Huami Amazfit GTS 2: Smartwatch mit Offline-Musik für 75€ bei MediaMarkt
Die Amazfit GTS 3 Smartwatch ist inzwischen schon auf dem Markt, der Vorgänger bietet aber noch ein paar extra Funktionen wie Musikspeicher. Aktuell bekommt ihr sie zum Bestpreis von 75€ bei MediaMarkt.
Mit der Huami Amazfit GTS ist Huami letztes Jahr eine Punktlandung gelungen, die Smartwatch können wir noch heute empfehlen. Die neuen Smartwatches, die Huami Amazfit GTS 2 und die Amazfit GTR 2, wollen sich mal wieder mit Apple messen, aber zu einem Bruchteil des Preises. Eine Amazfit-Smartwatch, die endlich mal ein paar mehre smarte Features bietet und sich zumindest in manchen Disziplinen mit „richtigen“ Smartwatches wie der Apple Watch SE messen kann? Darauf haben wir gewartet! Doch reicht das, um mit der starken Konkurrenz von Huawei & Co. mithalten zu können?
Inhalt
Technische Daten der Huami Amazfit GTS 2
Huami Amazfit GTS 2 | |
Display | 1,65″ AMOLED, 348 x 442 p, 341 ppi, |
Farben | Schwarz, Gold, Silber |
Akku | 246 mAh, ~7 Tage Laufzeit |
Konnektivität | Bluetooth 5, GPS + GLONASS, WiFi |
Features | Offline-Musikwiedergabe, Bluetooth-Telefonie, 90 Sportmodi, Schlaftracking, Blutsauerstoffmessung, Amazon Alexa, Offline-Sprachassistent |
App-Kompatibilität | Android 5, iOS 10 |
Wasserresistenz | ATM 5 |
Abmessungen | Band | Gewicht | 42,8 x 35,6 x 9,7 mm | 20 mm | 24,7 g ohne Band |
Rund oder quadratisch
Mit der Amazfit GTS 2 und der Amazfit GTR 2 knüpft man nahtlos an die Vorgänger an. Die Designer der Amazfit GTS 2 bleiben bei dem quadratischen Design, die Apple-Nahe Optik war sicherlich einer der Gründe, warum die GTS so beliebt ist. Das Highlight der GTS war das Display, daran verändert man in der zweiten Generation nichts und setzt weiterhin auf das fabelhafte 1,65″ AMOLED Display. Dank 341 ppi Pixeldichte hat man hier einfach eines der schärfsten Display einer Smartwatch zur Zeit. Never change a winning team halt – gleich mehr dazu.
Auf der rechten Seite bleibt es bei einer Funktionstaste, das Gehäuse ist an dieser Stelle jetzt aber leicht gebogen und umschließt die Taste. Möchte man sich so etwa leicht von dem Apple Watch Design lösen? Der Bogen dort schützt nun die Funktionstaste und dient ansonsten nur dazu, die GTS 2 von der ersten optisch unterscheiden zu können. Ich hätte gut und gerne auch darauf verzichten können, es ist aber auch kein Störfaktor für mich und ich hab mich schon nach kurzer Benutzung daran gewöhnt.
Neben all der Hardware ist aber eine Smartwatch, noch eher als ein Smartphone, eben auch eine Art Modeaccessoire. Sie muss also auch als Uhr funktionieren und das tut sie für mich. Sie sieht einfach schick aus! Und das ist vielleicht auch einer der Gründe, warum ich die Amazfit GTS (2) einer Honor Magic Watch 2 oder anderen Uhren vorziehen würde, ich persönlich finde sie einfach schöner. Der schlichte Ansatz macht sie für mich besonders alltagstauglich und auch für mehrere Anlässe tragbar, das hätte ich zum Beispiel von der Honor Watch GS Pro nicht behaupten können.
Überraschend ist, dass man die Anzahl der Farbvarianten halbiert. Während die erste Generation in sechs verschiedenen Farben verfügbar war, ist die Amazfit GTS 2 in Schwarz, Grau und Gold verfügbar. Dabei ist das 20 mm Silikonarmband jeweils an die Farbe des Uhrengehäuses angepasst. Wie auch beim Vorgänger lassen sich diese wieder leicht austauschen, man kann so auch das Band von der ersten GTS nutzen. Diese Anpassbarkeit trägt ebenfalls zu der Alltagstauglichkeit bei, denn schon durch ein Edelstahlarmband könnte man sie für einen schickeren Anlass etwas aufwerten.
Verarbeitung & Tragekomfort
Das Gehäuse der GTS 2 besteht aus einer Aluminiumlegierung, während die Unterseite aus Kunststoff gefertigt wurde. Mit einem Gewicht von 24,7 g ohne Bänder ist sie genauso leicht wie der Vorgänger, die Abmessungen betragen 42,8 x 35,6 x 9,7 mm. Man kann aufgrund der ATM5 Klassifikation auch mit der Uhr duschen und schwimmen gehen. Letzteres konnte ich leider nicht testen, dafür übersteht die GTS 2 jeden Tag Duschen bisher ohne Probleme. Praktisch ist, dass man das Display in den Schnelleinstellungen sperren kann.
Mit 39g inklusive Bänder ist sie so leicht, dass man sie schnell am Arm vergisst, sie liegt sehr angenehm auf der Haut auf, is filigran und sieht einfach schick aus! Das dürfte auch für die GTR 2 gelten, die wir bis jetzt noch nicht testen konnten. Amazfit erlaubt sich hier zum Glück auch keine unnötigen Verarbeitungsfehler und verleiht der Uhr insgesamt ein sehr hochwertiges Finish. Das galt aber auch schon für den Vorgänger, einen wirklichen Schritt nach vorne sehen wir hier also nicht. Aber was soll man an „sehr gut“ auch noch großartig verbessern?
Das Display: Never change a winning team
Der quadratische AMOLED-Bildschirm bietet eine Displaydiagonale von 1,65 Zoll. Die Auflösung beträgt weiterhin 348 x 442 Pixel, was in einer Pixeldichte von 341 ppi resultiert. Und das ist scharf, richtig scharf! Tatsächlich ist das Display der GTS 2 schärfer als das der Apple Watch. Auf dem Papier natürlich ein Vorteil, gerade für den halb so hohen Preis, aber in der Praxis ist der Unterschied nicht sichtbar. Besonders in Kombination mit der hohen Helligkeit haben wir hier eines der Highlights der GTS 2. Man kann zwar auch auf die automatische Helligkeit vertrauen, ich komme im Alltag aber schon gut mit einem Viertel bzw. einem Drittel der maximalen Einstellung gut zurecht.
Aufgrund des AMOLED-Panels bekommt man auch die Möglichkeit eines Always-On Displays. Das heißt, dass ein reduziertes Watchface (z.B. nur die Uhrzeit) angezeigt wird, sobald die Smartwatch in den Standby-Modus wandert. Das kann entweder immer an sein, „smart“ oder nur zu bestimmten Zeiten aktiviert sein. Dabei habt ihr die Wahl ob die Anzeige dem eigentlichen Watchface folgen soll oder ob man ein wahlweise digitales oder analoges Ziffernblatt haben möchte. Auch wenn das Always-On Display eines meiner Lieblingsfeatures (wenn auch anders umgesetzt) in der Amazfit Bip S ist, ist es mir die Halbierung der Akkulaufzeit nicht wert. Dafür funktioniert die „Handgelenk-Drehen“-Funktion so gut, dass ich das AOD persönlich nicht brauche.
Anpassbare Watchfaces
Mit dem Vorgänger hat man die anpassbaren Watchfaces eingeführt, die ihren Platz auch auf der Amazfit GTS 2 finden. Von denen finde ich nur eins optisch ansprechend. Da scheitert es auch leider an der Anpassbarkeit, denn zum Testzeitpunkt lassen sich dort keine Anwendungen als Shortcut festlegen, sondern nur Fitnessdaten wie der Puls. Das war bei dem Vorgänger anders und muss per Update behoben werden. Immerhin gibt es von Haus aus nun ein zusätzliches anpassbares Watchface, also insgesamt drei von neun.
Bedienung der Amazfit GTS 2
Im Gegensatz zum Vorgänger hat sich die Bedienung der neuen GTS etwas verändert, man gewöhnt sich aber schnell dran. Die hauptsächliche Bedienung erfolgt über den Touchscreeen, der hervorragend funktioniert und eine angenehme Reaktionszeit bietet. Aber die Funktionstaste an der rechten Seite spielt nun eine wichtigere Rolle als zuvor. Darüber kommt man nun nämlich in das Menü, während man vorher vom Watchface aus nach oben wischen musste. Dieser erfüllt auch eine beliebige Funktion bei einem Doppelklick. Welche? Das kann man individuell einstellen, ich starte darüber zum Beispiel mein Workout.
Wischt man nun von dem Watchface aus nach oben, öffnen sich jetzt die Benachrichtigungen – endlich! Das war bei dem Vorgänger noch deutlich umständlicher, nun sind sie sofort zugänglich. Hier wurde unsere Kritik anscheinend erhört. Wischt man nach unten, öffnen sich die Schnelleinstellungen, wo wir nun doppelt so viele Optionen wie beim Vorgänger haben. Dort finden sich die Taschenlampe, Helligkeitsanpassung, der DND-Modus, Energiesparmodus, Displaysperre, Handy suchen, Lautstärke, Theatermodus und der „Uhr aktiviert lassen“-Modus.
Auf der horizontalen Achse liegen dann die Apps, die ihr dort haben wollt wie zum Beispiel Wetter oder Puls. Neu ist die Verknüpfungskarte, also eine Art Menü mit einer schnellen Übersicht, dessen Sinn mir noch nicht ganz erschließt. In der App kann man auch frei belegen, welche Apps angezeigt werden sollen. Auf eine Art soll es glaube ich die Übersicht des Google Assistants ersetzen, ist aber natürlich nicht so smart. Hier gehören wohl die Anwendungen hin, die man am zweitmeisten benutzt wie zum Beispiel der Wecker oder die Musiksteuerung.
Was für eine Smartwatch ist die GTS 2?
Falls ihr zum ersten Mal von Amazfit hört und euch nach einer günstigen Alternative zu einer Apple Watch umschaut, sollte man verstehen um was für eine Art von Smartwatch es sich hierbei handelt. Denn es gibt Unterschiede zwischen Smartwatches. Anders als bei einer Apple Watch oder einer Wear OS Smartwatch (z.B. Fossil) hat man bei der Amazfit GTS 2 kein offenes Betriebssystem, sondern ein proprietäres, also ein eigenes. Somit gibt es zum Beispiel keinen App Store, über den man nachträglich Apps herunterladen kann. Da in der Global Version auch kein NFC verbaut ist, lässt sich mit der Uhr auch nicht kontaktlos bezahlen.
Das hat natürlich auch den Vorteil, dass man nicht ganz so „starke Hardware“ verbauen muss und dementsprechend einen Vorteil in der Akkulaufzeit bekommt. Im Folgenden gehen wir auf den Funktionsumfang der GTS 2 ein.
Funktionsumfang der Amazfit GTS 2
Trotz dieser Einschränkung fällt der Funktionsumfang der Amazfit GTS 2 üppig aus. Das Betriebssystem der Amazfit GTS 2 wurde etwas überarbeitet, ist etwas moderner, hat ein paar neue Icons und ein leicht überarbeitetes Kontrollzentrum. Das galt auch schon für die Amazfit Bip U, bei dem tollen Display der GTS 2 wirkt das aber deutlich aufgeräumter. Auch wenn das System insgesamt relativ zügig, wenn auch nicht „unglaublich schnell“, reagiert, gibt es hier und da noch kleine Bugs in der Anzeige. Die Anzeige der Bildschirmsperre ist z.B. noch zu klein und auch das Kontrollzentrum könnte noch etwas hochskaliert werden. Die Übersetzung ist dabei insgesamt gut gelungen und eigentlich fast alle Menüpunkte sofort verständlich.
Noch sind leider nicht alle versprochenen Funktionen der GTS 2 verfügbar beziehungsweise nur eingeschränkt nutzbar. Wir gehen im Folgenden auf die wichtigsten Punkte des Funktionsumfangs ein.
Sportmodi mit GPS-Tracking
Zur Positionsbestimmung hat der Smartwatch-Hersteller sowohl GPS als auch GLONASS verbaut, die gerade bei Sportarten wie Joggen Sinn machen. Insgesamt gibt es 12 Sportmodi, darunter Schwimmen, Fahrrad fahren, Skifahren und Klettern. Amazfit implementiert auch wieder den eigenen PAI, also eine Personal Activity Intelligence, die Punkte für Aktivität verteilt. Ich habe während des Testens nur den Jogging-Modus richtig testen können, das ist nun mal der einzige Sport, den ich mache. Dementsprechend kann ich meine Erfahrungen auch nur diesbezüglich teilen.
Wie schon auf unserem Instagram-Account angeteasert, ist das GPS zum Start keine Vollkatastrophe wie bei dem Vorgänger oder der ersten GTR! Nimmt man die Apple Watch SE als Referenz, ist das Tracking sogar relativ gut, ab und an gibt es aber trotzdem noch leichte Ausfälle. Der GPS Fix dauert zum Start, zumindest bei mir, machmal relativ lang, bei manchen Einheiten war eher aber auch schnell genug da. Ich komme auf sehr ähnliche Ergebnisse wie bei der Apple Watch, in der Distanz sind es dann mal 60 Meter Unterschied und ein bisschen längere Zeit, da ich erst die eine Uhr starten/beenden muss, dann die andere. Ohne diesen direkten Vergleich sollte man im Alltag aber auf jeden Fall zufrieden sein.
Es gibt aber eben auch diese Ausfälle, wo das GPS-Tracking irgendwie nicht funktioniert, wie bei meinen letzten beiden Einheiten und dann sind die Ergebnisse deutlich schlechter. Da fehlt über 1 Kilometer im Tracking, was sich natürlich auf die Pace auswirkt. Diesen Ausfall hatte ich zwei mal und es liegt an dem GPS Fix. Auf diesen sollte man zu Beginn warten, auch wenn das leider dauert und ich da in der Regel zu ungeduldig bin. Ich verstehe nicht so ganz, warum ich diese Ausfälle ich der Apple Watch zum Beispiel nicht habe. Wenn der Fix da ist, ist das Tracking also zuverlässig. Ich werde diesen Teil aber noch auf lange Sicht aktuell halten, falls sich diesbezüglich Änderungen ergeben.
Positiv zu erwähnen ist, dass der der Musikplayer bei einer aktiven Trainingsheit mit einem Wisch nach links sofort zugänglich ist. Außerdem hat man zum Beispiel beim Joggen die Möglichkeit, ein Trainingsziel- oder eine Erinnerung einzurichten (z.B. bei zu hohem Puls) und kann auch eine Auto-Pause einrichten, wenn die Uhr erkennt, dass man Stehen bleibt. Das funktioniert ebenfalls zuverlässig.
Musikspeicher
Ein kleines Highlight ist aber der interne Musikspeicher und die Möglichkeit, Musik offline abzuspielen. Dafür integriert man circa 3 GB internen Speicher, laut Amazfit ist damit Platz für 300 bis 600 Songs. Während in China aber der NetEase Cloud Music-Streamingdienst zum Einsatz kommt, der nur für den chinesischen Markt interessant ist, bietet die Global Version einfach eine Plug-and-Play Lösung wie bei der älteren Amazfit Stratos 2. Dazu gibt es insgesamt 3 GB Musikspeicher. Die GTS 2 unterstützt dabei sogar iOS und Android!
Die Offline-Musikwiedergabe funktioniert dabei ganz gut. Es ist ein Feature, dem ich entgegengefiebert habe. Ja, Spotify-Integration wäre noch viel nicer, aber sich zumindest Podcasts und die guten alten .mp3-Dateien auf die Uhr laden zu können, ist auch schon nett. Übrigens, unseren China-Chat Podcast gibt es auch als .mp3-Download. Die Musikübertragung erfolgt über die Zepp-App und benötigt circa 30 Sekunden pro Song. Alternativ kann man die GTS 2 aber auch zur Musiksteuerung nutzen.
Die Musik-App erlaubt auch das rudimentäre Erstellen von Playlists, im Idealfall sollte man aber schon vorher überlegen, welche Songs man wirklich auf der Uhr haben möchte. Drückt man auf das Herz, wird der Song zu der Playlist „Meine Sammlung“ hinzugefügt, drückt man auf das Schuh-Symbol, wird der Song automatisch zur Jogging-Playlist hinzugefügt. Das funktioniert soweit gut, es wäre aber schön, wenn man eigene Playlists anlegen könnte.
Bluetooth-Telefonie
Ein neues Feature der Amazfit GTS 2 ist die Möglichkeit, mit der Uhr zu telefonieren. Genau genommen telefoniert man weiterhin über sein Handy, da die GTS 2 ohne eSIM auskommen muss. Man bekommt also einen Anruf über sein Handy, kann diesen entgegennehmen oder ablehnen und das Gespräch dann über das integrierte Mikrofon an der Uhr führen. Wahlweise geht das über den Lautsprecher oder aber über Bluetooth-Kopfhörern wie den Soundcore Life P2. Das würden wir sogar fast empfehlen, da der Lautsprecher nicht sonderlich gut sondern blechernd klingt. Das gilt allerdings auch für das Mikrofon, unser Gegenüber konnte uns nicht immer so gut verstehen. Schade, das klingt bei einer Honor Magic Watch 2 besser.
Benachrichtigungen
Die Benachrichtigungsfunktion ist wohl eine der wichtigsten Funktionen einer Smartwatch, damit man nicht immer das Smartphone aus der Hosentasche holen muss, um up to date zu sein. Wie immer gilt, dass auch die GTS 2 nur die Push-Benachrichtigungen, die auf eurem Handy ankommen, spiegeln kann. Man kann aber in der Zepp-App einstellen, von welcher App man Benachrichtigungen sehen möchte, zum Beispiel nur von WhatsApp. Man kann diese Nachrichten nur lesen und nicht darauf antworten. Das geht aktuell nur mit Smartwatches wie der Ticwatch Pro 3, der Samsung Galaxy Active 2 oder der Apple Watch SE.
Leider werden die Nachrichten auch ein gutes Stück abgeschnitten, selbst wenn man sie anwählt. Hier würde ich mir wünschen, durch Scrollen die ganze Nachricht lesen zu können. Ansonsten ist mir aufgefallen, dass nicht alle Emojis in Benachrichtigungen angezeigt werden, aber immerhin einige. Da hoffe ich noch auf ein Update mit Support für alle Emojis.
Verbesserte Herzfrequenzmessung & Blutsauerstoffsättigungsmessung
Auf der Unterseite der Uhren befindet sich nicht nur der neue BioTracker 2 PPG Pulsmesser, der nicht nur permanent die Herzfrequenz, sondern auch Blutsauerstoffsättigung misst. Dafür bündelt Huami verschiedene LEDs und verbindet das mit der hauseigenen OxygenBeats Engine, um laut Huami noch genauere Daten zum SpO2-Wert und auch zum Schlaftracking liefern zu können. Dazu kommen aber noch weitere Sensoren wie ein geomagnetischer Sensor, ein Gyroskop und ein Umgebungslichtsensor.
Im Vergleich zu der Apple Watch SE liefert die GTS 2 in der Regel ähnliche Ergebnisse bei der Herzfrequenzmessung. Tendenziell sind die Werte etwas höher, anstatt 62 bpm sind es bei der GTS 2 dann mal 66 bpm. Im Gegensatz zur SE gefällt mir aber, dass Amazfit etwas mehr Kontext für die Zahlen liefert. Man bekommt eine graphische Darstellung und die Einteilung in den Pulsbereich, der bei mir in der Regel in den Bereich „Entspannt“ fällt.
Das Feature der Stunde lautet Blutsauerstoffsättigungsmessung (SpO2-Messung) und ist auch bei der GTS 2 integriert. Neu ist das nicht, durch die Apple Watch Series 6 hat es etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen, ist aber schon in günstigeren Geräten wie einem Honor Band 5 integriert. Die Messung nimmt fast 30 Sekunden in Anspruch, dabei darf man sich nicht bewegen und bekommt dann im Idealfall einen Wert zwischen 95 und 100%. Immerhin gibt Amazfit eine Info, wie der Wert einzuordnen ist. Ich hab es aber bis auf den Test nie genutzt und empfehle, wenn wirklich Bedarf besteht, eher solch ein spezifisches Messgerät zu nutzen.
Schlaftracking
Wer weiß, was ich selbst seit Generationen am Schlaftracking der Top-Amazfit-Smartwatches kritisiere? Genau, die Schlaftracking-App ist nicht auf der Uhr, die Daten sind nur über die App einsehbar. Die günstige Amazfit Bip U hat das endlich anders gemacht. Die Amazfit GTS 2 dagegen nicht, hier muss man immer noch in die App schauen. Die Betonung liegt hoffentlich auf „noch“, denn hier erwarte ich ein Update. Das zeigt allerdings auch nur, dass die Uhr nicht zu 100% fertig auf den Markt kommt.
Ansonsten bin ich persönlich mit dem Schlaftracking der Amazfit GTS 2 wirklich sehr zufrieden und es unterscheidet sich auch kaum von den Ergebnissen der Apple Watch SE, gerade die Aufwachzeiten sind fast immer identisch. Bei dem Einschlafen zeigt die GTS 2 in der Regel etwas spätere Zeiten an (durchschnittlich 10 Minuten), insgesamt komme ich mit beiden Uhren aber auf eine ähnliche durchschnittliche Schlafdauer. Die Zepp-App gibt diesbezüglich wirklich sehr viele und ausführliche Informationen und bewertet den Schlaf auch mit einem Punktesystem. Dazu gibt es die Einteilung in verschiedene Schlafphasen mit Tendenzen (mehr oder weniger als sonst). Außerdem kann die Uhr nun auch Nickerchen erkennen und führt diese extra unter dem Reiter „Nickerchen“ auf. Das konnte ich bisher nicht testen. Leider.
Alexa-Integration
Eines der versprochenen Features und eines der Highlight-Funktionen ist die Alexa-Integration. In China ist es der XiaoAI Sprachassistent von Xiaomi, für die Global Version hat Huami anscheinend einen Deal mit Alexa eingetütet. Auch im günstigen Amazfit Band 5 gibt es so eine Alexa-Integration, in der GTS allerdings noch nicht! Das Feature wurde von Anfang an als OTA-Update versprochen, bis dato ist dieses aber nicht erhältlich, weswegen wir diesbezüglich noch nichts sagen können. In der Theorie kann die Uhr also Sprachbefehle entgegen nehmen, womit man zum Beispiel sein Smart Home steuern oder die Wettervorhersage abfragen kann.
Offline-Sprachassistent
Falls ihr kein Alexa benutzt: Die GTS 2 verfügt zudem über einen Offline Sprachassistent, mit dem ihr zum Beispiel einen Sportmodus starten könnt. Insgesamt gibt es da über 65 Sprachbefehle. Allerdings funktioniert der Offline-Sprachassistent bisher nur auf Englisch. Dafür müsst ihr in den Smartwatch-Einstellungen in der Zepp-App die Sprache der Uhr auf Englisch ändern. Dann kann man auf der Uhr selbst unter Einstellungen auf Benutzereinstellungen und sieht dort nun den Punkt „Offline Voice Control“.
Man hat die Option, wann die Sprachsteuerung aktiv sein soll, z.B. in den ersten 5 Sekunden nach dem man das Handgelenk dreht, um die Uhr aus dem Standby zu holen. Zudem gibt es dort eine Auflistung aller Sprachbefehle, die aber eben auf Englisch eingesprochen werden müssen. Das funktioniert in der Praxis wirklich sehr gut, bis jetzt wurde jedes Kommando sofort verstanden und umgesetzt. Im Alltag finde ich das besonders praktisch für das Starten einer Aktivität, zum Aktiveren des DND-Modus, zum Display sperren vor dem Duschen oder auch um die Helligkeit zu erhöhen. Wir hoffen, dass diese auch so schnell wie möglich auf Deutsch verfügbar sind!
Uhren-Funktionen
Darüber hinaus gibt es typische Uhrenfunktionen, die wir schon von diversen Amazfit Smartwatches kennen. Man kann die Uhr als Wecker benutzen, was für mich persönlich gut funktioniert. Man kann den Wecker auf der Uhr aktivieren, die Zeit und Regelmäßigkeit einstellen. Die Vibration reicht für mich persönlich um mich zu wecken, ist jetzt aber sicherlich nicht die stärkste. Die Vibrationsstärke kann man leider nicht einstellen. Etwas verwirrend ist zudem, dass die Stoppuhr hier „Timer“ genannt wird, den „Timer“ findet man stattdessen unter Countdown. Hier gibt es schnelle Voreinstellungen, man kann aber natürlich auch individuell einen Wert eintragen.
Erfreulich ist aber, dass die GTS 2 nun ein gewisses Multitasking beherrscht. Startet man zum Beispiel den Timer, kann man aus der Timer-App raus und etwas anders machen, der Timer läuft dann im Hintergrund weiter.
Weniger Akkulaufzeit trotzdem ausreichend?
Die neuen Funktionen gehen leider etwas auf Kosten der Akkulaufzeit. Die gibt Huami aber immer noch mit 7 Tagen an, was natürlich von der individuellen Benutzung abhängt. Die 7 Tage Akkulaufzeit sollen wohl bei normaler Nutzung möglich sein, wenn man Pulsmessung und Schlaftracking aktiviert hat, GPS, Musikwiedergabe und Bluetooth-Telefonate für jeweils 30 Minuten benutzt und ca. 150 Benachrichtigungen pro Tag bekommt. Nutzt man die Uhr wenig, sollen bis zu 20 Tage Laufzeit möglich sein, bei kontinuierlicher GPS-Nutzung nur knapp 25 Stunden. Dafür integriert man einen 246 mAh großen Akku.
Ich habe die Uhr zum Zeitpunkt des Erscheinen dieses Testberichts seit circa 14 Tagen am Arm. In der Zeit gibt es zwei Akkuphasen, aufgrund derer ich die angegebene Laufzeit fast bestätigen kann. In den ersten Tagen betrug die Akkulaufzeit ca. 4 Tage, da ich viel an der Uhr selbst herumprobiert habe, Einstellungen verändert habe und so weiter. Danach habe ich sie eher einfach als Uhr getragen und weniger aktiv benutzt. Manche Anwendungen wie GPS-Tracking ziehen gar nicht so viel Akku, andere dagegen schon. Im „Uhr aktiviert lassen“-Modus, der ehrlich gesagt nur für Tester Sinn ergibt, läuft der Akku erbarmungslos leer. Der Standby-Verbrauch ist also echt im Rahmen, wirklich aktive Nutzung hinterlässt allerdings Spuren.
Somit ist die Laufzeit schlechter als beim Vorgänger, im Austausch dafür bekommt man neue und „bessere“ Funktionen. Wem die Laufzeit am wichtigsten ist, kann sich die Huami Amazfit GTS 2e anschauen, die ebenfalls in China vorgestellt wurde.
Die Zepp App
Dafür ist eine aktive Verbindung mit dem Smartphone notwendig, auf der die Zepp-App installiert sein muss. Dafür integriert man Bluetooth 5.0, allerdings ist die Uhr auch mit 2,4 GHz WiFi ausgestattet. Warum die Zepp-App mittlerweile so und nicht mehr „Amazfit“ heißt, ist uns weiterhin ein Rätsel. Zum Glück hat Amazfit aber nicht nur am Namen, sondern auch an der App geschraubt, die uns weiterhin sehr gut gefällt, auch wenn sie langsam etwas unübersichtlich wird.
Zum Verbinden der Uhr mit dem Smartphone, müsst ihr nur den Schritten auf der Uhr und auf eurem Smartphone folgen. Dafür einfach den QR-Code auf der Uhr scannen und den Anweisungen folgen. Ihr benötigt zudem einen Zepp-Account inklusive E-Mail-Adresse.
Die App an sich teilt sich in drei Reiter auf: Startseite, „Viel Spaß“ und Profil. Auf der Startseite bekommt man eine Übersicht über seine aktuellen Daten wie Schrittzahl, Kalorienverbrauch, Schlaftracking, PAI und weitere ausgewählte Daten. Möchte man zum Beispiel seine letzten Aktivitätsdaten checken muss man unten bei der Auswahl nach ganz links auf „Aktivitäten“ gehen, dann kann man alle oder die letzten 30 Tage checken. Ebenfalls gibt es dort noch „Meine Werkzeuge“, die über einen Swipe Up über der Menüleiste zu finden sind, über welche man Schnelleinstellungen wie den Wecker findet. Der „Viel Spaß“-Reiter gibt eigentlich nur Auskunft über alle Funktionen, die bei diesem Amazfit Gerät zur Verfügung stehen.
Unter Profil kann man einerseits Profileinstellungen vornehmen, aber auch Einstellungen für die Uhr vornehmen und das ist wahrscheinlich der interessanteste Punkt. Dort findet ihr andere Watchfaces, könnt die Benachrichtigungen und Vibration einstellen, wann und wie euer Puls gemessen wird, aber zum Beispiel auch Systemaktualisierungen herunterladen.
Einschätzung
Die Amazfit GTS 2 ist auch aufgrund der neuen Features etwas teurer geworden als der Vorgänger. Der UVP liegt offiziell bei 179,90€, während der Vorgänger für rund 130€ auf den Markt gekommen ist. Die GTS 2 ähnelt dem Vorgänger in vielen Belangen, bekommt aber lang erwartete Features wie die Offline-Musikwiedergabe und die Bluetooth-Telefonate. Schön, dass man im Gegensatz zur China Version auf kaum etwas verzichten muss!
Ich als absoluter Fan der ersten Amazfit GTS und geh mit etwas gemischten Gefühlen aus dem Test der GTS 2 heraus. Warum? Die Sachen, die mir am besten gefallen, kenne ich zum großen Teil schon vom Vorgänger. Das schick-schlanke Design und das helle Display mit der hohen Schärfe sind für mich weiterhin das Highlight. Allein deswegen würde ich sie anderen gleich guten Uhren bevorzugen. Dazu kommt ein großer Funktionsumfang, ein modernes und gut strukturiertes Betriebssystem, eine intuitive Bedienung und die anpassbaren Watchfaces. Die Akkulaufzeit ist manchen Benutzern eventuell ein Dorn im Auge, ich kann mit 7 Tagen Laufzeit für die Funktionen aber gut leben. Trotzdem ist es theoretisch ein Rückschritt im Gegensatz zum Vorgänger.
Auf der anderen Seite habe ich gerade Features wie dem Musikspeicher oder der Bluetooth-Telefonie entgegen gefiebert. Nach dem Test der Apple Watch SE bin ich da mittlerweile etwas verwöhnter. Spotify-Steuerung & Streaming sind dann doch geiler als .mp3-Dateien, denn wer hat noch .mp3-Dateien? Dazu kommt die leider schlechte Bluetooth-Telefonie, die eigentlich nur für den „Notfall“ ausreicht. Außerdem: So richtig fertig ist die GTS 2 noch nicht. Alexa fehlt als eines der Highlight-Features, die Offline-Sprachsteuerung ist nur auf Englisch, die anpassbaren Watchfaces müssen überarbeitet werden und auch das GPS könnte noch ein Update vertragen.
Wie zunächst vermutet macht die Amazfit GTS 2 auf dem Papier nicht besser als eine Honor Magic Watch 2 oder eine Huawei Watch GT 2. Die sind beide günstiger und haben teils das bessere Tracking, insgesamt also einfach das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis. Da es sich aber um eine Uhr handelt wäre es mir ganz persönlich sogar den Aufpreis wert, da mir das Design subjektiv besser gefällt. Vorausgesetzt Amazfit macht die GTS 2 per Update noch „fertig“. Dann ist die GTS 2 nämlich wie eine Ritter-Sport: Quadratisch. Praktisch. Gut.
Wie immer gilt: Dieser Test ist noch nicht fertig. Ich werde weiterhin Langzeiterfahrungen ergänzen, besonders wenn es Updates gibt. Daher seid auch ihr gefragt: Spamt mich mit Fragen zu! Was soll noch getestet werden? Was wollt ihr wissen? Ich versuche euer Feedback so gut es geht mit in den Testartikel einfließen zu lassen.
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