch nicht, das muss es allerdings auch nicht sein.
Für ein ähnliches Budget könnte man sich auch für das Xiaomi Redmi Note 4 entscheiden, dass durch den Snapdragon 625 auch eine gute Performance liefert, allerdings auch mit kleinerem Display und einem auf Android 6.0 etwas betagteren Betriebssystem basiert.
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