Huami Amazfit GTS Smartwatch für 49,90€ bei Amazon!
Quadratisch, praktisch, gut. Wer eine schöne Smartwatch möglichst günstig bekommen möchte, der kann sich die erste Amazfit GTS in Orange zum Preis von 49,90€ bei Amazon sichern.
Die erste GTS kam schon 2019 auf den Markt, ist aber auch 2022 eine gute Wahl, wenn man eine schicke Uhr mit einem restriktiven Betriebssystem sucht. Es sind keine App-Downloads, Bluetooth-Telefonie oder Offline-Musikwiedergabe möglich, dafür gibt solides GPS, eine gute Laufzeit und vor allem ein scharfes Display! Mittlerweile ist allerdings auch schon die Amazfit GTS 4 im Handel!
Apple oder Huami? Nach der Huami Amazfit GTR kommt nun schon die nächste Smartwatch des Herstellers. Die Huami Amazfit GTS Smartwatch sieht dabei verdächtig nach der Apple-Watch aus und hat vielleicht auch deswegen einen ordentliche Hype entfacht. Kann die Amazfit GTS dem Erwartungsdruck standhalten?
- Huami Amazfit GTS
Inhalt
Technische Daten der Huami Amazfit GTS
Huami Amazfit GTS | |
Display | 1,65″ AMOLED, 348 x 442 p, 341 ppi, GorillaGlas 3 |
Farben | Schwarz, Gold, Rosé, Blau, Grau, Rot |
Akku | 220 mAh, ~10 Tage Laufzeit |
Konnektivität | Bluetooth 5, GPS + GLONASS |
App-Kompatibilität | Android 5, iOS 10 |
Wasserresistenz | ATM 5 |
Abmessungen | Band | Gewicht | 43,25 x 36,25 x 1,1 mm | 20 mm | 34,8 g mit Band |
Dreiste Apple Watch 4-Kopie?
Warum man ursprünglich von einer neuen Apple Watch ausgegangen ist, ist schon auf den ersten Blick ersichtlich. Die neue Huami Amazfit Smartwatch sieht nämlich fast 1:1 aus wie die aktuelle Apple Watch Series 5. Es handelt sich um eine Uhr mit abgerundetem, „quadratischen“ Bildschirm. Diesen Look hat man bei Apple mit der aktuellen Generation noch etwas ausgereift, da das Display größer ist und die Ecken nicht ganz so stark abgerundet sind. Auch die Größe ist mit einer Diagonale von 1,65″ ähnlich groß. Allerdings sitzt die Funktionstaste der GTS nicht oben rechts an der Seite, sondern zentral an der Seite.
Die Größe ist ziemlich identisch mit der der Amazfit Bip, obwohl das Display der GTS gut 0,4 Zoll größer ist. Bei der GTS fallen die Bildschirmränder im Vergleich dünner aus, sind aber nicht so marginal wie bei den aktuellen Apple Watches.
Das Uhrengehäuse besteht aus Aluminium, das 20 mm Armband natürlich aus Silikon, was gerade für Sportler von Vorteil ist. Ohne das Band kommt man auf ein Gewicht von 24,8 g, womit die Uhr noch relativ leicht ist. Mit Abmessungen von 43,25 x 36,25 x 10,1 mm ist sie von der Größer her vergleichbar mit der Apple Watch 5 44 mm, auch wenn die Watch 5 ein minimal größeres Display hat. Die Unterseite der Uhr beherbergt wie immer den Pulsmesser, welcher leicht aus dem Kunstoffboden heraus steht. Dort befindet sich ein CE-Kennzeichen sowie technische Hinweise.
Auch optisch macht die Amazift GTS richtig etwas her. Die Uhr ist in sechs verschiedenen Farben erhältlich, die Farben beziehen sich dabei aber fast ausschließlich auf die Bänder. Die Silikonarmbänder sind nämlich in Schwarz, Grau, Blau, Rot, Rosé und Beige/Gold erhältlich. Bei den beiden zuletzt genannten ist auch das Aluminiumgehäuse entsprechend gefärbt, die anderen Colorways kommen mit einem ähnlichen Body auf den Markt. Bei unserer blauen GTS ist auch der Body blau-grau, aber nicht ganz so knallig wie das Band.
Verarbeitung & Tragekomfort
Wir bezeichnen die Amazfit GTS wegen ihrer äußeren Erscheinung zwar auch als „Apple Watch“-Klon, mit einem „Apple Watch“-Klon wie der LEMFO LEM10 hat die GTS fast nichts gemein. Für meinen Geschmack ist die GTS wohl eine der schönsten Smartwatches auf dem Markt, auch da sie mit einer Dicke von 1,1 cm an der dicksten Stelle deutlich filigraner ist als die Amazfit GTR zum Beispiel. Die Verarbeitung seitens Huami ist vorbildlich, die Uhr wirkt sehr hochwertig, nicht zuletzt dank dem Aluminium-Gehäuse. Der Druckpunkt der Funktionstaste bietet eine gutes Feedback, das Band lässt sich leicht tauschen und die Ecken sind angenehm abgerundet.
Dementsprechend gefällt mir der Tragekomfort auch richtig gut. Dank der 38,4 g Gesamtgewicht, inklusive dem mitgelieferten Silikonband, vergisst man schnell, dass man überhaupt eine Uhr trägt. Das hatte ich in der Form zuletzt bei der Amazfit Bip. Die geringe Größe schmeichelt auch eher dünneren Handgelenken, wirkt aber auch bei breiteren Unterarmen nicht verloren. Meiner Meinung nach hat Amazfit hier den sweet spot gefunden.
Wasserresistenz nach ATM 5 Klassifikation
Erfreulich ist, dass die Huami Amazfit GTS nach der ATM 5 Klassifikation gegen Wasser geschützt ist. Somit ist duschen und schwimmen also kein Problem, ich bin in dem Testzeitraum von über 2 Monaten auch jeden Tag mit der Uhr duschen gegangen. Schwimmen konnte ich mit der Uhr noch nicht gehen. Für einen Tauchgang ist die Uhr allerdings nicht gedacht, dabei riskiert man einen Geräteschaden.
Es empfiehlt sich aber vor dem Duschen gehen in den Schnelleinstellungen das Display zu sperren, damit der Wasserdruck den Touchscreen nicht aktiviert.
Das schärfste Display einer Smartwatch
Bei der Huami Amazfit GTS setzt der Hersteller auf ein 1,65″ großes AMOLED Display mit einer Auflösung von 348 x 442 Pixeln. Damit ist der Bildschirm nicht nur größer als der der Huami Amazfit GTR 47 mm, sondern sogar auch schärfer als das der Apple Watch. Das Display hat nämlich eine höhere Pixeldichte als das „Original“. Zwar sind die 341 ppi Pixeldichte der GTS nicht viel größer als die 326 ppi der Apple Watch 4/5, aber es reicht, um damit zu werben. Das Panel schützt Huami sogar mit Gorilla Glas 3 der Firma Corning, das 2,5 D Glas ist an den Seiten leicht abgerundet. Tatsächlich sieht das Display auch noch aus wie am ersten Tag, bisher ist kein Kratzer zu finden.
Gerade für jemanden wie mich, der von der Amazfit Bip kommt, ist der Unterscheid enorm. Die Bildschirmdarstellung ist tatsächlich gestochen scharf, selbst bei sehr genauer Betrachtung ist es fast unmöglich einzelne Pixel zu erkennen. Das AMOLED Panel stellt gerade auch die Farben sehr schön da, im Menü und den Watchfaces sorgen die kräftigen Farben für eine verbesserte Orientierung im Betriebssystem. Dank der hohen Pixelanzahl schafft es Amazfit hier auch viele Informationen auf dem Watchface unterzubringen. Tatsächlich kann die GTS den Vergleich mit der Apple Watch für sich entscheiden, das Display ist insgesamt etwas heller und auch minimal schärfer, auch wenn man dafür schon genau hinschauen muss.
Das AMOLED Panel sorgt für ein „perfektes Schwarz“, wodurch der Unterschied zwischen dem Display und dem Bildschirmrand fast fließend verläuft und man den Rand schnell innerlich ausblendet. Klugerweise setzt Amazfit die Oberfläche auch so um, dass man nie einen krassen Kontrast zwischen dem Rand und dem Display hat (außer bei der Taschenlampe), da man mit den beiden vorinstallierten Watchfaces und jeglichem Menüpunkt immer nur einen schwarzen Hintergrund hat.
Helligkeit & Funktionalität
Trotzdem kann das Display richtig hell sein. Die maximale Helligkeit ist dabei aber eigentlich in keiner Lebenslage notwendig. Selbst bei starker Sonneneinstrahlung lässt sich alles auf mittlerer Helligkeit gut erkennen, wer nicht auf den Akku achten muss, kann sogar bis 75% hochregeln. Im Büroalltag und grauen Herbsttagen komm ich sogar schon mit circa einem Fünftel der maximalen Einstellung bestens zurecht. Hier kommt das gute Kontrastverhältnis des AMOLED Panels zum Tragen, wie Umzugshelfer. Deswegen kann man sich auch die automatische Helligkeit sparen, die das Display meiner Einschätzung nach in jeder Situation zu hoch einstellt. Das geht auf Dauer natürlich auf die Akklaufzeit.
Amazfit baut seit jeher gute Touchscreens in seine Displays, auch bei der GTS gibt es da keine Ausnahme. Die Uhr reagiert zügig und präzise, das Risiko eines Eingabefehlers geht gegen Null.
Wie eine Armbanduhr: Der Always On Modus
Da es sich um ein AMOLED-Panel handelt, ist die Uhr auch mit einem Always-On Display ausgestattet, welches diesmal seit Release dabei ist und nicht wie bei der GTR erst nachgereicht wurde. Bei einem Always On Display zeigt die Uhr selbst im Standby noch die Uhrzeit an, reduziert das Watchface aber soweit es geht. Da bei einem AMOLED-Panel jeder Pixel einzeln beleuchtet werden kann, werden in diesem Modus nur die Pixel angezeigt, die man auch braucht und nicht der ganze Bildschirm. Daher ist ein AMOLED Panel in der Regel auch energiesparsamer und man hat ein höheres Kontrastverhältnis.
Dass ich bei der Amazfit Verge Lite kritisiert habe, dass dort ein AOD-Modus fehlt und ich diesen auf jeden Fall bräuchte, muss ich revidieren. Das hat zwei Gründe:
- Amazfit stellt kaum Einstellungsmöglichkeiten für das Always On-Display zur verfügung. Man kann ihn nur ein- oder ausschalten und sich für eines der beiden „Watchfaces“ entscheiden. Es wäre wünschenswert, wenn man diesen zeitlich einstellen kann. Er geht anscheinend nur aus, wenn man tatsächlich schläft.
- Das Always-On Display reduziert die Akkulaufzeit der Huami Amazfit GTS drastisch. Ich hab mit meinen Einstellungen fast 20% Akku am Tag verbraucht, beim Schlafen waren es allein schon ca. 7% Akkuverbrauch. Wenn dann noch GPS-Nutzung oder viele Benachrichtigungen dazu kommen, reduziert das die Laufzeit weiter drastisch.
Positiv vermerken muss man dabei, dass Amazfit die Option während des Testzeitraums geupdatet hat und zumindest die Option für die zwei verschiedenen Watchfaces hinzugefügt hat. Da allerdings die raise-to-wake-Funktion (Handgelenk drehen) so empfindlich ist, fahr ich aktuell am besten damit, diese aktiviert zu haben und das Display nach 7 Sekunden automatisch auszuschalten.
Bedienung der Amazfit GTS
Die Huami Amazfit GTS ist selbstredend mit einem Touchscreen ausgestattet, der wirklich zuverlässig und präzise reagiert. Über diesen steuert man die Uhr hauptsächlich, auch wenn die Funktionstaste an der rechten Seite auch ab und zu zum Einsatz kommt.
Wie immer geht man vom Watchface aus und kehrt automatisch dahin zurück, wenn man die Uhr aus dem Standby holt. Wischt man nach unten, öffnet sich das Listenmenü der GTS durch welches man hoch- und runterscrollen kann. Swiped man von oben herab, öffnen sich die Schnelleinstellungen. Da findet ihr zum einen den Akkustand, könnt aber auch das Display sperren, die Taschenlampe aktivieren, die Helligkeit einstellen (auch Auto-Helligkeit) und einen von drei DND-Modi (Do not Disturb -> „Nicht stören“) auswählen.
Ein Wisch nach links bringt einen zum Schrittzähler, mit einem weiteren Klick darauf bekommt man auch eine Historie über die gelaufenen Schritte und zusätzliche Infos. Der „Zurück“-Swipe ist bekanntermaßen ein schneller Wisch nach rechts. Ist man wieder beim Watchface, kann man rechts wischen um zu dem Pulsmesser zu gelangen. Sofern ihr die automatische Pulsmessung deaktiviert habt, fängt der Pulsmesser sofort an den Puls zu messen.
Wenn man schnell zu dem Watchface zurück möchte, reicht ein kurzer Tipp auf die Funktionstaste an der rechten Seite. Betätigt man diese noch einmal, wandert die Amazfit GTS in den Standby-Modus. In den Einstellungen kann man aber auch bestimmen, was passieren soll, wenn man die Taste ca. 2 Sekunden gedrückt hält. Man hat da die Wahl zwischen den Sportmodi, Status, Puls, Wetter, Mitteilungen, Erinnerung, Wecker, Kompass, Countdown, Timer, Musik, Handy suchen oder Abschalten.
Wie auch schon bei der Amazfit Verge Lite würde ich mir hier aber wünschen, dass man die beiden Apps „Status“ und „Puls“ auf der horizontalen Watchfaceebene ändern kann. Zufälligerweise sind diese auch standardmäßig die beiden Apps, die in der Liste oben stehen. Die Reihenfolge kann man in der Amazfit App zwar ändern, das ändert aber nichts an der Status und Puls-App – schade! So hätte man noch eine weitere Option zum Individualisieren.
Watchfaces individiualisieren – das Alleinstellungsmerkmal
Einstellungsmöglichkeiten hat man dafür bei dem Watchface, zwei Stück sind davon vorinstalliert. Die „digitale“ Anzeige bietet fünf Module, von denen drei quasi fast den ganzen Funktionsumfang bieten, die anderen beiden sind auf ein paar Auswahlmöglichkeiten beschränkt. Das „anaologe“ Watchface bietet sogar sieben solcher Module. Berührt man diese Module auf dem Startbildschirm, landet man direkt im entsprechenden Menüpunkt, was in meinen Augen sehr praktisch ist. Wenn man die Watchfaces anpassen möchte, muss man nur lange den Bildschirm gedrückt halten und dann das „Stift“-Symbol unter dem Watchface anklicken.
Da man zwei anpassbare Watchfaces hat, kann man sich quasi zwei „Startbildschirme“ zurechtlegen, da die Huami Amazfit GTS die individuellen Einstellungen pro Watchface speichert und nicht überschreibt. So könnte man sich zum Beispiel ein Watchface für Zuhause zurechtlegen, für Wetter, Countdown und Sport, und ein Watchface für Unterwegs, mit Musiksteuerung, Schrittzähler und Benachrichtigungen. Die übrigen Watchfaces aus der Amazfit-App sind leider nicht anpassbar. Wir hoffen, dass Amazfit noch weitere Optionen nachreicht.
Auch wenn Amazfit auch hier deutlich in Richtung Apple Watch schielt, möchte ich diese Funktion nicht mehr missen. Meine meist genutzten Apps wie den Countdown oder die Musiksteuerung mit einem Klick erreichen zu können, spart im Alltag Zeit und Nerven.
Amazfit belohnt die Amazfit GTS weiterhin kontinuierlich mit Updates und teilweise auch neuen Funktionen. So kann man nun auch eigene Hintergrundbilder als Watchface anlegen, dabei muss man dann aber leider auf ein anpassbares Watchface verzichten. Einfach unter den Watchface-Einstellungen auf „Benutzerdefiniert“, eines von drei Layouts auswählen und dann den Hintergrund ändern.
Huami Amazfit GTS mit 14 Tagen Laufzeit
Es handelt sich nicht um eine „richtige“ Smartwatch, sondern eher um eine Sport-Smartwatch wie die Amazfit Stratos oder die Amazfit GTR. Schließlich verbaut der Hersteller keinen internen Speicher, also steht auch kein App Store wie bei einer Ticwatch C2 mit WearOS zur Verfügung. Das kommt allerdings der Akkulaufzeit zugute. Im Inneren steckt ein 220 mAh großer Akku, der per Magnetkabel aufgeladen wird. Amazfit verspricht eine Laufzeit von 14 Tagen bei „normaler“ Benutzung, ohne Bluetooth, Pulsmesser und GPS sind wohl bis zu anderthalb Monaten drin. Mit permanent aktiviertem GPS kommt man nur ca. 24 Stunden aus.
Interessanterweise hat sich die Akkulaufzeit im Langzeittest verbessert. Bei niedriger Helligkeit, aktivierten Benachrichtigungen, Pulsmesser nur bei Benutzung, 7 Sekunden Anzeige und regelmäßiger GPS und Sportmodi Nutzung komme ich auf ~10 Tage. Wie schon bei der AOD-Funktion erwähnt, zieht dieser Modus fast 20% Akkulaufzeit am Tag, deswegen hab ich ihn aktiviert. Das ist bei weitem keine Zeit einer Amazfit Bip, aber schon besser als in den ersten 2 Wochen mit der Uhr. Trotzdem war ich schon im Vorfeld verwundert, dass man der Uhr „nur“ 220 mAh spendiert, wo doch die GTR bei kleinerem Display sogar 390 mAh Kapazität bietet.
Auch wenn die Laufzeit nicht so hoch ausfällt, ist sie für mich, selbst als Bip-Benutzer, immer noch mehr als in Ordnung. Vor einem Wochenendtrip mit noch ca. 60% zu wissen, dass man kein Ladekabel einpacken muss, ist schon nett. Ich finde auch, dass etwas einmal die Woche aufzuladen kein Genickbruch ist. Schließlich lädt die Uhr in einer Stunde komplett auf, dass man damit dann knapp 170 Stunden oder sogar mehr auskommt, steht in einem gesunden Verhältnis. Trotzdem: ein etwas größerer Akku hätte der Amazfit GTS nicht geschadet.
Wenig Hardware
Wie schon erwähnt, handelt es sich, je nach Interpretation, nicht um eine richtige Smartwatch. Sie ist mit einem proprietären Amazfit Betriebssystem ausgestattet und bietet kein offene Oberfläche wie die WearOS Uhren von Ticwatch. Dazu kommt nur ein minimaler Speicher, der nur für die gesammelten Daten reicht, nicht aber für zusätzliche Apps oder Musik. Man kommt hier schon bei dem Watchface-Speicher an seine Grenzen, hier muss man mit einem zusätzlichen Watchface vorliebnehmen. Das hat aber auch den Vorteil, dass das OS sehr zügig reagiert und gut auf die Hardware abgestimmt ist. Spürbare Verzögerungen bei der Benutzung gab es während des gesamtem Testzeitraums keine.
Für die Verbindung mit dem Smartphone steht uns Bluetooth 5 zur Verfügung, einen WiFi-Chip gibt es aber nicht. Die Positionsbestimmung erfolgt über GPS und GLONASS, für die chinesischen Anwender ist sogar NFC integriert. Das kann dort für ÖPNV-Tickets genutzt werden, die Funktion können Europäer leider nicht nutzen. Für die verschiedenen Sportmodi bietet die Huami Amazfit GTS fast die gleiche sensorische Ausstattung wie die Amazfit GTR. Dazu gehören ein optischer BioTracker Pulsmesser, ein 6-Achsen Beschleunigungssensor, ein Luftsensor sowie ein geomagnetischer Sensor.
Die Amazfit App
Im Gegensatz zu vielen China-Smartwatches wie der LEMFO LEM10, benutzen die Amazfit-Smartwatches eine beziehungsweise zwei eigene Apps. Für die kleineren/günstigeren Fitness-Tracker wie das Mi Band 4 kommt die Mi Fit-App, für die Smartwatches kommt die Amazfit-App zum Einsatz, die für iOS und Android als Download zur Verfügung steht. Der Funktionsumfang ist in beiden Apps fast identisch, die GTS lässt sich nur über die Amazfit-App benutzen.
Die App ist grob in drei Reiter unterteilt: Training, Freunde und Profil. Unter Training kann man zum Beispiel sein Gewicht einstellen, seine Schlafanalyse einsehen und die letzten Aktivitäten sehen. Von hier aus lassen sich auch Aktivitäten starten, wie zum Beispiel Gehen, Laufen und Fahrradfahren. Dies geht dann allerdings über das Smartphone und nicht die Uhr. Den Reiter „Freunde“ kann man meiner Meinung nach getrost ignorieren.
Unter dem schlecht gewählten Namen „Profil“ kann man hauptsächlich Einstellungen an der Uhr vornehmen. Beispielsweise kann man sich hier aussuchen, von welcher App man Benachrichtigungen bekommt, an welchem Handgelenk man seine Uhr trägt oder wie die einzelnen Apps auf der Uhr angezeigt werden sollen. Das ist soweit der gewohnte Funktionsumfang und für Kenner der Amazfit-Uhren kein Neuland.
Einrichtung der App
Das Verbinden zwischen Uhr und Handy geht wie gewohnt problemlos über die Bühne. In der Amazfit-App oben rechts auf das „Plus“-Symbol, dann „Uhr“ auswählen, die Amazfit GTS auswählen, mit dem Handy den QR-Code auf der Uhr scannen, die Kopplungsanfrage auf der Uhr bestätigen und dann die Updates abwarten. Hier nicht ungeduldig werden, das dauert tatsächlich ein paar Minuten. Das kann man sich auch hier in unserem Unboxing genauer ansehen:
Positiv ist mir aufgefallen, dass die Synchronisation zwischen Smartphone und Smartwatch deutlich schneller von der Hand geht als bei meiner Bip, weswegen ich die App öfter auch gemieden habe. Jetzt dauert es tatsächlich nur fünf Sekunden und Änderungen werden übernommen. Hat man die Uhr einmal eingerichtet, braucht man die App auch fast nur noch, um die Wetterdaten zu aktualisieren.
Funktionsumfang der Amazfit GTS
Aufgrund der etwas restriktiven Hardware ergibt sich nicht so ein üppiger Funktionsumfang. Wie man sieht, ist das Betriebssystem der Uhr bereits komplett auf Deutsch, an manchen Stellen ist die Übersetzung zwar etwas holprig, aber noch gut verständlich. Insgesamt gleicht die Oberfläche und der Funktionsumfang eigentlich dem der Amazfit GTR.
Sportmodi & Aktivitäten
Gerade für Sportler ist die Uhr interessant. Insgesamt bekommt man 12 Sportmodi, einige davon unterscheiden sich aber nur minimal. Dazu gehören natürlich ein Jogging-Modus (Indoor, Draußen), ein Walking-Modus, Fahrrad fahren (Indoor, Outdoor), Schwimmen, Stepper, Ski fahren oder auch freies Training.
Beim Joggen hat das GPS mich nicht so richtig überzeugt, aber es ist in Ordnung. Die angegebenen Daten kommen soweit hinten und gleichen sich mit meinen vorherigen Erfahrungen mit der Bip. Dabei hat der GPS Fix zur Positionsbestimmung vor Beginn der Laufeinheit ca. 20 Sekunden benötigt. Die dann angezeigte Strecke in der App ist aber stellenweise sehr daneben, immerhin wurde sie nicht unterbrochen. Ich bleib dabei: Richtige Sportler, die ihre Zeit sehr genau überprüfen, werden mit der GTS nicht glücklich. Für mich, jemand der unregelmäßig joggen geht, reichen diese Angaben aber komplett aus.
Beim Laufen wird einem selbstverständlich die gelaufene Zeit, Distanz sowie der Echtzeitpuls angezeigt. Dazu kommen Kadenz, Schrittweite und Kalorienverbrauch sowie die Höhen. Für fast alle Modi gibt es vor dem Beginn noch Einstellungen wie zum Beispiel das Festlegen eines Aktivitätsziels für die Strecke, Zeit oder den Verbrauch. Man kann sich zudem per Vibration über jeden geschafften Kilometer oder über einen bestimmten Pulswert benachrichtigen lassen – sehr praktisch.
Diese gesammelten Daten kann man sich im Nachhinein auch auf der Uhr sowie in der App anzeigen lassen. Die Daten findet man jetzt unter „Aktivität“ und nicht wie zum Beispiel bei der Amazfit Bip mit unter den Sportmodi. Während die App-Anzeige dort sogar schon mit gelaufener Strecke, Pulsbereich und Herzfrequenz -Graph ziemlich detailliert ist, bekommt man in der App noch wesentlich mehr Daten.
Bisher konnten wir noch nicht alle Sportmodi ausprobieren. Die gesammelten Daten unterscheiden sich auch leicht, abhängig vom gewählten Modus. Bei dem Schwimmmodus kann man im Vorhinein die Bahnlänge festlegen, so etwas fällt beim Joggen natürlich weg. Praktisch finde ich auch, dass einem im Menüpunkt „Sport“ noch die übrige Akkulaufzeit angezeigt wird, wodurch man abschätzen kann, ob man die Uhr vor dem geplanten Aktivität noch einmal aufladen muss.
PAI
Per Update wurde die PAI-Funktion mit in das Menü aufgenommen. PAI steht für Personal Activity Intelligence und ist ein Indikator für eure sportliche Aktivität. Das Ziel ist dabei einen Wert von 100 zu erreichen, das habe ich ehrlich gesagt noch nicht geschafft. Wie diese Punkte gesammelt werden, ist mir ebenfalls nicht so ganz klar. Das ist definitiv ein Menüpunkt, den ich ignoriere. Allerdings möchte ich Amazfit loben, dass man den Funktionsumfang nachträglich noch erweitert, das erhoff ich mir natürlich weiterhin.
Status & Herzfrequenz
Bei den beiden Menüpunkten Status & Herzfrequenz handelt es sich um die beiden „Apps“, auf die man per Wisch nach links und rechts einen Schnellzugriff hat. Der Status informiert auf den ersten Blick über gelaufene Schritte, zurückgelegte Distanz und verbrauchte Kalorien. Ein weiterer Tipp zeigt dann noch die Historie der Schritte und die Anzahl an „Bewegungserinnerungen“ an. Der Herzfrequenzmesser misst direkt den Puls sobald ausgewählt und ordnet diesen dann beispielsweise als „Entspannt“ ein.
Wetter
Schon bei dem Test der Huami Amazfit Verge Lite ist uns aufgefallen, dass die Wetteranzeige deutlich ausführlicher ausfällt als noch in der vorherigen Generation. Das schließt den Verlauf der Sonne ein, inklusive Sonnenauf- und Sonnenuntergang. Dazu kommen UV-Index, Luftfeuchtigkeit sowie die Windstärke. Die Vorhersage umfasst jetzt auch sieben anstatt der üblichen fünf Tage. Leider ist diese nur auf der Uhr sichtbar, wenn man die Uhr regelmäßig mit der Amazfit-App synchronisiert. Die Daten kann man sich erfreulicherweise auch als „Widget“ auf einem der beiden Watchfaces anzeigen lassen.
Musiksteuerung
Auch nicht neu, höchstens für Bip-User, ist die Musiksteuerung. Die Anwendung ist sehr hübsch designt und erinnert an ein MP3-Player Interface, dient aber wirklich nur zur Steuerung von Medienplayern auf eurem Smartphone. Das funktioniert mit Spotify genauso wie mit dem integrierten Musikplayer. Dabei könnt ihr ein Lied wiedergeben und pausieren, zum nächsten oder vorherigen Titel skippen und die Lautstärke erhöhen sowie verringern. Leider kann man dafür nicht den Slider benutzen, sondern nur die Tasten. Man muss hier auch mit einer Verzögerung von circa 0,5 Sekunden rechnen.
Benachrichtigungen
Die Benachrichtigungsfunktion ist sehr beliebt und macht gerade auf einem quadratischen Display deutlich mehr Sinn als auf einem länglichen wie bei dem Mi Band 4. Leider hat es Amazfit auch hier noch nicht geschafft, das Emojis vernünftig dargestellt werden. Diese werden von Amazfit einfach ignoriert und gar nicht dargestellt. Immerhin erkennt die Uhr Umlaute und kann „ä“, „ü“ und „ö“ darstellen, was in der Vergangenheit nicht immer der Fall war. Im Menüpunkt Mitteilungen kann man sich alle Benachrichtigungen anzeigen lassen.
Wenn man diese Funktion viel benutzt, macht es meiner Meinung nach Sinn, sich diese auf die Funktionstaste zu legen. Sonst ist mir der „Weg“ im OS dafür zu weit. Das finde ich bei der Amazfit Bip besser gelöst, da man dort nur einen Wisch nach oben benötigt. In den Einstellungen einfach auf „Taste drücken halten“ und dann Mitteilungen auswählen, dann reicht die Funktionstaste rechts zwei Sekunden gedrückt zu halten, um zu den Mitteilungen zu gelangen.
Erinnerungen
Grundsätzlich praktisch finde ich auch die Erinnerungsfunktion, die man sich auch auf den Startbildschirm legen kann.
Das Problem ist daran nur, dass sich die Erinnerungen erstens nur über die App erstellen lassen und zweitens, dass man keine Erinnerungen importieren kann. Es wäre schön, wenn man seine Erinnerungen aus dem Kalender, der Google Tasks oder der iOS Erinnerungen importieren könnte. Zwei Erinnerungsapps zu haben ist leider etwas unnötig. Eventuell kann Amazfit das noch per App nachreichen.
Zeitfunktionen: Timer, Countdown & Wecker
Die vielleicht unterschätztesten Funktionen der Amazfit Smartwatches sind zumindest für mich persönlich die Zeitfunktionen. Den Countdown benutze ich fast täglich, beispielsweise beim Kochen. Deshalb habe ich mir diesen zum Beispiel auch auf mein Watchface gelegt. Vorteilhaft finde ich, dass man dort eine Menge sinnvoller voreingesteller Countdowns hat, aber auch seinen eigenen erstellen kann. Für den Timer gibt es jetzt sogar auch eine „analoge“ und eine digitale Anzeige und man kann zwei Zeiten gleichzeitig laufen lassen.
Der Wecker hat ebenfalls seine Fans, von einer sanften Vibration geweckt zu werden ist deutlich angenehmer als von einem schrillen Handyton. Ein großer Vorteil ist, dass man den Wecker direkt auf der Uhr einstellen kann und die App dafür nicht braucht. Außerdem wechselt der Wecker automatisch in die Snooze-Funktion, wenn man ihn nicht aktiv ausschaltet.
Ich habe aber meine Probleme mit der Vibration. Die finde ich zu lasch und zu kurz. Die Uhr vibriert nämlich nur fünf mal, bevor sie in den Snooze-Modus wechselt und dann nach 10 Minuten wieder. Diese 10 Minuten können morgens manchmal schon entscheidend sein. Schließlich bekomme ich die Vibration in gut 50% der Fälle nicht einmal mit, wenn ich noch ziemlich fest schlafe. Schade – das hat mir bei der Bip besser gefallen.
Fazit: die beste Amazfit Smartwatch
Die Huami Amazfit GTS ist bisher meine persönliche Lieblingssmartwatch, auch wenn sie sicherlich nicht perfekt ist. Trotzdem hat die Uhr den Wow-Faktor, zumindest für mich. Der Hersteller platziert hier eine „Lifestyle Smartwatch“ auf den Markt, die GTS wird auch offensiv als solche beworben. Das ultrascharfe Display, welches anpassbare Watchfaces hat, ist das Alleinstellungsmerkmal. Dazu kommt das, wenn auch geklaute, sehr schicke Design, Amazfits exzellente Verarbeitung und ein sinnvoller Funktionsumfang, den man so fast auch bei der Amazfit GTR bekommt – daher wohl der ähnliche Name.
Kritisieren muss man die Akkulaufzeit, die zwar besser geworden ist, trotzdem kann ich beworbenen 14 Tage selbst mit moderaten Einstellungen nicht nachvollziehen. Zehn Tage sind das realistischere Szenario, bei starker Nutzung des Always On Displays, Benachrichtigungen und GPS sind es vermutlich eher drei bis fünf Tage. Ich komm trotzdem noch gut damit zurecht und finde einen Laderhythmus von einer Woche mehr als angebracht, wenn man es im Verhältnis zu einer Stunde des Ladens sieht.
Zudem muss man wissen worauf man sich hier einlässt und wie die eigene Definition einer Smartwatch aussieht. Mit der Amazfit GTS kann man nicht telefonieren, schreiben, im Internet surfen oder ohne Smartphone Musik hören. Da ich das aber eh lieber mit meinem Smartphone mache, ist das kein Problem für mich. Wer so eine Art Smartwatch will, kann sich am besten die Huawei Watch GT 2 anschauen, die aber auch gut 50€ mehr kostet.
Auch wenn ich mich damit sehr schwer tue, die Amazfit GTS bleibt an meinem Arm und verdrängt (endlich) meine Amazfit Bip, die ich aber weiterhin uneingeschränkt jedem ans Herz legen möchte. Ich will mittlerweile etwas „mehr“ und brauche die Musiksteuerung und das anpassbare Watchface. „Loben“ muss man hier aber fast schon, dass die GTS im Gegensatz zur GTR und Verge Lite endlich auch „fertig“ auf den Markt kommt und ohne große Bugs. Das wurd‘ aber auch Zeit.
Wie immer gilt: der Test hier ist nie fertig und wird es wahrscheinlich nie sein. Wenn ihr also Fragen habt, haut sie in die Kommentare und ich versuche alles so gut wie es geht zu beantworten und dann eventuell mit in den Test aufzunehmen.
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