Honor 8X im Test: Redmi Note 7 Konkurrent mit NFC für 204€
Das Honor 8X ist – neben dem Redmi Note 7 – wohl der Preis-Leistungs-Tipp im Bereich um 200€. Der größte Pluspunkt gegenüber der Redmi-Konkurrenz dürfte dabei wohl die Unterstützung von NFC und damit Google Pay sein. Aber kann auch der Rest des 8X gegen das Note 7 bestehen?
- Honor 8X (4/64 GB) Global Version
- Honor 8X (4/128 GB) Global Version
Inhalt
Technische Daten Des Honor 8X
Display | 6,5 Zoll 19.5:9 Full-HD+ (2340 x 1080 Pixel) LC Display (396 PPI) |
Prozessor | HiSilicon Kirin 710 Octa-Core @2,2 GHz | 1,7 GHz |
Grafikchip | ARM Mali-G51 MP4 |
RAM | 4 GB LPDDR4X |
Interner Speicher | 64 GB / 128 GB (microSD bis 256 GB) |
Kamera | 20 MP ƒ/1.8 + 2 MP ƒ2.4 Dual Kamera |
Frontkamera | 16 Megapixel ƒ/2.0 Blende |
Akku | 3.750 mAh mit 10W Ladegerät |
Konnektivität | Bluetooth 4.2, Micro-USB, Dual-SIM, GPS, 5GHz WLAN |
Features | Fingerabdrucksensor, Face Unlock, NFC, Kopfhöreranschluss |
Betriebssystem | Android 8.1 Oreo mit EMUI 8.2 Oberfläche |
Maße / Gewicht | 160,4 x 76,6 x 7,8 mm / 175 g |
Honor 8X im Ersteindruck
Das Honor 8X ist zwar nicht brandneu. Aber es ist ein interessanter Konkurrent für das Redmi Note 7, gerade da es durch integriertes NFC einen Punkt auf der Haben-Seite hat. Ich habe es mal für euch ausgepackt und vermittelt euch meinen ersten Eindruck. Habt ihr selbst das Honor 8X? Wenn ja, wie gefällt es euch?
6,5 Zoll Display im gewohnt schicken Gewand
Das Display wächst im Vergleich zum Vorgänger (7X) um 0,57 Zoll auf stolze 6,5 Zoll an. Die Auflösung bzw. die Schärfe bleibt aber auf einem ähnlichen Level. Mit 2340 x 1080 Pixeln sprechen die Chinesen hier weiterhin von FullHD+ und kommen damit auf eine Pixeldichte von 396 PPI (der Durchschnitt liegt bei 402 PPI).
Leider mussten wir bei unserem Testgerät leichtes Light Bleeding am unteren Bildschirmrand feststellen. Ähnliches konnten wir allerdings auch beim Honor View 20 beobachten, es könnte sich also um einen gewollten Effekt handeln, welcher nur bei genauer Betrachtung auffällt. Insgesamt macht der Bildschirm aber einen guten Eindruck und liegt bei Kontrast, Helligkeit und Farbdarstellung im guten Durchschnitt.
Wenn man das Display so vergrößert, muss man natürlich platzsparend arbeiten, um das Smartphone selber nicht zu riesig werden zu lassen. Deswegen setzt auch Honor, wie schon beim Honor 10, auf eine Notch. Die fällt angenehm klein aus, ist aber noch nicht auf dem Level der Waterdrop-Notch des Note 7. Trotzdem ist das 8X mit Maßen von 160,4 x 76,6 x 7,8 mm kaum größer als die Redmi-Konkurrenz, damit also eher ein „Zwei-Hand-Smartphone“.
Die Verarbeitung ist Honor-typisch sehr gut und das Design mit der charakteristischen Glas-Rückseite weiß immer noch zu begeistern. Gerade in unserer roten Version fällt dies natürlich nochmal mehr auf, sodass die zwei verschiedenen Glaseffekte besonders gut zur Geltung kommen. Links bei der Dual-Kamera prangt das Honor-Logo und der „AI Camera“-Schriftzug nämlich auf etwas anders aussehendem Glas als rechts daneben. Wem das Rot zu aggressiv ist, kann alternativ zur blauen, rosa, klassischen schwarzen oder neuerdings zur Phantom Blue Edition greifen.
Der Fingerabdrucksensor ist etwas eingelassen auf der Rückseite zu finden und leicht blind zu ertasten. Er reagiert sehr schnell und zuverlässig, wie man es von den „normalen“ Fingerabdrucksensoren gewohnt ist.
Gute Mittelklasse-Leistung
Als Prozessor setzt Honor auf den hauseigenen Kirin 710. Der Octa-Core mit vier 2,2 GHz und vier 1,7 GHz Kernen kommt zum Beispiel auch im Honor 10 Lite und Huawei Mate 20 Lite zum Einsatz und ist am ehesten mit dem Snapdragon 660 aus dem Redmi Note 7 vergleichbar. Dieser Vergleich wird dann auch im Alltag bestätigt, in dem das 8X gut schlägt. Apps öffnen sich schnell, das System läuft flüssig und ohne Ruckler oder lange Wartezeiten. Auch Multitasking funktioniert mit den 4 GB Arbeitsspeicher ohne große Probleme, eine 6GB-Option wäre für mehr Zukunftssicherheit aber schön gewesen.
Einen Unterschied zum Redmi Note 7 merkt man erst wirklich beim Zocken. Hier kann die Mali-G51 MP4 GPU im Honor 8X nämlich nicht ganz mithalten, was auch der AnTuTu GPU Score von 22.135 (vs. 30.399 beim Note 7) bestätigt. In der Praxis bedeutet das einfach, dass man anspruchsvolle Spiele wie Asphalt 9 oder PUBG Mobile auf den mittleren Grafikeinstellungen spielen muss, um ein flüssiges Spielerlebnis zu haben. Gespeichert werden die Spiele auf wahlweise 64 GB oder 128 GB, welche noch per microSD-Karte erweitert werden können.
EMUI 8.2 und Netflix in FullHD!
Das Honor 8X wird mit Android 8.1 Oreo ausgeliefert über dem die EMUI 8.2 Oberfläche von Honor bzw. Huawei läuft. Erfreulicherweise gab es auch schon Updates, sodass der Sicherheitspatch auf dem Stand von Januar 2019 ist. Genauso gerne sieht man, dass der Google Play Store direkt vorhanden und das ganze System komplett auf Deutsch ist. Das erwartet man von einem Honor-Gerät natürlich so und ist auch bei der Global Version des Redmi Note 7 Standard. Ein echter Vorteil gegenüber dem Note 7 ist aber das Widevine Level, denn das 8X bringt hier Level 1 mit. Das bedeutet in der Praxis, dass man Netflix, Prime Video usw. auch in FullHD (1080P) streamen kann, während man beim Note 7 auf 540 P beschränkt ist.
Negativ fällt leider auf, dass Honor unfassbar viel Bloatware vorinstalliert. Von etlichen eigenen Diensten über Netflix bis hin zu Booking ist direkt zu Beginn einiges an Apps vorhanden. Glücklicherweise kann man die meisten der Apps einfach deinstallieren, nervig ist es trotzdem. Sonst hab ich aber nichts an EMUI auszusetzen. Das Design ist sicherlich Geschmacksfrage, welches man jedoch dank Theme Store anpassen kann. Des Weiteren kann man entscheiden, ob man einen App Drawer nutzen möchte oder nicht und wie die virtuellen Tasten angeordnet sind. EMUI läuft insgesamt sehr flüssig und es gab keine nervigen Fehler oder Lags.
AI Camera erkennt über 500 Szenen
Insgesamt verbaut das Honor 8X „nur“ drei Kameras. Die zwei auf der Rückseite bieten 20 Megapixel mit einer lichtstarken Blende von ƒ/1.8 und 2 MP mit einer ƒ2.4 Blende für Portraits. Besonders stolz scheint Honor auf die AI-Fähigkeiten der Kamera zu sein, welche bis zu 500 verschiedene Szenen erkennen soll und dann die „Kameraeinstellungen intelligent an das Motiv anpasst“.
Ordentliche Hauptkamera
Die Fotos aus dem Honor 8X sind generell schön scharf, detailreich und die Farben recht naturgetreu. Diese Farbechtheit gilt jedoch nur solange man die AI-Fotografie deaktiviert lässt. Diese schraubt die Farbsättigung nämlich sehr stark nach oben und verstärkt auch nochmals den Kontrast, sodass die Fotos „poppiger“ aber eben auch unnatürlicher sind. Netterweise lässt Honor einem hier die Wahl, man kann den AI-Modus nämlich einfach deaktivieren.
Bei Fotos von Personen wirkt die Haut gerne mal etwas blasser, als sie in Wirklichkeit ist. Hier ist der AI-Modus dann wieder nützlich, da er diesem Effekt entgegenwirkt. Bei Portraits schlägt sich das Honor schon gut, um auf das Redmi-Level zu kommen, muss die Trennung zwischen Vorder- und Hintergrund allerdings noch genauer werden.
Mithalten kann Honor dafür aber beim Nachtmodus. Dieser verlängert die Belichtungszeit auf bis zu 7 Sekunden und holt damit richtig viel aus sonst unbrauchbaren Szenen. Man muss dafür natürlich eine möglich ruhige Hand haben oder sich aufstützen, aber dann sind die Fotos überraschend gut!
Blasse Selfies & enttäuschende Portraits
Die Frontkamera bietet einen 16 Megapixel Sensor mit einer ƒ/2.0 großen Blende. Die Kamera sitzt in der Notch und kann auch für Face Unlock genutzt werden. Das funktioniert schnell und zuverlässig. Honor sagt allerdings selbst, dass dies nicht sehr sicher ist, da nur ein Foto von eurem Gesicht gemacht wird.
Auch bei Selfies wirken die Farben etwas schwach und die Haut blasser, als sie eigentlich ist. Leider hilft diesmal auch der AI-Modus nicht, um dieses Problem zu beheben. Die Portrait Selfies kann man dann komplett vergessen, da ganze Ohren „abgeschnitten“ werden und der Hintergrund so unscharf ist, dass er kaum noch zu erkennen ist.
Größeres Display, kleinerer Akku?
Dass das 8X etwas leichter ist als das Redmi Note 7, liegt wohl vor allem an einer Hardware-Komponente: dem Akku. Der fällt mit 3.750 mAh zwar schon recht groß aus, kommt aber nicht an die 4.000 mAh des Redmi heran. Dazu kommt noch, dass man ein 0,2 Zoll größeres Display beleuchten muss. Trotzdem kommt das Honor 8X auf eine gute Laufzeit von ~10 Stunden bei halber Helligkeit (Redmi kommt auf ~12 Stunden). Damit kommt man auch schonmal über zwei Tage, wenn man aufs Zocken verzichtet.
Nicht so souverän verhält es sich dann beim Aufladen. Das Honor 8X unterstützt nämlich keine Form des Quick Charging. Mit dem beigelegten 10 Watt Adapter dauert der Ladevorgang daher ganze 2 Stunden und 17 Minuten. Außerdem verfügt das 8X nicht über einen USB Typ-C, sondern noch über den alten micro-USB-Eingang.
Konnektivität & Extras des Honor 8X
In Sachen Konnektivität lässt Honor keine Wünsche offen. Neben der Standard-Ausstattung ist die Unterstützung von NFC für Google Pay wohl der größte Pluspunkt. Aber auch sonst ist alles vorhanden. Beim WLAN wird der ac-Standard unterstützt, Bluetooth ist in der Version 4.2 vorhanden und für den LTE ist natürlich auch Band 20 mit an Bord. Empfangsprobleme gab es bei keiner dieser Verbindungsmöglichkeiten. Zur Navigation wird GPS, Beidou und GLONASS unterstützt.
Sound liefert das Honor über einen soliden Monolautsprecher auf der Unterseite. Alternativ kann man auch kabelgebunden Musik genießen, denn das 8X verfügt über einen klassischen Kopfhöreranschluss. Ein Paar In-Ears und ein Silikon-Case werden sogar direkt mitgeliefert. Ein weiterer Pluspunkt: Der SIM-Slot akzeptiert zwei SIM-Karten und eine microSD gleichzeitig, bietet also echte Dual-SIM-Funktionalität.
Fazit – Honor 8X oder Redmi Note 7?
Das Honor 8X wäre wohl der unangefochtene Mittelklasse-Champ, würde es da nicht das Redmi Note 7 geben, welches allerdings auch etwas später herauskam. Klare Vorteile hat das Honor durch die Unterstützung von NFC, dem echten Dual-SIM-Slot und der Wiedergabe von Netflix und Co. in FullHD. Des Weiteren besteht der Rahmen beim Honor aus Aluminium, während das Redmi auf Kunststoff setzt. Display (größer oder kleiner), Design und Software sind in meinen Augen Geschmackssache, wobei man sagen muss, dass das Redmi schon mit Android 9 läuft. In Sachen Kamera und Akku liegt das Note 7 allerdings klar vorne, das Honor ist in diesen Kategorien aber auch alles andere als eine Enttäuschung.
Insgesamt würde ich persönlich zum Redmi Note 7 greifen, da ich statt NFC und FullHD Netflix lieber die bessere Kamera und Akkulaufzeit habe. Zu welchem Smartphone würdet ihr greifen?
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