Huawei FreeBuds Pro 4 mit einigen Neuerungen in China vorgestellt
Die neuen Huawei Freebuds Pro 4 sind das neue In-Ear-Kopfhörer-Topmodell des chinesischen Herstellers. Sie kommen mit verbesserter ANC-Technologie durch Knochenschallmikrofone, Kopf-Gestensteuerung und mit Hybrid-Treibern. Zudem sollen sie telefonieren bei 100 dB Umgebungslärm möglich machen. Kann Huawei so die Topmodelle von Apple und Sony in die Schranken weisen?
Inhalt
Leicht angepasstes Design mit goldener Veredelung
Mit den Maßen von 29,1 x 21,8 x 23,7 mm sind die Huawei Freebuds Pro 4 so groß wie ihr Vorgänger und behalten das Design grundsätzlich bei. Es gefällt mir gut, dass Huawei seit der ersten Generation eine ähnliche Designsprache verfolgt. So ist ein Wiedererkennungswert seit den Huawei Freebuds Pro der ersten Generation gegeben. Die Kopfhörer sind in den Farben Obsidian Schwarz, Schneeweiß und Fichtengrün erhältlich. Alle drei Farbvariationen haben sowohl an den Hörern als auch an der Akkubox goldene Akzente sowie ein goldenes Scharnier auf der Akkuboxrückseite.
Auf den ersten Blick scheint die Akkubox, abgesehen von den goldenen Akzenten, im Vergleich zum Vorgänger nicht wirklich verändert worden zu sein. Sie hat die Maße von 46,9 x 65,9 x 24,5 mm. Wie die Huawei FreeBuds Pro 3 wiegen die In-Ears pro Hörer etwa 5,8 Gramm, was im Vergleich zum durchschnittlichen In-Ear etwa 1 Gramm mehr ist. Allerdings steckt in den Huawei Freebuds Pro 4 eine Menge Technik, sodass das Gewicht schon in Ordnung geht. Die Ladebox wiegt etwa 47 Gramm. Auch das ist identisch und unterstreicht nochmal, dass die grundsätzlichen Parameter der Hörer unverändert sind.
Auf den Hörerrückseiten gibt es im Vergleich zu den Huawei Freebuds Pro 3 leichte optische Anpassungen. So sind die Hörerstäbe mit feinen Linien versehen, die an ein klassisches Saiteninstrument erinnern sollen, sagt zumindest Huawei.
Insgesamt gefällt mir das Design der Huawei Freebuds Pro 4 gut. Wie gesagt, schätze ich es sehr, dass Huawei im Vergleich zu beispielsweise Xiaomi eine einheitliche Designsprache seit der ersten Pro-Generation verfolgt. Etwas schade finde ich die goldenen Akzente, die sich über alle Farbvarianten hinweg erstrecken, da diese sicherlich nicht unbedingt jedermanns Sache sind, dem Kopfhörer aber durchaus einen edlen Touch verleihen.
Technische Daten lassen auf spürbare Verbesserungen hoffen
Die Huawei Freebuds Pro 4 sind weiterhin ein Hybrid-Treiber-Kopfhörer
Die Huawei Freebuds Pro 4 sind wie ihr Vorgänger mit einem dynamischen Treiber mit einem Membrandurchmesser von 11 mm ausgestattet. Dazu kommt für den Hochton ein Planar-Membrantreiber, der für den Hochton zuständig ist. Ganz abstrakt erklärt erzeugen Planartreiber ihren Klang durch das in Schwingung bringen von hauchdünnen Metallplättchen, die so besonders gut dazu in der Lage sind, Blechinstrumente oder Saiteninstrumente wiederzugeben.
Inwiefern die neuen Huawei Freebuds Pro 4 eine klangliche Verbesserung gegenüber ihrem Vorgänger sind, bleibt natürlich abzuwarten. Huawei spricht hier wie immer von einem detailreicheren Klang, von einer größeren Bühne und von einer feineren Abstimmung. Inwiefern sich das bewahrheitet, werden wir sehen.
Spatial Audio, also ein 3D-Raumklang ist weiter im Trend. Huawei will die Latenz bei Kopfbewegungen deutlich um 50% verringert haben. Auch soll das System nun 85% sensibler auf Kopfbewegungen reagieren. Insgesamt soll der Raumklang so immersiver und „echter“ wirken. Ich persönlich bin nicht unbedingt Freund von Spatial Audio, es muss aber einen Grund haben, warum sich Hersteller so sehr um einen solchen Modus bemühen.
Verbessertes ANC durch zusätzliche Knochenschall-Mikrofone und neue Ohrpolster
Wie der FreeBuds Pro 3 sind die Huawei Freebuds Pro 4 mit drei Mikrofonen pro Hörer ausgestattet. Neu ist, dass zusätzlich ein Knochenschall-Mikrofon in jedem Hörer verbaut ist. Damit sollen die Umgebungsgeräusche noch einmal präziser aufgenommen werden, wodurch das ANC spürbar verbessert sein soll.
Dazu hat Huawei auch die Ohrpolster verbessert. Ähnlich wie Sony liefert Huawei hier jetzt auch Memory-Form-Ohrpolster, die sich besser an den Gehörgang anpassen und ähnlich wie ein Ohropax-Gehörschutz den Gehörgang abschließen. Damit will Huawei neue Maßstäbe im Bereich des ANCs gesetzt haben. Ob sich Huawei wirklich so deutlich gegen die Konkurrenz durchsetzen kann, wie sie behaupten, bleibt natürlich abzuwarten.
Apropos Mikrofone: Huawei bewirbt, dass bei Telefonaten die Umgebungsgeräusche um bis zu 100 Dezibel reduziert werden können. Damit bewirbt man aktiv, dass Telefonieren bei Stadionkonzerten oder bei extrem starkem Baulärm ab sofort kein Problem mehr sind. Das würde ich wirklich sehr gerne mal ausprobieren.
Bedienung, jetzt auch mit Kopfgesten
Die Bedienung der neuen Huawei In-Ears funktioniert weiterhin wie bei den AirPods Pro. Die Stäbe können gestrichen und zusammengedrückt werden, so können verschiedene Funktionen ausgeführt werden. Neu ist, dass Bedienung jetzt auch mit Kopfgesten möglich ist. Verschiedene Kopfbewegungen nach vorne oder zur Seite können verschiedene Funktionen auslösen. Ob diese Funktionen allerdings auch in einer deutschen Version funktionieren und mit jedem Android-Handy oder nur auf Huawei-Handys begrenzt sind, ist noch nicht klar.
Bluetooth-Verbindung mit eigenem Chip und solide Akkulaufzeit
Als Rechenchip kommt der neue Kirin A2 Chipsatz zum Einsatz. Darin ist ein Bluetooth 5.2 Modul integriert, nicht der aktuellste Stand. Es hängt sicherlich auch mit den Streitigkeiten mit den USA zusammen, dass hier kein Bluetooth 5.4 zum Einsatz kommt. Es werden die Audio-Standard-Codecs SBC und AAC unterstützt. Dazu kommen die hochauflösenden Codecs L2HC 4.0 und Sonys LDAC-Codec. Weitere hochauflösende Codecs wie der LHDC-Codec oder die Codecs von Qualcomm AptX Adaptive oder AptX-Lossless werden nicht unterstützt.
Es gibt einen Gaming-Modus, der die Bluetooth-Latenz auf etwa 90 ms reduziert. Dieser ist für uns in Europa allerdings vermutlich relativ irrelevant, da dies nur mit Huawei-Handys unter der Nutzung von HarmonyOS 2.0 oder höher möglich ist.
Was die Akkulaufzeit betrifft, ist Huawei ziemlich transparent, was mir gut gefällt. Die Hörer sind pro Stück mit einem 55 mAh Akku ausgestattet. Die Ladebox kommt mit einem 510 mAh Akku, genau wie die Vorgänger.
Benutzt man einen hochauflösenden Audio-Codec und lässt das ANC ausgeschaltet, sollen die Hörer mit einer vollen Ladung bis zu 6,5 Stunden durchhalten. Mit aktiviertem ANC sind es nur noch etwa 4,5 Stunden. Nutzt man den SBC- oder AAC-Codec, sollen die Hörer mit einer Ladung bis zu 7 Stunden und mit eingeschaltetem ANC bis zu 5 Stunden halten.
Aus den Daten geht hervor, dass die Hörer etwa 3,5-mal mit der Akkubox aufgeladen werden können, ehe die Akkubox via USB-C oder kabellos aufgeladen werden muss.
Einschätzung: Huawei Freebuds Pro 4 klingen vielversprechend
Die neuen Huawei Freebuds Pro 4 sind optisch nur eine leichte Anpassung, was mir aber richtig gut gefällt, da Huawei die Designsprache konsequent durchzieht.
Ich bin besonders darauf gespannt, wie sehr Huawei die aktive Geräuschunterdrückung verbessern konnte. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das dank der neuen Knochenschall-Mikrofone in Zusammenspiel mit den neuen MemoryForm-Tips gut gelungen ist. Ob die erreichte Leistung wirklich signifikant besser als bei der Konkurrenz ausfällt, bleibt natürlich abzuwarten. Auch die Gestensteuerung durch Kopfnicken finde ich interessant, frage mich jedoch, ob wir diese Features auch in Europa nutzen können.
Es ist natürlich schade, dass Huawei hier nicht mit der aktuellen Bluetooth-Version arbeiten kann. Ich finde es aber gut, dass Huawei für den europäischen Raum den LDAC-Codec von Sony weiterhin unterstützt und somit einen hochauflösenden Codec bietet, den im Prinzip die ganze Welt nutzen kann.
Preislich kosten die neuen Kopfhörer in China 1499 Yen, was etwa 195 Euro entspricht. Ich bin daher sehr gespannt, wie teuer der neue Huawei-Kopfhörer bei uns in Europa werden könnte, da es für gewöhnlich nochmal einen preislichen Aufschlag gegenüber dem direkten Umrechnungskurs gibt.
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