Huawei Mate 70 Pro – Kamera top, Leistung flop?
Huawei schickt mit der Mate 70-Reihe gleich vier neue Smartphones ins Rennen. Starke Megapixelzahlen bei der Kamera mit variabler Blende sollen uns davon überzeugen, dass das neue Modell ein Must Have für eure nächste Fotosafari wird. Will der Hersteller hier davon ablenken, dass man mit dem Chipsatz vermutlich nicht an die Leistung der Konkurrenz anschließen kann?
Inhalt
Technische Daten des Huawei Mate 70 Pro
| Display | 6,9″ LTPO-OLED FHD+, 2832 x 1316 px, 1-120 Hz, 2500 nits |
| Prozessor | Kirin 9020 – noch nicht offiziell bestätigt |
| Grafik | – |
| RAM | 12 GB |
| Interner Speicher | 256 / 512 / 1024 GB (nicht erweiterbar) |
| Kamera | Hauptkamera: 50 MP, ƒ/1.4-ƒ/4.0, 24mm, PDAF, OIS Telekamera: 48 MP, ƒ/2.1, 93mm, PDAF, OIS, 3.5x optischer Zoom Ultraweitwinkelkamera: 40 MP, ƒ/2.2, 13mm, 120˚, PDAF |
| Frontkamera | 13 MP, f/2.4, 18mm |
| Akku | 5500 mAh, Laden mit 100 W, kabellos mit 80 W, Reverse wireless 20 W, Reverse wired 18 W |
| Konnektivität | DualSIM, WiFi 7, Bluetooth 5.2, GPS, NFC, USB-C 3.1 |
| Features | IP 69-Zertifizierung (wasserdicht), Stereo-Lautsprecher, Seitlicher Fingerabdrucksensor im Power-Button, Satellitenkommunikation |
| Betriebssystem | Harmony OS 4.3 |
| Maße / Gewicht | 164,6 x 79,5 x 8,2 mm / 221 g |
| Farben | Schwarz, Lila. Weiß, Grün |
Kamera setzt Ausrufezeichen
Das Huawei Mate 70 Pro bekommt eine Triple-Kamera spendiert, deren Daten sich gut lesen: Die Hauptkamera bekommt 50 Megapixel mit einer variablen Blende zwischen f/1.4-f/4.0.
Eine variable Blende bei Smartphone-Kameras ermöglicht eine bessere Anpassung an unterschiedliche Lichtverhältnisse, indem sie bei hellem Licht Überbelichtung vermeidet und bei wenig Licht mehr Helligkeit einfängt. Sie verbessert zudem die Kontrolle über die Tiefenschärfe und eröffnet kreative Möglichkeiten, wie den Einsatz von Bokeh-Effekten oder detailreichen Landschaftsaufnahmen. Bisher wird die Technologie vor allem bei professionellen Kameras eingesetzt, aber auch bei Smartphones wird die variable Blende immer beliebter.
Die Telekamera bekommt eine feste Blende von ƒ/2.1 mit 48 Megapixeln spendiert und kann bis zu 3,5x optisch zoomen. Die Ultraweitwinkelkamera kann mit 40 Megapixeln und einer Blende von ƒ/2.2 punkten.
Die Frontkamera kann dagegen nicht mit ganz so viel Power aufwarten: Hier sind aber immerhin noch 13 Megapixel drin.
Kirin-Chip könnte hinter Erwartungen zurückbleiben
Huawei macht erneut ein Geheimnis daraus, welcher Chip im Mate 70 Pro stecken wird. Der Druck auf den Hersteller ist groß – die Konkurrenz hat mit dem Snapdragon 8 Elite erst jüngst ein wahres Powerhouse für Smartphones vorgestellt. Gerüchten zufolge bekommt das Mate 70 Pro einen Kirin 9020-Chip.
Große Leistungssprünge gegenüber dem Kirin 9010, der beispielsweise im Huawei Pura 70 Ultra verbaut ist, sind allerdings nicht zu erwarten. Dieser performt ungefähr auf dem Niveau eines Snapdragon 8 Gen 1 und ist damit für ein Premium-Smartphone einfach nicht mehr zeitgemäß.
12 GB Arbeitsspeicher sind mit an Bord, der Massenspeicher kann entweder mit 256, 512 oder 1024 GB konfiguriert werden und ist nicht erweiterbar.
Bald ganz ohne Android?
Das 6,9″ große FHD+ – Display des Huawei Mate 70 Pro kommt mit LTPO und kann somit eine variable Bildwiederholfrequenz zwischen 1 und 120 Hz anzeigen. Bis zu 2500 nits Helligkeit sind drin.
Die Geräte werden mit Harmony OS 4.3 ausgeliefert, dass noch immer auf Android basiert. Huawei arbeitet aber inzwischen auch an einem völlig Android-freien Betriebssystem. Die Version 5.0 ist allerdings noch nicht erschienen, kann bei den Smartphones der Mate 70-Reihe aber dann wohl freiwillig geupdated werden.
Wie schlägt sich das Pro im Gegensatz zu den anderen Modellen der Reihe?
Neben dem Mate 70 Pro erscheinen noch weitere Modelle in der Serie:
Das Mate 70 bekommt mit 6,7 Zoll ein etwas kleineres Display, mit dem Kirin 9010 einen etwas schlechteren Chipsatz und mit 5300 mAh eine geringere Akkukapazität.
Das Mate 70 Pro+ und das Mate 70 RS bekommen zusätzlich zu den Features der Pro-Variante noch einen Rahmen aus Titan und einen Akku mit 5700 mAh spendiert.
Was bleibt ist die Frage nach der Zukunft der Smartphones von Huawei. Klar, das Kamerasetup kann überzeugen, die Leistung dagegen nicht. Zu weit bleibt man mit den hauseigenen Chips inzwischen hinter der Konkurrenz zurück. Ein komplett Android-freies Betriebssystem beschneidet zudem die Möglichkeit Google-Dienste zu verwenden immer weiter.
Ob die Geräte für Europa überhaupt interessant sind, bleibt daher fraglich. Aktuell erscheinen sie nur auf dem chinesischen Markt. Preislich beginnt man bei umgerechnet etwa 720€ für die kleinste Ausstattung des Huawei Mate 70. Die Top-Variante des Mate 70 RS kommt dann schon auf stattliche 1700€. Für die gebotene Leistung sind die Preise einfach zu teuer, oder was meint ihr?
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