HOVERAir X1: Fliegende Kamera für die Hosentasche – Mini-Drohne ab 389€
Die Hover Air X1 ist schon 2023 erschienen (und in China sogar schon seit 2022 erhältlich), mehr durch Zufall hat sie aber nun doch noch ihren Weg zu uns gefunden. Tim hat die Mini-Kamera-Drohne für unseren TikTok-Kanal ausprobiert. Wo sie schon hier ist, widmen wir ihr auch hier nochmal einen Erfahrungsbericht.
- HOVERAir X1 Kameradrohne
Inhalt
Neues Produkt – altes Konzept
Wenn sich ein Produkt nicht durchsetzt, dann versucht man es nach einer Weile einfach nochmal und verkauft das gleiche Produkt wieder als Neuheit. Das war zugegeben mein erster Eindruck, als ich die Kampagne Mitte 2023 entdeckt habe. Mini-Drohnen, die man aus der Hand starten kann und die besonders für Selfie-Aufnahmen gedacht sind, kamen erstmals 2016, also vor mittlerweile 8(!) Jahren auf. Zugegeben, die Technologie steckte damals noch in den Kinderschuhen und sowohl die Kameras als auch die „smarten“ Funktionen waren nicht so ausgereift. Dennoch: Tracking-Funktionen, Gestensteuerung und hochauflösende Aufnahmen gab es schon damals. Auch das Design der Hover X1 mit dem „Case“ für die Rotoren und dem Faltmechanismus gab es exakt so schon damals bei anderen Modellen.
Das an sich ist nicht schlimm, und sofern man hier sinnvolle Verbesserungen vorgenommen und die Drohne dem aktuellen Stand der Technik angepasst hat, kann es sich hier dennoch um ein cooles Gadget handeln. Der Hersteller selbst hat immerhin schon vor Jahren Vorgängerversionen der Hover X1 produziert. Was aber bekommt man nun genau mit der neuen Drohne?
Eine fliegende Kamera
Die Hover X1 ist eine 125 g leichte und nur 12,7 cm große Drohne, die mit einer Kamera ausgestattet ist und automatisierte Flugmanöver ausführen kann, um coole Selfie-Aufnahmen aus der Luft zu machen. Die Kamera hat eine maximale Videoauflösung von 2704 x 1520p (2,7K) bei 30 fps; alternativ kann man auch in Full HD bei 60 fps filmen. Fotos mit bis zu 12 MP Auflösung sind möglich, der Fokus liegt hier aber eindeutig auf den Videos.
Gesteuert wird die Drohne zwar per Smartphone-App, die Aufnahmen geschehen aber größtenteils automatisch. Dafür gibt es eine Tracking-Funktion, mit der die Kamera ein Objekt oder eine Person im Blick behält. Auf Knopfdruck kann dann eines von verschiedenen automatischen Features aktiviert werden, etwa ein „Dronie“, bei dem sich die Drohne langsam vom Objekt entfernt, oder die Orbit-Funktion, bei der sie das Objekt umkreist. Das kennen wir schon von früheren Modellen oder von anderen Mini-Drohnen wie der Mini-Serie von DJI.
Die Vorteile liegen – genau wie die Drohne selbst – auf der Hand. Die Hover Air X1 ist sehr klein und leicht, passt in Hosentaschen und kann direkt aus der Hand gestartet werden. Die genauen Maße sind 127 x 86 x 31 mm im eingeklappten Zustand und 127 x 145 x 30 mm ausgeklappt. Genauso kann sie auch wieder in der Hand landen, wird zusammengeklappt und verschwindet direkt wieder in der Tasche. Das gelingt so leicht wie versprochen. Hinzu kommen ein paar Sicherheitsfunktionen, so landet die Drohne bei zu starkem Wind automatisch.
Sensoren hat sie nur auf der Unterseite, sodass man bei Tracking-Aufnahmen auf Hindernisse achten muss, denen die Air X1 nicht selbstständig ausweicht. Trifft sich dabei aber wirklich mal ein Hindernis, bricht sie das Tracking ab und landet ebenfalls an Ort und Stelle. Zumindest während unseres Tests kam es zu keinem einzigen Absturz.
Zubehör der HOVERAir X1
Es gibt die Hover Air X1 in mehreren Paketen, von denen das günstigste nur die Drohne selbst enthält. Wir haben die Combo-Version erhalten, die zusätzlich einen zweiten Akku und ein Ladegerät für die Akkus beinhaltet. Der Karton fällt dann etwas größer aus.
Beim Auspacken fällt leider ein sehr starker Geruch nach Plastik und Kleber auf, der sich erst nach einer Weile verflüchtigt. Die Verarbeitungsqualität aller Teile wirkt aber gut. Ich hatte zu Beginn etwas mit dem Akku zu kämpfen, der sich nicht ganz leicht aus der Drohne lösen lässt. Hat man den Kniff aber einmal raus, geht auch das leicht von der Hand.
Das Laden eines Akkus nimmt etwa zwei Stunden Zeit in Anspruch. Zum Ladegerät sei noch gesagt, dass hier zwar zwei Akkus eingesetzt werden können, aber nicht beide gleichzeitig geladen werden. Es wird erst ein Akku aufgeladen, ist der voll, folgt der zweite.
Die fliegende Kamera im Einsatz
Mithilfe von elektronischer Bildstabilisierung (EIS) sollen ruckelfreie Aufnahmen entstehen. Ein 3-Achsen-Gimbal zur Stabilisierung der Aufnahmen wie bei den meisten Drohnen gibt es allerdings nicht, das war bei der Größe der Drohne wohl nicht drin. Die Kamera ist lediglich zwischen -90° und 15° neigbar.
Das reicht aber, wenn man auf den größten Feind der Drohne achtet: Wind. Im Idealfall fliegt man bei absoluter Windstille, denn selbst geringe Windgeschwindigkeiten setzen der Drohne zu. Bei stärkerem Wind fliegt sie erst gar nicht. Ist es aber windstill, dann fliegt die Drohne nicht nur gut, sondern die Aufnahmen sind auch sehr stabil und frei von Rucklern. Gespeichert werden die Videos (und Bilder) direkt auf dem Speicher der Drohne; auf dem Handy sieht man nur eine Vorschau in sehr geringer Auflösung und Bildrate. Anschließend kann man die Dateien aber vom Speicher der Drohne auf das Handy ziehen.
Insgesamt funktioniert die Air X1 einfach gut, das muss man so sagen. Per Modustaste stellt man den gewünschten Modus ein (Orbit, Follow, etc), nimmt die Drohne dann in die Hand und drückt einmal kurz die Starttaste. Die Kamera hebt dann ab, macht genau, was sie soll, und landet wieder, sobald man die Hand unter den Sensor auf der Unterseite hält. Dazu braucht es nicht einmal das Smartphone. Über die App lassen sich zwar zusätzliche Einstellungen vornehmen, hat man das einmal gemacht, kann man aber auch ohne das extra Display fliegen.
Eine Akkuladung hält übrigens knapp 10 Minuten. Ein zweiter Akku ist hier also sehr zu empfehlen. Alternativ hat man eine Powerbank dabei, um die Batterien auch unterwegs immer wieder aufzuladen. Idealerweise hat man so auf einer Wanderung an jedem sehenswerten Punkt einen vollen Akku, macht ein paar Aufnahmen und kann weiterziehen – alles ohne größeren Aufwand.
Lohnt sie sich?
Das alles liest sich nicht schlecht und der größte Vorteil der Drohne ist ihre sehr einfache Handhabung. Selbst ohne jegliche Vorerfahrung wird jeder, der zumindest einen kurzen Blick in die Anleitung geworfen hat, mit der Hover Air X1 zurechtkommen. An echten Highlights fehlt es aber. Wirklich alles, was die Drohne kann, haben wir schon vor Jahren in anderen Modellen gesehen. In China erschien die Drohne außerdem bereits 2022; die Crowdfunding-Kampagne ein Jahr später sollte dann nur nochmal den internationalen Marktstart anschieben.
All das ändert nichts daran, dass man mit der Air X1 einfache und schicke Aufnahmen machen kann. Besonders auf größeren Feiern oder im Urlaub wird man hier auf seine Kosten kommen – immer dann, wenn man entweder mit mehreren Menschen zusammenkommt oder eben im Gegenteil allein unterwegs ist, aber einen fliegenden Kameramann gut gebrauchen kann.
Was am Ende der größte Kritikpunkt bleibt, ist der Preis. Schon während der Kampagne war die Drohne mit 260€ nicht billig. Nun kostet sie 389€ in der günstigsten Version. Da kommt man schon in den Bereich der DJI Mini 3, die ich in dem Fall eher empfehlen würde, wenn man wirklich schöne Aufnahmen haben möchte. Die Kamera ist bei DJI einfach nochmal deutlich besser. Die Hover Air X1 ist aber einfacher in der Bedienung und allein dadurch womöglich doch für viele interessant.
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